Stand: 09.04.2021 19:39 Uhr
Weltweit trauern die Menschen um Prinz Philip - zahlreiche Politiker und Monarchen drückten ihre Anteilnahme aus. Wegen der Corona-Pandemie müssen die Trauerfeierlichkeiten aber wohl kleiner ausfallen.
Blumen, die Union Flag, Beleidsbekundungen und letzte Grüße: Spontan haben sich trotz Corona-Pandemie Hunderte am Buckingham Palast in London und am Schloss Windsor versammelt, um dem verstorbenen Prinz Philip die letzte Ehre zu erweisen. Die offizielle Bekanntmachung zum Tod des Monarchen, traditionell am Tor des Buckingham Palast angebracht, musste wegen des hohen Andrangs nach kurzer Zeit wieder entfernt werden. Die Regierung rief die Menschen auf, wegen der Corona-Pandemie keine Blumen niederzulegen und sich nicht in Gruppen zu versammeln.
Großbritanniens Premier Boris Johnson erklärte in einer ersten Stellungnahme, Prinz Philip habe "die Zuneigung von Generationen" in Großbritannien, im Commonwealth und der ganzen Welt gewonnen. "Er war eine Institution, die unbestreitbar bedeutsam für das Gleichgewicht und das Glück unseres nationalen Lebens bleibt", so Johnson weiter.
Auch Deutschland kondoliert
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach der britischen Königin Elizabeth II. die Anteilnahme der Deutschen aus. Prinz Philip habe "einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung unserer Nationen nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges" geleistet, erklärte der Bundespräsident. Als Angehöriger der Royal Navy habe Philip für die Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Terror gekämpft.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ via Twitter erklären, der Tod von Prinz Philip erfülle sie mit großer Trauer. "Seine Freundschaft zu Deutschland, seine Geradlinigkeit und sein Pflichtbewusstsein bleiben unvergessen".
Weltweite Anteilnahme
Überall auf der Welt würdigten Politiker das Leben und Wirken des Verstorbenen. Prinz Philip habe sein Leben den Menschen im Vereinigten Königreich gewidmet, sagte US-Präsident Joe Biden. Sein Erbe werde nicht nur durch seine Familie weiterleben, sondern auch durch die vielen wohltätigen Zwecke, für die er sich eingesetzt habe.
UN-Generalsekretär António Guterres betonte das Engagement des Prinzgemahls. Philip habe rund 800 Organisationen, die sich auf Umwelt, Industrie, Sport und Bildung konzentrierten, unterstützt. In Australien, Teil des Commonwealth, wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt. Prinz Philip habe "eine Generation verkörpert, die wir nie wieder sehen werden", erklärte Premierminister Scott Morrison. Das Commonwealth stehe "in Trauer und Dankbarkeit" zusammen.
Zahlreiche weitere Staats- und Regierungschefs kondolierten - unter ihnen Russlands Präsident Wladimir Putin, Indiens Premier Premier Narendra Modi, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und der ägyptische Präsident Abdel Fattah Al-Sisi.
Europas Monarchen trauern
Und auch der europäische Hochadel trauert um Prinz Philip. Dänemarks Königin Margrethe II. schickte eine persönliche Beleidsbekundung an Queen Elizabeth II. Philip war 1921 als Urenkel des dänischen Königs Christian IX. als Prinz von Griechenland und Dänemark geboren worden. Schwedens König Carl XVI. Gustaf erklärte, er verliere eine langjährigen guten Freund. Das norwegische Königshaus ließ die Flaggen auf dem Schlossbalkon in Oslo auf halbmast setzen. Und der niederländische König Willem-Alexander erklärte, Philips "lebendige Persönlichkeit" hinterlasse einen "unauslöschlichen Eindruck".
Abschied von Prinz Philip: Wegen der Corona-Pandemie dürfte die Beerdigung kleiner ausfallen. Bild: AP
Wohl kleinere Beerdigungszeremonie
Bis zur Beerdigung von Prinz Philip gilt in Großbritannien nun eine landesweite Trauerzeit. Weder die Queen noch die anderen Royals werden in dieser Zeit Termine wahrnehmen - das bedeutet auch, dass in dieser Zeit keine Gesetze mit der Unterschrift der Queen in Kraft gesetzt werden können.
Unklar ist noch, wie die Beerdigung des Monarchen aussehen wird. Philip selbst soll gesagt haben, er wünsche kein großes Aufheben. Auch wegen der Corona-Pandemie und der geltenden Regeln im Vereinigten Königreich dürfte die Zeremonie kleiner ausfallen. Fraglich ist zudem, ob ausländische Ehrengäste überhaupt zur Trauerfeier kommen können.
Was steckt hinter "Operation Forth Bridge"?
Der Ablauf der Ereignisse nach dem Tod von Prinz Philip steht schon lange fest - als "Operation Forth Bridge". Der Code-Begriff bezeichnet die Schritte bis zur Beerdigung des Ehemanns von Königin Elizabeth II. Bis zum Begräbnis gilt nun eine landesweite Trauerzeit. Die Queen und andere Royals werden keine Termine wahrnehmen - das bedeutet, dass die Königin als Staatsoberhaupt in dieser Zeit keine Gesetze mit ihrer Unterschrift in Kraft setzen kann.
Im Parlament in London wird der königliche Zeremonienstab in schwarzes Tuch geschlagen, die Abgeordneten tragen schwarze Bänder am linken Arm und männliche Parlamentarier eine schwarze Krawatte. Auch die Königsfamilie wird in der gesamten Zeit nur in Trauerkleidung erscheinen und Armbinden tragen. Flaggen wehen auf halbmast.
Als Prinzgemahl steht dem Herzog von Edinburgh ein Staatsbegräbnis zu. Allerdings soll der Prinz gesagt haben, er wünsche kein Aufheben. Erwartet wird daher eine eher privatere Zeremonie, militärisch angehaucht, in der St George's Chapel im Schloss Windsor. Beerdigt wird er dann wohl in Frogmore Gardens, wo sich auch das Grab von Queen Victoria befindet.
Sollte die Queen versterben, tritt "Operation London Bridge" in Kraft.
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