Berlin – In der Nacht zu Donnerstag versuchten Unbekannte, die Gebeine von NS-Kriegsverbrecher Reinhard Heydrich auszugraben. Jemand mit Insider-Kenntnissen muss ihnen dazu sein Grab auf dem Invalidenfriedhof in Berlin gezeigt haben. Denn: Das Grab wurde – wie das anderer Nazi-Größen – anonymisiert und eingeebnet.
„Die Graböffnung wurde am Morgen des 12. Dezember durch einen Mitarbeiter des Friedhofs entdeckt und beim zuständigen Polizeiabschnitt angezeigt“, so Polizeisprecherin Heidi Vogt zu BILD. Die Polizei ermittelt nun wegen Störung der Totenruhe. Zuerst hatte der „Tagesspiegel“ darüber berichtet.
Wer war Heydrich?
Nach seinem Eintritt in die SS im Jahr 1931 stieg der vormalige Marineoffizier Reinhard Heydrich durch Heinrich Himmlers Förderung schnell zu einem der führenden Technokraten des NS-Terrorapparats auf.
Im September 1941 wurde Heydrich von Hitler zum stellvertretenden Reichsprotektor von „Böhmen und Mähren“ mit Sitz in Prag ernannt und von Hermann Göring mit der „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt.
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Das Attentat
Heydrich hatte am 20. Januar 1942 zu einer streng geheimen Konferenz eingeladen. Die Einladung zu einer „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt – unter dem Begriff „Wannseekonferenz“ (nach dem Tagungsort, einer Villa am Großen Wannsee in Berlin).
Ziel der Konferenz: ,,Mittel und Wege zur Endlösung der europäischen Judenfrage“ zu erörtern. Heydrich konkretisierte dort, was mit den deportierten Juden geschehen sollte. Fünfzehn hochrangige Vertreter der nationalsozialistischen Reichsregierung und SS-Behörden waren dort zusammengekommen.
Ein Drittel der Konferenzteilnehmer überlebte den Krieg nicht. Heydrich starb schon fünf Monate nach der Wannseekonferenz am 4. Juni 1942 an den Folgen eines Attentats in Prag.
Das Grab
Heydrichs Leiche wurde von Prag nach Berlin überführt. Die Beisetzung von Heydrich fand am 9. Juni 1942 auf dem Invalidenfriedhof in Berlin statt, an der alle NS-Größen teilnahmen. Hitler zeichnete Heydrich mit der obersten Stufe des Deutschen Ordens aus, der höchsten Auszeichnung der NSDAP.
Der vom Parteiführer Adolf Hitler gestiftete Orden wurde erstmals am 12. Februar 1942 postum an Fritz Todt verliehen, der ebenfalls auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt wurde. Die sterblichen Überreste Heydrichs verblieben auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf dem Friedhof, die Grabstelle wurde jedoch anonymisiert und eingeebnet und nicht mehr markiert.
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Um zu wissen, wo genau Heydrichs Grab ist, müssen die Unbekannten Hinweisgebern gefolgt sein, die Informationen über die genaue Lage des Grabes gehabt haben müssen. „Entwendet wurde nach derzeitigem Ermittlungsstand nichts“, erklärte Polizeisprecherin Heidi Vogt auf BILD-Nachfrage.
Entgegen anderslautenden Berichten ermittelt der Staatschutz beim Landeskriminalamt nicht in dem Fall. Er würde aber die Untersuchungen übernehmen, sollten sich Hinweise auf eine politische motivierte Tat ergeben.
2019-12-15 13:49:00Z
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