Wegen der anhaltenden Proteste der Demokratiebewegung hat Hongkongs Flughafen sämtliche Abflüge, die noch nicht eingecheckt sind, für den Rest des Tages gestrichen. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung hieß es, dass zwar noch Flüge landen konnten, neue Starts aber verschoben wurden. Der Flughafenbetrieb sei durch die öffentliche Versammlung am Flughafen "ernsthaft gestört" worden, teilte der Flughafen mit. Täglich werden hier CNN zufolge mehr als 1.000 Flüge abgewickelt.
Tausende Demonstranten haben sich wieder in der Abflug- und Ankunftshalle des Flughafens versammelt, um gegen die Regierung und die Polizeigewalt bei vorangegangenen Protesten in der Stadt zu protestieren. Schwarz gekleidete Aktivisten skandierten im Flughafen Parolen. Sie
zeigten auch Bilder von Polizisten, die mit Schlagstöcken und Tränengas
gegen die Demonstranten vorgegangen waren. Auch gab es bereits Proteste der Demokratiebewegung.
Am Wochenende hatte es in Hongkong am Flughafen und auf Straßen erneut Proteste gegeben. Die Polizei setzte in einem Bahnhof und mehreren Stadtvierteln Tränengas ein. Die Webseite Hongkong Free Press zeigte Aufnahmen einer Festnahme, an der sich offenbar auch als Demonstranten verkleidete Polizisten beteiligten. Der festgenommene junge Mann hatte eine blutende Wunde am Kopf und sagte, ihm sei ein Zahn abgebrochen. Die Polizei berichtete, Beamte seien durch Laserpointer und einen Molotowcocktail verletzt worden.
Menschen fordern demokratische Reformen
Seit zwei
Monaten wird in Hongkong immer wieder protestiert, es kam auch mehrfach zu Auseinandersetzungen zwischen
Demonstrierenden und der Polizei. Einen Höhepunkt hatten die Demonstrationen am
vergangenen Montag mit einem Generalstreik erreicht. Die Polizisten setzten dabei Tränengas und Schlagstöcke
ein.
Auslöser für die Demonstrationen war ein Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China. Regierungschefin Carrie Lam hat das Gesetz mittlerweile zwar für "tot" erklärt. Die Demonstrationen haben sich aber zu einer breiteren Bewegung gegen die Regierung und das harte Vorgehen der Polizei entwickelt. Viele Menschen befürchten zudem zunehmenden Einfluss Pekings und fordern demokratische Reformen.
Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit der Rückgabe 1997 an China nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" als eigenes Territorium autonom regiert. Anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik genießen die Hongkonger das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie Presse- und Versammlungsfreiheit.
2019-08-12 09:10:24Z
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-08/proteste-hongkong-flughafen-fluege-gestrichen-demonstrationen
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