Kleinere und größere Preiserhöhungen gibt es derzeit vielerorts: Der Sportstreaming-Dienst DAZN etwa kostet für Neukunden neuerdings das Doppelte, und auch der Musikstreaming-Anbieter Deezer hat am Mittwoch erstmals seit zehn Jahren seine Preise angepasst. Am Donnerstag folgt nun eine Nachricht, die vor allem für Eltern oder Großeltern jüngerer Kinder relevant sein dürfte: Die sogenannten Tonies und das dazugehörige Abspielgerät, die Toniebox, kosten demnächst ebenfalls mehr.
Bei der Toniebox handelt es sich um einen vernetzten Musikplayer für Kinder ab drei Jahren, auf den man Hartgummi-Figürchen stellt, die Tonies heißen. Steht zum Beispiel Benjamin Blümchen auf dem Gerät, wird eine Geschichte aus dessen Welt abgespielt. Ähnlich läuft es mit mehr als 330 weiteren Figuren, darunter Asterix, Pippi Langstrumpf und Feuerwehrmann Sam.
Bislang kostet so eine Figur, die ein Hörspiel oder auch Musikstücke freischaltet, üblicherweise 15 Euro. Drei Euro weniger zahlt man für sogenannte Kreativ-Tonies, auf die sich eigene Inhalte aufspielen lassen. Wie die Firma hinter dem Audiospielzeug nun aber bekannt gab, steht am 1. Mai eine Erhöhung der unverbindlichen Preisempfehlungen für die Figuren und den Musikplayer an. Als Grund dafür führt das Unternehmen, das zwei Düsseldorfer Familienväter gegründet haben, erhöhte Kosten an.
20 Euro mehr fürs Starterset
Die Rohstoffpreise seien in den vergangenen Monaten weltweit extrem gestiegen, heißt es von dem Unternehmen, das seine Figuren in Tunesien und die Boxen in China produzieren lässt. »Um euch die gewohnt hohe Qualität von Tonies und Toniebox weiterhin zu gewährleisten, verwenden wir auch entsprechend hochwertige Bauteile und legen großen Wert auf faire Arbeitsbedingungen bei unseren Zulieferern. Allerdings haben sich unsere Kosten leider spürbar erhöht. Darüber hinaus sind die Logistikkosten für uns deutlich gestiegen.«
Ab dem 1. Mai sollen Tonies nun 17 statt 15 Euro kosten, die Kreativtonies 13 statt zwölf. Und für die Toniebox, der im sogenannten Starterset ein Kreativtonie beiliegt, wird künftig ein Verkaufspreis von 100 statt 80 Euro empfohlen. »Wie ihr euch vorstellen könnt, ist uns dieser Schritt nicht leicht gefallen«, betont das Unternehmen auf seiner Website.
»Handbemalte Figuren, die sehr viel Emotionalität transportieren«
Das Sammeln von Tonies hatte schon bisher den Ruf, ein teures Vergnügen zu sein. Dem SPIEGEL sagte Firmenmitgründer Patric Faßbender im Dezember, er halte den Standardpreis von 15 Euro jedoch für angemessen, da es sich um ein »extrem wertiges Produkt« handele: »Die Tonies sind handbemalte Figuren, die sehr viel Emotionalität transportieren und als eigenständiges Spielzeug im Kinderzimmer funktionieren und nahezu unverwüstlich sind.«
Man werde ihnen nicht gerecht, wenn man sie zum Beispiel mit CDs vergleiche, so Faßbender. Der Unternehmer hob im Interview hervor, dass seine Firma im Fall bekannter Charaktere von Drittfirmen immer gleich zwei Lizenzen erwerben müsse: eine Audiolizenz und eine Merchandising-Lizenz. (Das komplette Interview finden Sie hier.)
Seit die Toniebox und die Tonies 2016 auf den Markt gekommen sind, haben sie enorm an Beliebtheit gewonnen. Allein bis zum September 2021 – also vor dem vergangenen Weihnachtsgeschäft – wurden insgesamt 2,4 Millionen Audioplayer und 25 Millionen Figuren verkauft.
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