2021 brachte Veränderung: Neben einer neuen Identität für Facebook und dem x86-Ende in Macs wurden auch die alte Regierung und 3G abgeschaltet.
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"2021 wird bestimmt wieder Normalität einkehren." Ende 2020 hatten sicher nicht wenige Menschen diesen oder einen ähnlichen Satz im Kopf. Doch schon Anfang 2021 wurde klar: So schnell wird eine globale Pandemie nicht besiegt. Im Laufe des Jahres wurden diverse Events wieder nur online veranstaltet, zudem sorgte die globale Chipknappheit für Lieferengpässe, kaum verfügbare Produkte und gestiegene Preise.
Zu Beginn des Jahres wurde erstmal die CES 2021 abgesagt. Zu viele Unternehmen wollten an der Messe nicht teilnehmen, die US-Regierung machte internationale Anreisen ohnehin nahezu unmöglich. Die Zukunft der kommenden CES 2022 ist ebenfalls nicht sicher. Der Veranstalter möchte die Messe abhalten, allerdings haben bereits mehrere Unternehmen ihren Besuch vor Ort abgesagt.
Die Anthem verklingt
Unabhängig davon fing das Jahr 2021 nicht so schlecht an. Im Februar wurde nämlich ein Computerspiel endgültig aufgegeben, das viele Spieler genervt hat. EA und Bioware stellten ihre Arbeiten an dem Loot-Shooter Anthem ein. Die Server werden weiterhin online bleiben, das Spiel also spielbar bleiben. Es kommen aber keine weiteren Patches mehr.
Eigentlich wollte Bioware mit einem kleinen Team die Spielwelt von Anthem noch einmal neu angehen. Gameplay sollte geändert und neuer Content hinzugefügt werden. Im Laufe der Monate haben Spieler den Titel aber langsam vergessen. Anthem wurde zu einer Fußnote und schließlich ließ EA auch offiziell die Arbeiten an einem Remake einstellen. Ressourcen werden seitdem anderen Bioware-Titeln zugewiesen. Das Studio arbeitet unter anderem an einem neuen Teil von Dragon Age und an einem weiteren Mass-Effect-Titel.
Pleite nach wenigen Jahren
Auch ein anderes Projekt hat die Erwartungen nicht erfüllt: Noch 2020 hatte der chinesische Chipfertiger HSMC (Wuhan Hongxin Semiconductor Manufacturing Co) Personal vom Konkurrenten TSMC aus Taiwan abgeworben. Das Versprechen: eine mehr als doppelt so hohe Bezahlung und ein Job in einem aufstrebenden chinesischen Unternehmen. HSMC sollte neben SMIC, ebenfalls ein von der chinesischen Regierung gefördertes Unternehmen, Chips im 14- und 12-Nanometer-Verfahren entwickeln.
Daraus wurde allerdings nichts. Der Konzern musste im Februar 2021 Insolvenz anmelden, nur wenige Jahre nach seiner Gründung. 240 Menschen verloren ihren Job und wurden dafür nicht entschädigt. Die Investition von etwa 20 Milliarden US-Dollar gilt als verloren.
Schicksalsschlag für Shadow
Dem französischen Start-up Blade Group erging es beinahe ähnlich. Mit Shadow bietet es eine eigene Alternative im Bereich Cloud-Gaming an, statt eines abgeschlossenen Systems eine komplette virtuelle Maschine samt Windows-OS. Die Idee ist interessant, hat das Unternehmen allerdings schnell überfordert. Nach wenigen Jahren musste das Team im März 2021 Insolvenz anmelden. Anschließend suchte es nach einem willigen Kaufpartner.
Einige Monate lang wurde es still um Shadow: Die Webseite wurde lange nicht aktualisiert, Kunden warteten noch immer auf ihr Produkt. Im Mai 2021 kaufte dann der Cloud-Anbieter Hubic, der sich auf Cloud-Storage fokussiert, das Start-up auf. Shadow ist deshalb nicht Geschichte. Das Team kann unter neuer Führung weiterarbeiten und Hardware in den Servern aufgerüstet werden. Die Konkurrenz ist allerdings groß: Nvidia Geforce Now, Playstation Now und Google Stadia sind allesamt auf dem Markt etabliert. Das war vor einigen Jahren noch nicht so.
Eines wird auf Shadow jedoch niemals gespielt werden können: ein Herr-der-Ringe-Rollenspiel von Amazon Game Studios.
Im Jahr 2019 konnten sich Herr-der-Ringe-Fans noch auf ein neues MMORPG im Reich von Mittelerde freuen. Das von Amazon gegründete Spielestudio Amazon Game Studios sollte an dem Projekt arbeiten, in Kooperation mit dem chinesischen Studio Leyou. Später kaufte Tencent den chinesischen Partner und Amazon musste die Konditionen neu aushandeln. Offenbar kamen die beiden Parteien aber nicht auf einen Nenner und Amazon stellte die Entwicklung des Projekts stattdessen ein.
"Wir lieben den Stoff zu Herr der Ringe und sind enttäuscht, dass wir dieses Spiel nicht zu den Kunden bringen werden", sagte das Team dazu. Das MMORPG war das zweite Spiel von Amazon Game Studios, das während der Entwicklung eingestellt wird. Ein Jahr zuvor schaffte es der Mehrspieler-Shooter Crucible nicht aus der Beta-Phase heraus. Aktuell betreibt das Studio zumindest ein Spiel: das Rollenspiel New World.
Günstiges E-SUV fährt nie
Auch die deutsche Niederlassung des chinesischen Start-ups Byton hatte große Pläne. Gegründet von ehemaligen BMW-Managern, sollte das Unternehmen ein möglichst günstiges Elektro-SUV bauen. Das Fahrzeug sollte 500 km weit reichen und für etwa 40.000 Euro verkauft werden. Dabei richtete sich die Firma größtenteils an den chinesischen Markt.
Anfangs lief es gar nicht schlecht. 2018 zeigte das Team einen ersten Prototyp des geplanten SUV. Erste Fahrzeuge sollten Anfang 2020 verkauft werden. Allerdings wurde daraus nichts, der Verkaufsstart wurde immer weiter verschoben. 2019 verließ Mitgründer Carsten Breitfeld das Unternehmen. Später folgte auch Kollege Daniel Kirchert.
Byton hat zumindest in den USA mit Foxconn einen Investor gefunden. Dort werden nun weiter Elektro-SUVs produziert. Die deutsche Niederlassung hatte weniger Glück und musste im April 2021 schließen.
Langsamer Tod des Smach Z
Eine Handheld-Konsole mit AMD-Prozessor, Windows und eingebauten Joysticks: Das klang 2016 noch nach einem interessanten Produkt. Der Smach Z sollte Mobile Gaming reformieren. Allerdings hatten Golem.de und andere Redaktionen bei der Vorstellung des Prototyps bereits ihre Zweifel. Der Handheld sollte noch zwei weitere Jahre in der Entwicklung verbringen. Ein geplanter Launch im Jahr 2017 wurde verschoben.
2018 kamen dann Neuigkeiten: Der Smach Z sollte Anfang 2019 in Produktion gehen - jetzt aber wirklich! Schon zu dieser Zeit war aber eigentlich klar, dass daraus nichts werden würde. Das Unternehmen nahm dann unter anderem die Corona-Krise im Jahr 2020 als Vorwand, um das Aus des Projektes im Mai 2021 zu verkünden. Mit ihm verschwinden 1,1 Millionen Euro aus Crowdfunding-Kampagnen. Das Geld werden die Unterstützer niemals wiedersehen.
Das Konzept des Gaming-Handhelds wurde allerdings von Unternehmen wie Valve aufgegriffen. Das Steam Deck wird 2022 kommen. Valve hat auch die finanziellen Ressourcen und die Erfahrung, das wirklich umzusetzen.
Auf Wiedersehen, 3G
Trotz Corona-Krise und anderer Faktoren wie der Chip-Knappheit hat die Deutsche Telekom ihren Plan nicht aus den Augen verloren: Das Unternehmen stellte zum 1. Juli 2021 das UMTS-Netz ab. 3G-Empfang wird seitdem bundesweit mittels LTE-Masten realisiert. Die Frequenzen im 2.100-Mhz-Bereich werden für weitere LTE-Kapazitäten freigemacht.
UMTS wurde als Nachfolger von GPRS/Edge großflächig in Deutschland eingesetzt. Die Technik ermöglichte erstmals Datenraten für das Übertragen von Videos in SD-Qualität, den schnellen Download von Spielen und Bildern und für generell latenzärmeres Surfen im Web. Das wurde im Zeitalter der Smartphones und des Wandels des konventionellen Telefons zur Internetkonsumplattform immer wichtiger.
LTE (4G) ist der Nachfolger von UMTS und deckt einen ähnlichen Bereich ab. Der Ausbau des 4G-Netzes ist durch leistungsfähigere Knotenpunkte kostspieliger. Allerdings werden die erhöhten Datenraten gebraucht. Kunden wollen mittlerweile Videos in 4K streamen und ihre Arbeit in der Cloud erledigen. Dazu kommen Techniken wie Edge Computing und Big-Data-Analysen im großen Stil. Für solch ressourcenaufwendige Tasks ist UMTS schlicht nicht mehr ausgelegt.
Vodafone und O2 sind dem Vorbild der Telekom gefolgt und haben ihre eigenen UMTS-Netzwerke ebenfalls auf 4G umgestellt. Mittlerweile existiert die Technik hierzulande nur noch in den Geschichtsbüchern. Die Zukunft für die meisten Mobilfunkkonzerne ist 5G, das Datenraten noch einmal erhöht.
Während 4G in Deutschland 3G ersetzt hat, haben eigene ARM-Prozessoren die x86-Architektur im Apple-Ökosystem vollständig ersetzt. Dafür sorgt Apples M1 Max.
Apples Macbooks unterschieden sich lange größtenteils im verwendeten Betriebssystem von der Konkurrenz. Die darunterliegende Hardware blieb jedoch gleich: ein Intel-Prozessor mit x86-Architektur. Viele Jahre war das so, bis Apple im Jahr 2020 mit dem M1-SoC erste Macbooks mit einer ARM-Eigenentwicklung ausstattete.
Das Ergebnis ist ein energieeffizientes SoC, das zudem in den meisten Anwendungsfällen der Konkurrenz von Intel und AMD ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist. Allerdings gab es gerade im professionellen Segment, das typischerweise mehr Leistung fordert, erstmal noch immer Intel-Alternativen zu kaufen.
2021 brachte Apple dann zunächst einen neuen iMac mit M1-Chip heraus, der sich an Familien und Büros richtet. Später folgte das Macbook Pro in 14 und 16 Zoll mit dem M1 Pro und M1 Max. Dabei handelt es sich um hochskalierte Varianten des M1 mit mehr Kernen, mehr Leistungsbudget und wesentlich mehr Leistung.
Das Ergebnis hat nicht nur Golem.de beeindruckt. Kein aktueller Mobilchip von Intel und nur die teuersten AMD-Versionen können mit der Rechenleistung des M1 Max mithalten, von der Energieeffizienz ganz zu schweigen.
Für Apple bedeutet der Erfolg des M1 Max vor allem eines: Die Ära der x86-Chips in Mac-Hardware ist vorbei. Das Zeitalter der ARM-SoCs ist angebrochen. In Zukunft will der Konzern die eigene Apple-Silicon-Architektur weiter ausbauen. Im anderthalbjährigen Abstand soll sie erneuert und verbessert werden, angefangen mit der M2-Architektur im Jahr 2022.
Aus Facebook wird Meta
Die Marke Facebook, wie wir sie kennen, wird es künftig nicht mehr als Unternehmen geben. Der Gründer Mark Zuckerberg kündigte 2021 stattdessen einen neuen Namen für den Konzern an: Meta. Diesem Namen werden alle anderen Marken, auch das soziale Netzwerk selbst, in Zukunft untergeordnet.
Meta verwaltet also die verschiedenen Unternehmen, die das ehemalige Facebook im Laufe der Jahre akquiriert hat - darunter Whatsapp, Instagram und der VR-Hersteller Oculus. Letzterer spielt in Zuckerbergs Vision eine größere Rolle. Unter dem Namen Metaverse stellt sich der Unternehmer eine virtuelle Welt vor, in der Menschen miteinander agieren und arbeiten können. Ein erstes Produkt gibt es bereits: Horizon Worlds.
City One = City Zero
Vorerst kein Produkt wird es hingegen von dem deutschen Autobauer ACM geben. Er hatte sich mit 2021 wohl ein schlechtes Jahr ausgesucht, um mit einem eigenen Elektrofahrzeug Kunden zu finden. Das ACM City One sollte ein Kleintransporter mit austauschbaren Akkus werden. Es hätte so zum Beispiel flexibel als Stadttaxi genutzt werden können.
Aus den Plänen wurde allerdings nichts. Die Corona-Pandemie habe die Präsentation des Elektrowagens stark verzögert, Pläne könnten nicht eingehalten und eine Massenproduktion ab 2024 nicht garantiert werden, hieß es. Das Start-up musste daher Insolvenz anmelden. Bisher wurden keine neuen Investoren für das Projekt gefunden.
Grundig macht dicht
Insolvenz anmelden musste auch ein weiteres Unternehmen: Einst wurden unter der Marke Grundig diverse elektronische Geräte gebaut. Mittlerweile ist nur Grundig Sat Systems übriggeblieben, das Zubehör für Übertragungstechnik baut. Während der Pandemie kam es allerdings immer wieder zu Lieferengpässen bei Komponenten und Rohstoffen. Das Unternehmen konnte Aufträge nicht erfüllen, sofern es überhaupt welche hatte. Im Herbst 2021 meldete es Insolvenz beim Amtsgericht Nürnberg an.
Es ist nicht das erste Insolvenzverfahren für Grundig Sat Systems. 2017 musste das Unternehmen schon einmal Konkurs anmelden, damals gab es die Ausrede der pandemiebedingten Lieferengpässe und Ressourcenknappheit noch nicht. Möglicherweise wird auch 2021 nicht das Ende für die Marke sein, dieses letzten Teils des Grundig-Konzerns, der zu Hochzeiten 38.000 Beschäftigte hatte und 2003 schon einmal Insolvenz angemeldet hatte.
Autobauer baut keine Autos mehr
Das Jahr 2021 ist für Elektroautohersteller insgesamt kein gutes gewesen: Auch das schwedische Unternehmen Uniti ist mit seinem One gescheitert. Der Kleinwagen sollte Platz für zwei hintereinander sitzende Personen bieten und 15.000 Euro kosten. Der 22-kWh-Akku sollte eine Reichweite von 300 km haben. Neben dem Zweisitzer war auch eine Variante mit vier Sitzen geplant.
Eine Finanzierungsverzögerung wirkte sich allerdings existenzbedrohend auf das Start-up aus. Das Unternehmen steht derzeit kurz vor der Insolvenz und kann noch keine funktionierenden Produkte vorweisen. Das Projekt wurde teilweise per Crowdfunding durch Privatpersonen finanziert.
Zum Ende des Jahres ging außerdem eine prägende Ära der jüngeren deutschen Geschichte zu Ende: Nach 16 Jahren endete die Kanzlerschaft von Angela Merkel, Nachfolger ist Olaf Scholz von der SPD. Die neue Bundesregierung ist eine Koalition aus SPD, FDP und Grünen, sie löst die langjährige Große Koalition und Merkel-Regierung ab. Das bringt einige Veränderungen mit sich. Beispielsweise wird das Ministerium für Verkehr und Digitales in das Ministerium für Digitales und Verkehr umgewandelt. Der Fokus soll mehr auf digitaler Infrastruktur - also Mobilfunknetze, Glasfasernetze und mehr - liegen.
Chef des Ministeriums ist der FDP-Politiker Volker Wissing, der mit seinem Amt zusätzliche Kompetenzen aus dem Wirtschaftsministerium und Kanzleramt erhält. Der Fokus liege dabei auf den "Zuständigkeiten für operative Vorhaben der Digitalpolitik". Der Bereich E-Government, also die Digitalisierung des Verwaltungsapparates der Bundesregierung, obliegt allerdings weiterhin dem Innenministerium, geleitet von Nancy Faeser (SPD).
Die Bundesregierung will 32 Projekte zur Halbleiterproduktion in Deutschland fördern. Diese sollen laut Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) 20 Milliarden Euro an Investitionen erhalten. "Wir wollen die Chipproduktion in Deutschland und Europa stärken und unabhängiger von internationalen Lieferketten werden. Dabei setzen wir auf innovative, energieeffiziente und klimafreundliche Technologien, um die Transformation unserer Industrie in Richtung CO2-Neutralität voranzutreiben", sagt Habeck.
Google-Router wird nicht weiter unterstützt
Nicht weiter vorantreiben wird Google hingegen seinen Onhub-Router. Er sollte 2015 eine Kombination aus Smarthome-Hub und Standard-Router werden. Google hatte das Produkt groß als modernes Equipment beworben. Ende 2021 ändert der Konzern allerdings seine Meinung: Onhub wird ab Ende 2022 nicht mehr mit Updates versorgt. Das System gilt dann als obsolet, wenn nicht gar als Sicherheitsrisiko innerhalb des eigenen Netzwerks.
Grund für die Einstellung des Supports ist ein Strategiewechsel bei Google. Das Unternehmen will künftig ausschließlich auf Mesh-Systeme setzen. Zu diesem Zweck werden die Nest-Wi-Fi-Router verkauft, die diese Nische füllen sollen. Allerdings sind auch sie nicht unbedingt auf dem aktuellen Stand der Technik, sie unterstützen etwa kein Wi-Fi 6, sondern nur Teilaspekte davon (etwa WPA 3). Es wäre nicht verwunderlich, wenn Google im nächsten Jahr weitere Nest-Wi-Fi-Geräte ankündigt.
OLED ersetzt LCD
Noch Anfang 2021 hatte Samsung weitere Ressourcen für die Produktion von LC-Panels in den eigenen Fabriken eingesetzt - allerdings nur, um die aktuell schwierige Lage während der Pandemie zu überbrücken und den anhaltend hohen Bedarf an günstigen Displays zu decken. Denn: 2021 ist das letzte Jahr, in dem Samsung primär LCDs produzieren wird. Umstellungen auf die eigens entwickelte OLED-Technik laufen bereits, 2022 sollen fast ausschließlich OLED-Panels aus Samsung-Fabriken kommen.
Der Konzern entwickelt dafür eine eigene Technik namens Quantum Dot (QD). Dabei werden ausschließlich blau strahlende OLED-Lampen verwendet, die am stärksten leuchten können. Mithilfe einer Filterschicht wird das blaue Licht in die typischen roten, grünen und blauen Spektren aufgeteilt. Traditionelle OLED-Panels nutzen dafür jeweils eigene OLEDs, was den Fertigungsprozess komplizierter und teurer macht.
Erste Fabriken wie der Standort Asan produzieren bereits OLED-Panels, zunächst in den Größen von 55, 64 und 34 Zoll. Später sollen auch größere Panels entstehen, die dann in 70-Zoll-Fernsehern zum Einsatz kommen.
Comet Lake wird eingestellt
Während Apple die Produktion von M1-Chips ankurbelt, beendet Intel die Ära der Comet-Lake-SoCs bereits nach wenigen Jahren. Die Chips der Core-i-10000H-Reihe wurden vor allem in leistungsstarken Workstation-Notebooks verwendet. Allerdings wurden die Chips nicht mehr nachgefragt, wodurch Intels Entscheidung, sie einzustellen, nur bekräftigt wurde.
Bis zum März 2022 können aber weiterhin Comet-Lake-Chips beim Hersteller geordert werden. Bestellungen sieht Intel am 1. Juli 2022 dann als final und als nicht rücknehmbar an. Bis zum 30. September 2022 will Intel die letzten Chargen ausliefern. Bis dahin dürfte der Konzern bereits neue Mobil-SoCs auf Basis der Alder-Lake-Plattform auf den Markt gebracht haben, während Apple und AMD ihre eigenen Konkurrenzprodukte entwickeln.
2021 geht auch eine beliebte Science-Fiction-Serie in ihre letzte Runde: The Expanse endet nach sechs Staffeln.
Drei Wochen nach Weihnachten geht damit eine der unserer Meinung nach besten Sci-Fi-Serien der letzten Jahre zu Ende: The Expanse bringt die Geschichte um die Crew der Rocinante nach sechs Staffeln zu einem Abschluss. Die sechs Episoden werden derzeit wöchentlich auf Amazon Prime Video veröffentlicht. Das Serienfinale folgt am 14. Januar 2022.
Dabei hätte das Aus für die Serie bereits viel früher kommen können. Nach Ende der dritten Staffel erneuerte der damalige Auftraggeber Sy-Fy die Serie nicht weiter. Mit viel Community-Aufwand wurde Amazon auf das Projekt aufmerksam. Kurze Zeit später konnten sich Fans über drei weitere Staffeln freuen.
Das Universum von The Expanse ist mit dem Ende der Hauptserie aber nicht zu Ende erkundet. Weitere Spin-Off-Serien, ein Film und ein Adventure-Rollenspiel von Telltale Games erweitern die Geschichte. Möglicherweise werden Fans bekannte Gesichter wiedersehen. Sicher ist das aber nicht.
Lycamobile ist pleite
Die deutsche Tochter des britischen MVNO-Konzerns namens Lycamobile muss ihr Geschäft einstellen. Das Unternehmen hat Ende August ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Weltweit hat Lycamobile nach eigenen Angaben etwa 15 Millionen Kunden. Das konnte die deutsche Abspaltung allerdings nicht vor der Pleite retten.
Hierzulande verwendet Lycamobile das D2-Netz von Vodafone mit der Vorwahl 01521 mit. SIM-Karten von Lycamobile-Kunden sollen derweil weiterhin funktionsfähig bleiben. Als virtueller Netzanbieter kauft das Unternehmen Kapazitäten beim Carrier Vodafone ein und verteilt diese an die eigenen Kunden.
Schon 2016 war der Betreiber im Fokus von Finanzbehörden. Er habe Umsatzsteuern nicht ordnungsgemäß abgeführt und wurde deshalb auf 70 Millionen Euro Ersatzleistungen verklagt. Das Unternehmen verlor den Prozess im Februar 2021. Infolgedessen benannte sich Lycamobile um und verwischte die eigenen Spuren, um einer hohen Steuerlast zu entgehen.
Trojanerhersteller geht bankrott
Wo kaufen Unternehmen, Angreifer und Staaten Malware und Trojaner ein? Bei Software-Firmen wie der Finfisher GmbH beispielsweise. Das Unternehmen stellt unter anderem nachgewiesenermaßen Spyware und Trojaner für deutsche Behörden her. Allerdings musste das Team Anfang Dezember 2021 Insolvenz anmelden.
Die Community auf Twitter hat die Neuigkeit um die Insolvenz schnell begrüßt, da die Firma von vielen Seiten für dubiose Geschäfte kritisiert wird. Im Oktober 2020 gab es etwa eine Untersuchung bei Finfisher. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, Schadsoftware illegal exportiert zu haben - unter anderem an die türkische Regierung, die das Spionageprogramm Finspy gekauft habe.
Die Finfisher Holding, Besitzer des Softwareunternehmens, hat sich mittlerweile in Vlicius Holding umbenannt. In der Community gibt es den Verdacht, dass die Softwareschmiede so heimlich abgewickelt werden könnte. Schadsoftware könnte dann unter einem anderen Namen einfach weiterentwickelt werden. Dann würde sich an den Machenschaften von Finfisher nicht viel ändern, nur eben der Name auf der Rechnung.
DHL eignet sich nicht als Lebensmittellieferant
Im März 2020 hatte der Paketdienstleister DHL einen Spezialauftrag erhalten: Lebensmittel von Supermärkten direkt vor die Haustür zu liefern. 37.000 Haushalte konnten auf die Essenslieferung per Post vertrauen - zu Pandemiezeiten. Zunächst war das als Pilotprojekt im Bundesland Nordrhein-Westfalen geplant. Die Einkäufe wurden auf Basis von Bestellformularen getätigt, die die Deutsche Post DHL zuvor verteilt und anschließend eingesammelt hatte.
Das stellte sich jedoch als zu große Herausforderung heraus. "Die Lebensmittellogistik mit ihren Anforderungen an Kühlung und Lieferzeiten ist eine Herausforderung, die sich in ein Massengeschäft, wie wir es mit Briefen und Paketen betreiben, nur mit extrem hohen Aufwand integrieren lässt", sagt Thomas Schneider, Chef der Sparte Post & Pakete in Deutschland. Gerade die Kühlung und Aufbewahrung von Lebensmitteln unterliege strengen Regeln, die die DHL mit den eigenen Fahrzeugen nicht einhalten konnte.
2021 wurde vor allem durch eines bestimmt: die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen durch Regierungen und Lieferengpässe bei Elektronikprodukten. Nicht umsonst legen Hersteller teils ihre Produktionen still, entlassen Mitarbeiter in Teilzeit - oder können die Playstation 5 noch immer nicht ausliefern.
Ob sich das 2022 ändern wird, ist ungewiss. Bisher sieht es nicht danach aus. Aber wer weiß: Vielleicht gehört die Pandemie im nächsten Jahr zu den Dingen, die auf der Golem.de-Liste der eingestellten und beendeten Dinge stehen. Das können wir uns nur wünschen.
Anmerkung
Dieser Artikel ist Teil einer Serie, in der Golem.de jedes Jahr gescheiterte und eingestellte Projekte, Unternehmen, Produkte und andere wichtige Ereignisse vorstellt. Hier eine Liste mit den Artikeln der letzten Jahre:
Artikel von 2020: Was 2020 eingestellt und geschlossen wurde
Artikel von 2019: Was 2019 eingestellt und geschlossen wurde
Artikel von 2018: Was 2018 eingestellt und geschlossen wurde
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