
Rendezvous mit dem Planeten Venus: Die Raumsonde „Solar Orbiter“ ist seit Februar 2020 unterwegs. An Bord sind unter anderem Messinstrumente vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
© ESA/ATG medialab/nh
Die Erforschung des Weltraums schreitet voran - unter anderem mit Instrumenten aus Göttingen. Zwei Raumsonden sammeln Daten des Planeten Venus.
Göttingen – Zwei Raumsonden fliegen in diesen Tagen am Planeten Venus vorbei. Beide haben Messinstrumente aus Göttingen an Bord, die am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung entwickelt wurden.
Zunächst kommt die Sonde „Solar Orbiter“ der europäischen Weltraumagentur ESA dem Nachbarplaneten der Erde am Montag, 9. August, um 6.42 Uhr besonders nahe. Anschließend gibt es am Dienstag, 10. August, um 15.58 Uhr einen Vorbeiflug von „BepiColombo“. An diesem Projekt sind die ESA und die japanische Weltraumagentur Jaxa beteiligt.
Aus wissenschaftlicher Sicht passieren beide Missionen die Venus sozusagen im Halbschlaf: Während einige Instrumente zu ihrem eigenen Schutz ausgeschaltet sind, sammeln solche, die Teilchen und Magnetfelder in der Umgebung der Venus messen können, wertvolle Daten. Dazu gehören auch Instrumente, an denen das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen beteiligt ist.
Weltraumforschung: Bereits die zweite Begegnung mit dem Planeten Venus
Für beide Missionen ist es bereits die zweite Begegnung mit der Venus. Da einige ihrer Messinstrumente leistungsstärker sind als die früheren Venus-Besucher, bietet auch dieser Vorbeiflug die willkommene Möglichkeit, ganz genau hinzuschauen. Dass beide Sonden unseren Nachbarplaneten in enger zeitlicher Abfolge passieren, ist doppelt gut: So sind gleichzeitige Messungen an zwei verschiedenen Orten in der Umgebung der Venus möglich. Dies kann beispielsweise helfen zu verstehen, wie sich Teilchen und Magnetfelder dort ausbreiten.
Anders als die Erde und den Merkur umgibt die Venus kein starkes, stabiles Magnetfeld. Allerdings induziert der Sonnenwind, der fluktuierende Strom geladener Teilchen von der Sonne, elektrische Ströme in der Venus-Ionosphäre und erzeugt so ein schwaches, ebenso fluktuierendes Magnetfeld. Zudem verformt der Strom aus Sonnenteilchen die Hülle der Venus so, dass sie an der sonnenabgewandten Seite wie ein Schweif bisweilen viele Millionen Kilometer weit ins All ragt.
Weltraumforschung: Zwei Raumsonden sammeln im Vorbeiflug Daten über die Venus
Diesen komplexen Vorgängen wollen beim Vorbeiflug nachspüren. „Solar Orbiter“ wird bis auf 8000 Kilometer an den Planeten heranfliegen und „BepiColombo“ wird die Venus in einem Abstand von nur 550 Kilometern passieren.
Die Teilchen und Magnetfelder in der Umgebung vom Merkur, Venus, Erde und Mars geben laut MPS Hinweise darauf, warum sich die Planeten seit ihrer Entstehung so unterschiedlich entwickelt haben. Während die Erde eine wasserreiche Gashülle umgibt, wurde der Mars zu einem trockenen Wüstenplaneten, der nur Reste einer Atmosphäre aufweist. Und die Venus versteckt sich unter einer dichten, giftigen Atmosphäre, die für einen dramatischen Treibhauseffekt sorgt.
BepiColombo: Auch diese Sonde hat Instrumente aus Göttingen dabei.
© ESA/ATG medialab/nh
Die ESA-Sonde „Solar Orbiter“ ist seit 10. Februar vergangenen Jahres im Weltraum unterwegs. Sie wird sich in den nächsten Jahren der Sonne immer weiter nähern, bis sie nur noch 42 Millionen Kilometer trennen. Die Doppelraumsonde „BepiColombo“ der europäischen und japanischen Weltraumagenturen ESA und Jaxa startete am 20. Oktober 2018 ins All. (Bernd Schlegel)
Forscher des Max-Planck-Instituts in Göttingen haben auch eine „zweite Erde“ entdeckt. Der Exoplanet ist unserer Erde sehr ähnlich und 3140 Lichtjahre entfernt.
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