Immer mehr Städte in China ergreifen drastische Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Großbritannien rät seinen Bürgern nun zur Ausreise aus China.
- Großbritannien rät seinen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern zur Ausreise aus Festland-China.
- Erstmals ist ein Patient in Hongkong
an dem Virus gestorben. Die Krankenhausbehörde der chinesischen
Sonderverwaltungsregionen bestätigte den Tod eines 39-Jährigen.
- Auch in Belgien wurde ein Fall nachgewiesen.
- Immer mehr Länder haben ihre Staatsangehörigen aus der Provinz Hubei ausgeflogen.
- Zuletzt meldete die chinesische Gesundheitsbehörde 20.438 bestätigte Erkrankungen – im Vergleich zum Vortag waren dies 3.225 neue Fälle. Die Zahl der Toten stieg um 64 auf 425.
- In Deutschland gibt es mittlerweile zwölf bestätigte Infektionen, darunter acht in Bayern. Mittlerweile wurden aus knapp 30 Ländern Infektionsfälle bekannt.
- Die Regierung in Peking hat "Unzulänglichkeiten und Defizite" in der Reaktion auf den Ausbruch der Lungenkrankheit eingeräumt.
- Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht noch keine Pandemie, hat aber den internationalen Gesundheitsnotstand erklärt.
- Lesen Sie hier unseren Schwerpunkt zum Coronavirus und seiner Ausbreitung. Die Johns Hopkins University in Baltimore dokumentiert alle Fälle in einer interaktiven Karte. In unserem FAQ klären wir zudem die wichtigsten Fragen und Antworten.
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat Gesundheitskontrollen an deutschen Flughäfen gefordert, um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern. Es müsse außerdem eine bundesweit einheitliche Regelung für den Umgang mit der Lungenkrankheit geben.
Deutschland und Frankreich wollen sich mit ihren europäischen Partnern besser über ein einheitliches Vorgehen bei der Coronavirus-Epidemie abstimmen. Daher solle es ein informelles Ministertreffen der Gesundheitsminister der Europäischen Union geben, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach einem Treffen mit seiner französischen Amtskollegin Agnès Buzyn in Paris. Das Virus sei eine Bedrohung für die gesamte Bevölkerung in Europa, daher brauche es eine europäische Antwort – besonders mit Blick auf die Reisebestimmungen.
Die USA haben wegen der Ausbreitung des Coronavirus ein Einreiseverbot für China-Reisende erlassen. Spahn betonte, die EU müsse zu einer gemeinsamen Risikoabschätzung kommen, ob auch in der Phase der Symptomfreiheit von Erkrankten eine Ansteckungsgefahr bestehe.
Spahn und Buzyn riefen die kroatische EU-Ratspräsidentschaft auf, dazu ein Sondertreffen der Gesundheitsminister zu organisieren. Nach den Worten der französischen Ministerin sollte es möglichst binnen einer Woche stattfinden.
Die britische Regierung rät ihren Bürgerinnen und Bürgern zur Ausreise aus China. Das teilte das Außenministerium in London mit. Sofern möglich, sollten Landsleute Festlandchina verlassen. Dies würde jedoch zusehends schwieriger, weil immer mehr Fluggesellschaften – darunter British Airways und Virgin Atlantic – ihre Flüge von und nach China eingestellt hätten. Noch gebe es aber Flüge von China nach Großbritannien.
Parallel bemühe sich die Regierung darum, die noch in der besonders betroffenen Provinz Hubei verbliebenen britischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger auszufliegen.
Am Samstag hatte Großbritannien bereits Personal aus seinen diplomatischen Einrichtungen in China abgezogen. Die Konsulate in den besonders von der Epidemie betroffenen Gebieten sind geschlossen. Abgezogen wurden Angestellte der Botschaft in Peking und der Konsulate in China. Der britische Botschafter und eine Notfallbesetzung sollen aber in Peking bleiben.
Im Vereinigten Königreich gibt es bislang zwei bestätigte Erkrankungen. Gesundheitsminister Matt Hancock rechnet aber mit weiteren Fällen. Er hatte sich am Vormittag mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in London getroffen. Beide Länder vereinbarten, eng zusammenzuarbeiten, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Auch wenn sich das Coronavirus rasch verbreitet, handelt es sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht um eine Pandemie. Wie die Direktorin der WHO-Abteilung zur Vorbereitung auf Infektionsgefahren Sylvie Briand sagte, handelt es sich um eine Epidemie mit "mehreren Brennpunkten".
Sie verwies darauf, dass sich das Virus bisher nur in der Provinz Hubei rasant ausgebreitet habe. Andernorts gebe es bislang nur vereinzelte Häufungen von Fällen. Die WHO hoffe daher darauf, dass die ergriffenen Schutzmaßnahmen in den betroffenen Orten "die Übertragung stoppen können".
Laut dem Institut für Virologie der Berliner Charité und dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr ist das Virus offenbar bereits bei sehr leichten Symptomen übertragbar. Die Forscherinnen und Forscher stellten nach regelmäßigen Untersuchungen der in der Münchner Klinik Schwabing betreuten Erkrankten in mehreren Fällen fest, dass infektiöse Viren aus dem Nasen- und Rachenraum von Menschen mit geringen Symptomen in Zellkulturen angezüchtet werden können. Die Krankheitszeichen der Untersuchten ähnelten dabei eher einer harmlosen Erkältung als einer schwerwiegenden Lungenentzündung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden auch Hinweise darauf, dass sich das neuartige Coronavirus unabhängig von der Lunge auch im Nasen- und Rachenraum sowie im Verdauungstrakt vermehrt.
Auch das Robert-Koch-Institut hatte zuvor auf Berichte über einzelne Fälle hingewiesen, in denen sich Menschen möglicherweise bei Betroffenen ansteckten, die noch keine Symptome zeigten.
Erstmals ist ein Patient aus Hongkong gestorben. Die Krankenhausbehörde der chinesischen Sonderverwaltungsregion bestätigte den Tod eines 39-Jährigen. Laut Medienberichten hatte der Mann zuvor Wuhan besucht. Es ist der zweite Todesfall außerhalb des chinesischen Festlands. Zuvor war auch ein Patient auf den Philippinen ums Leben gekommen.
Belgien bestätigt die Infektion eines Staatsbürgers. Ein am Sonntag aus Wuhan ausgeflogener Belgier ist laut Gesundheitsbehörde positiv auf das Virus getestet worden. Er ist isoliert und soll 14 Tage unter Quarantäne bleiben. Acht weitere Menschen, die aus Wuhan zurückgekehrt waren, sind nicht infiziert.
In Thailand ist die Zahl der bestätigten Infektionen unterdessen um sechs auf 25 gestiegen. Unter den neu Diagnostizierten sei ein thailändisches Paar, das nach Japan gereist sei, teilt das Gesundheitsministerium in Bangkok mit. Zudem seien zwei Fahrer infiziert, die in Thailand chinesische Reisende abgeholt hätten. Die übrigen beiden neu Erkrankten sind demnach Menschen mit chinesischer Staatsbürgerschaft.
Die Sterblichkeitsrate der Lungenkrankheit in China liegt im Schnitt bei 2,1 Prozent. Nach Angaben der chinesischen Gesundheitskommission stirbt also jede oder jeder 50. nachweislich Erkrankte. In der besonders betroffenen Metropole Wuhan erreicht die Sterblichkeit allerdings 4,9 Prozent. In der gesamten Provinz Hubei, deren Hauptstadt Wuhan ist, sind es demnach 3,1 Prozent. Es wird damit gerechnet, dass die Epidemie ihren Höhepunkt in 10 bis 14 Tagen erreichen könnte.
An der neuen Lungenkrankheit sind in Festlandchina mittlerweile mehr Menschen gestorben als an der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Damals hatte es 349 Todesfälle in Festlandchina gegeben. Hinzu kamen 299 Tote in Hongkong. Weltweit waren es 774 Tote.
Der Ausbruch des Coronavirus hat Auswirkungen auf den professionellen Sport in China: Die chinesische Handballnationalmannschaft der Frauen hat die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Tokio abgesagt. Ein Sprecher der Internationalen Handballföderation bestätigte den Rückzug des Teams, das sich über den dritten Platz bei der vergangenen Asienmeisterschaft für das Turnier in Ungarn qualifiziert hatte. Den Platz Chinas nimmt nun Kasachstan ein.
Die Formel-1-Rennställe wollen am morgigen Mittwoch über eine mögliche Absage oder Verlegung des Großen Preises von China in Shanghai diskutieren. Das bestätigte Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei einem Medientermin in London. Das Rennen auf dem Shanghai International Circuit am Rande der Millionenmetropole ist für den 19. April geplant. Zuvor hatte der Motorsport-Weltverband (FIA) bereits mitgeteilt, die Situation in China zu beobachten.
Taizhou ist 150 Kilometer von der Wirtschaftsmetropole Shanghai und 850 Kilometer vom Zentrum der Coronavirus-Epidemie in der Provinz Hubei entfernt. In der Stadt soll vorerst nur noch ein Mitglied pro Haushalt jeden zweiten Tag für Einkäufe das Haus verlassen. Die gleiche Regelung gilt für die betroffenen Viertel von Hangzhou und Ningbo. Die Behörden in Taizhou setzten zudem ab Dienstag 95 Zugverbindungen aus.
Zuvor hatte schon die neun Millionen Einwohner zählende ostchinesischen Metropole Wenzhou ähnliche Beschränkungen im Verkehr erlassen.
Alle drei Städte gehören zur Provinz Zhejiang, in der bisher über 800 Virusfälle bestätigt wurden. In der an Shanghai angrenzenden Provinz schränkten die Behörden die Bewegungsfreiheit für rund zwölf Millionen Menschen stark ein.
Die Ausbreitung des Coronavirus trifft die eng getakteten Lieferketten der großen Automobilhersteller. Der größte südkoreanische Konzern, Hyundai Motor, kündigte an, seine gesamte Produktion im Heimatland noch in dieser Woche auszusetzen. Grund dafür sind Kabelbäume, die aus China zugeliefert werden und derzeit fehlen.
Hyundai habe deshalb entschieden, seine Produktionsstraßen in Südkorea zu stoppen, hieß es vom Automobilkonzern, der in Südkorea sieben Fabriken hat. Weltweit sind es 13 Werke. Im vergangenen Jahr verkaufte der Konzern 4,4 Millionen Fahrzeuge, rund 1,8 Millionen davon liefen in Südkorea vom Band.
Wann genau welche Produktionslinie ausgesetzt werden soll, kann nach Unternehmensangaben variieren. Bis Ende der Woche soll aber die gesamte Produktion in Südkorea zum Stillstand gekommen sein.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt am Mittag in die neusten Entwicklungen rund um die Lungenkrankheit bekannt.
2020-02-04 15:32:00Z
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