Die Zahl der Todesopfer durch das neue Coronavirus übersteigt nun die der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Mit 89 neuen Todesfällen erhöht sich die Gesamtzahl der Opfer weltweit auf 813. An dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars) waren 2002/2003 laut WHO 8096 Menschen erkrankt und 774 gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen durch das neue Coronavirus stieg am Sonntag in China um weitere 2656 auf 37 198 Fälle. Außerhalb Chinas sind bislang mehr als 300 Infektionen bestätigt.
Bis auf ein Opfer auf den Philippinen und eines in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong haben sich alle Todesfälle auf dem chinesischen Festland ereignet - die meisten in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus in der Stadt Wuhan ursprünglich ausgebrochen war. In der Provinz kamen bislang 780 Menschen ums Leben.
"Die Bundesregierung hat entschieden, weitere Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Wuhan in Berlin landen zu lassen", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Samstag. Etwa 20 Rückkehrer sollen an diesem Sonntag mit einer Sondermaschine auf dem abgeschirmten militärischen Teil des Flughafens Berlin-Tegel landen. Unter ihnen sind nach dpa-Informationen auch Kinder. Wann die Maschine in Berlin landen soll, war zunächst noch unklar.
In Tegel werden die Rückkehrer der Gesundheitsverwaltung zufolge von einem Amtsarzt in Empfang genommen. Er soll prüfen, ob bei Passagieren während des Fluges Symptome aufgetreten sind. Sie sollen dann in einem Isolierbereich in den Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes im Stadtteil Köpenick am südöstlichen Stadtrand von Berlin untergebracht werden. Alle Passagiere würden auf das Coronavirus getestet. Mit einem Ergebnis wird für Montagmittag gerechnet.
Eine Kliniksprecherin betonte, dass die Rückkehrer vollkommen getrennt von der regulären Patientenbetreuung in einem Verwaltungsgebäude untergebracht würden. Das Betreuungspersonal wird vom Deutschen Roten Kreuz gestellt und gehört nicht zum Mitarbeiterstamm der DRK-Kliniken in Köpenick. "Diese strikte räumliche und personelle Trennung trägt maßgeblich zur Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher sowie der Patientinnen und Patienten in Köpenick bei", sagte ein DRK-Sprecher.
Die Rückkehrer sollen nach den derzeitigen Plänen 14 Tage in dem Krankenhaus bleiben, untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Dafür ist die Stadt gut vorbereitet, sagte Kalayci. Die Abläufe in Berlin würden von der Senatsgesundheitsverwaltung koordiniert. Über weitere Einzelheiten soll nach Ankunft der Rückkehrer noch am Sonntag bei einer Pressekonferenz informiert werden. Vor gut einer Woche waren bereits rund 100 deutsche Staatsbürger und Familienangehörige mit einer Maschine der Bundeswehr in Frankfurt am Main angekommen.
Weniger chinesische Touristen in Deutschland
Der Deutschland-Tourismus bekommt die Folgen des Coronavirus inzwischen deutlicher zu spüren. Nach Angaben der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zeichnet sich in verschiedenen Städten und bei touristischen Sehenswürdigkeiten ein zum Teil klarer Rückgang chinesischer Besucher ab. Peking hat Reisebeschränkungen verhängt, Veranstalterreisen aus dem Land wurden gestoppt. Zudem haben verschiedene Fluggesellschaften ihre Verbindungen von und nach China eingestellt. Die Folgen für den Deutschland-Tourismus lassen sich der DZT zufolge aktuell noch nicht genau beziffern.
Den Angaben zufolge kommen im Januar und Februar vergleichsweise wenig Reisende aus China nach Deutschland. Nur etwa sechs Prozent des jährlichen Übernachtungsvolumens entfielen auf diese Monate. Hauptreisezeit ist der Sommer. Allerdings rechnet die Branche auch in den nächsten Wochen mit spürbaren Rückgängen.
Die DZT verwies auf eine Analyse des Marktbeobachtungsunternehmen Forwardkey. Danach sind die Vorausbuchungen für Flüge von China nach Deutschland seit Januar stark eingebrochen. Für Februar wurde ein Minus von gut 50 Prozent und für März von etwa 49 Prozent verzeichnet (Stand 2. Februar). Die Branche hofft auf Nachholeffekte, wie es sie in der Vergangenheit nach Abflauen von vergleichbaren Epidemien gab.
Deutschland zählte zuletzt etwa drei Millionen Übernachtungen von Gästen aus China im Jahr. Das entspricht einem Anteil von 3,4 Prozent und Platz zwölf im Ranking ausländischer Reisender.
In Spanien wurde eine zweite Infektion mit dem Coronavirus bestätigt. Auf Mallorca sei eine Person positiv auf den Erreger getestet worden, teilt das Nationale Mikrobiologiezentrum mit. Tests bei drei weiteren Personen seien negativ ausgefallen. Die vier seien mit jemandem in Frankreich in Kontakt gewesen, bei dem die Erkrankung anschließend diagnostiziert worden sei.
2020-02-09 10:22:00Z
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