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Berlin-Kreuzberg: Polizei soll weitere Tote und Verletzte vor Tempodrom verhindert haben - WELT

Berlin-Kreuzberg: Polizei soll weitere Tote und Verletzte vor Tempodrom verhindert haben - WELT

Nach den tödlichen Schüssen auf einen 42-Jährigen vor dem Berliner Tempodrom sind der oder die Täter weiter flüchtig. Zu dem Vorfall am späten Freitagabend gebe es keinen neuen Ermittlungsstand, sagte die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft, Mona Lorenz, am Sonntag. Die Mordkommission und die Staatsanwaltschaft ermittelten „mit Hochdruck“.

Die Obduktion der Leiche habe ergeben, dass der Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit an einem Schuss in den Oberkörper gestorben ist. Der Mann sei mehrfach angeschossen worden.

Vier weitere Männer wurden verletzt, davon einer schwer. Sein Zustand war laut Lorenz zuletzt noch kritisch. Die Umstände der Tat seien weiter völlig unklar. Die Verletzten konnten zunächst nicht vernommen werden.

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Zu der Comedyshow „Güldür Güldür“ in Berlin-Kreuzberg waren am Freitagabend rund 3000 Besucher in das einem Zirkuszelt nachempfundenen Tempodrom geströmt, um sich zu amüsieren. Kurz vor Schluss der Vorstellung gegen 23 Uhr fielen dann die Schüsse vor dem Veranstaltungsort. Wenig später rückte die Polizei mit rund 200 Einsatzkräften an, Beamte mit Maschinenpistolen sicherten den Ort des Geschehens. Da waren die Schützen allerdings schon auf und davon.

Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt. Es könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob es mehrere Täter gab oder ob es nur einer war, sagte Lorenz. Die fünf Opfer sind nach ihren Angaben zwischen 28 und 52 Jahre alt. Der Tatort liegt in der Möckernstraße in der Berliner Innenstadt.

Besucher bekamen nichts von der Tat mit

Die Besucher der Veranstaltung im Tempodrom wurden nach den Schüssen über Seiten- und Hinterausgänge aus dem Gebäude gebracht. Es sei alles sehr kontrolliert und ohne Panik abgelaufen, berichtete ein dpa-Reporter. Die Besucher hätten von den Geschehnissen größtenteils nichts mitbekommen. Sie mussten größtenteils Taschen, Rucksäcke und Autos zurücklassen, die sie einen Tag später abholten.

Medienberichten zufolge konnte die Polizei verhindern, dass es noch mehr Verletzte oder Tote gab. Dies berichtet der Berliner „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Polizeikreise. Die Beamten hätten deshalb so schnell eingreifen können, weil sich eine Zivilstreife und ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) in unmittelbarer Nähe aufgehalten hätten, schreibt die Zeitung. Ein MEK-Team habe schon beim Eintreffen einen Mann erkannt, der polizeibekannt gewesen sei.

Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr vor dem Tempodrom
Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr vor dem Tempodrom
Quelle: dpa-infocom GmbH

Ebenfalls aus Sicherheitskreisen erfuhr der „Tagesspiegel“, dass die Ermittler derzeit von vier türkischstämmigen Tatverdächtigen ausgehen. Sie hätten den Opfern gezielt in die Beine geschossen. Dies könne im Milieu krimineller Clans darauf hindeuten, dass die Angegriffenen „verwarnt“ werden sollten.

Was steckt hinter den Beinverletzungen?

Tatsächlich lägen Beinverletzungen vor, bemerkte die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft dazu. Dass es sich um eine gezielte Attacke handelte, ist ihr zufolge aber Spekulation. Auch dass es sich bei den Angreifern um rund 15 schwarz gekleidete Gestalten handelte, wie der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf ein türkisches Nachrichtenportal berichtete, bestätigte die Sprecherin nicht.

Ob die Tat mit der Veranstaltung im Zusammenhang stand, war laut Sprecherin der Staatsanwaltschaft zunächst ebenfalls unklar. Es bestehe zwar ein „örtlicher Zusammenhang, ob es einen inhaltlichen Zusammenhang gab, wissen wir nicht“.

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2020-02-16 13:28:00Z
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