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Iran wehrt sich gegen Abschuss-Vorwurf - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Iran wehrt sich gegen Abschuss-Vorwurf - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben von den Vereinigten Staaten wichtige Daten zum Absturz der Passagiermaschine in Iran erhalten. Außenminister Wadym Prystaiko schrieb auf Twitter, er selbst und Präsident Wolodymyr Selenskyj hätten die Informationen von amerikanischen Vertretern bekommen. Die Daten würden nun von Fachleuten ausgewertet. Details nannte Prystaiko nicht. Im Laufe des Tages will Selenskyj mit dem amerikanischen Außenminister Mike Pompeo telefonieren.

Führende westliche Staaten gehen mittlerweile von einem versehentlichen Raketenabschuss durch die iranische Luftabwehr aus. Die Regierung in Teheran wies diese Darstellung zurück und sprach von „psychologischer Kriegsführung“ gegen ihr Land.

Selenskyj hatte einen Abschuss der Maschine nicht ausgeschlossen. Aber diese Erklärung sei bislang nicht bestätigt, fügte er hinzu. Als mögliche Ursachen hatte die Ukraine neben einem Raketentreffer und einer Triebwerksexplosion auch Terrorismus und eine Kollision genannt.

„Unser Ziel ist es, die unstrittige Wahrheit herauszufinden“, sagte der ukrainische Präsident am Freitag in Kiew. „Wir rufen alle internationalen Partner (...) dazu auf, der Ermittlungskommission Daten und Beweise zu vorzulegen, die die Katastrophe betreffen“, forderte er, vor allem an die Regierungen von Kanada, Großbritannien und die Vereinigten Staaten gerichtet.

Seibert: Keine eigenen Erkenntnisse

Die Regierungen in Kanada und Großbritannien haben nach eigenen Angaben Informationen, die auf den Abschuss der Maschine mit 176 Menschen an Bord durch eine iranische Rakete hinweisen. Diese Theorie wird amerikanischen Medienberichten zufolge auch in den Vereinigten Staaten verfolgt. Offiziell wird die Ursache für den Absturz weiter untersucht.

Die Bundesregierung forderte Iran zu einer lückenlosen Aufklärung auf. Eigene Erkenntnisse über die Absturzursache habe man nicht, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Er begrüßte Ankündigungen Irans, auch Experten anderer Staaten einzubinden. Die Bundesregierung biete an, dass deutsche Fachleute an den Ermittlungen mitwirkten, wenn dies gewünscht sei.

Iran hat westliche Fachleute zur Untersuchung eingeladen, neben Experten aus der Ukraine auch Boeing-Fachleute und Experten der amerikanischen Nationalen Behörde für Transportsicherheit (NTSB). Diese muss aber offenbar erst prüfen, inwiefern sie sich angesichts der amerikanischen Sanktionen gegen Iran an den Ermittlungen beteiligen kann.

Was waren die letzten Worte des Kapitäns?

Der Leiter der iranischen Luftfahrtbehörde, Ali Abedsadeh, gab am Freitag im iranischen Fernsehen bekannt, dass die Untersuchungen begonnen hätten. Iranische und ukrainische Fachleute hätten ihre Arbeit in einem Labor am Flughafen Mehrabad in Teheran aufgenommen. Ihr Ziel sei die Auswertung der beiden schwer beschädigten Flugschreiber – des Flugdatenschreibers und des Aufzeichners der Geräusche im Cockpit. Dabei geht es auch um die letzten Worte des Kapitäns.

Das Flugzeug war am Mittwoch auf dem Weg von Teheran nach Kiew kurz nach dem Start abgestürzt, darunter 63 Kanadier. Kurz zuvor hatte Iran zwei von amerikanischen Soldaten genutzte Stützpunkte im Irak angegriffen.

Iran hatte Spekulationen über einen Abschuss zurückgewiesen und einen technischen Defekt als Ursache angeführt. Die Behauptung, dass die Maschine von einem iranischen Raketenabwehrsystem getroffen worden sei, bezeichnete der Leiter der iranischen Luftfahrbehörde technisch und wissenschaftlich als absurd. Vielmehr sei er der Auffassung, dass die Amerikaner solche Gerüchte in die Welt setzten, um das bereits international angekratzte Image von Boeing nicht noch weiter zu beschädigen.

Die Ukraine wollte verschiedene Versionen für die Katastrophe prüfen. Kiew hatte nicht ausgeschlossen, dass die Maschine der Ukraine International Airlines von einer Rakete des russischen Typs „Tor“ getroffen worden sein könnte. Verteidigungsfachmann Franz Klinzewitsch im russischen Föderationsrat wies das zurück. Er sagte der Agentur Interfax zufolge, es sei albern, „nach einer russischen Spur bei dem Boeing-Absturz zu suchen“.

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2020-01-10 12:12:00Z
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