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Tödliche Prügelattacke in Augsburg: Verdächtige waren alkoholisiert - Augsburger Allgemeine

Tödliche Prügelattacke in Augsburg: Verdächtige waren alkoholisiert - Augsburger Allgemeine

vor 16 Min.

Bei einer Prügelattacke in Augsburg wurde ein Feuerwehrmann getötet. Sieben Verdächtige wurden festgenommen. Ein einziger Schlag gegen den Kopf des Opfers war offenbar tödlich.

Nach der tödlichen Attacke am Augsburger Königsplatz sind nach Informationen unserer Redaktion inzwischen alle sieben Verdächtigen festgenommen worden. Aus der siebenköpfigen Gruppe heraus erfolgte nach Erkenntnissen der Polizei der Angriff auf den 49-jährigen Feuerwehrmann der Augsburger Berufsfeuerwehr. Der Getötete war am Freitagabend mit seiner Frau und Freunden privat auf dem Christkindlesmarkt unterwegs. Am Kö soll es zu einem Streit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gekommen sein. Ein 17-Jähriger soll dem 49-Jährigen einen Schlag gegen den Kopf verpasst haben, der zum Tod des Mannes führte.

Nach Informationen unserer Redaktion sollen die Jugendlichen alkoholisiert gewesen sein, wie es aus Ermittlerkreisen verlautbart. Auch heißt es, der eine Schlag sei für den Tod des Feuerwehrmannes verantwortlich, nicht also der Aufprall auf dem Boden.

Nach intensiven Ermittlungsmaßnahmen der 20-köpfigen Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei Augsburg sei es gelungen, die Identität der gesuchten siebenköpfigen Personengruppe weitestgehend festzustellen, heißt es von der Polizei. Der mutmaßliche Haupttäter, 17 Jahre alt, hat nach Informationen unserer Redaktion sowohl die türkische, die libanesische als auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Ein zweiter Festgenommener, ebenfalls 17, die italienische. Beide sind polizeibekannt. Nach Informationen unserer Redaktion sollen sie bisher unter anderem durch Drogendelikte aufgefallen sein. Unter den Festgenommenen ist auch ein 19-Jähriger, der sich selbst stellte.

Tödliche Prügelattacke in Augsburg: Polizei nutzte Überwachungsvideos

Die Ermittlungen laufen dem Vernehmen nach aktuell wegen Körperverletzung mit Todesfolge, also nicht wegen Totschlags oder Mordes. Haftbefehle gegen die beiden Hauptbeschuldigten wurden noch nicht eröffnet. Alle sieben Beschuldigten sollen aktuell in Arrestzellen im Polizeipräsidium sitzen.

Am Sonntag Vormittag gedachten Mitglieder der Augsburger Berufsfeuerwehr am Königsplatz ihres getöteten Kollegen.

Augsburger Feuerwehrleute gedenken ihres getöteten Kollegen

Bild: Michael Hochgemuth

Auf die Spur kam die Kriminalpolizei den Jugendlichen, indem sie Videos der Überwachungskameras auf dem Platz auswertete. Mit deren Hilfe sowie „interner Fahndungsmaßnahmen“ habe man am frühen Sonntagnachmittag sowohl den mutmaßlichen Haupttäter als auch einen weiteren Verdächtigen festnehmen können. Später erfolgte die Festnahme der weiteren jungen Männer. Sie sollen alle Jugendliche oder junge Erwachsene sein. Nach Informationen unserer Redaktion gibt es auch ein Handyvideo eines Zeugen, das den Ablauf der Tat zeigt.

Festnahme in Augsburg: Mutmaßlicher Täter ist ein polizeibekannter 17-jähriger Augsburger

Ein Flüchtlingshintergrund – wie er unmittelbar nach der Tat in sozialen Netzwerken vielfach unterstellt wurde – scheint nicht vorzuliegen. Die Verdächtigen sind dem Vernehmen nach in Augsburg geboren und aufgewachsen. An diesem Montag muss ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts entscheiden, wie es für die Verdächtigen weitergeht. Als wahrscheinlich gilt, dass zumindest die beiden 17-jährigen Hauptverdächtigen in Untersuchungshaft kommen.

Nach den Ermittlungen der Polizei kam der Mann mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar am Freitag gegen 22.40 Uhr auf dem Heimweg vom Christkindlesmarkt am Königsplatz vorbei. Der Ort in der Innenstadt, wo sich die Drogenszene, aber auch viele Jugendliche treffen, gilt als relativ kriminalitätsbelastet, wobei Passanten bisher zumeist unbehelligt blieben.

Feuerwehrmann tot: Das Opfer stürzte nach einem Schlag gegen den Kopf

Laut Polizei kam es dort zu einem verbalen Streit mit der siebenköpfigen Gruppe. Einer der Jugendlichen schlug dem 49-Jährigen gegen den Kopf, woraufhin dieser stürzte. Die genaue Todesursache war zunächst unklar. Der 50-jährige Begleiter des Todesopfers wurde durch Schläge ins Gesicht verletzt, die beiden Frauen blieben körperlich unverletzt. Die Ehefrau des Getöteten war aufgrund ihrer Traumatisierung nicht vernehmungsfähig.

Weitere Details zum Tatablauf nannten die Ermittler nicht. Die Polizei will am Montag um 14.30 Uhr die Öffentlichkeit über weitere Erkenntnisse informieren.

Die Menschen in Augsburg sind tief bestürzt über die Gewalttat am Königsplatz.

Video: Elena Winterhalter

Auf die Spur kam die Kriminalpolizei den Jugendlichen, indem sie Videos der Überwachungskameras auf dem Platz auswertete. Mit deren Hilfe sowie „interner Fahndungsmaßnahmen“ habe man am frühen Sonntagnachmittag sowohl den mutmaßlichen Haupttäter als auch einen weiteren Verdächtigen festnehmen können. Die beiden sollen am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Feuerwehrmann in Augsburg getötet: Kollegen trauern

Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei davon aus, dass nur der Hauptverdächtige das Opfer geschlagen hat. Die Tat löste weit über die Stadt hinaus Bestürzung aus. Das Todesopfer war Mitglied der Augsburger Berufsfeuerwehr. Am Sonntag versammelten sich mehr als 100 Feuerwehrleute nahe des Tatorts und gedachten schweigend ihres Kollegen. Am Königsplatz erinnert ein Kerzenmeer an das Opfer, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren zeigten im Internet ihre Betroffenheit.

Am Freitagabend ist ein Mann am Königsplatz nach einer körperlichen Auseinandersetzung gestorben. Er arbeitete bei der Augsburger Berufsfeuerwehr. Am Sonntag gedenken die Kameraden dem verstorbenen Kollegen.

Video: Michael Hochgemuth

Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl sagte, die Gewalttat in der Innenstadt „ist bestürzend und macht fassungslos“. Auch Ministerpräsident Markus Söder und Bundesinnenminister Horst Seehofer äußerten sich: „Was mich wirklich aufgewühlt hat, ist, dass in Augsburg ein friedfertiger Bürger totgeschlagen wurde, schlichtweg totgeschlagen wurde“, sagte Seehofer.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann führt den schnellen Fahndungserfolg auch auf die Videoüberwachung zurück. „Wir haben das immer gefordert, und solche Fälle zeigen, dass sich die Forderung als richtig erwiesen hat“, sagte der CSU-Politiker unserer Redaktion.

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2019-12-09 12:27:06Z
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