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Eskalation in Bagdad: Trump droht Iran nach Angriff auf US-Botschaft - WELT

Eskalation in Bagdad: Trump droht Iran nach Angriff auf US-Botschaft - WELT

US-Präsident Donald Trump hat den Iran für die Ausschreitungen an der amerikanischen Botschaft im Irak verantwortlich gemacht und mit Konsequenzen gedroht. Das irakische Militär müsse die Botschaft nun schützen, forderte Trump am Dienstag auf Twitter.

„Jetzt orchestriert der Iran einen Angriff auf die US-Botschaft im Irak“, schrieb Trump. Dafür würden die Iraner „voll zur Verantwortung“ gezogen, erklärte er weiter.

Nach den jüngsten US-Luftangriffen gegen schiitische Milizen im Irak und in Syrien attackierten am Dienstag Hunderte Demonstranten die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Die Demonstranten zündeten amerikanische Flaggen an und zertrümmerten Fensterscheiben, berichteten Augenzeugen. Schließlich stürmten sie das Botschaftsgelände.

Die Nachrichtenagentur AP berichtete, dass es sich bei den Angreifern um Anhänger einer irakisch-schiitischen Miliz handele. Es seien Schüsse und Sirenen zu hören. Sicherheitskräfte hatten sich zuvor ins Innere der Botschaft zurückgezogen, als die Protestierenden Wasserflaschen warfen und Überwachungskameras zerstörten.

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Videos der arabischen Fernsehsenders al-Arabija zeigten, wie Demonstranten Feuer an den Außenmauern des Botschaftsgeländes legten und Brandsätze über die Mauern warfen. Mindestens drei US-Soldaten befanden sich auf dem Dach der Botschaft, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP vor Ort beobachtete. Über Lautsprecher rief ein Mann die Protestierenden auf, das Gelände nicht zu betreten.

Auf Fotos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie Demonstranten Mauern der schwer geschützten Botschaft hinaufkletterten und Flaggen der schiitischen Volksmobilisierungseinheiten schwenkten.

US-Sicherheitskräfte auf dem Gelände feuerten Tränengas und Blendgranaten auf die Angreifer. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf irakische Regierungskreise, der US-Botschafter und seine Mitarbeiter seien in Sicherheit gebracht worden. Nur einige Sicherheitskräfte der Botschaft seien zurückgeblieben.

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Die US-Botschaft liegt in der besonders gesicherten "Grünen Zone" im Zentrum Bagdads
Quelle: Infografik WELT/Paul Daniel

Iraks zurückgetretener Regierungschef Adel Abdel Mahdi hat die Demonstranten aufgefordert, sich umgehend zurückzuziehen. Mahdi hatte im November aufgrund anhaltender Proteste seinen Rücktritt bekanntgegeben, führt aber noch die Amtsgeschäfte. Jedem Angriff auf ausländische Botschaften werde von den Sicherheitskräften hart begegnet, hieß es in einer Mitteilung des Regierungsbüros am Dienstag.

In der besonders gesicherten sogenannten Grünen Zone im Stadtzentrum von Bagdad, in der sich zahlreiche Ministerien und Botschaften befinden, versammelten sich weitere Demonstranten und versuchten, in Richtung US-Botschaft zu marschieren.

Am Sonntag hatten die USA bei fünf Luftangriffen im Irak und in Syrien Einrichtungen der schiitischen Miliz Kataib Hisbollah angegriffen. Dabei wurden 25 Menschen getötet und 50 weitere verletzt.

Bei Demonstrationen - hier am 30. Dezember - protestierten Menschen in Bagdad gegen die US-Politik
Bei Demonstrationen - hier am 30. Dezember - protestierten Menschen in Bagdad gegen die US-Politik
Quelle: AP

Die vom Iran unterstützte Miliz, die Teil der schiitischen Volksmobilisierungseinheiten im Irak ist, kündigte Vergeltung für die Angriffe an. „Das Blut der Märtyrer und der Verwundeten wird nicht vergeblich sein, und unsere Antwort gegen die US-Kräfte im Irak wird scharf sein“, sagte der stellvertretende Anführer Abu Mahdi al-Mohandis unmittelbar nach den Angriffen gegen die Miliz. Die USA machen die Miliz für Angriffe auf US-Personal im Irak verantwortlich.

Zahlreiche Angriffe auf US-Bürger im Irak

Bereits im Mai hatte das US-Außenministerium aufgrund der angespannten Sicherheitslage im Irak Teile des Personals in der Botschaft in Bagdad und dem Konsulat in Erbil zeitweise abgezogen. Im September waren zwei Raketen in der Nähe des Botschaftsgeländes in Bagdad eingeschlagen.

Nach Angaben des Iran-Sondergesandten im US-Außenministerium, Brian Hook, hat es in den vergangenen zwei Monaten elf Angriffe gegen amerikanische Truppen oder US-Bürger im Irak gegeben. Bei einem Angriff auf eine irakische Militärbasis, auf der sich auch US-Soldaten und Angestellte befanden, wurden zuletzt ein US-Bürger getötet und vier amerikanische Soldaten verletzt.

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2019-12-31 12:59:00Z
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