Tatverdächtiger Stefan Ernst spricht über sein Motiv

Hamburg – Der Verdächtige im Mordfall des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (†65) will ein neues Geständnis ablegen. Dies sagte Frank Hannig, der Verteidiger von Stephan Ernst, Reportern des ARD-Politikmagazins „Panorama“ (am heutigen Donnerstag, 21.45 Uhr).
Gegenüber „Panorama“ wollte Ernst Inhalte des Geständnisses zwar nicht offenbaren, äußerte sich aber erstmals öffentlich zu einzelnen Aspekten des Falles, hieß es in einer Pressemitteilung des Magazins. Die Tendenz seines Geständnisses stehe laut Hannig aber fest: „Man wird kaum davon ausgehen können, dass Herr E. gar nichts mit der Tat zu tun hat“, sagte Hannig im Interview. „Das heißt, die Erwartung, er würde jetzt plötzlich sagen, er war überhaupt nirgendwo dabei, dürfte unrealistisch sein.“

Abneigung entstand 2015
„Panorama“-Reporter konnten dem mutmaßlichen Lübcke-Mörder schriftlich Fragen stellen, die er teilweise beantwortete. Dass er überhaupt mit den Journalisten kommunizierte, erklärte er damit, dass das Bild, das „in der Öffentlichkeit aufgebaut wurde, so nicht richtig sei“. Alle Fragen zur Tat und den Tatumständen ließ er dabei aber offen.

Ernst erklärt den Angaben nach aber, wie seine Abneigung gegen Lübcke entstand. So bestätigt er, dass er 2015 an einer Veranstaltung mit Lübcke in Lohfelden bei Kassel teilnahm, bei der der Regierungspräsident radikale Gegner einer geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge zurechtwies. Ernst schrieb: „Ich war empört. Ich konnte es nicht fassen, dass ein Politiker weiten Teilen der Bevölkerung nahelegt, das Land zu verlassen, weil sie anderer Meinung sind zu dieser Thematik.“
Wen er als zweiten Täter womöglich in seinem neuen Geständnis benennen könnte, dazu äußert sich Ernst nach Angaben von „Panorama“ nicht. Er geht allerdings explizit auf einen Namen ein. So sei der Kontakt zum Neonazi Markus H. aus Kassel entscheidend gewesen. Ernst: „Das war ein entscheidendes Verhängnis. Er brachte die Waffen ins Spiel, er verknüpfte sie ständig mit politischen Themen. Markus hat sein Umfeld immer aufgestachelt.“
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▶︎ Ernst sitzt seit mehr als fünf Monaten in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, Lübcke am 2. Juni auf der Terrasse seines Hauses erschossen zu haben. Ernst hatte zunächst die Tat gestanden und die Ermittler selbst zu der Waffe geführt, die auf dem Gelände seines Arbeitgebers vergraben war. Dort wurden auch vier weitere Schusswaffen, u.a. eine Pumpgun und eine Maschinenpistole vom Typ Uzi, sowie Munition gefunden. Später widerrief der Neonazi sein Geständnis, nachdem er einen neuen Verteidiger genommen hatte.
2019-11-28 07:30:00Z
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