Über sechs Monate ist die Berliner Schülerin bereits spurlos verschwunden. Die Polizei geht längst davon aus, dass das Mädchen nicht mehr lebt, suchte vor allem in den ersten Wochen nach dem Verschwinden intensiv in Wäldern und Seen Brandenburgs – erfolglos. Mitte April wurde die Suche vorerst eingestellt.
Berlin – Am 18. Februar verschwand Rebecca (15). Über 2000 Hinweise arbeitete die Polizei seitdem ab. Ohne Leiche. Am Dienstag haben Beamte die Suche wieder aufgenommen. Am späten Nachmittag wurde der Einsatz allerdings wieder abgebrochen.
Zuvor wurde nach BILD-Informationen erneut ein Gebiet im Brandenburgischen Kummersdorf, südöstlich von Berlin, durchsucht. Dort war schon Anfang März mehrfach nach dem vermissten Mädchen gesucht worden. Hunderte Beamte waren dort u. a. mit Mantrailer-Hunden im Einsatz gewesen, hatten – begleitet von Hubschraubern – Waldgebiete durchkämmt und Seen abgesucht.
In der Region soll das Elternhaus des immer noch tatverdächtigen Schwagers des Mädchens liegen. Außerdem soll der Wagen des Schwagers nördlich des Gebiets am Tag des Verschwindens von einem Kennzeichenerfassungssystem festgestellt worden sein.
Auch am Dienstag wurde in einem Waldstück gesucht. Wieder waren Spürhunde dabei und unterstützen eine Einsatzhundertschaft. Dabei gewesen seien auch Mitglieder der zuständigen Mordkommission, wie ein Polizeisprecher sagte.
Die erneute Suche sei auf Initiative der Mordkommission gestartet worden. Ob es neue Hinweise aus der Bevölkerung auf einen bestimmten Ort gibt oder ob sich aus sonstigen Ermittlungen oder Überwachungen des Verdächtigen Indizien ergeben hätten, wollte die Polizei nicht verraten. Wahrscheinlich ist aber, dass es neue Hinweise gegeben hat. Denn am 16. April, als „die strukturierten Suchmaßnahmen nach Rebecca vorläufig abgeschlossen wurden“, hatte es seitens der Polizei geheißen, dass die Suche wieder aufgenommen würde, sollten sich neue Hinweise ergeben. Gegen 17 Uhr war der Einsatz dann abgebrochen worden. Unklar war am Dienstag, ob am Mittwoch weiter gesucht werden soll. „Das wird die Mordkommission nach der Auswertung der heutigen Suche gegebenenfalls am Mittwoch mitteilen“, sagte ein Sprecher.
Der bisherige Ermittlungsstand
Polizei und Staatsanwaltschaft gehen seit Längerem davon aus, dass Rebecca nicht mehr lebt, sondern Opfer eines Tötungsdelikts wurde. Am Wochenende vor ihrem Verschwinden war sie im Haus ihrer ältesten Schwester Jessica (27) und ihres Schwagers Florian R. (27).
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Schülerin das Haus nicht lebend verlassen hat. Doch die aufwendige forensische Suche im Haus erbrachte keine weiteren Erkenntnisse.
Der Schwager soll laut Ermittlern am Vormittag allein mit Rebecca im Haus gewesen sein. Der 27-Jährige behauptet, er habe geschlafen. Laut Ermittlern hat die Auswertung seiner Handydaten jedoch ergeben, dass er wach gewesen sein muss.
Zudem könne er seine beiden Fahrten an dem Vormittag und am nächsten Tag nach Brandenburg nicht erklären, teilte die Mordkommission mit. Der Koch soll nach dem Verschwinden der Schülerin am 18. und 19. Februar zwei Fahrten unternommen haben, die über ein Kennzeichenerfassungssystem bekannt wurden. Wie die Polizei mitteilte, hatte nur Florian R. Zugriff auf den Wagen.
Rebeccas Schwager saß in U-Haft, musste aber entlassen werden. Der Richter sah nach Prüfung der Akten keinen dringenden Tatverdacht.
Der Sprecher Martin Steltner sagte dazu jedoch Mitte August 2018 : „Die Beweislage hat sich nicht verändert. (...) Der Schwager gilt weiterhin als verdächtig.“
Die aufwendige Suche nach Rebecca
Über Wochen hatten Einsatzkräfte aufwendig in Wäldern und an Seen im brandenburgischen Umland nach Rebecca gesucht. Dabei kamen nicht nur Spürhunde, sondern auch Spezialtechnik zum Einsatz, wie u.a. die folgend genannten Suchmaßnahmen zeigen. Beamte aus anderen Bundesländern, wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen, unterstützten die Einsätze.
► Am 7. März durchkämmte eine Hundertschaft der Polizei mit drei Leichenspürhunden, Stöcken und Schaufeln sieben Stunden lang ein Waldgebiet zwischen Wolzig und Kummersdorf nahe der A12.
► Auch am 8. März wurde bei Kummersdorf gesucht. Diesmal rückten 90 Polizisten an, ein Hubschrauber kreiste über dem Gebiet. Sechs Suchhunde und sechs Leichenspürhunde waren im Einsatz.
▶︎ Am 12. März suchte ein Team von 25 Spezialisten in Rieplos, zwischen der A12-Abfahrt Storkow und Kummersdorf, nach Rebecca: 12 Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW), Beamte der Mordkommission, Kriminaltechniker und Hundeführer mit drei Leichenspürhunden und einem Suchhund.
▶︎ Am 16. März suchte die Mordkommission wieder mit Spürhunden nach Rebecca. Diesmal wurden dafür die A12-Abfahrten zwischen Friedersdorf und Frankfurt (Oder) nacheinander kurz gesperrt. Sogenannte Mantrailer-Hunde sollten erschnüffeln, ob Florian R. mit seinem Auto diese Ausfahrten benutzt hat.
▶︎ Auch am 18. März wurde gesucht, diesmal mit einem Boot auf dem Wolziger See. Mit dabei: Spürhunde, die Leichengeruch auch noch an der Wasseroberfläche erschnüffeln können. Nach drei Stunden wurde ohne Ergebnis abgebrochen. In den Tagen darauf kommt auch ein Echolot an einer Badestelle zum Einsatz. Alles, ohne eine Spur zu Rebecca zu finden.
► Am 16. April wurde die Suche vorerst eingestellt.
2019-09-03 20:59:00Z
https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/fall-rebecca-15-polizei-nimmt-suche-nach-berlinerin-15-wieder-auf-64393404.bild.html
Lesen Sie später weiter >>>>
Bagikan Berita Ini
0 Response to "Fall Rebecca (15): Polizei bricht Suche nach Berlinerin wieder ab - BILD"
Post a Comment