Schwere Unwetter haben in mehrere Bundesländern große Schäden angerichtet. Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt. Menschen wurden verletzt. Bahnfahrer müssen sich auf massive Verspätungen einstellen.
Nach heftigen Gewittern über Teilen von Mittel- und Süddeutschland müssen sich Bahnpendler auf Probleme einstellen, die teils bis Dienstagabend anhalten sollen. Im südhessischen Walldorf wurde ein Stellwerk vom Blitz getroffen. Auf der Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt wurde der Zugverkehr deshalb eingestellt. Dort sollen die Aufräum- und Reparaturarbeiten voraussichtlich bis zum Nachmittag beendet sein, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Pendler kämen auf einer parallel verlaufenden Strecke ans Ziel, müssten aber mehr Zeit einplanen, hieß es. Es kommt zu Verspätungen von 30 bis 90 Minuten. Wie hoch der Schaden ist, war zunächst nicht bekannt.
Auch die Strecke zwischen Aschaffenburg und Hanau ist nach Bahnangaben wegen Oberleitungsstörungen gesperrt. Der Fernverkehr zwischen Frankfurt/Main und Würzburg werde deshalb in beiden Richtungen über Fulda umgeleitet. Es komme zu Verspätungen von 60 bis 100 Minuten, sagte die Sprecherin. Die Sperrung werde voraussichtlich noch bis Dienstagabend dauern. Im Regionalverkehr der betroffenen Strecken sei ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden, es komme dennoch zu Verspätungen und Ausfällen.
Flugausfälle in Frankfurt am Main
Auch auf dem Frankfurter Flughafen machten sich die heftigen Gewitter bemerkbar. Um Personal und Reisende zu schützen, sei die Abfertigung auf dem Vorfeld vorübergehend eingestellt worden, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport. Auch die Zahl der landenden Maschinen sei reduziert worden. Zunächst 26 Flüge seien bis Sonntagabend annulliert worden - größtenteils Inlandsflüge. Fünf Flüge wurden umgeleitet.
Besonders stark von Unwettern betroffen waren in Hessen die Region um Mörfelden und der Kreis Offenbach, wie die Polizei mitteilte. Dabei seien 17 Menschen leicht und vier Menschen schwer verletzt worden. Die Feuerwehr sprach in einer Mitteilung von einer "Schneise der Verwüstung" im Kreis Offenbach. Die Feuerwehren seien ab Sonntagabend zu mehr als 1000 Einsätzen gerufen worden.
Gewitter in Richtung Südosten abgezogen
Die Gewitter waren am Sonntagabend von der Pfalz und Südhessen in Richtung Südosten gezogen. Die Unwetter sollten bis ins nördliche Unterfranken und möglicherweise nach Thüringen ziehen. Auch am Montag sei im Süden und Südosten mit Gewittern und Starkregen zu rechnen, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes.
Auch in Mainz richtete das Unwetter Schäden an. Besonders betroffen war der Stadtteil Ebersheim, wie die Feuerwehr mitteilte. Dort waren zwei Menschen unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt. Beide wurden leicht verletzt. Ein 34-Jähriger wurde bei Ginsheim-Gustavsburg östlich von Mainz in seinem Zelt von einem umgefallenen Baum getroffen, teilte die Polizei mit. Lebensgefahr bestehe nicht.
Ganz in der Nähe wirbelte der Wind ein Dach samt Gebälk durch die Luft. Die Ziegel trafen zwei Wohnhäuser und richteten erheblichen Sachschaden an. Auf dem Gelände eines Geflügelzucht-Vereins kippten Bäume um und zerstörten Käfige und Verschläge. Die Behörden zählten Dutzende Unwettereinsätze.
Keller unter Wasser in Aschaffenburg
In Bayern trafen Hagel und Sturm den Landkreis Aschaffenburg. Dächer wurden abgedeckt, Strommasten knickten um und Keller standen unter Wasser, wie die Feuerwehr mitteilte. Mehrere Gemeinden waren noch in den späteren Sonntagabendstunden ohne Strom. "Im Landkreis Aschaffenburg haben wir 96 Einsätze wegen des Sturms gezählt, das Dach der Polizeiinspektion Alzenau wurde abgedeckt", sagte ein Polizeisprecher. Die Aufräumarbeiten würden bis zum Vormittag dauern.
Bei Roth in der Region Nürnberg saßen 400 Reisende am Sonntagabend über Stunden in einem ICE fest, der auf dem Weg von Hamburg nach München war. Der Zug musste auf freier Strecke stoppen, weil umgestürzte Bäume die Oberleitung beschädigt hatten. Um Mitternacht brachten Retter alle Reisenden unverletzt in Sicherheit.
Die Autobahn 45 war bis nach Mitternacht voll gesperrt, weil Bäume auf der Straße lagen und Wasser die Autobahn teilweise überflutet hatte. Verletzt wurde nach einer ersten Bilanz niemand.
Auch in Brandenburg sorgte ein Unwetter für Schäden. In Klaistow deckte eine Windhose in kurzer Zeit zahlreiche Dächer ab und sorgte für großen Sachschaden.
In Sachsen musste auf der Bahnstrecke zwischen Leipzig und Dresden bei Meißen am Sonntagabend ein Regionalzug evakuiert werden. Der Zug war mit mehreren umgestürzten Bäumen und Ästen in der Oberleitung kollidiert.
Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach kündigte auf seiner Internetseite für Dienstag im Süden zunehmenden Dauerregen bis nach Franken und ins Erzgebirge an.
2019-08-19 07:42:00Z
https://www.tagesschau.de/inland/unwetter-847.html
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