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So ist es bei der Queen: Hausmächen packt über Arbeit im Palast aus - BILD

Eine Angestellte packt aus Wie es wirklich als Hausmädchen im Buckingham Palast ist

Erst schrubbe ich unbezahlbare Kunst – dann das Klo …

Für einen Foto-Termin im Buckingham Palast werden die goldenen Möbel von Hausmädchen wieder auf Vordermann gebracht
Für einen Foto-Termin im Buckingham Palast werden die goldenen Möbel von Hausmädchen wieder auf Vordermann gebrachtFoto: Getty Images

Wie ist es wohl, im britischen Königspalast zu arbeiten?

Diese Frage stellen sich bestimmt einige. Beantworten können es nur die, es getan haben. So wie Sachbuch-Autorin Alicia Healey, die für die Royals vier Jahre lang im Dienst war. Ihre Erfahrungen schrieb sie jetzt für den „Telegraph“ nieder.

Nach ihrem Studium in Kunstgeschichte sei sie nach mehreren erfolglosen Bewerbungen auf eine Anzeige für einen Sommerjob auf Schloss Balmoral gestoßen: eine dreimonatige Stelle als Hospitality Assistant.

Sachbuch-Autorin Alicia Healey arbeitete vier Jahre lang für die Krone
Sachbuch-Autorin Alicia Healey arbeitete vier Jahre lang für die KroneFoto: theladysmaid/Instagram

„Mein Hauptinteresse und Ehrgeiz zu dieser Zeit war es, im Bereich Kunst- und Architektur-Erhaltung zu arbeiten, und ich hatte schon immer ein Interesse an historischen Gebäuden“, so Healey.

Ein paar Wochen später kam die Einladung zum Vorstellungsgespräch mit der obersten Haushälterin des Buckingham Palastes!

Alles muss blitzeblank sein – auch die Treppe im Buckingham Palast
Alles muss blitzeblank sein – auch die Treppe im Buckingham PalastFoto: Tim Graham Photo Library via Getty Images

Überraschenderweise lockte diese Healey mit dem Versprechen, dass sich der Job nicht nur um Arbeit drehen würde. Es gäbe „eine Personalbar“ und „schottische Tänze“. Dort zu arbeiten sei „wie eine Universität, nur ohne die Vorlesungen“. Die Autorin: „Das hörte sich für mich ziemlich verlockend an.“

Eigentlich sollte sich das Gespräch nur um einen Sommerjob drehen, doch laut Healey bat ihr die oberste Haushälterin direkt eine dauerhafte Stelle als Hausmädchen im Buckingham Palast an. Healey sagte zu.

Royale Dienstmädchen bewundern ein Porträt von Queen Elizabeth II.
Dienstmädchen bewundern ein Porträt von Queen Elizabeth II.Foto: Getty Images

„An meinem ersten Tag im Palast wurde ich durch die Staatsräume geführt. Als ich durch die Bildergalerie ging, war ich erstaunt, berühmte Gemälde von Van Dyck und Canaletto zu sehen, einen Constable hier, einen Reynolds dort“, schreibt Healey.

Die Autorin weiter: „Ich war aufgeregt, dass dies mein ‚Büro‘ sein sollte, und dass ich jeden Tag diese vergoldeten Treppen hinunterwandern durfte, umgeben von so vielen unbezahlbaren Kunstwerken.“

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Auch das gehört zum Job: Das Ausführen der Corgis der Queen Foto: Getty Images
Damals wie heute – auch königliche Hunde müssen mal
Damals wie heute: Auch königliche Hunde müssen malFoto: Tim Graham Photo Library via Getty Images

Dann aber die bittere Realität: Arbeitsbeginn um 6.30 Uhr! Für die Autorin viel zu früh. Sie: Man konnte froh sein, „wenn man die Augen lange genug offen halten konnte, um sich auf seinen Staubwedel zu konzentrieren, geschweige denn auf den Van Dyck an der Wand.“

Allerdings blieb es nicht nur beim Putzen von teurer Kunst. Healey staubte in der einen Minute teure Skulpturen ab, in der anderen fand sie sich beim Schrubben eines königlichen Klos wieder.

Aus königlicher Angestellter, hat man seine Chefin und dessen Gatten, Prinz Philip, immer Auge
Als Angestellter des Königshauses hat man das Wohl der Royals – hier das von Queen Elizabeth und ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Prinz Philip – stets im AugeFoto: Tim Graham Photo Library via Getty Images
Auch mal Rumstehen und ins Leere starren gehört dazu – kein Job für nicht Standhafte
Auch mal Herumstehen und ins Leere starren gehört dazu – kein Job für nicht StandhafteFoto: Tim Graham Photo Library via Getty Images

Mit ihrem abgeschlossenen Studium war Healey übrigens nicht allein. Es habe viele „überqualifizierte Diener“ gegeben. Viele Hausmädchen waren ebenfalls Akademiker und hätten den Job aus Prestige gemacht.

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Auch wegen ihres Studiums bekam das Dienstmädchen schnell einen Freiwilligen-Job in der königlichen Kunst- und Kultursammlung, der Royal Collection, im St. James’s Palast angeboten. In ihrer Freizeit kümmerte sie sich also zusätzlich noch um antike Schriften. Doch nur Papier abstauben war nichts für Healey.

Die Arbeit mit Skulpturen, antiken Möbel, vergoldeten Treppen und Bilderrahmen im Buckingham-Palast, sei „angenehmer“ und „lohnender“ gewesen.

Butler bei einem königlichen Fußballturnier im Buckingham-Palast – die Spieler brauchen Fruchtzucker!
Butler bei einem königlichen Fußballturnier im Buckingham Palast – die Spieler brauchen Fruchtzucker!Foto: Getty Images
Hier greift der Oberboss des königlichen Haushalts auch mal selbst zu: Vize-Admiral Tony Johnstone-Burt (r.) und Oberstleutnant Michael Vernon (Rechnungsprüfer des Lord Chamberlain’s Office) helfen de
Hier greift der Oberboss des königlichen Haushalts auch mal selbst zu: Vize-Admiral Tony Johnstone-Burt (r.) und Oberstleutnant Michael Vernon (Rechnungsprüfer des Lord Chamberlain’s Office) helfen der Queen beim AufstehenFoto: Getty Images

Zurück im Buckingham Palast, der von allen „das Büro“ genannt wurde, nahm sie wieder die Rolle eines traditionellen Hausmädchens ein. Wenn die Queen in ihre Residenzen nach Windsor, Sandringham oder Balmoral reiste, war Healey mit dabei.

Das Spektrum ihrer Aufgaben hatte „sich seit der Zeit von Königin Victoria kaum verändert. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein Zeitreisender“, so Healey.

Aber auch hier war Arbeit zum Glück nicht alles. Vergnügen durften sich die Dienstmädchen auch. In Healeys Fall sogar mit dem Mann der Queen höchstpersönlich – Prinz Philip († 99)!

Haushälterin Healey durfte mit dem Mann der Queen, Prinz Philip, ein Tänzchen führen
Haushälterin Healey durfte mit dem Mann der Queen, Prinz Philip, ein Tänzchen wagenFoto: Press Association via Getty Images

Healey schwärmt: „Ein Höhepunkt außerhalb des Dienstes war das Tanzen eines Walzers mit dem Herzog von Edinburgh auf dem Ghillies-Ball im Balmoral Castle, eine Erinnerung, die heute noch sehr lebendig ist.“

Vielleicht auch wegen besonderen Momenten wie diesen blieb Healey, anstatt dem geplanten Jahr, ganze vier Jahre im Dienst der Krone. Mit ihrer Mega-Erfahrung im Lebenslauf verließ Healey dann den Palast und arbeitete für andere „hochkarätige Familien als reisendes Hausmädchen, Personal Assistant und Stylistin“.

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Ihre Erfahrungen hinter Palastmauern schrieb sie in ihrem Buch „Wardrobe Wisdom“ nieder – ein Buch über Kleiderordnung, Kleiderschrankmanagement und Kleiderpflege.

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