Verstappen: Wolff "braucht nicht mehr anzurufen"
Auch zwei Tage nach dem "Crash des Jahres" zwischen den WM-Rivalen Lewis Hamilton und Max Verstappen wird darüber heftig diskutiert. Nun hat sich auch Vater Jos Verstappen zu Wort gemeldet. Bei den Kollegen von 'F1-Insider.com' kritisiert der Niederländer vor allem die Art und Weise, wie Konkurrent Mercedes den 99. Karriereerfolg von Hamilton gefeiert hat.
"Man feiert seinen Sieg nicht derart euphorisch, wenn der Kollege noch im Krankenhaus ist", findet Verstappen senior. Und er richtet seinem (nun womöglich ehemaligen) Kumpel Toto Wolff aus: "Jetzt braucht er nicht mehr anzurufen."
Bereits seit vielen Jahren kennen sich die beiden, in der Vergangenheit gab es immer wieder private Treffen der Familien Verstappen und Wolff. Dabei wurde Kaffee getrunken, oder über "Babys und Kartsport" gesprochen, aber nie über den Vertrag des Juniors wurde von beiden Seiten versichert. "Ich kenne [Jos] schon seit langer Zeit und würde ihn als einen Freund bezeichnen", erklärte Wolff 2019.
"Wir hatten seit Jahren einen guten Kontakt, er rief immer wieder an und schmierte uns Honig ums Maul. Ich glaube, jeder weiß warum. Gestern hat er sich nicht gemeldet", ist Verstappen sen. enttäuscht.
Feierabend!
Wir sind am Ende des heutigen Formel-1-Livetickers angekommen. Vielen Dank fürs Mitlesen, sagt Maria Reyer. Zum Abschluss gibt's von meiner Seite noch ein hübsches Foto vom heutigen 18-Zoll-Reifentest aus Silverstone. Steht dem Aston Martin von Sebastian Vettel doch ausgezeichnet, findest Du nicht?
Morgen wird Dich mein geschätzter Kollege Norman Fischer begrüßen. Also unbedingt wieder reinschauen! Bis bald!
Mick Schumacher im Jordan 191!
Was für ein Anblick! Mick Schumacher erhielt heute die Möglichkeit, den legendären Jordan 191 zu fahren. Im grünen Boliden aus der Saison 1991 debütierte einst Vater Michael Schumacher in Belgien. Der junge Deutsche ersetzte damals Bertrand Gachot, der in Großbritannien im Gefängnis saß.
Der Rest ist Formel-1-Geschichte. Nach 30 Jahren sitzt nun Sohn Mick im Boliden des Vaters, in Silverstone drehte er heute ein paar Runden für ein Feature von 'Sky Sports F1', das am Rande des Belgien-Grand-Prix ausgestrahlt werden soll.
Auch Sebastian Vettel - beide Piloten sind für den Pirelli-Reifentest noch in Silverstone zugegen - ließ sich diese besondere Gelegenheit nicht entgehen. Er studierte gemeinsam mit Kumpel mit das Lenkrad seines Idols.
Spannende News zum Thema:
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Alonso: Schaden am Diffusor und Frontflügel
Von einem Routinier zum anderen: Fernando Alonso war der Mann des Sprints am Samstag. Auch das Rennen am Sonntag habe er genossen, schilderte der Spanier danach. "Das neue Format hat uns die Chance gegeben, unsere Startposition zu verbessern." Von Position sieben aus konnte er ein besseres Rennen bestreiten.
"Das war wohl bislang das beste Rennen dieser Saison", meinte Alonso gar. Denn Rang sieben habe er sich aus eigener Kraft hart erarbeitet. Und das mit einem beschädigten Diffusor. Der Schaden habe sein Rennen aber nicht "zu sehr" beeinträchtigt.
"Das Auto fühlte sich im Rennen gut an. Ich hatte, ja, einen sehr, sehr kleinen Schaden, der die Balance überhaupt nicht beeinträchtigte." Nach einer Berührung mit Daniel Ricciardo in Kurve 4 sei außerdem die Endplatte seines Frontflügels abgebrochen, doch das habe seine Leistung nicht beeinflusst. "In dieser Hinsicht hatten wir also Glück."
Räikkönen: 20 Mal zu Gast in Silverstone
Kimi Räikkönen hat am Sonntag einen neuen Rekord aufgestellt. Der Finne ist der erste Formel-1-Pilot, der 20 Mal in Silverstone gefahren ist. Tatsächlich macht ihn das sogar zum ersten Piloten der jemals auf ein und derselben Rennstrecke 20 Grands Prix bestritten hat. Chapeau!
McLaren: Das war das Problem beim Norris-Stopp
Was lief beim Boxenstopp von Lando Norris in Runde 21 schief? "Nach einer Serie von guten Stopps in diesem Jahr, hatten wir diesmal leider ein Problem", bedauerte Andreas Seidl den Zwischenfall. "Eine Radmutter hat sich verkantet, als wir das Rad [hinten links] montieren wollten. Das hat den Boxenstopp blöderweise auf sechs Sekunden verlängert."
Das habe dann auch dazu geführt, dass das Duell zwischen Bottas und Norris entschieden war. "Ob wir überhaupt eine Chance auf Platz drei gehabt hätten, ist schwierig zu sagen", merkte der Teamchef an. Und er bestätigte: Der Stopp wurde von derselben Boxencrew durchgeführt, die schon das gesamte Jahr im Einsatz ist.
"Es gab ein Hardware-Problem, das hat nichts mit der Performance des Crew zu tun, die besonders in den vergangenen zwei Monaten großartige Stopps abgeliefert hat." Und: Das sei kein "katastrophaler Stopp" gewesen, merkt Seidl an. Das Team werde das Problem nun gründlich analysieren.
Norris: Wie ein "doppelter Verlust" angefühlt
Lando Norris selbst war nach seinem Heimrennen am Sonntag zunächst bitter enttäuscht. Denn der Brite hatte eine Chance aufs Podium. "Aber ich frage mich, ob wir den dritten Platz hätten halten können oder nicht, denn Mercedes waren im zweiten Stint viel schneller."
Seinen Podiumsträumen wurde mit einem langsamen Boxenstopp, insgesamt stand er 6,09 Sekunden, ein jähes Ende beschert. Dadurch fiel er hinter Valtteri Bottas auf Platz vier zurück. "Ich weiß nicht, was wir hätten erreichen können, aber zumindest hier in Silverstone vor den Fans hätte ich gerne die Chance gehabt, zu kämpfen."
Der Boxenstopp habe sich wie eine Ewigkeit angefühlt, gab der Brite zu. "Ich hätte nur einen ordentlichen Stopp gebraucht, dann wäre ich vor Bottas rausgekommen. Das Schlimmste war aber, dass ich hinter Fernando [Alonso] wieder raugefahren bin. Dadurch konnte ich auf der ersten Runde nicht pushen. Ich habe mir meine Reifen zerstört, was den gesamten Stint beeinträchtigt hat."
Das habe sich daher wie ein "doppelter Verlust" angefühlt.
Seidl: Norris WM-Rang drei "nicht unrealistisch"
Lando Norris konnte sich in der Fahrer-WM außerdem wieder auf den dritten Platz schieben - mit seinem 15. Punkteresultat in Serie. Wird sich der Brite gar am Ende des Jahres bei der FIA-Gala den Pokal für den WM-Dritten abholen dürfen?
"Ob das ein realistisches Ziel ist, das ist schwierig zu sagen, weil Red Bull und Mercedes ein besseres Auto haben", stieg Andreas Seidl am Sonntag auf die Bremse. Valtteri Bottas (fünf Zähler zurück) und Sergio Perez (neun Zähler) hat der Deutsche auf der Rechnung.
Aber: "Wenn Lando auch in der zweiten Saisonhälfte so abliefert, dann ist das nicht unrealistisch." Der McLaren-Teamchef weiß, dass Norris wohl auf das Unglück seiner Konkurrenten angewiesen sein wird. Denn rein von der Performance her werde er Bottas und Perez nicht schlagen können.
Seidl kündigt McLaren-Updates in Ungarn an
Das WM-Duell um den dritten Platz in der Konstrukteur-Meisterschaft bleibt ebenso spannend, wie das Duell an der Spitze: McLaren konnte P3 zwar halten, mit satten 26 Punkten rückte Ferrari allerdings wieder heran. Aktuell steht es 163:148 für die Briten.
"Ich bin nicht überrascht von der Leistung des Ferrari-Teams", betonte Andreas Seidl nach dem Rennen. Er zeigte sich ebenso wenig überrascht vom Fortschritt der Italiener. Denn: "Sie sind ein starkes Team mit zwei starken Fahrern. Sie haben auch alle Ressourcen, die sie brauchen, um auf Probleme zu reagieren."
Er stellt sich auf ein hartes Duell bis zum Saisonende ein. Und Seidl kündigte am Sonntagabend an: "Wir bringen ein paar Updates nach Ungarn ans Auto, um in diesem Kampf zu bleiben. Es ist großartig für uns, dass wir auf Platz drei liegen nach zehn Rennen mit 163 Punkten, das ist wieder ein großer Schritt verglichen zum Vorjahr."
Binotto: Darum ist Ferrari nun wieder stärker
Zurück zu Ferrari. Das Team war nach dem Grand Prix am Sonntag "natürlich enttäuscht". Denn wäre das Rennen zwei Runden kürzer gewesen, hätte Charles Leclerc völlig überraschend gewonnen. "Ich denke, wir sollten aber auch erfreut sein mit der Performance am gesamten Wochenende", betonte Mattia Binotto.
Der Italiener zeigte sich besonders mit dem Fortschritt seit dem Frankreich-Rennen zufrieden. Wir erinnern uns, Ferrari hatte mit starkem Reifenverschleiß zu kämpfen. "Wir haben die Schwächen verstanden und versucht, diese zu adressieren. Jetzt hatten wir in zwei Rennen eine gute Pace, was seit Saisonbeginn unsere Schwachstelle war."
Schon in Österreich habe die Scuderia eine gute Pace im Rennen gehabt, nur konnte man die im Verkehr nicht zeigen. "Daher ist es der Schlüssel zum Erfolg, schon im Qualifying vorne zu sein." Und Binotto merkte auch an: "Nach zehn Rennen haben wir nun schon 17 Punkte mehr als zu Saisonende im Vorjahr." Tatsächlich: 148:131 - das sei ein Beweis für den Fortschritt seines Teams.
Boxenstopp-Richtlinie erst ab Belgien in Kraft
Wir bleiben noch kurz beim Thema Boxenstopps. Denn am Rande des Silverstone-Wochenendes wurde bekannt, dass die FIA die neue Technische Richtlinie verschiebt. Ursprünglich sollten neue Vorgaben für den Reifenwechsel bereits ab dem kommenden Rennwochenende in Ungarn gelten, nun wird die Direktive erst nach der Sommerpause, ab dem Grand Prix von Belgien, greifen.
Der Grund für die Verzögerung liegt in einer Überarbeitung der ursprünglichen Direktive. Damit erhalten die Teams ausreichen Zeit, um sich auf die Änderungen einzustellen. Mehr dazu hier lesen!
Sainz: Darum stand er zwölf Sekunden an der Box
Was ist beim Boxenstopp von Carlos Sainz schiefgelaufen? Der Spanier kam in Runde 28 zum Reifenwechsel, seine Standzeit: 12,34 Sekunden. Links vorne hatte es geklemmt. Nur der Stopp von Lewis Hamilton dauerte am Sonntag länger (14,27 Sekunden), allerdings auch nur aufgrund dessen 10-Sekunden-Strafe.
"Es gab ein Problem mit dem Schlagschrauber", bestätigte Mattia Binotto am Sonntagabend. Ein Sensorproblem, konkretisierte der Italiener. Mehr Details wollte er nicht preisgeben. "Es war kein Fehler der Mechaniker, sie haben sehr gut reagiert und den Schlagschrauber gewechselt."
Sainz: McLaren ist am schwierigsten zu überholen
Wie hat Carlos Sainz das Duell gegen seinen ehemaligen Rennstall erlebt? Der Spanier berichtet nach dem Rennen, dass ihm Daniel Ricciardo "immer einen Schritt" voraus war. Besonders bitter: Mit dem Overcut hatte er es ursprünglich eigentlich schon am Australier vorbeigeschafft.
"Wir haben es geschafft, ihn mit einer sehr starken Pace bei freier Fahrt zu überholen, aber leider bin ich nach dem langsamen Boxenstopp wieder hinter ihn zurückgefallen." Denn auf dem C1-Reifen kämpfte Sainz mit starkem Untersteuern, er konnte nicht nahe genug im DRS-Fenster an den McLaren herankommen.
"Leider ist es mir jetzt schon ein paar Mal passiert, dass ich hinter einem McLaren feststecke und nicht überholen kann. Das ist also nichts Neues, sie haben einen sehr starken Speed auf den Geraden, eine sehr starke Entfaltung der Kraft und Traktion am Kurvenausgang." Daher sei der McLaren eines der am schwierigsten zu überholenden Autos im Feld, so Sainz.
Ricciardo: Zweikampf mit Sainz "war ermutigend"
Apropos Daniel Ricciardo: Der Australier konnte am Sonntag sein bislang bestes Ergebnis mit McLaren einfahren. Er landete am Ende auf Rang fünf. "Ich bin definitiv glücklich über das erste Top-5-Ergebnis in diesem Jahr." Allerdings sei das Wochenende ein wenig "seltsam" gelaufen.
Denn: Ricciardo hatte diesmal im Rennen mehr Mühe im MCL35M als im Qualifying. "Mir gelingt es noch nicht so konstant, das Auto auf Messers Schneide zu fahren." Das sei manchmal "definitiv frustrierend". Denn er müsse sich weiterhin anpassen, um "eins" mit dem Auto zu werden.
Aber im Zweikampf mit Gegenspieler Carlos Sainz im Ferrari gegen Rennende konnte er sich dennoch durchsetzen: "Das ist definitiv das Ermutigende. Ich weiß, dass Carlos bei freier Sicht definitiv schneller war, aber eine Top-5-Platzierung zu erreichen in dieser Phase, das ist ermutigend."
Fahrer verurteilen rassistische Beschimpfungen
Gestern haben wir bereits über die rassistischen Beleidungen und Anfeindungen gegenüber Lewis Hamilton nach dem Großbritannien-Rennen berichtet. Vor allem online wurde der Brite aufgrund seiner Hautfarbe diskriminiert. Die Formel 1 hat darauf mit einem gemeinsamen Statement reagiert und die Kommentare (vor allem auf Social Media) aufs Schärfste verurteilt.
Nun hat sich auch die Fahrervereinigung GPDA zu Wort gemeldet und sich der Formel 1, der FIA und den Teams angeschlossen. Daniel Ricciardo hat außerdem auf Instagram gestern noch geschrieben: "Wir müssen besser sein als das."
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