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Stindl setzt den Stich - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Frankfurter Eintracht hat es unter dramatischen Umständen verpasst, ihre sieglose Serie zu beenden. Nach dem 3:3 gegen Borussia Mönchengladbach wartet die Mannschaft von Trainer Adi Hütter nun seit neun Bundesligaspielen auf die volle Ausbeute von drei Punkten. Die Frankfurter führten bis zur 89. Minute scheinbar sicher 3:1, nachdem Silva mit zwei Treffern sowie Barkok die Gladbacher Führung durch Stindl gedreht hatten.

Doch eine zweifelhafte Gelb-Rote Karte gegen Abraham und ein Foulelfmeter für Gladbach ließen die Eintracht zittern. Stindl verwandelte in der 89. Minute zum 2:3, und in der sechsminütigen Nachspielzeit gelang dem ehemaligen Nationalspieler per Kopf tatsächlich noch der Ausgleich mit seinem dritten Tor des Abends.

Eintracht-Trainer Hütter bot gegen Gladbach eine Offensive auf, die in dieser Besetzung noch nicht zusammengewirkt hatte: Knapp hinter der einzigen Spitze Silva sollten Barkok und Younes als Halbstürmer für Impulse sorgen. Kamada saß dafür erstmals in dieser Saison auf der Bank, als die Begegnung angepfiffen wurde. Der Japaner hatte zuletzt sehr lange Pausen zwischen seinen Aktionen eingestreut und sehr viele Zweikämpfe verloren.

Die ersten Minuten gehörten Gladbach. Die Borussen beherrschten ihre Gegner fast schon, wie sie wollten. Ginter bekam in der vierten Minute den Ball von Thuram per Hacke aufgelegt, aber der Nationalverteidiger traf ihn aus 14 Metern nicht richtig. Ganz anders machte es Kollege Stindl zehn Minuten später. Der Mittelfeldspieler zirkelte einen Freistoß zentimetergenau um die Eintracht-Mauer. Der Ball drehte sich im letzten Moment noch vom Pfosten weg und landete im Netz. Torwart Trapp schaute überrascht, der Ball schien trotz der akkuraten Flugbahn haltbar, weil er lange in der Luft war.

Wendung aus dem Nichts

Und die Eintracht? Nichts. Aber es gibt Fußballspiele, die erfahren eben Wendungen aus dem Nichts. In der 21. Minute traf der Frankfurter Verteidiger Hinteregger seinen österreichischen Landsmann Lainer am Arm, als er versuchte, den Ball Richtung Gladbacher Tor zu schießen – Elfmeter, es gab keine Proteste. Silva verwandelte gewohnt sicher vom Punkt, zum dritten Mal in dieser Saison. Die Borussen wirkten beeindruckt, die Eintracht von allen Fesseln gelöst. Drei Minuten später stand es 2:1 für Frankfurt. Silva hatte sich hervorragend von seinen Gegenspielern gelöst, Barkok spielte ihn präzise an, und gegen den entschlossenen Schuss des Portugiesen hatte Torwart Sommer keine Abwehrchance. Die Gladbacher protestierten diesmal, der Ball hätte bei der Ausführung eines Freistoßes nicht geruht. Schiedsrichter Cortus blieb aber bei seiner Entscheidung.

Der Höhepunkt der ersten Halbzeit sollte aber noch kommen. Nach Abrahams Ballgewinn spielte diesmal Silva seinen Kollegen Barkok frei – und was der gebürtige Frankfurter dann vollführte, war großes Kino. Anstatt den Ball einfach aufs Tor zu schießen, machte er noch zwei Haken, zog den Ball dabei unter der Sohle durch und schob ihn lässig ins Tor. Ein Tor für die Jahresrückblicke.

Von dieser 32. Minute bis zum Pausenpfiff bot die Partie beste Fußball-Unterhaltung. Es ging hin und her, und dass es beim 3:1 blieb, stellte eine Überraschung dar. Mit der Halbzeit-Unterbrechung beruhigte sich dann das Ganze. Die Eintracht schaffte es, die Gladbacher vom eigenen Tor wegzuhalten und punktuell selbst gefährlich zu werden. In der 65. Minute hätte Younes mit dem 4:1 die Begegnung entscheiden können. Doch er merkte nicht, wie frei er war, schoss sich den Ball hektisch selbst gegen den Fuß, anstatt mit ihm ins Tor zu laufen. Zehn Minuten später entschied Schiedsrichter Cortus auf Elfmeter, als Zakaria den Frankfurter Kohr gefoult hatte. Aber nach Einspruch des Videoassistenten verlegte er den Tatort außerhalb des Strafraumes. Barkok schoss den Freistoß über das Tor.

Statt locker den Vorsprung über die Zeit zu bringen, musste die Eintracht nun bangen. Cortus schickte Eintracht-Kapitän Abraham in der 81. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. Sein Vergehen: Er hatte Gegenspieler Embolo die Hand auf die Schulter gelegt und schnell wieder zurückgezogen. In der 89. Minute begann sich die Begegnung noch einmal zu wenden. Barkok unterlief an der Strafraumkante ein dilettantischer Fehler, Embolo stürzte, und Cortus pfiff Elfmeter. Stindl verwandelte zum 2:3, und in der fünften Minute der Nachspielzeit rettete er seiner Mannschaft mit einem Kopfballtreffer tatsächlich noch den Punkt.

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