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Wetter: Sturm Sabine: Warnung vor Sturmflut - schulfrei am Dienstag? - Berliner Morgenpost

Wetter: Sturm Sabine: Warnung vor Sturmflut - schulfrei am Dienstag? - Berliner Morgenpost

Berlin. 
  • Orkantief Sabine wütete nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes teilweise mit orkanartigen Böen mit bis zu 136 Stundenkilometern
  • An der Nordseeküste droht eine Sturmflut – eine Behörde warnt
  • Die Aufräumarbeiten laufen derweil – dennoch muss weiter mit orkanartigen Böen gerechnet werden, auch im Norden
  • Die Deutsche Bahn hat noch mit Problemen zu kämpfen
  • Sabine sorgte für eine deutlich größere Stromproduktion in Deutschland
  • In Bayern und Baden-Württemberg muss am Montag mit großen Einschränkungen gerechnet werden
  • Hunderte Flüge wurden an deutschen Flughäfen gestrichen
  • In Saarbrücken schwebt eine Frau in Lebensgefahr
  • Die Deutsche Bahn hat angefangen, den Fernverkehr langsam wieder aufzunehmen
  • In Bayern sind 50.0000 Haushalte ohne Strom.
  • Viele Schulen bleiben Montag geschlossen

Das Wetter in Deutschland ist ungemütlich geworden. Orkantief Sabine fegt seit Sonntagmittag über weite Teile des Landes hinweg. Die Deutsche Bahn musste bereits bundesweit den Fernverkehr einstellen, im Norden droht eine Sturmflut und in Bayern sind Zehntausende Haushalte ohne Strom.

Denn das Tief bringt laut Wettervorhersage schweren Sturm mit sich – samt umstürzender Bäume. An diesem Montag muss vor allem im Süden des Landes und in Österreich mit heftigen Orkanböen gerechnet werden. Aber auch im Norden Deutschlands ist die Situation noch nicht überstanden. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Montag, 10. Februar: Schulfrei wegen „Sabine“ auch am Dienstag?

17.10 Uhr: Nach dem Durchzug von Sturmtief „Sabine“ öffnen etliche Schulen und Kitas in Nordrhein-Westfalen am Dienstag wieder. Der Schulbetrieb werde wieder aufgenommen, teilten etwa die Städte Düsseldorf, Köln, Moers und Aachen am Montag mit.

„Es liegt im Ermessen der Eltern, ob ihre Kinder bei der herrschenden Witterung den Weg zur Schule gefahrlos zurücklegen können oder nicht“, erklärte die Stadt Köln. Die Stadt Moers gab dazu bekannt, nach Entspannung der Sturmlage seien die Sperrungen wieder aufgehoben. „Auch der Betrieb in den städtischen Kindertageseinrichtungen kann wieder regulär aufgenommen werden.“

In Berlin findet der Schulbetrieb wieder regulär statt, wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie mitteilte. In Niedersachsen sind laut Verkehrsmanagement-Zentrale keine Schulausfälle für Dienstag gemeldet.

In Hamburg galt schon am Montag: Unterricht findet statt. Eltern können ihr Kind aber von der Schule abmelden, wenn sie den Schulweg für zu gefährlich halten. In Thüringen haben gerade sowieso alle Kinder frei. Hier sind Winterferien.

In Amsterdam erneut rund 220 Flüge annulliert

16.40 Uhr: Auch am Tag nach dem Sturm „Ciara“ in den Niederlanden mussten am Amsterdamer Flughafen Schiphol wieder rund 220 Flüge annulliert werden. Wegen starken Windes und heftiger Böen sei die Kapazität der Start- und Landebahnen eingeschränkt, teilte der Flughafen am Montag mit. Am Vortag waren 240 zumeist innereuropäische Flüge gestrichen worden.

Der Sturm, in Deutschland „Sabine“, richtete in den Niederlanden nur begrenzten Schaden an - meist ging es um umgestürzte Bäume und beschädigte Dächer.

Erhebliche Beeinträchtigung in Bayern wegen Orkan

15.56 Uhr: Der Zugverkehr war nach Angaben der Deutschen Bahn weiterhin stark gestört, das galt vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Dort lief „Sabine“ am Montag erst zu voller Stärke auf.

In Bayern stellte die Bahn zusätzlich zu ihrem ohnehin gestoppten Fernverkehr zunächst flächendeckend auch den gesamten Regionalverkehr ein. Später waren zunächst in Nordbayern, später auch im Süden des Bundeslands aber erste Strecken wieder befahrbar. Auch der am Sonntag bundesweit komplett eingestellte Fernverkehr lief am Montag allmählich wieder an.

Nach Bahnangaben fuhren Züge im Norden, später auch in der Mitte des Landes.Die Bahn warnte aber weiterhin vor großen Problemen im Fern- und im Regionalverkehr.

Es sei damit zu rechnen, dass Züge ausfielen oder Stationen nicht fahrplanmäßig angefahren würden, teilte das Unternehmen mit. Die Bahn empfahl, für Montag und Dienstag geplante Reisen nach Möglichkeit zu verschieben. Gebuchte Tickets blieben für eine Woche gültig oder könnten kostenlos storniert werden. Auch alle Zugbindungen hob die Bahn bereits auf.

Sturm „Sabine“ treibt Stromproduktion mit Wind kräftig an

15.41Uhr: Sturm „Sabine“ hat auch die Stromproduktion aus Windkraft kräftig angetrieben. Zeitweise seien in Deutschland rund 43,7 Gigawatt Windstrom ins Netz eingespeist worden, sagte am Montag eine Sprecherin des Übertragungsnetzbetreibers Tennet. Damit sei der bisherige Rekordwert von etwa 43,4 Gigawatt noch einmal übertroffen worden. Die Übertragungsnetzbetreiber sind für den Transport des Windstroms von den Küsten und aus Norddeutschland in den Süden zuständig.

Nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende stammten zwischen Sonntagmittag und Montagmittag mehr als drei Viertel des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien. Neben den Windrädern an Land und auf See habe am Sonntag tagsüber auch die Solarenergie zu der hohen Ökostromerzeugung beigetragen, sagte ein Sprecher. Der Windstrom alleine habe rund 60 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt. Im vergangenen Jahr stammten etwa 43 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Energien.

Für die Netzbetreiber sei „Sabine„ eine große Herausforderung gewesen, da die Stromeinspeisung aus den Windkraftanlagen nicht gleichmäßig gewesen sei und sich Windräder bei zu starken Böen abgeschaltet hätten, sagte ein Sprecher des Betreibers Amprion. Schäden an den Hochspannungsleitungen hat es den Angaben zufolge bei Amprion und Tennet durch den Sturm nicht gegeben.

Europa von „Sabine“ getroffen – ein Überblick

13.50 Uhr: Sturmtief „Sabine“ hat in Teilen Europas am Sonntag und Montag Schäden angerichtet. Das Zentrum des Sturms, der in Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Belgien „Ciara“ genannt wird, lag erst nördlich von Schottland und verlagerte sich dann zur Norwegischen Küste.

Vor allem im Nordwesten des Kontinents blieben deshalb Haushalte ohne Strom, Zugfahrten und Flüge fielen aus. In Polen starben wegen des Sturms eine Frau und ihre Tochter.

  • Großbritannien: In einigen Regionen hat der Sturm innerhalb von 24 Stunden so viel Regen gebracht wie sonst in eineinhalb Monaten fällt. Mehr als 20 000 Haushalte waren in der Nacht zum Montag vom Strom abgeschnitten. Überschwemmungen und umgestürzte Bäume behinderten den Verkehr auf Straßen und Schiene erheblich, in Brentwood (Essex) stürzte ein Auto in einen kleinen Krater, der über Nacht auf der Straße entstanden war. Auch der Flugverkehr wurde eingeschränkt.
  • Belgien: In Belgien verursachte der Sturm etliche Schäden. Laut ersten Medienberichten wurde niemand verletzt, als vielerorts im Land Bäume und Baugerüste umstürzten und die Böen Dächer abdeckten. Züge fuhren auf vielen Strecken verspätet oder eingeschränkt. Im Hafen von Antwerpen kippten aufeinandergestapelte Container um.
  • Frankreich: In Frankreich waren zunächst rund 130 000 Haushalte ohne Strom. Betroffen waren nach Angaben des Netzbetreibers Enedis der Großraum Paris sowie Nord- und Ostfrankreich, wo auch zahlreiche Verbindungen mit Regionalzügen entfielen. Für mehr als 30 Départements dauerte die vom französischen Wetterdienst Météo-France ausgerufene erhöhte Alarmbereitschaft am Montag an. Dutzende Flüge fielen aus.
  • Österreich/Schweiz: Auch in Österreich und der Schweiz kam es zu Beeinträchtigungen im Flug-, Bahn- und Straßenverkehr. In der schweizerischen Gemeinde Wald krachte eine S-Bahn am Montagmorgen in einen umgestürzten Baum. Verletzt wurde niemand, wie die Nachrichtenagentur sda berichtete. Ein ähnlicher Unfall ereignete sich am Sonntagabend in Moutier im Kanton Bern, auch dort gab es keine Verletzten. An den Flughäfen Zürich, Basel-Mülhausen und Wien fielen durch den Sturm seit Sonntagabend zahlreiche Flüge aus.
  • Tschechien: In Tschechien waren am Montagmorgen rund 100 000 Haushalte ohne Elektrizität, weil Stromleitungen durch umstürzende Bäume beschädigt wurden, wie Energieversorger mitteilten. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, um Straßen freizuräumen und Dächer zu sichern - innerhalb einer Stunde wurden landesweit mehr als 250 Einsätze gezählt. Im südböhmischen Bezirk Prachatice (Prachatitz) wurde ein Mensch leicht verletzt, als ein Baum auf ein Auto krachte. Im Bahnverkehr kam es zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen.
  • Polen: In Polen wurden im Skiressort Bukowina Tatrzanska im Süden des Landes am eine Frau und ihre Tochter auf einem Parkplatz von herabfallenden Dachteilen erschlagen. Laut einem Polizeisprecher wurden eine weitere Frau und ein Junge bei dem Unglück verletzt und mit leichteren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Am Montag waren zudem mehr als 55 000 Haushalte ohne Strom, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Bis 6.00 Uhr morgens mussten die Feuerwehren landesweit zu mehr als 1100 Einsätzen ausrücken, um unter anderem Bäume von den Straßen zu räumen.
  • Estland: In Estland waren am Montag 2300 Haushalte ohne Elektrizität, in Litauen waren es gut 3000 Haushalte, wie die örtlichen Stromversorger mitteilten. Besonders betroffen waren Haushalte in den küstennahen Regionen an der Ostsee. Wegen der starken Winde und der damit verbundenen hohen Wellen kam der Fährbetrieb teilweise zum Erliegen. Auch der Flugverkehr war betroffen: Der Frühflug der lettischen Fluglinie Air Baltic von Riga nach München am Montagmorgen wurde durch den Sturm zum Umkehren gezwungen, wie eine Sprecherin des Flughafens in Riga mitteilte.

Lage normalisiert sich im Norden - Aufräumarbeiten laufen

12.28 Uhr: Am Tag nach dem heftigen Unwetter im Norden mit Orkanböen ist am Montag zunächst wieder weitgehend der Alltag eingekehrt. Ausläufer des Orkantiefs „Sabine“ hatten in Schleswig-Holstein am Sonntag mit Sturmböen von mehr als 100 Stundenkilometern Bäume und Äste auf Straßen und Autos stürzen lassen. Die Leitstellen im Land meldeten bis Montagmorgen mehr als 1200 Sturm-Einsätze. Ab Mitternacht konnten die Einsatzkräfte jedoch aufatmen, die Lage entspannte sich.

Es seien nur noch vereinzelt umgestürzte Bäume gemeldet worden, sagte ein Polizeisprecher. Ganz zur Ruhe kommt der Norden noch nicht. Zum Nachmittag wurde an den Küsten eine Sturmflut erwartet. Es ist bereits die dritte in diesem Winter. Laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie kann das Hochwasser zwischen 13 Uhr und 14.30 Uhr bis zu zwei Metern über dem mittleren Hochwasser liegen. Für die Halligen wird das „Land unter“ bedeuten.

Die Bahn nahm am Montag den Fernverkehr in Schleswig-Holstein wieder auf. Es könnten aber noch Fahrten ausfallen, weil Fahrzeuge oder Personal nicht am richtigen Ort seien, sagte eine Sprecherin. Die Züge auf der Strecke Hamburg-Westerland verkehrten normal. Bei den Fähren werde es zu den nordfriesischen Inseln und Halligen wegen der Hochwasserstände zu Fahrplanänderungen und Ausfällen kommen, teilte die Wyker Dampfschiffs-Reederei mit.

Auch der Sylt Shuttle und der „Blaue Autozug Sylt“ werden bei entsprechenden Windgeschwindigkeiten nicht mehr jedes Fahrzeug transportieren. Die Schulen im Land hielten am Montag regulären Unterricht ab. Den Eltern war es jedoch frei gestellt, ihre Kinder in die Schule zu schicken.

Video zeigt Schäden nach Sturm „Sabine“

11.35 Uhr: Nicht nur in Deutschland sorgte Sabine für Chaos, auch in anderen Ländern Europas wütete das Sturmtief. In Frankreich waren etwa 130.000 Haushalte ohne Strom. Der Zugverkehr war stark gestört, an den Pariser Flughäfen wurden rund 50 Flüge gestrichen.

In Polen waren rund 55.000 Haushalte ohne Strom, zudem wurden zwei Menschen getötet. Eine Frau und ihre Tochter wurden von herabfallenden Dachteilen erschlagen, zwei weitere Menschen wurden dabei verletzt.

11.19 Uhr: Vielerorts sorgte der Orkan für viele Verwüstungen und Chaos, wie dieses Video zeigt.

Unwetter „Sabine“: Deutsche Bahn meldet viele Schäden

10.27 Uhr: Die Deutsche Bahn nimmt den Fernverkehr allmählich wieder auf, nachdem dieser am Sonntagabend komplett eingestellt worden war. Wie ein Bahnsprecher sagte, sollen die Züge im Laufe des Vormittags in weiten Teilen Deutschlands wieder fahren.

Eine Ausnahme sei allerdings Bayern, da es dort weiterhin stürmisch sei. Auch wenn der Verkehr wieder aufgenommen wurde, müssen Bahnkunden weiterhin mit Verspätungen und Ausfällen rechnen.

In Nordrhein-Westfalen blieben am Montag zahlreiche Zoos, Parks und Außensportanlagen geschlossen. In Berlin hat der Bezirk Mitte vor dem Betreten von Parks gewarnt. Die Essener Entsorgungsbetriebe haben am Montag die Müllabfuhr und Straßenreinigung in der Stadt abgesagt.

10.21 Uhr: Das Sturmtief „Sabine“ hat bei der Bahn in Sachsen für viele Schäden gesorgt. Es seien Bäume umgestürzt und Stromleitungen beschädigt worden, teilten die Deutsche Bahn und die Länderbahn Sachsen am Montag mit. Mitarbeiter beider Unternehmen beräumten seit dem Morgen die Strecken. Unterstützung erhielten sie vom Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr. Beide Unternehmen hatten den Bahnverkehr wegen des Sturmtiefs eingestellt.

„Sabine“ könnte für Sturmflut sorgen – Warnung

9.44 Uhr: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnt für die Regionen Bremen und Hamburg vor einer möglichen Sturmflut.

Am Montag werden das Nachmittag-Hochwasser an der deutschen Nordseeküste und in Emden sowie das Abend-Hochwasser in Bremen und Hamburg 1,5 bis 2 m höher als das mittlere Hochwasser eintreten, wie das Bundesamt am Montag mitteilte. Die Sturmflutgefahr bestehe bis etwa 17.30 Uhr.

Wetter am Montag im Norden:

  • Der Deutsche Wetterdienst DWD rechnet für Schleswig-Holstein und Hamburg weiter mit stürmischem Wetter.
  • An der See und in Schauernähe erwarten die Meteorologen am Montag schwere Sturmböen und vereinzelt orkanartige Böen.
  • Dazu kommen im Tagesverlauf den Angaben zufolge wechselnde Bewölkung mit Regen- und Graupelschauern sowie einzelne, kurze Gewitter.

Bayern und Baden-Württemberg besonders von „Sabine“ betroffen

9.30 Uhr: Für die komplette Südhälfte Deutschlands gilt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) die zweithöchste Unwetterwarnstufe, für einige Regionen in Baden-Württemberg und Bayern sogar die höchste – hier ist „extremes Unwetter“ zu erwarten.

Unwetterwarnungen DWD – für Bayern

In diesen Regionen in Bayern gilt die höchste Unwetterwarnstufe 4:

  • Kreis Cham
  • Kreis Regen
  • Kreis Freyung-Grafenau
  • Kreis Deggendorf
  • Kreis Straubing-Bogen und Stadt Straubing
  • Kreis Berchtesgadener Land
  • Kreis Garmisch-Patenkirchen
  • Kreis Oberallgäu

DWD-Warnung für Baden-Württemberg:

  • Ortenaukreis
  • Kreis Freudenstadt
  • Schwarzwald-Baar-Kreis
  • Kreis Emmendingen
  • Kreis Breisgau-Hochschwarzwald und Stadt Freiburg
  • Kreis Waldshut
  • Kreis Lörrach

Wetter: „Sabine“ sorgt für Stromausfälle in Bayern – Zehntausende betroffen

8.43 Uhr: In mehreren Regionen Bayerns hat Sabine für Stromausfälle gesorgt. Wie die Bayernwerk AG am Montagmorgen in Regensburg mitteilte, habe es drei Stunden nach Mitternacht bereits erste Ausfälle in Unterfranken gegeben, ab 5 Uhr breiteten diese sich auch auf Oberfranken und die Oberpfalz aus.

Insgesamt seien etwa 50.0000 Haushalte in Bayern ohne Strom. Ein Sprecher erklärte, die Ursache seien „meistens Bäume oder Äste, die Stromleitungen berühren oder beschädigen.“ Techniker seien in allen Regionen des Bayernwerk-Netzgebiets im Einsatz oder in Bereitschaft.

Hunderte Flugausfälle wegen Orkan „Sabine“

8.15 Uhr: Orkantief „Sabine“ hat zu Hunderten Flugausfällen in Deutschland geführt. Am größten deutschen Airport in Frankfurt am Main lief der Flugbetrieb am Morgen normal an: Es gebe bislang keine massiven Verspätungen wegen des Sturms, sagte ein Sprecher. Einige Airlines hatten im Vorfeld vorsorglich Flüge abgesagt. Wegen des Sturms waren am Vortag 190 Starts und Landungen in Frankfurt gestrichen worden.

Größer dagegen die Auswirkungen in München: 420 von normalerweise mehr als 1000 Flügen wurden annulliert, wie ein Sprecher sagte. Vor allem die Lufthansa, der größte Kunde des Flughafens München, hatte alle Kontinentalflüge bis 13.00 Uhr und alle Interkontinentalflüge bis 14.00 Uhr an Deutschlands zweitgrößtem Airport ausgesetzt.

Auch an Flughäfen in Nordrhein-Westfalen fielen wegen des Orkantiefs am Morgen zahlreiche Flüge aus. Vor allem die Entscheidung von Eurowings, während des Sturms fast alle Flüge zu streichen, führte an den beiden großen NRW-Flughäfen in Düsseldorf und Köln zu rund 150 gestrichenen Starts und Landungen.

Am Morgen kündigte Eurowings an, den Flugbetrieb ab 10.00 Uhr schrittweise wiederaufzunehmen. Trotzdem werde es „noch zu Unregelmäßigkeiten an deutschen Flughäfen kommen“. Eurowings-Passagiere werden gebeten, sich im Internet oder über eine Kundenhotline über den aktuellen Stand zu informieren.

Dutzende Flüge wurden auch in Stuttgart annulliert. Nach Angaben einer Sprecherin wurden bis zum Montagmorgen mindestens 35 Starts abgesagt. Mit Einschränkungen rechnete der Flughafen bis in den Nachmittag hinein.

Die Auswirkungen von „Sabine“ werden am Hamburger Flughafen auch am Montag weiter spürbar sein. Zwar starten und landen Maschinen, aber 42 Ankünfte und 47 Abflüge wurden gestrichen, wie eine Sprecherin sagte. Normalerweise gebe es 200 Starts und Landungen an einem Tag.

Orkantief Sabine: Frau im Saarland lebensgefährlich verletzt

6.35 Uhr: Durch den Sturm „Sabine“ sind in Deutschland mehrere Menschen verletzt worden. In Saarbrücken wurden zwei Frauen schwer verletzt, als auf dem Parkplatz des Klinikums ein Baum auf sie niederstürzte, wie ein Polizeisprecher in der Nacht zum Montag mitteilte. Eine der Frauen befinde sich in Lebensgefahr.

In Paderborn wurde nach Angaben der Polizei ein 16-jähriger Junge schwer am Kopf verletzt, als er in einem bewaldeten Gebiet von einem herumfliegenden Ast getroffen wurde. Der Junge wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wie ein Sprecher der Polizei Paderborn sagte.

In Frankfurt am Main knickte in dem schweren Sturm der Ausleger eines Baukrans um und beschädigte das Dach des Frankfurter Doms. Das Ausmaß des Schadens war nach Angaben eines Feuerwehrsprechers zunächst noch unklar. Verletzt worden sei niemand. Eine Gefahr für Passanten durch den umgestürzten Kranausleger bestehe nicht. –

„Sabine“ wütete nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes teilweise mit orkanartigen Böen. Am Brocken im Harz wurden am frühen Morgen Windgeschwindigkeiten von bis zu 136 Stundenkilometern gemessen.

Für die komplette Südhälfte Deutschlands gilt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) die zweithöchste Unwetterwarnstufe, für einige Regionen in Baden-Württemberg und Bayern sogar die höchste - hier ist weiterhin „extremes Unwetter“ zu erwarten.

Das Orkantief zog in der Nacht über große Teile Deutschlands hinweg und sorgte für starke Verkehrsbeeinträchtigungen. Diverse Straßen mussten gesperrt werden. Die Autobahn A45 wurde in Nordrhein-Westfalen zwischen dem Kreuz Hagen und Hagen-Süd wegen umgestürzter Bäume voll gesperrt, wie der Landesbetrieb Straßenbau NRW mitteilte.

Deutsche Bahn: Die Züge stehen bis mindestens 10 Uhr still

6.00 Uhr: Der Fernverkehr der Deutschen Bahn steht bis mindestens 10.00 Uhr komplett still – das Unternehmen erwartet Störungen den ganzen Tag über. An den Flughäfen fallen hunderte Starts und Landungen aus. Viele Ausfälle auch an den Flughäfen: An den beiden größten Airports Nordrhein-Westfalens in Düsseldorf und Köln wurden insgesamt rund 150 Starts und Landungen gestrichen. Eurowings hatte fast alle seine Flüge gecancelt.

Etliche Autobahnen sind gesperrt. Menschen wurden von umstürzenden Bäumen oder herumfliegenden Gegenständen verletzt.

Und der Orkan soll noch stundenlang weiter stürmen: Die stärksten Böen und teils auch Starkregen erwarten die Meteorologen jetzt für den Süden. Für die komplette Südhälfte Deutschlands gilt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) die zweithöchste Unwetterwarnstufe, für einige Regionen in Baden-Württemberg und Bayern sogar die höchste – hier ist „extremes Unwetter“ zu erwarten.

Für den Fernverkehr auf den Schienen machte die Deutsche Bahn schon am Sonntagabend kaum Hoffnung: „Es ist leider schon jetzt absehbar, dass die Störungen am Montag den ganzen Tag über andauern werden.“ Auch im Regionalverkehr der Deutschen Bahn und der meisten Privatbahnen kommt es den ganz Tag über zu Stillstand oder erheblichen Einschränkungen, vielerorts geht erstmal gar nichts.

Orkantief „Sabine“: Hunderttausende Pendler und Schulkinder betroffen

Nicht nur den Tagesablauf Hunderttausender Pendler, auch den vieler Familien mit Schulkindern wirbelt „Sabine“ durcheinander: In vielen deutschen Schulen fällt der Unterricht aus, etwa in etlichen Großstädten Nordrhein-Westfalens sowie in Teilen von Bayern, Hessen, Niedersachsen und Bremen. Auch der baden-württembergische Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat allen Schülern empfohlen, daheim zu bleiben.

„Die Kaltfront zieht sich aktuell vom Saarland über Südhessen nach Thüringen und Berlin“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am frühen Montagmorgen. Dort gebe es schwere bis orkanartige Böen. Im Südosten Deutschlands „kommt noch alles“, das Unwetter werde hier in der ersten Tageshälfte erwartet.

In ganz Süddeutschland sind in tiefen Lagen einzelne Orkanböen (um 120 km/h) möglich, auf den Bergen teils die volle Orkanstärke (über 140 km/h). Im Süden müssen die Menschen gebietsweise mit Starkregen rechnen, zudem kann es in der Mitte und im Süden der Republik am Morgen kräftig gewittern. Zu befürchten sind laut Wetterdienst entwurzelte Bäume, herabstürzende Dachziegel oder andere Gegenstände sowie „verbreitet schwere Schäden an Gebäuden“.

In Nordrhein-Westfalen richtete „Sabine“ allem Anschein nach weniger Schäden an als vorab befürchtet. Zwar gab es Verletzte, über Todesopfer wurde zunächst aber nichts bekannt. In den meisten Fällen hatten es die Einsatzkräfte mit umgestürzten Bäumen zu tun.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnte vor der Gefahr einer Sturmflut an der Nordseeküste sowie in Bremen und Hamburg. Am Montagnachmittag werde an der Nordseeküste sowie in Emden der Wasserpegel 1,50 bis 2,00 Meter höher liegen als das mittlere Hochwasser. Für den Abend ist demnach in Hamburg und Bremen mit einem ähnlichen Anschwellen der Wassermassen zu rechnen.

Sonntag, 9. Februar: Sabine ist da – Unwetterwarnung teils bis Montagabend

22.46 Uhr: Der Fernverkehr der Bahn wird voraussichtlich mindestens bis Montagfrüh um 10 Uhr bundesweit unterbrochen bleiben. Wie die Bahn mitteilt, müssten erst Erkundungsfahrten und Reparaturen erledigt werden. Auf weitere Beeinträchtigungen müssten sich Reisende den ganzen Tag über einstellen.

22.27 Uhr: An vielen größeren Bahnhöfen stellt die Bahn sogenannte Aufenthaltszüge bereit. Gestrandete Reisende können darin die Nacht verbringen. Eine dpa-Reporterin war in einem solchen Zug in Köln unterwegs – und traf auf entspannte Bahnkunden. „Ich habe das schon erprobt“, erzählt ihr ein 53-jähriger Pendler. Während des letzten großen Sturmtiefs, Friederike, habe es ihn auch erwischt und er habe die Nacht im Zug geschlafen. „Das war einwandfrei.“

21.50 Uhr: In Pinneberg in Schleswig-Holstein musste die Feuerwehr mehrere Wohnhäuser evakuieren, weil ein 33 Meter hoher Kran umzustürzen droht. 120 Menschen sind davon betroffen. Der Kran hält nur Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometer pro Stunde Stand, Sturmtief Sabine soll in der Nacht aber stärker wüten. Ein Abbau des Krans sei wegen des Wetters nicht möglich gewesen.

21.46 Uhr: Das Regionalbahnunternehmen Metronom hat angekündigt, den Zugverkehr am Sonntagabend komplett einzustellen. Alle Züge, die gegen 19.00 Uhr unterwegs waren, sollten nach Unternehmensangaben noch bis an ihr Ziel fahren. Es habe bereits erste Schäden auf den Strecken des Metronom gegeben, die „ein großes Risiko“ darstellten.

Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen könne aufgrund der Wetterlage nicht eingerichtet werden, teilte Metronom mit. Das Unternehmen bedient die Strecken Uelzen-Celle-Hannover-Göttingen, Hamburg-Lüneburg-Uelzen und Hamburg-Rotenburg-Bremen.

Wann der Metronom am Montag wieder fährt, ist unklar. Das Unternehmen teilte auf seiner Homepage mit: „Bitte geht zunächst vorsorglich davon aus, dass der reguläre Zugbetrieb am Montag erst gegen Mittag wieder aufgenommen werden kann.“

21.09 Uhr: Am Düsseldorfer Flughafen fallen am Montag sturmbedingt rund 100 Starts und Landungen aus. „Reisende werden gebeten, vor Anreise zum Airport ihren Flugstatus zu checken“, teilte Nordrhein-Westfalens größter Airport auf Twitter mit.

Am Sonntag hatten die Fluggesellschaften bereits 120 Starts und Landungen annulliert. Ursprünglich hatten die Airlines für beide Tage rund 1000 Starts und Landungen geplant. „Die Situation am Flughafen ist ruhig“, sagte ein Sprecher am Abend. Ihm sei nicht bekannt, dass Menschen dort wegen ausgefallener Flüge übernachten müssten.

19.30 Uhr: In Hamburg ist eine U-Bahn in einen auf ein Gleis gestürzten Baum gefahren. Unter den etwa 65 Passagieren in der Nähe der Station Hammer Kirche gebe es „aktuell keine Verletzten“, twitterte die Feuerwehr. Der Triebwagen habe sich in dem Baum verkeilt, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Die U-Bahn sollte nach Beseitigung des Baumes in den nächsten U-Bahnhof gebracht werden. Dort sollten die Fahrgäste die U-Bahn verlassen können.

18.15 Uhr: Der gestrandete IC im Emsland konnte seine Fahrt nach zweistündiger Zwangspause fortsetzen. Am Ziel sind die Passagiere aber noch lange nicht. Der IC nach Berlin sei bis nach Rheine (NRW) weitergefahren und habe wegen des zunehmenden Sturms seine Fahrt dort beendet, teilte die Deutsche Bahn am Sonntag mit.

Vor Ort kümmere sich die Bahn darum, ob die Reisenden einquartiert werden oder ihr Ziel noch mit einem Regionalzug erreichen können. Zugausfall wegen Sabine? Diese Rechte haben Bahnreisende.

17.44 Uhr: Nach dem Fernverkehr will die Deutsche Bahn auch den Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen einstellen. Das teilte das Unternehmen auf Twitter mit.

17.26 Uhr: Die Deutsche Bahn will den Fernverkehr wegen des Orkans Sabine nach und nach bundesweit einstellen. Man habe sich entschieden, „beginnend in NRW nach und nach alle Züge des Fernverkehrs bundesweit an größeren Bahnhöfen enden zu lassen“, schrieb die Bahn in ihrem für den Sturm eingerichteten Presseblog.

17.06 Uhr: Nichts geht mehr. In Nordrhein-Westfalen hat die Bahn den kompletten Fernverkehr jetzt wegen Sabine eingestellt.

17.01 Uhr: Wegen des aufziehenden Sturmtiefs ist im Emsland ein Intercity gegen einen umgestürzten Baum gefahren. In dem Zug aus Amsterdam Richtung Berlin befanden sich rund 300 bis 350 Reisende, wie eine Bahnsprecherin sagte. Die Feuerwehr schneide derzeit die Strecke bei Schüttorf frei.

Auch ein Notfallmanager der Bahn ist demnach vor Ort. Offen war zunächst, ob der IC seine Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen kann oder von einer E-Lok zurück nach Bad Bentheim geschleppt werden muss.

16.35 Uhr: Viele Flüge sind bereits ausgefallen, die Lufthansa bereitet ihre Kunden nun auf weitere Probleme vor. Wegen Sabine sei noch bis mindestens Dienstagvormittag mit Beeinträchtigungen zu rechnen, twitterte die Airline.

15.59 Uhr: Orkantief Sabine wirbelt den Freizeitplan von Schlagerfans durcheinander. Das Konzert von Andrea Berg am Sonntag in Halle musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Auf Facebook postete die Sängerin: „Keine Show der Welt ist es wert, ein Risiko für Leib und Leben der Besucher und Helfer einzugehen! (...) Passt bitte alle auf Euch auf!“

14.51 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat Unwetterwarnungen für Teile Deutschlands wegen des Sturmtiefs Sabine nun teilweise bis zum frühen Montagabend herausgegeben. Am Sonntag rechnete der DWD im Nordwesten mit ersten Ausläufern des befürchteten Orkantiefs. „Es bringt Deutschland eine schwere Sturmlage“, hieß es in einer Mitteilung.

In Richtung Süden werde der Sturm erst in der zweiten Nachthälfte am Montag erwartet und könne dann bis zum Nachmittag anhalten. Aktuelle Warnungen gelten für die Zeit bis Montag 18 Uhr. Für die mittleren Landesteile sei eine Verlängerung der Unwetterwarnungen nicht auszuschließen.

14.48 Uhr: Orkan Sabine bringt nun auch an den ersten Orten die Kultur zum Erliegen: Die Stadt Dortmund hat alle städtischen Häuser angewiesen, am Nachmittag ihre Pforten zu schließen, wie sie am Sonntag mitteilte. Dazu gehören neben Museen, Schwimmbädern und Sportanlagen auch die Oper und das Konzerthaus.

14.01 Uhr: Die Tierparks und Zoos haben sich auf Orkantief Sabine vorbereitet. „Wir haben Traktoren und Kettensägen bereitgestellt und zusätzliche Helfer eingewiesen, falls der Sturm Schäden im Park anrichtet“, sagte Jan Tayeb, Geschäftsführer des Wildparks Johannismühle in Baruth/Mark (Landkreis Teltow-Fläming). Gefährliche Tiere wie die Zoobären würden im Innengehege gesichert.

13.24 Uhr: Die Bahn ist seit zwölf Uhr auch über eine kostenfreie Hotline erreichbar. Die Nummer lautet 0800/099 66 33. Neben dem Fernverkehr wird auch der DB-Regionalverkehr in den Küstenregionen ab den Mittagsstunden vorbeugend eingeschränkt verkehren, es kommt zu Ausfällen und Teilausfällen.

12.37 Uhr: Aufgrund der Sturmwarnung entfallen bundesweit Flüge – Reiseanbieter empfehlen, sich auf dem Webseiten der Airlines beziehungsweisen bei den Flughafen zu informieren. Auch in den Apps der Fluganbieter finden sich entsprechende Informationen.

Wegen der Wetterlage sind am Sonntag zum Beispiel 100 Starts und Landungen von Flugzeugen am Frankfurter Flughafen gestrichen worden. Dabei handle es sich vor allem um Flüge innerhalb Europas, sagte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport.

12.11 Uhr: In Großbritannien heißt Sabine übrigens „Ciara“ – der Name stammt vom Met Office, dem nationalen meteorologischen Dienst des Vereinigten Königreichs. Ihm folgen zum Beispiel auch die Behörden der Niederlande (KNMI) und Irlands (Met éireann).Orkantief Sabine erreicht Europa

11.19 Uhr: Sabine ist angekommen – wie der Deutsche Wetterdienst bei Twitter schreibt „Vielerorts noch #windschwach und im Süden und Südosten frostig.“ Allerdings: „Im Westen und Nordwesten bereits erst #Windböen und #stürmische Böen.“ Im Tagesverlauf von Nordwesten sei dann „rasch auflebender Wind“ zu erwarten.

10.27 Uhr: Wegen des anrückenden Orkantiefs „Sabine“ sind etliche Fährverbindungen zu den Nordseeinseln am Sonntag eingestellt worden. Betroffen war die Verbindung nach Wangerooge, auf der auch am Montag mit Einschränkungen zu rechnen ist.

Zwischen Borkum und Eemshaven wurde eine Pendelfahrt gestrichen, die Nachmittagfähre von Emden nach Borkum sollte eine Stunde früher als üblich ablegen. Auch für Montag und Dienstag wurde mit möglichen Verzögerungen gerechnet.

8.25 Uhr: Die Absage eines Bundesliga-Derbys – es ist ein seltenes Ereignis, das lange abgewogen wurde. „Wir hatten um 5.45 eine Telefonkonferenz mit der Feuerwehr, dem Ordnungsamt und dem Deutschen Wetterdienst und haben dann nach intensiven Beratungen uns dagegen entschieden, noch länger zu warten und das Spiel in Abstimmung mit der Deutschen Fußball Liga abgesagt“, sagte Borussias Mediendirektor Markus Aretz. Die Entscheidung? Köln trifft nicht auf Gladbach.

Es ist die erste Spielabsage in Gladbach seit Bestehen des Borussia-Parks im Jahr 2004. Das mit Spannung erwartete Nachbarschaftsduell, das als Risikospiel eingestuft wurde und für das erhöhte Sicherheitsmaßnahmen geplant waren, war mit 54 022 Zuschauern im Borussia-Park bereits ausverkauft.

7.42 Uhr: Für Fußballfans war es eine besondere Begegnung – ein rheinisches Derby. Aber die Angst vor Sabine ist zu groß. Die Partie Borussia Mönchengladbach mit dem 1. FC Köln? Im wahrsten Sinne des Wortes abgeblasen. Beide Mannschaften verkündeten das auf Twitter – nach ausführlichen Diskussionen mit Feuerwehr, Stadt und Deutscher Fußball-Liga.

Auch für Skisport-Fans gibt es schlechte Nachrichten: Am Sonntag entfällt der Willingen-Weltcup. Eigentlich hatte man auf einen früheren Beginn am Sonntag gesetzt, aber schon das Training verlief schlecht.

Samstag, 8. Februar: Deutsche Bahn empfiehlt, Reisen zu verschieben

20.06 Uhr: Die Bahn stellt schon vorsorglich Fernzuglinien ein. Ab Sonntagmittag fahren auf der IC-Linie Norddeich Mole - Dresden keine Züge zwischen Norddeich Mole und Hannover, auf der IC-Linie Norddeich Mole - Koblenz wird der Verkehr komplett eingestellt. Zudem fallen alle Fernzüge zwischen Hamburg und Kiel sowie zwischen Hamburg und Westerland (Sylt) aus.

18.36 Uhr: Verkehrsexperten raten vor dem aufziehenden Orkan Sabine, das Auto während des Sturms lieber stehen zu lassen. „Ansonsten gilt: Defensiv fahren, Geschwindigkeit reduzieren, beide Hände ans Lenkrad und volle Konzentration auf die Straße“, sagt Roman Suthold vom ADAC Nordrhein.

Außerdem solle man längere Fahrzeiten einkalkulieren und darauf gefasst sein, dass umgestürzte Bäume oder herabfallende Äste die Straße blockieren könnten. Würde das Auto von einer Böe erfasst, solle man als Autofahrer kontrolliert gegenlenken.

17.00 Uhr: Schon am Sonntagvormittag werden Teile Deutschlands einen ersten „Vorgeschmack“ auf Orkantief Sabine bekommen. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) treffen erste Ausläufer auf die Nordseeküste. Im Laufe des Tages soll sich Sabine dann mit schwerem Sturm und einzelnen Orkanböen auf den gesamten Norden und die Mitte Deutschlands ausbreiten.

Dort werde der Höhepunkt des Sturms in der Nacht zum Montag erreicht, im Süden am Montag in den frühen Morgenstunden, sagt Sebastian Altnau von der DWD-Vorhersagezentrale. „Dort trifft es den Berufsverkehr.“ Begleitet werde der Orkan vielerorts von heftigen Schauern und Gewitter.

15.57 Uhr: Bahnreisende, die in den nächsten Tagen wissen wollen, wie es auf ihrer Strecke aussieht, haben gleich mehrere Optionen. Geht es um aktuelle überregionale Infos, ist der Twitter-Kanal @DB_Info eine gute Anlaufstelle.

Aber auch der DB Navigator und im Nahverkehr die App DB Streckenagent informieren über Verzögerungen und Ausfälle. Im Streckenagenten kann man seine Verbindungen speichern und erhält eine Push-Nachricht, sobald ein Zug nicht nach Plan fährt. Eine Übersicht über alle aktuellen Verkehrsmeldungen gibt es hier.

14.55 Uhr: Die Bahn reagiert nicht nur mit Kulanz bei den Fahrkarten auf das nahende Sturmtief. „Wir haben alle Bereitschaften mobilisiert und in jeder Region doppelt verstärkt“, sagte eine Sprecherin. Das Bahnpersonal sei auf Schadensfälle wie zerstörte Oberleitungen oder umgekippte Bäume vorbereitet.

Mobile Einsatztrupps mit Kettensägen sollten eingesetzt werden, um versperrte Gleise frei zu bekommen. „Allerdings können wir heute nicht in die Glaskugel schauen, wie sich das Wetter entwickelt. Wir beobachten es genau.“ Auch das Personal auf den Bahnhöfen und in den Lagezentren werde verstärkt.

12.38 Uhr: Sturm kann auch für Autofahrer gefährlich werden. Schon bei Windstärke fünf (29 bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) sei Vorsicht angesagt, mahnt der ADAC. Fahrer meiden besser Routen mit vielen Bäumen, um nicht von herunterfallenden Ästen getroffen zu werden.

Bei einem schweren Sturm (ab Windstärke zehn) oder Orkan rät der ADAC dazu, überhaupt kein Auto oder Motorrad mehr zu fahren. Durch starken Wind geraten Fahrzeuge leicht aus der Bahn, vor allem solche mit höheren Aufbauten wie etwa Wohnmobile und Lastwagen.

7.58 Uhr: Die Bahn zeigt sich besorgt angesichts des Sturmtiefs Sabine – besonders der Norden und Westen seien den aktuellen Prognosen zufolge betroffen. „Wir empfehlen unseren Reisenden von Sonntag, 09.02.2020 bis Dienstag, 11.02.2020 ihre geplante Reise auf einen anderen Tag zu verschieben“, heißt es auf der Website.

Das Unternehmen rät dazu, sich vor Fahrtantritt online, in der App oder bei der telefonischen Reiseauskunft 0180/6996633 (20 Cent pro Anruf, Mobilfunk maximal 60 Cent) zu informieren.

Eine Umbuchung ist nicht nötig: „Alle Tickets des Fernverkehrs für die Reisetage 09.02.2020 bis einschließlich 11.02.2020 behalten ihre Gültigkeit und können bereits ab Samstag, 08.02.2020 bis mind. Dienstag, 18.02.2020 genutzt werden.“ Das gelte für zuggebundene Tickets ebenso für zugungebundene, zudem ist eine kostenlose Stornierung möglich.

6.04 Uhr: Sturmschäden können erheblichen finanziellen Aufwand bedeuten. Aber neben zerstörten Häusern, Autos und Vorgärten gibt es auch noch andere Probleme – etwa wenn der Zug ausfällt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Sturmschäden.

Freitag, 7. Februar: Schulen können geschlossen bleiben – Probleme mit Zügen erwartet

17.35 Uhr: Bei der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen laufen die Sturm-Vorbereitungen auf Hochtouren. „Wir verstärken in allen Bereichen und bereiten uns auf Sabine vor“, sagte eine Bahnsprecherin in Düsseldorf. So werde das Personal in den Leitstellen und Betriebszentralen erhöht, Schichtpläne würden angepasst. „Parallel werden Reparaturfahrzeuge ins Standby gesetzt.“

Das Augenmerk liege darauf, die Strecken so schnell es geht wieder befahrbar zu machen, teilte die Bahn weiter mit. Im Ernstfall räumten die Mitarbeiter vor Ort mit Spezialgeräten die Gleise frei und reparierten Technik und Oberleitungen.

Die häufigste Folge von Unwettern bei der Bahn seien Schäden an den Oberleitungen. „Diese werden unter anderem durch abgerissene Äste verursacht. Aber auch Baumaterial, Verkehrszeichen oder Folien aus der Landwirtschaft, die durch den Sturm herumgeweht werden, können zu Schäden führen“, hieß es.

15.16 Uhr: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie BSH erwartet für die Nordsee in der Nacht zu Montag sowie in den darauffolgenden Tagen erhöhte Wasserstände. Dann droht Hochwasser an der Nordsee von der nordfriesischen Küste bis zur Elbmündung und in Hamburg. Das kann auch zur Überflutung des Hamburger Fischmarkts führen.

14.42 Uhr: Viele Kommunen treffen Vorsichtsmaßnahmen. In Nordrhein-Westfalen hat das Schulministerium Schulen und Schulträger auf die Möglichkeit hingewiesen, am Montag den Unterricht ausfallen lassen zu können. „Oberste Priorität hat die Sicherheit und Unversehrtheit aller Schülerinnen und Schüler“, sagte Staatssekretär Mathias Richter (FDP) am Freitag laut Mitteilung.

13.37 Uhr: Der Straßen- und Bahnverkehr im ganzen Land wird aller Voraussicht nach stark vom Sturm beeinträchtigt: „Am Montagmorgen wird es zum Teil zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen“, sagte der Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

„Man muss die Bevölkerung entsprechend warnen, aber von einem Horror- oder Monsterorkan kann nicht die Rede sein.“ „Sabine“ sei ein Winterorkan wie er etwa alle zwei Jahre vorkomme, aber kein „Rekordsturm“. So stark wie Kyrill (2007) oder Lothar (1999) werde „Sabine“ nicht.

11.04 Uhr: „Das wird gefährlich“, warnte der Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitag. Als erstes werde das vom Atlantik kommende Orkantief „Sabine“ am Sonntag voraussichtlich gegen Mittag den Nordwesten Deutschlands treffen.

  • An der Nordseeküste seien nach aktuellen Wettermodellen Orkanböen mit einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern zu erwarten.
  • In den folgenden Stunden zieht das Sturmfeld weiter Richtung Süden
  • Am Abend wird „Sabine“ mit Windstärke elf (103 bis 118 Stundenkilometer) vermutlich die Linie Eifel, Niederrhein, Saarland erreichen
  • In der zweiten Nachthälfte zum Montag wird der Orkan dann schließlich auch in Bayern ankommen

7.32 Uhr: Auch Jörg Kachelmann beobachtet die Vorhersagen für das Wochenende. Auf Twitter postete Deutschlands berühmtester Meteorologe ein Vorhersagemodell des European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF), das teils extreme Wetterlagen für Sonntag und Montag voraussagt. Kachelmann schreibt allerdings auch: „Weiterhin heißt es noch abwarten, ob sich die starke Variante bestätigt.“

Donnerstag, 6. Februar: Böen mit bis zu 120 km/h möglich

Nach aktueller Lage ist laut dem Modell ein schwerer Sturm in der Nacht zu Montag möglich – mit teilweise extremen Windgeschwindigkeiten und Orkanböen bis zu 120 km/h. Besonders der Südwesten und Westen Deutschlands wären betroffen.

Sollte der Wind tatsächlich mit einer solchen Wucht über Deutschland fegen, ist es empfehlenswert, auf ein paar Dinge zu achten:

  • Gerade in der Nähe von Wäldern kann es gefährlich werden – den Spaziergang vielleicht lieber abblasen
  • Autos und andere leicht zu beschädigende Gegenstände in die Garage und nicht unbedingt unter der steinalten Fichte abstellen
  • Wer noch die Gartenmöbel auf dem offenen Balkon rumstehen hat, sollte diese besser festbinden
  • Gerade auf Brücken kann der Wind bessere Kräfte entwickeln, das ist zum Beispiel für Lastwagen- und Fahrradfahrer besonders gefährlich, birgt aber auch für Autofahrer Gefahren

Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor einer Gefahrenlage ab Sonntag. Demnach sind verbreitet Sturmböen mit den Windstärken 9 bis 10 wahrscheinlich und orkanartige Böen möglich – auf den Bergen und an der Küste können Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h auftreten.

Auch am Montag soll es von Nordwesten bis Südosten stürmisch bleiben, mit vereinzelten Böen bis Windstärke 11. Solch starke Böen können signifikante Schäden anrichten – bis hin zu entwurzelten Bäumen und beschädigten Häusern.

Das sind die Windstärken laut Beaufort-Skala:

  • 0 Bft (< 1 km/h) – Windstille: Rauch steigt gerade empor, See ist spiegelglatt
  • 1 Bft (1 - 5 km/h) – leiser Zug: Rauch zieht leicht in Windrichtung, völlig ruhige, glatte See
  • 2 Bft (6 - 11 km/h) – leichte Brise: Blätter rascheln, schwach bewegte See
  • 3 Bft (12 - 19 km/h) – schwache Brise: Blätter und dünne Zweige bewegen sich, schwach bewegte See
  • 4 Bft (20 - 28 km/h) – mäßige Brise: Zweige bewegen sich, Papier wird vom Boden gehoben, leicht bewegte See
  • 5 Bft (29 - 38 km/h) – frischer Wind: kleine Bäume bewegen sich, Wind deutlich hörbar, mäßig bewegte See
  • 6 Bft (39 - 49 km/h) – starker Wind: starke Äste bewegen sich, grobe See
  • 7 Bft (50 - 61 km/h) – steifer Wind: größere Bäume schwanken, Widerstand beim Gehen gegen Wind, sehr grobe See
  • 8 Bft (62 - 74 km/h) – stürmischer Wind: große Bäume werden bewegt, Zweige brechen ab, mäßig hohe See
  • 9 Bft (75 - 88 km/h) – Sturm: Äste brechen, kleinere Schäden an Häusern (Ziegel werden von Dächern gehoben), hohe See
  • 10 Bft (89 - 102 km/h) – schwerer Sturm: Bäume werden entwurzelt, größere Schäden an Häusern, sehr hohe See – selten im Landesinneren
  • 11 Bft (103 - 117 km/h) – orkanartiger Sturm: schwere Schäden an Wäldern, Dächer werden abgedeckt, heftige Böen, schwere See – sehr selten im Landesinneren
  • 12 Bft (> 117 km/h) – Orkan: schwerste Verwüstungen und Sturmschäden, außergewöhnlich schwere See – sehr selten im Landesinneren

Bereits Ende Januar fegte das Sturmtief „Lolita“ über Deutschland und forderte sogar ein Todesopfer. Zudem gab es mehrere Verletzte. In Spanien sorgte das Tief „Gloria“ für Chaos und Verwüstung. Mindestens 13 Menschen kamen ums Leben.

(lhel)

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2020-02-10 16:54:00Z
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