Köln -
Für Sonntag und Montag erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen schweren Sturm mit orkanartigen Böen, der auch über Köln hinwegfegen soll. Für den Raum Euskirchen und Aachen hat der DWD eine amtliche Unwetterwarnung ausgesprochen. Auch für die Stadt Köln besteht eine amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen. Die Warnung ist gültig von Sonntag, 17 Uhr bis Montag, 4 Uhr. Verfolgen Sie hier die wichtigsten Entwicklungen und Informationen im Liveblog.
Sonntag, 9. Februar
Auto weicht umstürzendem Baum knapp aus
Glück im Unglück hatte ein PKW-Fahrer aus Neunkirchen-Seelscheid, der im letzten Moment einen auf die Fahrbahn stürzenden Baum ausweichen konnte. Der 61-Jährige war gegen 20.20 Uhr auf der Zeitstrafe (Bundesstraße 56) in Richtung Seelscheid unterwegs. Auf dem Beifahrersitz saß sein 17-jähriger Sohn. Der PKW fuhr gerade auf Höhe des Pendlerparkplatzes Pohlhausen an der Abzweigung zur Bundesstraße 507, als sich neben der Gegenfahrbahn ein Baum neigte und Richtung Straße stürzte. Laut Polizei wich der Fahrer dem fallenden Baum aus, kam ins Schleudern und rutschte über die Gegenspur hinweg in den Straßengraben.
Die Insassen waren zunächst im Fahrzeug eingeschlossen, wurden aber von der Feuerwehr befreit. Die Wehrleute waren schnell zur Stelle, da sie wegen der Sturmlage in den Wachen in Bereitschaft saßen. So war auch der umgestürzte Baum schnell von der Straße geräumt. Der PKW-Fahrer wurde durch den Aufprall leicht verletzt, sein Sohn blieb laut Polizei unverletzt.
Deutsche Bahn fährt erst ab Mittag wieder
Die Windböen in Köln nehmen weiter zu und erreichten gegen 21.30 Uhr Windgeschwindigkeiten von maximal 90 km/h. Ab 22 Uhr sagen die Meteorologen Windgeschwindigkeiten bis maximal 100 km/h für das Kölner Stadtgebiet voraus. Seinen Höhepunkt soll Sturmtief „Sabine“ laut Deutschem Wetterdienst in Köln in der Nacht auf Montag zwischen 1 und 2 Uhr mit Windgeschwindigkeiten bis 110 km/h erreichen.
Die Deutsche Bahn hat angekündigt, ihren Zugverkehr bis voraussichtlich morgen Vormittag komplett einzustellen. Das betrifft auch die S-Bahnen. Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Deutschen Bahn. Im Hauptbahnhof wurde von der Deutschen Bahn ein Info-Point eingerichtet.
Die Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe fahren bislang ohne Störungen.
Taxen aus Frankfurt am Kölner Dom
Die Straßen sind erstaunlich leer für einen Sonntagabend. Der Wind heult in den Bäumen, aber viel umgefallen ist bisher noch nicht: einige Absperrbarken an einer Baustelle auf der Nord-Süd-Fahrt, ein paar Fahrräder oder Elektro-Roller am Wegesrand. Es ist kurz vor 21 Uhr, im Radio wird die Ankunft der Kaltfront mit Orkanböen für genau jetzt angekündigt, in der Eifel soll es erste Stromausfälle gegeben haben. Im Gaffel am Dom sitzen, wie in vielen anderen Kneipen und Restaurants, nur vereinzelte Gäste. Dafür drängen die Taxen. In drei Reihen stehen sie vor dem Excelsior, und die Nummernschilder künden von außergewöhnlichen Umständen: Frankfurt, Gütersloh, Dortmund, Düsseldorf – Sturmtief Sabine scheint ein gutes Geschäft für die Fahrer.
Grüppchen von jeweils vier Fahrgästen suchen einen Transport, den alle Züge der deutschen Bahn stehen seit etwa 18 Uhr still. Ausgestattet mit Gutscheinen der DB suchen sie eine Mitfahrgelegenheit. Eine junge Frau, die gerade aus Frankfurt angekommen ist, nachdem ihr ICE aus München dort gestoppt wurde, hastet zur KVB – die Stadtbahnen sollen fahren, solange es irgendwie geht. Ein Taxifahrer aus Dortmund nimmt vier Aachener auf – nicht ganz seine Richtung, aber der Rubel rollt. Ein Pärchen mit Rollkoffern, das eigentlich nach Amsterdam wollte, hat noch ein Hotelzimmer bekommen.
Am Cafe Reichard macht Dombaumeister Eberhard Füssenich Feierabend. Die Domplatte ist abgesperrt, und auch sonst sei alles, soweit möglich, gesichert. „ Das wird heftig heute Nacht“, weiß er, aber er ist zuversichtlich, dass nichts passiert an oder auf seiner Kathedrale. Entspannt steigt er auf seinen E-Scooter und rollt los Richtung menschenleerer Hohe Straße.
Ordnungsamt sucht Obdachlose auf
Das Ordnungsamt der Stadt Köln unterstützt seit 20 Uhr bei der Absperrung der Domplatte und sucht Plätze auf, an denen obdachlose Menschen übernachten könnten, um diese auf die Notschlafstellen aufmerksam zu machen.
A45 wegen umgestürzten Bäumen gesperrt
Wegen umgestürzter Bäume ist die Autobahn 45 in Fahrtrichtung Frankfurt zwischen dem Kreuz Hagen und der Anschlussstelle Hagen-Süd voll gesperrt. Dies teilte der Landesbetrieb Straßenbau am Sonntagabend mit. Laut Autobahnpolizei Dortmund drohten weitere Bäume umzustürzen. Die Sperrung werde voraussichtlich bis Montagmittag, 13.00 Uhr, andauern, sagte ein Polizeisprecher.
Einsatz der Kölner AWB am Montag
Viele Kölner haben sich gefragt, ob trotz Sturmtief „Sabine“ am Montag wie geplant die Müllabfuhr kommt. Ob die Mitarbeiter der AWB am Montag Mülltonnen leeren, wird je nach Wetterlage entschieden. Die Stadt Köln bittet darum, Mülltonnen erst am Morgen an die Straße zu stellen – aber nur, falls es nicht zu sehr stürmt.
Keine Verletzten im Rhein-Erft-Kreis
Mehr als 100 Feuerwehrleute waren bis zum Sonntagabend im Rhein-Erft-Kreis im Einsatz. Bis 20 Uhr schickte die Leitstelle die Männer und Frauen zu etwa 40 Einsätzen, verletzt wurde aber niemand. Außerdem wurden Bürgerinnen und Bürger davor gewarnt, sich in Park- und Waldanlagen aufzuhalten, sogar Friedhöfe wurden ab dem Nachmittag geschlossen.
20 kleinere Einsätze in Köln
Schilder fliegen und Bäume biegen sich. Dennoch ist die Lage am frühen Abend in Köln weiter „entspannt“, wie die Feuerwehr mitteilt.
Zahlreiche Bäume in der Eifel entwurzelt
In der Eifel und im Kreis Euskirchen riss der Sturm bereits am Sonntagnachmittag zahlreiche Bäume aus der Erde. Kleinere Bauten wie Carports wurden zerstört. Zunächst gab es nirgendwo größere Schäden und keine Verletzten.
„Sabine“: Die Folgen des Sturms im Kreis Euskirchen
Kasalla sagen Auftritte ab
In Köln standen sie am Sonntag noch auf der Bühne, Bonn muss auf sie verzichten: Aus Rücksicht auf die Crew hat die Kölner Band Kasalla wegen Sturmtief „Sabine“ zwei Auftritte am Sonntag in Bonn abgesagt. Ob auch Cat Ballou geplante Auftritte absagen, stand am frühen Abend noch nicht fest.
National Express stellt Verkehr ab 19 Uhr ein
Nach der Deutschen Bahn stellt auch National Express den Betrieb seiner Regionalzüge wegen des Sturms am Sonntagabend ein. Ab 19 Uhr fahren keine Züge der Linien RB 48, RE 7, RE 5 (RRX) und RE 6 (RRX) mehr. Alle Maschinen, die derzeit noch auf den Schienen unterwegs sind, fahren den nächstmöglichen Abstellbahnhof an. Ersatzverkehr wird nicht eingerichtet, wie das Unternehmen mitteilt. Die Wiederaufnahme des Betriebs erfolge vorraussichtlich am Montagmorgen, so National Express.
Einsatzlage in Köln noch entspannt
Wie die Stadt Köln am frühen Abend in einer Mitteilung schreibt, ist die Einsatzlage in der Stadt noch entspannt. Die Windböen in Köln nehmen seit 14 Uhr langsam zu und erreichten gegen 18 Uhr eine Windgeschwindigkeiten von maximal 77 km/h. Die Berufsfeuerwehr meldet bislang keine Einsätze.
Ein Koordinierungsgremium beteiligter Ämter der Stadt ist mit weitgreifenden Entscheidungsbefugnissen ausgestattet, um in Einsatzlagen schnell auf Ressourcen zugreifen zu können.
Bahn will Übernachtungszüge einsetzen
Gestrandete Bahnreisende, deren Züge wegen des Sturmtiefs „Sabine“ am Sonntag nicht weiterfahren können, sollen im Rahmen ihrer Fahrgastrechte Hotelgutscheine und Taxigutscheine erhalten. In größeren Bahnhöfen sollen zudem sogenannte Übernachtungszüge bereitgestellt werden, sagte DB Konzernsprecher Achim Stauß. Das habe sich „bereits bei früheren Sturmsituationen bewährt“. Bundesweit seien mehrere tausend Bahnmitarbeiter zusätzlich im Einsatz, „viele melden sich in solchen Situationen freiwillig“. Züge in Regionen, die vom Sturm besonders betroffen sind, sollen „in den Bahnhöfen gehalten werden“, weil die Fahrgäste dort besser betreut werden können.
Deutsche Bahn stellt Fernverkehr in NRW ein
Die Deutsche Bahn will den Fernverkehr wegen des Orkans „Sabine“ nach und nach bundesweit einstellen. Man habe sich entschieden, „beginnend in NRW nach und nach alle Züge des Fernverkehrs bundesweit an größeren Bahnhöfen enden zu lassen“, schrieb die Bahn am Sonntagnachmittag in ihrem für den Sturm eingerichteten Presseblog.
Sturmschäden in der Eifel
In der Region hat Sturmtief „Sabine“ erste Schäden angerichtet. In Eicherscheid in der Gemeinde Simmerath haben Sturmböen einen Baum umgerissen, der auf der Haus gestürzt ist. Rund um Monschau werden erste Stromausfälle gemeldet.
Lufthansa rechnet mit starken Beeinträchtigungen
Wegen des Orkantiefs „Sabine“ rechnet die Lufthansa am Montag mit starken Beeinträchtigungen im Luftverkehr. Aufgrund der schwierigen Wetterverhältnisse werde es von Sonntagnachmittag bis Dienstagvormittag zu zahlreichen Flugstreichungen und Verspätungen kommen, teilte die Airline am Sonntag mit.
Das Unternehmen habe entschieden, in München am Montag alle Kontinentalflüge bis 13.00 Uhr und alle Interkontinentalflüge bis 14.00 Uhr auszusetzen. Interkontinentalflüge zum größten deutschen Airport in Frankfurt sollen voraussichtlich planmäßig weitergeführt werden. Mit der Streichung von Kontinentalverbindungen von und nach Frankfurt sei jedoch zu rechnen.
Eurowings stellt Flugverkehr weitgehend ein
Die Airline Eurowings geht auf Nummer sicher und hat fast alle Flüge für die Dauer des Sturmtiefs „Sabine“ abgesagt. Man streiche die Verbindungen von den Flughäfen Hamburg, Berlin, Hannover, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Stuttgart, teilte die Lufthansa-Tochter mit Sitz in Düsseldorf am Sonntag mit. Lediglich von München und Stuttgart aus gebe es noch vereinzelt Flüge.
Fluggäste sollten nicht mehr zu den betroffenen Flughäfen anreisen. Sie könnten ihre Buchungen kostenfrei umbuchen. Eurowings strebt an, den Flugbetrieb am Montag wieder aufzunehmen. Auch dann wird jedoch noch mit Orkanböen gerechnet. Den Höhepunkt soll das Tief „Sabine“ jedoch in der Nacht von Sonntag auf Montag haben - mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern.
Sturm legt Kulturleben in NRW lahm
Der aufziehende Orkan „Sabine“ bringt nun auch an den ersten Orten die Kultur zum Erliegen: Die Stadt Dortmund hat alle städtischen Häuser angewiesen, am Nachmittag ihre Pforten zu schließen, wie sie am Sonntag mitteilte. Dazu gehören neben Museen, Schwimmbädern und Sportanlagen auch die Oper und das Konzerthaus. Alle Veranstaltungen, die nach 17 Uhr beginnen sollten, entfallen. Bei Veranstaltungen privater Anbieter empfahl die Stadt Besuchern, sich vorab zu informieren, ob ihr Programm stattfinde.
Die Stadt Halle in Westfalen hat für Sonntagabend kurzfristig ein Konzert mit der Schlagersängerin Andrea Berg abgesagt. Es gebe keinen Nachholtermin, hieß es von der Stadt.
Das Schauspielhaus Bochum will dem Sturm trotzen und seine Vorstellungen von „Iwanow“ und „Geister“ trotzdem zeigen, wie das Theater auf Twitter ankündigte - versehen mit dem Hashtag #WirspielentrotzSabine.
Flughafen Berlin-Tegel streicht Verbindungen nach NRW
Wegen des angekündigten Sturms „Sabine“ sind am Berliner Flughafen Tegel einige Abflüge gestrichen worden. Betroffen sind unter anderem Verbindungen am Sonntagnachmittag und Abend nach London, Brüssel, Düsseldorf und Köln/Bonn, wie der Flughafen im Internet mitteilte. Fluggäste werden gebeten, sich bei den Fluggesellschaften und auf der Website der Berliner Flughäfen zu informieren, sagte Sprecherin Sabine Deckwerth.
„Unsere Verkehrsleitung in Tegel und Schönefeld steht in engem Kontakt mit dem Deutschen Wetterdienst“. Abhängig von der Windstärke würden Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. „Ab 45 Knoten muss alles fest angebunden werden, beispielsweise Treppen zu den Flugzeugen und Container“. Am Mittag war die Lage zunächst noch unproblematisch. Alles weitere werde anhand der Wetterentwicklung entschieden, so die Sprecherin.
Kitas des Studierendenwerks bleiben am Montag geschlossen
Wie die Stadt Köln schließt auch das Kölner Studierendenwerk seine Kitas. Am Montag können die Kinder nicht in den vier Kitas des Kölner Studierendenwerks – Purzelbaum, Uni-Kids, Stoppersöckchen und Campus-Zwerge betreut werden, teilte das Werk am Sonntagmittag mit.
Zahlreiche Flugausfälle in Köln und Düsseldorf
Wegen des aufziehenden Orkans „Sabine“ sind am Sonntag etliche Flüge von Düsseldorf und Köln/Bonn aus annuliert worden. In Düsseldorf seien am Mittag bereits 111 Starts und Landung annuliert worden, twitterte der Flughafenbetreiber am Sonntagmittag. Zahlreiche Verbindungen der Airline Eurowings für den Nachmittag und Abend wurden auf den Internetseiten der beiden Flughäfen als annuliert angezeigt. Es könne wegen des Sturms zu Beeinträchtigungen kommen, schrieb Eurowings auf Twitter.
Vereinzelt strichen auch andere Airlines ihre Flüge von den beiden großen NRW-Flughäfen. Beide Standorte forderten ihre Passagiere am Sonntag auf, sich bei ihren Airlines darüber zu informieren, ob ihr Flug planmäßig abhebe. Auch am Montag könne es noch Ausfälle geben.
Spiel der Telekom Baskets abgesagt
Das für Sonntagabend angesetzte Basketball-Spiel zwischen den Telekom Baskets und Ulm wurde abgesagt. Die Entscheidung sei in Absprache mit der Feuerwehr getroffen worden, teilten die Bonner mit. Zu der für 18 Uhr geplanten Partie waren mehr als 5.000 Zuschauer erwartet worden. Es sollte das erste Spiel unter dem erst vor wenigen Tagen verpflichteten neuen US-Trainer Will Voigt sein.
Erste stürmische Böen erreichen NRW
Während in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens die ersten stürmischen Böen des Tiefs „Sabine“ zu spüren sind, hat der Deutsche Wetterdienst weitere Unwetterwarnungen ausgesprochen. Am späten Nachmittag sei auch in flacheren Regionen des Landes mit orkanartigen Böen zu erwarten, teilte der Dienst am Sonntag mit.
Zuvor hatten die Experten bereits davor gewarnt, dass die ersten Orkanböen am Nachmittag über die Hochlagen im Sauerland und der Eifel fegen würden. In der Nacht auf Montag halten die Meteorologen mittlerweile sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern für möglich.
„Der Höhepunkt des Orkans erreicht NRW am Abend und in der ersten Hälfte der Nacht“, sagte Meteorologe Malte Witte am Sonntag. Auch am Montag solle es jedoch noch stürmisch mit Orkanböen bleiben. „Das ist keine ungefährliche Situation“, sagte Witt. „In festen Gebäuden ist man sicherlich besser aufgehoben.“
Zweithöchste Unwetterwarnstufe für weite Teile Deutschlands
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für weite Teile Deutschlands die zweithöchste Unwetterwarnstufe wegen des Sturmtiefs „Sabine“ herausgegeben. „Es wird jetzt langsam stärker“, sagte Michael Hagen vom DWD in Offenbach am Sonntag. In Teilen des Schwarzwaldes gelte sogar die höchste der insgesamt vier Warnstufen.
Der Sturmtief werde die ganze Nacht von Norden nach Süden durch das Land ziehen. Auf den Straßen sei dann Vorsicht geboten. Es könnten Äste herabstürzen oder auch Ziegel. Begleitet wird der befürchtete Orkan laut DWD vielerorts von heftigen Schauern und Gewittern. In der Nacht zum Montag werden Windgeschwindigkeiten von rund 120 Kilometern pro Stunde erwartet.
„Sabine“ ist nach DWD-Definition ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie „Kyrill“ (2007) oder „Lothar“ (1999) werde „Sabine“ allerdings nicht.
Unwetterwarnung in Köln gilt ab Sonntagnachmittag
Für die Stadt Köln besteht eine amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen. Die Warnung ist gültig von Sonntag, 17 Uhr bis Montag, 4 Uhr, meldet der Deutsche Wetterdienst. Es bestehe die Gefahr, dass Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden könnten.
Personen, die sich im Freien bewegen, sollten vor herabstürzenden Ästen, Dachziegeln und anderen Gegenständen Vorsicht geben. Auch sollte Abstand zu Gerüsten und Hochspannungsleitungen genommen werden. Allgemein wird vom Aufenthalt im Freien abgeraten. Gegenstände im Freien sollten gesichert und Fenster und Türen geschlossen werden.
Köln/Bonn Flughafen erwartet Ausfälle
Wegen des aufziehenden Orkans „Sabine“ rechnet der Flughafen Köln/Bonn mit Flugausfällen. Ab dem Nachmittag könne es zu Unregelmäßigkeiten oder Ausfällen kommen, teilte der Flughafen auf Twitter mit. Passagiere sollten sich bei ihren Airlines darüber informieren, ob ihr Flug planmäßig abhebe.
Das Sturmtief „Sabine“ soll am Nachmittag auf Nordrhein-Westfalen treffen. In der Nacht werden Windgeschwindigkeiten von rund 120 Kilometern pro Stunde erwartet. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit umstürzenden Bäumen und Beeinträchtigungen des Verkehrs.
Airlines rechnen mit Beeinträchtigungen im Flugverkehr
Sturm „Sabine“ könnte auch Auswirkungen auf den Flugverkehr im Rheinland haben. Die Fluglinie Eurowings teilt mit: „Aufgrund des erwarteten schweren Sturms über Nord- und Mitteleuropa kann es zu Beeinträchtigungen im gesamten Luftverkehr gekommen. Dies gilt insbesondere für den Zeitraum von Sonntagnachmittag (9. Februar) bis mindestens Dienstagvormittag (11. Februar).“
Der Flughafen Düsseldorf schließt aufgrund des Sturms am Sonntag und Montag ganztägig seine Terrasse, heißt es auf der Website.
Bundesligaspiel Mönchengladbach – Köln abgesagt
Wegen des Sturmtiefs „Sabine“ ist die Bundesligapartie Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln am Sonntagnachmittag abgesagt worden. Das teilten beide Clubs auf ihren Webseiten mit. Wann das Spiel nachgeholt wird, ist noch offen.
Städtische Schulen und Kitas in Köln bleiben am Montag geschlossen
Wie Alexander Vogel, Sprecher der Stadt, am Samstag via Twitter mitteilt, werden alle 260 städtischen Schulen und 226 städtischen Kindertagesstätten am Montag vorsichtshalber ganztägig geschlossen bleiben.
Auch den Kitas in freier Trägerschaft empfiehlt die Stadt Köln, die Einrichtungen nicht zu öffnen. Die betroffenen Eltern werden auf den gewohnten Kommunikationswegen über den Unterrichtsausfall an den Schulen und über die Schließungen der städtischen Kitas informiert. Am Dienstag, 11. Februar 2020, sind die städtischen Schulen und Kitas wieder geöffnet.
Hier mehr lesen: Der Sturm „Sabine“ und die Auswirkungen auf Köln
Feuerwehr Köln gibt dringende Hinweise zum Sturm
Wegen des angekündigten Sturms verstärkt die Feuerwehr Köln ihre Einsatzkräfte. Zusätzlich können Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) und Kölner Hilfsorganisationen eingreifen.
Für die Zeit des Sturms spricht die Feuerwehr Köln folgende Hinweise aus:
- Bitte halten Sie sich während des Sturms nicht im Freien auf.
- Bitte nutzen Sie den Notruf 112 für wirkliche Notrufe. Je nach Sturmintensität werden mehrere hundert Einsätze erwartet.
- Wenn Sie den Notruf wählen, legen Sie nicht auf! Sollte es in Ausnahmefällen zu Wartezeiten kommen, wählen Sie in kritischen Notfällen parallel den Notruf der Polizei unter 110. Die Feuerwehr steht mit der Polizei in ständigem Kontakt.
Veranstaltungen in Kölner Lanxess-Arena sollen wie geplant stattfinden
Die Veranstaltungen in der Lanxess-Arena in Köln-Deutz sollen wie geplant stattfinden. „Wir gehen von einem normalen Betrieb aus“, sagte Pressesprecher Tomasz Grenke. „Wir stehen jedoch im ständigen Austausch mit dem Deutschen Wetter-Dienst, der uns stündlich Berichte und Voraussagen zukommen lässt.“
Am Samstag finden die Karnevals-Veranstaltungen „Lachende Pänzarena“ und Lachende Kölnarena statt. Am Sonntag beginnt ab 18 Uhr die Show „That's Life“, ein Musical über Frank Sinatra.
KVB setzen Bereitschaftstrupps gegen Sturmschäden ein
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind nach eigenen Angaben gut auf Sturm „Sabine“ vorbereitet. Diverse Vorkehrungen wurden getroffen, bestätigte Mediensprecherin Gudrun Meyer am Samstag.
Zwischen Samstag 22 Uhr und Montag 22 Uhr setzen die KVB eine sogenannte Sturmbereitschaft ein. Die Gruppe besteht unter anderem aus Gleisbaumitarbeitern, die Gleise von umgestürzten Bäumen und Ästen freiräumen können. Weitere Trupps können die Fahrleitungen beschädigter Strecken reparieren. Außerdem haben die KVB zwei externe Firmen engagiert, die Baume fällen können. Weitere KVB-Mitarbeiter sind im Einsatz.
Die KVB betonen, dass sie auf Sturmschäden gut reagieren können. Bei vergangenen Stürmen habe es noch Betriebseinstellungen gegeben.
Kölns Turnhallen und Sportplätze am Sonntag und Montag geschlossen
Auch die städtische Sportplätze und Turnhallen bleiben am Sonntag und Montag geschlossen. Das Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit teilte am Samstagnachmittag mit, dass die Sportstätten vorsorglich geschlossen bleiben.
Drei Grundschulen in Leverkusen sagen Unterricht ab
Drei Grundschulen in Leverkusen haben aufgrund des Sturms am kommenden Montag den Unterricht abgesagt. Betroffen sind die Theodor-Fontane-Schule in Wiesdorf, die Schule Heinrich-Lübke-Straße in Steinbüchel und die Ericht-Klausener-Schule in Alkenrath. Lesen Sie hier alle Informationen zum Sturm in Leverusen.
Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis schließen oder beginnen später
Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis sind die Schulen von dem Sturm betroffen. In Kürten wird die Gesamtschule schließen – der Unterricht entfällt. In Rösrath hingegen beginnt der Unterricht an sämtlichen Schulen erst zur dritten Stunde um 9.35 Uhr. Lesen Sie hier alle Information zu den Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Oberbergischer Kreis bereitet sich auf Sturm vor
Die Feuerwehren und Rettungsdienste im Oberbergischen Kreis bereiten sich auf das Wochenende vor. Für den Fall, dass der Orkan tatsächlich über Oberberg hinwegfegt und viele Schäden anrichtet, will die Leitstelle für vermehrte Notrufe gewappnet sein.
Die Stadt Gummersbach weist daraufhin, dass es Eltern freisteht, ob sie ihre Kinder am Montag zur Schule oder in den Kindergarten schicken. In Engelskirchen und Waldbröl fällt am Montag der Unterricht an allen Schulen aus. Lesen Sie hier alle Informationen zu den Sturmvorbereitungen in Oberberg. (dpa, ken, pic)
2020-02-09 21:38:00Z
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