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Das Coronavirus fordert immer mehr Todesopfer. Auch einer der ersten Mediziner, die vor der Krankheit gewarnt haben, ist tot. Doch es gibt auch gute Nachrichten.
Update vom 7. Februar, 8.16 Uhr: Nach dem Tod des chinesischen Arztes Li Wenliang, der frühzeitig vor dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus gewarnt hatte, hat die chinesische Regierung eine offizielle Untersuchung gestartet. Mit Zustimmung des Zentralkomitees der Partei schickte die staatliche Aufsichtskommission ein Ermittlungsteam nach Wuhan, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Der Tod des 34-jährigen Augenarztes, der am Donnerstagabend selbst an der Lungenkrankheit gestorben war, hatte große Anteilnahme im ganzen Land ausgelöst.
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<Hero>Chinese Coronavirus Whistleblower Dr. Li Wenliang Dies.
He said
"A healthy society should not have only one voice."Everyone will remember you forever.
— 사람사는세상,사람이먼저다 (@RMMJMH) February 7, 2020
Rest in Peace..#LiWenliang #李文亮 pic.twitter.com/6NukPbj0zH
Sein Schicksal symbolisiert für viele Chinesen die Folgen der Untätigkeit oder langsamen Reaktion der Behörden auf den Ausbruch. Bei den Ermittlungen gehe es um Fragen des Volkes zu diesem Geschehen, hieß es. Li Wenliang hatte am 30. Dezember in einer Online-Diskussionsgruppe von Medizinern und Studenten unter Hinweis auf eine wachsende Zahl von mysteriösen Virusfällen in Wuhan vor einer Wiederkehr des Sars-Virus gewarnt, das vor 17 Jahren zu der Pandemie mit 8000 Infizierten und 774 Toten geführt hatte.
Acht Teilnehmer an der Chatgruppe waren danach von der Polizei wegen der Verbreitung von „Gerüchten“ vorgeladen und verwarnt worden. Auch mussten sie unterschreiben, dass sie nichts mehr über den Ausbruch enthüllen. Einige Tage später infizierte sich der Arzt selbst bei einer Patientin.
Coronavirus in China: Prominenter Todesfall - doch plötzlich gibt es gute Nachrichten
Update vom 7. Februar, 6.39 Uhr: Das Coronavirus hält die Welt weiter in Atem. 31.161 Infektionen sind inzwischen bestätigt, das sind 3143 mehr als noch am Donnerstag. Die Zahl der Toten in China stieg über Nacht um 73 auf 636.
Aber: Es gibt auch gute Nachrichten: Es war der zweite Tag in Folge, an dem nicht mehr neue Ansteckungen als am Vortag gemeldet wurden. Ob mit den neuen Zahlen bereits ein weitergehender Trend bei den Ansteckungen erkennbar ist, scheint offen, da die Statistik auch mit der Zahl der laufenden Untersuchungen schwanken kann.
Coronavirus: Zahl der Infektionen und Toten steigt - aber langsamer
Zudem sind weiter mehr als 26.000 Verdachtsfälle registriert. Der Verlauf der Epidemie ist aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch schwer vorherzusagen. Außerhalb der besonders betroffenen Gebiete in Zentralchina scheine die Lage in China im Moment relativ stabil zu sein, sagte WHO-Experte Michael Ryan in Genf.
Ein prominentes Oper wurde am Donnerstagabend der Augenarzt Li Wenliang, der bereits am 30. Dezember 2019 vor dem Virus gewarnt hatte. Nachdem erste chinesische Medienmeldungen über seinen Tod noch dementiert wurden, bestätigte das Wuhan Central Hospital in der Nacht chinesischen Medien die Todesnachricht. Li Wenliang und sieben weitere Teilnehmer einer Medizinergruppe waren nach ihrer Warnung zunächst von der Polizei vorgeladen und verwarnt worden und mussten unterschreiben, dass sie nichts mehr über den Ausbruch enthüllen.
Coronavirus: Gegenmittel gefunden? Patienten nehmen an Tests teil
Update vom 7. Februar, 6.07 Uhr: Zur Behandlung von Erkrankten haben chinesische Behörden das Anti-Virus-Medikament Remdesivir für klinische Versuche mit dem neuen Coronavirus zugelassen, wie Xinhua berichtete.
Die erste Gruppe von Patienten sollte das Medikament am Donnerstag nehmen. Es habe gute Ergebnisse bei anderen Coronaviren wie Sars oder Mers und zumindest auf Zellebene auch bei dem neuen Virus 2019-nCov gezeigt. 761 Patienten nähmen an den Tests teil.
Coronavirus in China: Baby Stunden nach Geburt positiv getestet
Update vom 6. Februar, 11.51 Uhr: 30 Stunden nach der Geburt ist bei einem Neugeborenen das Coronavirus nachgewiesen worden. Das Baby ist am 2. Februar in Wuhan auf die Welt gekommen, berichtet der britische Nachrichtensender BBC und damit der jüngste mit dem Virus infizierte. Vor der Geburt sei die Mutter positiv auf den Erreger getestet worden. Unklar ist, ob sich das Baby im Mutterleib oder nach der Geburt mit dem Virus angesteckt hat.
Am Mittwoch sei die Infektion durch staatliche Medien in Xinhua bekannt gegeben worden. Das Baby wog demnach bei der Geburt 3,25 Kilogramm, sei stabil und unter Beobachtung. Mediziner vermuten, dass sich der Säugling im Mutterleib angesteckt hat.
Update vom 6. Februar, 8.01 Uhr: Die Zahl der Toten durch das neue Coronavirus in China ist schneller gestiegen als bisher. Innerhalb eines Tages waren bis Donnerstag 73 neue Todesfälle zu beklagen, wie die chinesische Gesundheitskommission in Peking berichtete.
Damit stieg die Zahl der Toten in China auf 563. Die bestätigten Infektionen mit der Lungenkrankheit kletterten auch stark um 3694 auf 28.018 Fälle. Die Kommission sprach von mehr als 24.000 Verdachtsfällen. Auch unter Ärzten und Pflegern gibt es inzwischen viele Infektionen.
Coronavirus in China: Zahl der Infektionen und Toten steigt wieder schneller - WHO schlägt Alarm
Update vom 5. Februar, 19.08 Uhr: In China ist die Zahl der Infektionen und der Toten durch das Coronavirus wieder schneller gestiegen als in den Tagen zuvor. Bis Mittwoch kletterte die Zahl der Patienten innerhalb eines Tages um 3.887 auf 24.324, die Zahl der Toten stieg auf 490.
Jetzt schlägt die Weltgesundheitsorganisation Alarm. Die WHO braucht nach eigenen Angaben in den nächsten drei Monaten zusätzlich mehr als 600 Millionen Dollar für die Eindämmung des neuen Coronavirus. Nach den Berechnungen sind 675 Millionen Dollar nötig, um auch ärmeren Ländern zu helfen, sich auf einen möglichen Ausbruch vorzubereiten, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. „675 Millionen Dollar ist viel Geld, aber es ist deutlich weniger als das, was auf uns zukommen könnte, wenn wir nicht jetzt in die Vorkehrungen investieren“.
Coronavirus: WHO-Generaldirektor eindringlich: „Nicht der Zeitpunkt für Angst oder Panik“
Er äußerte Verständnis für die Menschen weltweit. „Wir verstehen, dass die Menschen besorgt sind“, sagte er. „Aber dies ist nicht der Zeitpunkt für Angst oder Panik. Dies ist ein Zeitpunkt für rationales Handeln, so lange wir noch ein Fenster haben, diesen Ausbruch unter Kontrolle zu bringen.“
Update vom 5. Februar, 13.01 Uhr: Schwangere Frauen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, können die Krankheit offenbar an ihr Neugeborenes weitergeben. Das berichtet die Nachrichtenagentur China News Service. Demnach sei bei einem Säugling ein dementsprechender Infektionsfall 30 Stunden nach der Geburt festgestellt worden. Das Kind hat demnach eine Lungenentzündung und eine leicht veränderte Leberfunktion. Die Lebenszeichen seien aber stabil.
Allerdings hätten zuvor auch infizierte Mütter Kinder geboren, bei denen ein Coronavirus-Test negativ ausgefallen sei, heißt es weiter. Eine Ansteckung der Neugeborenen durch infizierte Mütter ist demnach nicht zwingend.
Coronavirus in China: Videos zeichnen dramatische Zustände - Tote in Klinik-Gang neben Patienten
Update vom 5. Februar, 10.11 Uhr: Die Angst vor dem Coronavirus ist weltweit zu spüren. Vor Japan ist nun etwa ein Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne gestellt. Am schlimmsten ist die aktuelle Situation aber sicher für die Chinesen selbst. Wegen Reisebeschränkungen und Ausgangssperren ist das wirtschaftliche Leben in weiten Teilen des Landes zum erliegen gekommen. Nicht nur in Wuhan, der Millionen-Metropole, die als Ausgangspunkt des Coronavirus gilt. Auch Peking wirkt wie ausgestorben, die meisten Läden im Land sind geschlossen.
Wie dramatisch die Situation in China für die Bevölkerung wirklich ist, zeigen Videos, die im Netz kursieren und die unter anderem der ARD vorliegen. Darauf ist zu sehen, wie chinesische Zivilisten selbst ihre Dörfer abriegeln. Es werden improvisierte Straßensperren errichtet und Wachen mit Speeren wollen verhindern, dass Fremde und womöglich Infizierte in das Dorf kommen.
Coronavirus in China: Wut der Bürger auf den Staat wächst - Dramatische Zustände in Kliniken
Hinzu kommen die Sperren der Regierung selbst. Diese werden umso drastischer je näher man zur Stadt Wuhan kommt. Die entsprechende Region Hubei soll aktuell etwa niemand verlassen. Dies führt zu teils dramatischen Situationen: Der Spiegel veröffentlichte etwa Video-Aufnahmen, die eine Mutter zeigen, die weinend vor einer Sperre steht. Ihre Tochter sei an Leukämie erkrankt, müsse behandelt werden. Doch in Hubei sei dies wegen des Coronavirus aktuell nicht möglich.
Diese Aussage macht Sinn, nimmt man Videos aus den sozialen Medien für wahr, die zeigen, wie überlastet die Kliniken in Wuhan aktuell sind. Darauf zu sehen sind lange Schlangen, Klinik-Personal an der Belastungsgrenze und chaotische Zustände. Gegenüber der ARD berichtet ein Chinese von vor Ort, dass in den Krankenhäusern nur etwa je 100-200 Test-Sets für den Coronavirus vorhanden seien. Das würde dazu führen, dass Menschen von Klinik zu Klinik ziehen würden, in der Hoffnung sich testen lassen zu können. Ein anderer Chinese berichtet, dass Kälte in den Krankenhäusern ein Problem sei. Die Heizungen seien abgestellt, damit sich das Virus nicht verbreite.
Coronavirus in China: Videos zeichnen dramatisches Bild - Tote in Klinik-Gang neben wartenden Patienten
All dies ist in den staatlichen Medien Chinas nicht zu sehen. Hier werden nur etwa Bilder von eilig errichteten Krankenhäusern gezeigt. Das staatliche Fernsehen zeigt viele Ärzte, die sich um wenige Patienten kümmern. Dem gegenüber zeichnen private Videos, die vermeintlich in Krankenhäusern in Wuhan gedreht wurden ein ganz anderes Bild: Darauf zu sehen ist etwa, wie Tote in einer Klinik neben lebendigen Patienten liegen. Sogar im Warteraum sind den Aufnahmen zu Folge Tote in Leichensäcken auf Stühlen aufgebahrt, während wenige Meter daneben Menschen auf eine Behandlung warten. „Das ist die Realität“, schreibt ein Twitter-Nutzer zu dem Video, das von einem Bewohner Wuhans stammen soll.
video from #Wuhan resident @fiteray
look at how many corpses left in the corridor of local hospital
forget about the fast bulit new hospital
forget about the low death rate of #Coronavirus
forget about all propaganda from Chinathis is the reality!
— 巴丢草 Badiucao (@badiucao) February 4, 2020
Die ARD-Tagesthemen sprachen zudem mit einem chinesischen Journalisten. Dieser bestätigt, dass das chinesische Staatsfernsehen nicht die Realität vor Ort abbilde. Auch er zeigt Videos von Leichensäcken im Bestattungswagen und Aufnahmen aus einem Krankenhaus, in dem sterbende Patienten alle in einem Raum untergebracht sind.
Die Menschen in China werden deshalb zunehmend wütend auf den Staat. Präsident Xi Jinping hatte wohl auch deshalb gerade erst Fehler in der Reaktion auf den Virus eingeräumt (siehe Update von 9.42 Uhr). ARD-Frau Caren Miosga sprach in der Anmoderation in den Tagesthemen bereits von möglicherweise „verheerenden Folgen“ für die Regierung der Volksrepublik.
Der Coronavirus hat unterdessen für viele Haustiere drastische Konsequenzen. Auch, da sich hartnäckig das Gerücht hält, das Coronavirus würde etwa von Hunden und Katzen übertragen.
Coronavirus in China: Bedenkliche Statistik - Zahl der Toten steigt rasend
Update vom 5. Februar, 9.42 Uhr: Die chinesische Regierung hat wegen des Coronavirus zarte selbstkritische Botschaften gesendet. Ein eher ungewöhnlicher Vorgang. Wie etwa die „Irish Times“ berichtet habe Chinas Präsident Xi Jinping die Krise bei einer Sondersitzung des Politbüros als „eine große Bewährungsprobe für Chinas System und seine Regierungsfähigkeit“ bezeichnet. Für das Blatt ist dies ein „ausdrückliches Eingeständnis, dass die offizielle Reaktion unzureichend war“.
Die Tagesschau bestätigt dies und berichtet, dass die chinesische Führung über das Staatsfernsehen Unzulänglichkeiten und Defizite in der Reaktion auf den Virus eingeräumt habe. Demnach wurde im TV ein dementsprechender Text verlesen.
Update vom 5. Februar, 7.15 Uhr: Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten durch das neuartige Coronavirus ist in China wieder schneller gestiegen als in den Tagen zuvor. Bis Mittwoch kletterte die Zahl der Patienten innerhalb eines Tages um 3.887 auf 24.324, berichtete die Gesundheitskommission in Peking.
Die Zahl der Toten legte um 65 auf 490 zu. Außerhalb von Festland-China gibt es in mehr als zwei Dutzend Ländern rund 220 weitere Fälle, davon zwölf in Deutschland. In Hongkong und den Philippinen sind auch zwei Patienten gestorben.
Coronavirus in China: Zahl der Toten steigert sich exorbitant - auch in Hongkong stirbt ein Mensch
Update vom 4. Februar, 13.55 Uhr: Ist das Coronavirus noch zu stoppen? China weitet jetzt die Quarantäne auf eine Nachbarprovinz von Shanghai aus. In der chinesischen Provinz Zhejiang sind zwölf Millionen Menschen von der Maßnahme betroffen. In der Provinz Zhejiang befindet sich die Hangzhou, wo sich der Sitz chinesischen Internetriesen Alibaba befindet. Von dort bis zu chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai sind es nur 150 Kilometer.
Das Coronavirus hat sich von China (Provinz Hubei) in mindestens 24 Länder weltweit verbreitet. Die Cornoavirus-Epidemie ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch keine Pandemie, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. „Im Moment befinden wir uns nicht in einer Pandemie“, sagte die Direktorin der WHO-Abteilung zur Vorbereitung auf Infektionsgefahren, Sylvie Briand, am Dienstag vor Journalisten in Genf. Derzeit handele es sich um eine Epidemie mit „mehreren Brennpunkten“.
Coronavirus: Zahl der Todesfälle in Wuhan alarmierend
Update vom 4. Februar, 12.06 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Todesfälle ist am Dienstag sprunghaft um 64 auf 425 Tote gestiegen, die Zahl der bestätigten Virusfälle auf 20438.
Die Sterblichkeitsrate der neuartigen Lungenkrankheit in China liegt im Schnitt bei 2,1 Prozent. Das bedeutet, dass rund jeder 50. nachweislich Erkrankte an dem Virus stirbt.
In der schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina erreicht sie allerdings 4,9 Prozent, wie Jiao Yahui von der Gesundheitskommission am Dienstag in Peking berichtete. In der gesamten Provinz Hubei, dessen Hauptstadt Wuhan ist, sind es demnach 3,1 Prozent.
Coronavirus in China: Junge stirbt, weil Vater in Quarantäne muss
Update vom 4. Februar, 10.27 Uhr: Ein Junge ist in China auf tragische Weise beim Kampf gegen das Coronavirus gestorben. Der 19-Jährige war schwerbedindert und auf einen Rollstuhl angewiesen. Sein Vater wurde am 22. Januar in Quarantäne genommen, fünf Tage später wurde bei ihm das Virus diagnostiziert.
Verzweifelt veröffentlichte der Vater einen Hilferuf in den Online-Netzwerken und bat darum, dass jemand nach seinem hilflosen Sohn sehen möge. Der Hilferuf kam jedoch zu spät: Der Jugendliche, der an den Folgen einer frühkindlichen Hirnschädigung litt, starb am 29. Januar, wie die Regierung des Bezirks Hongan jetzt mitteilte.
Nach dem Vorfall wurden der örtliche Vorsitzende der Kommunistischen Partei und der Bürgermeister abgesetzt. In den Online-Netzwerken brachen sich Wut und Empörung Bahn. „Ich bin so wütend und traurig“, schrieb ein Nutzer. „Es ist zu widerlich.“
Coronavirus: Macau schließt vorrübergehend Casinos
Update vom 4. Februar, 8 Uhr: Die chinesische Sonderverwaltungszone Macau schließt wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zwei Wochen lang ihre Casinos. Dies teilte der Regierungschef von Macau, Ho Iat-seng, am Dienstag mit. Die Glücksspielmetropole ist ein beliebtes Ziel von Reisenden aus Festlandchina.
Coronavirus in China: Höhepunkt noch nicht erreicht - erster Toter in Hongkong
Update vom 4. Februar, 06.43 Uhr: Durch den neuartigen Coronavirus ist erstmals auch ein Patient aus Hongkong ums Leben gekommen. Die Krankenhausbehörde der chinesischen Sonderverwaltungsregionen bestätigte am Dienstag den Tod eines 39-Jährigen. Wie die Hongkonger Zeitung South China Morning Post berichtete, hatte der Mann zuvor die besonders schwer vom Virus betroffene Stadt Wuhan besucht. Seit Ausbruch der neuen Lungenkrankheit ist es erst der zweite bestätigte Todesfall außerhalb des chinesischen Festlands. Zuvor war auch ein Patient auf den Philippinen ums Leben gekommen. Mittlerweile gibt es 426 Todesopfer und mehr als 20.000 Erkrankungen in China.
Coronavirus in China: Politik mit überraschendem Geständnis
Update, 3. Februar, 22.30 Uhr: Chinas Führung hat angesichts der immer weiter steigenden Ansteckungszahlen „Fehler“ im Umgang mit der Epidemie eingeräumt. Die Reaktion auf die Virus-Epidemie habe „Fehler und Schwierigkeiten“ beim nationalen Notfallmanagement offengelegt, hieß es am Montag (3.2.) von Seiten des Ständigen Ausschusses des Politbüros der regierenden Kommunistischen Partei in Peking.
Nach neuen Angaben der chinesischen Regierung sind inzwischen mehr als 17.200 Menschen an dem Coronavirus erkrankt. 361 Infizierte starben.
Coronavirus in China: Experten mit erschreckender Prognose - Zahl der Toten gestiegen
Update, 3. Februar, 19.55 Uhr: Chinesische Experten gehen davon aus, dass die Coronavirus-Epidemie ihren Höhepunkt in zehn bis 14 Tagen erreichen wird. Vorbeugende Maßnahmen müssten verstärkt werden, so Zhong Nanshan, Chef des nationalen Expertenteams im Kampf gegen das Virus. In Wuhan, das als Ausgangsort der Epidemie gilt, ist nach weniger als zwei Wochen Bauzeit bereits das erste von zwei Notkrankenhäusern errichtet worden.
Die Gesundheitskommission in Peking meldete am Montag den bisher stärksten Anstieg der Infektionen und Todesfälle innerhalb eines Tages. Die Zahl der Toten in China erhöhte sich auf 361, die Zahl der bestätigten Infektionen in China kletterte sprunghaft um 2829 auf 17.205 Fälle.
Derweil hat das Virus Chinas Aktienmärkten die größten Verluste seit Jahren beschert. Die Börse in Shanghai meldete am Montag (3.2.) einen Kursrutsch um 7,72 Prozent und verlor damit binnen eines Handelstages 2,8 Billionen Yuan an Wert - das sind etwa 360 Milliarden Euro.
Coronavirus in China: Hongkong macht Grenzübergänge nach China dicht
Update vom 3. Februar, 16 Uhr: Hongkong macht Grenzübergänge nach China dicht, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatten hunderte Hongkonger Krankenhaus-Angestellte für eine Grenzschließung gestreikt. Wie Regierungschefin Carrie Lam demnach am Montag mitteilte, bleiben nur der Flughafen, die Brücke nach Shenzhen und die Brücke nach Zhuhai und Macao geöffnet. Bis Montag wurden in Hongkong 15 bestätigte Coronavirus-Fälle gemeldet.
Die Lufthansa verlängerte ihren Flugstopp von und nach China. Die Lufthansa und die Töchter Swiss und Austrian Airlines fliegen bis Ende Februar nicht nach Peking und Shanghai. Nanjing, Shenyang und Qingdao werden sogar bis Ende März nicht angeflogen.
„So erschreckend“: Arzt in China wollte alle vor Coronavirus warnen, da eskalierte es
Update vom 3. Februar, 14.18 Uhr: Wollte China den Ausbruch des neuartigen Coronavirus vertuschen? Die New York Times erhebt in einem Artikel Vorwürfe gegen die Regierung.
Wochenlang habe die chinesische Regierung demnach von dem neuartigen Virus gewusst. Einen Arzt, der seine Kollegen vor einer mysteriösen Lungenkrankheit warnen wollte, wurde offenbar sogar zum Schweigen gebracht.
Der Arzt habe demnach in einer Online-Chat-Gruppe am 30. Dezember 2019 von sieben Patienten in seiner Klinik mit einer mysteriösen Krankheit geschrieben. Die Patienten seien in der Notaufnahme unter Quarantäne gestellt, schrieb der Arzt laut New York Times.
„So erschreckend“, antwortet ein Mitglied der Chat-Gruppe. Und fragte dann wohl sofort „Kommt SARS wieder?“. Bei der Sars-Pandemie (Schwere Akute Atemwegssyndrom) im Jahr 2002/2003 hatte es 349 Todesfälle in Festland-China gegeben, weltweit 774.
Schon in der Nacht hätten Beamten der Gesundheitsbehörde, laut dem Artikel, den Arzt kontaktiert und wollten wissen, warum er die Informationen über das Virus verbreitet habe. Drei Tage später zwang die Polizei den Arzt eine Erklärung zu unterzeichnen, die besagte, dass seine Warnung „illegales Verhalten“ darstelle.
Die Kritik der New York Times-Autoren: „Der anfängliche Umgang der Epidemie durch die Regierung ermöglichte es dem Virus, sich hartnäckig zu halten.“ In diesen kritischen Momenten entschied sich die Regierung dafür, die wachsende Krise geheim zu halten, um offenbar öffentliche Panik und politische Peinlichkeiten zu vermeiden, vermuten die Autoren. Ihrer Ansicht nach habe es eine „konzertierte Offensive“ gegen Meldungen eines Virus-Ausbruchs der chinesischen Behörden gegeben. Die Behörden hätten die Gefahr für die Öffentlichkeit heruntergespielt.
Die New York Times-Autoren haben die sieben Wochen seit dem Auftreten erster Symptome Anfang Dezember und der Entscheidung, Wuhan abzuriegeln, rekonstruiert. Dafür haben sie Interviews mit Bürgern, Ärzten und Beamten der Stadt geführt, sowie Regierungserklärungen und chinesische Medienberichte analysiert.
Die Welt wurde übrigens am 31. Dezember erstmals über die mysteriöse Lungenkrankheit informiert. Am 7. Januar gelang es chinesischen Experten den Erreger 2019-nCoV zu identifizieren.
Update vom 3. Februar, 10.49 Uhr: Und wieder ist die Zahl der Todesfälle um einen weiteren traurigen Rekord gestiegen. Wie die chinesischen Behörden am Montag mitteilten, wuchs die Zahl der Verstorbenen um 57 auf 361 an. 56 der neuen Todesfälle wurden in der Provinz Hubei verzeichnet, von wo die Epidemie ihren Ausgang genommen hatte. Hinzu kommt ein Todesfall in der südwestlichen Millionenmetropole Chongqing.
Die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus ist damit schon höher als während der Sars-Epidemie der Jahre 2002 und 2003. An diesem Erreger waren damals in Festlandchina laut der offiziellen Bilanz 349 Menschen gestorben.
Auch die Zahl der Infizierten steig dramatisch. Nach den neuen Angaben des Gesundheitsausschusses der chinesischen Regierung wurden bis Montagmorgen landesweit 2829 weitere Fälle von Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Die offizielle Gesamtzahl der Krankheitsfälle nahm damit auf mehr als 17.200 zu.
Coronavirus in China: Trump sicher - „Haben es ausgeschaltet“
Weltweit sind rund 180 Erkrankungen durch das Virus in zwei Dutzend anderen Ländern bestätigt. Nach dem Einreisestopp der USA für alle Chinesen und andere Ausländer, die in China waren, zeigte sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich. „Wir haben es so ziemlich ausgeschaltet, dass es aus China kommt“, sagte Trump am Sonntagabend dem Fernsehsender Fox New. US-Bürger, die in der stark betroffenen Region Wuhan oder der umliegenden Provinz Hubei waren, müssen für zwei Wochen in Quarantäne. In den USA sind acht Fälle bestätigt.
Im Kampf gegen das Corona-Virus hat China in weniger als zwei Wochen das erste von zwei Notkrankenhäusern in Wuhan hochgezogen. Das „Huoshenshan“ („Berg des Vulkan-Gottes“) genannte Hospital in Schnellbauweise hat rund tausend Betten und wurde am Montag eröffnet. Ein zweites Hospital mit mehr als tausend weiteren Betten soll am Mittwoch eröffnet werden.
Erstmeldung vom 2. Februar 2019: Peking - Das Coronavirus in China breitet sich mehr und mehr aus. Zuletzt wurde ein Rekordanstieg an infizierten Menschen vermeldet. Trotzdem immer wieder betont wird, Ruhe zu bewahren, mehrten sich in den vergangenen Tagen die Hiobsbotschaften. So hat das Coronavirus in China bereits über 300 Leben gefordert, am Sonntag lag die Zahl bei 304. Insgesamt stieg die Zahl der infizierten Menschen auf 14.380. In der Nacht auf Sonntag soll es einen Rekordanstieg gegeben haben - mit 2580 neuen Fällen stieg die Zahl so schnell wie noch nie innerhalb eines Tages.
Coronavirus in China: In weiterer Millionen-Stadt herrscht Ausnahmezustand
Zudem wurde erstmals seit Ausbruch des Virus eine Millionenmetropole außerhalb der schwer betroffenen Provinz Hubei mit einem Ausgehverbot belegt. In der Stadt Wenzhou dürfen die rund neun Millionen Einwohner nämlich nur noch beschränkt vor die Tür gehen. Wie die Stadtregierung meldete, dürfe jede Familie ein Mitglied auswählen, das alle zwei Tage zum Einkaufen gehen darf. „Andere sollten grundsätzlich nicht das Haus verlassen.“ Wenzhou liegt mehr als 800 Kilometer östlich vom Ursprungsort der Epidemie in Wuhan.
Coronavirus greift in China um sich: Schulen und Universitäten bleiben vorerst geschlossen
Der öffentliche Nahverkehr wurde ebenso stillgelegt - auch der Überlandverkehr mit Bussen in andere Regionen. In Schulen und Universitäten ist der Betrieb vorübergehend eingestellt worden. Mit mehr als 660 Erkrankten hat die Provinz Zhejiang, in der Wenzhou liegt, nach der Provinz Hubei die zweithöchste Zahl von nachgewiesenen Virusfällen.
Ausnahmen von dem grundsätzlichen Ausgehverbot gelten nur für die medizinische Versorgung und Aufgaben zur Eindämmung und Vorbeugung gegen die Lungenkrankheit.
Auch außerhalb Chinas gab es den ersten Todesfall zu vermelden, der auf das Coronavirus zurückzuführen ist. Zudem ist auch die Zahl der Infizierten in Deutschland gestiegen.
Die Firma Webasto im Landkreis Starnberg hat die Mitarbeiter ins HomeOffice geschickt. Das bekommt nun eine lokale Gastronomie zu spüren, da deutlich weniger Gäste kommen.
kus
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2020-02-07 08:24:00Z
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