Neue Fälle von Coronavirus-Infizierten auf isoliertem Kreuzfahrtschiff
Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten durch das neuartige Coronavirus ist in China erneut schnell gestiegen. Bis Samstag kletterte die Zahl der Patienten, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, innerhalb eines Tages um 3399 auf 34.546. Das teilte die Gesundheitskommission in Peking mit.
Die Zahl der Toten legte um 86 auf 722 zu. Allein die besonders schwer betroffene Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich in der Metropole Wuhan ausgebrochen war, meldete 81 neue Todesopfer.
Das Virus wirkt sich zudem weiterhin auf die Arbeit verschiedener Unternehmen aus. So hat der Kreuzfahrt-Anbieter Royal Caribbean Cruises angekündigt, vorerst keine Passagiere und Besatzungsmitglieder mehr an Bord zu lassen, die aus China, Hongkong oder Macau stammen.
Die Virusepidemie beeinträchtigt auch die Fertigung von Facebooks Oculus-Datenbrillen. Dies sei auf „zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen“ zurückzuführen, sagt ein Sprecher des Online-Netzwerks. Das Modell Oculus Quest könne bereits nicht in ausreichender Stückzahl geliefert werden.
Der US-Tech-Konzern Apple schließt seine Geschäfte in China offenbar länger als ursprünglich angekündigt. Einige Filialen sollen wie geplant am 10. Februar wieder eröffnen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf eine Auswertung von Apples Verkaufs-Websites in China. Viele Geschäfte werden aber erst am 13., 14. oder 15. Februar wieder Besucher empfangen.
Die USA haben unterdessen weitere Hilfen für vom Virus betroffene Länder angekündigt. Außenminister Mike Pompeo zufolge sei die US-Regierung bereit, 100 Millionen Dollar an Hilfe für China und andere Staaten zu leisten.
Der Verlauf der Epidemie ist aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schwer vorherzusagen. Abgesehen von den besonders betroffenen Gebieten in Zentralchina scheine die Lage in China im Moment relativ stabil zu sein, sagte WHO-Experte Michael Ryan in Genf.
In Bayern ist am Freitagabend die zwölfte Virusinfektion nachgewiesen worden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der infizierten Personen in Deutschland steigt damit auf 14.
Bei der nun infizierten Person handelt sich laut den Behörden um die Frau eines Mannes, der ein Mitarbeiter des Unternehmens mit den anderen bekannten Fällen im Landkreis Starnberg sei. Sie werde im Krankenhaus behandelt.
Die wichtigsten Entwicklungen zum Verlauf der Epidemie im Überblick:
- Chinas Präsident Xi Jinping hat laut Staats-TV mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump telefoniert. Nach Xis Worten ändere der Virus-Ausbruch nichts an der langfristigen Aufwärtsbewegung der chinesischen Wirtschaft. Die Volksrepublik sei zuversichtlich, die Krankheit zu besiegen.
- Am Wochenende möchte die Bundesregierung weitere Deutsche mit einigen Angehörigen aus Wuhan zurückholen. Es gebe dort „einzelne Personen“, die sich erst nach dem Rückholflug am vergangenen Samstag gemeldet oder es nicht rechtzeitig zum Flughafen geschafft hätten, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. „Wir bemühen uns intensiv darum, auch diesen Personen eine Ausreise zu ermöglichen.“ Insgesamt sollen etwa 20 Menschen nach Deutschland kommen. Möglicherweise können sie mit einer größeren Gruppe von Briten ausfliegen. Sie sollen laut „Spiegel“ in einer Klinik in Berlin-Köpenick in Quarantäne kommen.
- Nach dem Tod des chinesischen Arztes Li Wenliang startete Chinas Regierung eine politisch heikle Untersuchung. Der Arzt hatte frühzeitig vor dem Ausbruch der neuen Lungenerkrankung gewarnt, wurde kurz darauf aber von der Polizei verwarnt und durfte zunächst nichts mehr darüber verbreiten. Die staatliche Aufsichtskommission entsandte ein Ermittlungsteam nach Wuhan. Es gehe „um die „Fragen des Volkes“ zu den Vorfällen. Der Tod des 34-jährigen Augenarztes, der am Donnerstagabend an der Lungenkrankheit gestorben war, hat große Anteilnahme ausgelöst. Sein Schicksal symbolisiert für viele die Folgen der Vertuschung und langsamen Reaktion der Behörden.
- Außerhalb von Festland-China sind in mehr als zwei Dutzend Ländern über 270 Infektionen und zwei Todesfälle bestätigt.
- Der Kampf gegen das Coronavirus könnte zu einem weltweiten Engpass an Schutzkleidung führen. „Wir schicken Tests, Masken, Handschuhe, Atemschutz und Kittel in alle Regionen der Welt, aber die Welt blickt einem chronischen Mangel an persönlicher Schutzausrüstung entgegen, wie Sie sich vielleicht vorstellen können“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag.
- Die weltweit führenden Experten zum Coronavirus werden sich am nächsten Dienstag und Mittwoch in Genf treffen. Sie sollen alle Erkenntnisse zur neuen Lungenkrankheit zusammentragen.
Krankenhaus für Corona-Patienten nach acht Tagen Bauzeit fertig
Was Sie sonst noch wissen sollten:
Wegen Virusfällen werden in Japan und Hongkong zwei Kreuzfahrtschiffe mit rund 7000 Passagieren und Besatzungsmitgliedern in Quarantäne festgehalten. Auf der „Diamond Princess“ vor Yokohama wurden weitere 41 Infektionen festgestellt, wie das Gesundheitsministerium bekannt gab. Damit stieg die Zahl der Ansteckungen an Bord auf 61. Nach neuen Erkenntnissen der Botschaft sind zehn Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit auf dem Schiff, unter den Infizierten sind aber keine Deutschen. Die mehr als 2000 Passagiere sowie 1045 Crew-Mitglieder sollen bis 19. Februar an Bord bleiben.
Auch auf dem Kreuzfahrtschiff in Hongkong mit mehr als 1800 Passagieren und 1800 Crewmitgliedern laufen Untersuchungen. Bei drei Passagieren, die im Januar mit der „World Dream“ gereist waren, war das Virus festgestellt worden. Da das Schiff seither noch dreimal in Hongkong angelegt hatte, wurden weitere 5000 Passagiere aufgefordert, Kontakt mit den Behörden aufzunehmen, wenn sie sich nicht wohl fühlen. Weitere Infektionen wurden aber zunächst nicht bekannt.
Die „Art Basel Hong Kong“, eine der renommiertesten Kunstmessen Asiens, wurde abgesagt. Sie sollte mit rund 240 Ausstellern vom 19. bis 21. März stattfinden. Verschiedene Faktoren, die „alle eine Folge der Verbreitung des Coronavirus“ seien, hätten zu der Entscheidung geführt, teilte der Veranstalter MCH Group mit.
In Thailand reagierte Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul angesichts der Lage verärgert auf westliche Touristen, die sich seinen Angaben zufolge weigerten, Masken zu tragen. „Sie sollten wegen dieses Verhaltens aus Thailand rausgeworfen werden“, wetterte er am Freitag vor Reportern. Während sich asiatische Touristen kooperativ zeigten, nähmen europäische Besucher die Masken nicht an und gefährdeten ihre Umgebung, sagte Anutin. Später entschuldigte er sich in einem Facebook-Beitrag für den Ausbruch.
Die U18-Weltmeisterschaft der Handballerinnen wird wegen des Coronavirus nicht in China ausgetragen. Diese Entscheidung hat die Internationale Handball-Föderation am Freitag in Absprache mit dem chinesischen Verband getroffen. „Die IHF dankt dem CHA für seine Unterstützung, sein Verständnis und seine Bereitschaft, die Rechte zur Austragung der Weltmeisterschaft zurückzugeben, da dies im besten Interesse der Spielerinnen ist und eine verlässliche Planung für alle Beteiligten gewährleistet“, hieß es in einer IHF-Mitteilung. Über den neuen Gastgeber für die Titelkämpfe vom 18. bis 30. August will die IHF am 27. Februar auf einer Exekutivsitzung in Kairo entscheiden.
Innerhalb von nur einem Tag ist die Zahl der Todesfälle und der Infizieren sprunghaft angestiegen.
Das berichtet das Handelsblatt:
So schafft es China, in wenigen Tagen zwei Krankenhäuser zu bauen
2020-02-08 01:34:00Z
https://news.google.com/__i/rss/rd/articles/CBMivwFodHRwczovL3d3dy5oYW5kZWxzYmxhdHQuY29tL3BvbGl0aWsvaW50ZXJuYXRpb25hbC9jb3JvbmF2aXJ1cy1kaWUtYWt0dWVsbGUtbGFnZS16YWhsLWRlci1pbmZpemllcnRlbi11bmQtdG90ZW4tc3RlaWd0LXdlaXRlci1hcHBsZS1maWxpYWxlbi1pbi1jaGluYS1zY2hsaWVzc2VuLW9mZmVuYmFyLWxhZW5nZXIvMjU0ODM3MDIuaHRtbNIBAA?oc=5
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