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Trump lässt Top-General töten: Iran droht mit Rache - US-Präsident reagiert prompt | Politik - merkur.de

Trump lässt Top-General töten: Iran droht mit Rache - US-Präsident reagiert prompt | Politik - merkur.de

US-Präsident Donald Trump hat die Tötung eines hochrangigen iranischen Generals angeordnet. Daraufhin droht der geistliche Führer der islamischen Republik mit Vergeltung.

  • Hunderte Demonstranten haben die US-Botschaft im Irak angegriffen.
  • Kurz darauf folgt eine neue Eskalationsstufe: US-Präsident Trump hat die Tötung eines hochrangigen iranischen Generals angeordnet. Er soll die Ausschreitungen gebilligt haben.
  • Nach dem Angriff in Bagdad (Irak) droht der Iran mit Vergeltung.

15.35 Uhr: „Er hätte vor vielen Jahren getötet werden sollen“, twitterte US-Präsident Donald Trump nun und verteidigte damit die Tötung des iranischen Top-Generals Soleimani. Der Anführer der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden hätte schon „vor vielen Jahren“ getötet werden müssen, ergänzte er. „General Ghassam Soleimani hat über einen langen Zeitraum tausende Amerikaner getötet oder schwer verletzt, und plante, viele weitere zu töten.“

15.08 Uhr: Das erste öffentliche Statement kommt - wie so oft - vie Twitter: Nun hat sich auch US-Präsident Donald Trump zur Krise zwischen den USA und Iran geäußert. „Der Iran hat noch nie einen Krieg gewonnen, aber noch nie eine Verhandlung verloren!“, schrieb er.

Indes rief auch die Türkei in der Sache zur Diplomatie auf. Man sei „zutiefst besorgt“ über die eskalierenden Spannungen, hieß es in einer verschickten Stellungnahme des Außenministeriums in Ankara. Die Tötung von Soleimani werde das „Misstrauen und die Instabilität in der Region“ vergrößern. 

Nachfolger für Soleimani : Chamenei ernennt Führer der Al-Kuds-Brigaden

15.01 Uhr: Für den getöteten General Ghassem Soleimani hat Iran bereits einen Nachfolger gefunden: Der oberste Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, hat einen neuen Kommandeur für die Al-Kuds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) ernannt. Es ist Soleimanis bisheriger Stellvertreter General Ismaeil Gha'ani (63). Das berichtet die Nachrichtenagentur Tasnim.

14.57 Uhr: US-Außenminister Mike Pompeo beteuerte, seine Regierung sei nun um eine „Deeskalation“ bemüht. Zudem erklärte Pompeo, er habe mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) über die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump gesprochen, Soleimani in einer "defensiven" Aktion zu "eliminieren". Die oppositionellen Demokraten monierten indes, dass der US-Kongress über den bevorstehenden Angriff im Irak nicht informiert worden sei (siehe unten). 

Trump lässt Irans Top-General töten: Experte befürchtet schlimmstmögliche Eskalationsstufe

13.23 Uhr: Auch der israelische Regierungschef reagiert: Benjamin Netanjahu hat eine Auslandsreise abgebrochen. Er kehre vorzeitig aus Griechenland zurück, wo er am Donnerstag ein Abkommen über den Bau einer Gaspipeline im östlichen Mittelmeer mit Griechenland und Zypern unterzeichnet hatte, teilte sein Büro mit. Netanjahu reagierte damit auf Drohungen aus dem Iran und dem Libanon mit Vergeltung für die Tötung Soleimanis. Der Iran und die von Teheran unterstützte libanesische Hisbollah sind Erzfeinde Israels.

Netanjahus Büro twitterte: „Genauso wie Israel haben die USA das Recht, sich selbst zu verteidigen. Ghassem Soleimani ist für den Tod von US-Bürgern und vielen anderen Unschuldigen verantwortlich. Er plante weitere solcher Attacken.“ 

Elite-General Soleimani getötet: Lambsdorff fordert Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates

12.49 Uhr: Auch Alexander Graf Lambsdorff (53) warnt vor Anschlägen als Rache auf die Tötung des iranischen Generals Soleimani. Der FDP-Fraktionsvize hat die Bundesregierung aufgefordert, eine sofortigeSondersitzung des UN-Sicherheitsrates zu beantragen. „Der US-Gegenangriff auf Ghassem Soleimani ist militärisch folgerichtig, erschwert die diplomatische Lage aber weiter. Iran wird Vergeltung üben und es droht eine weitere Eskalation“, sagte der FDP-Außenpolitiker.

Wie unter anderem der US-Sender CNN berichtet, protestierten am Freitag Zehntausende in der iranischen Hauptstadt Teheran gegen die USA:

12.21 Uhr: Jetzt meldet sich auch die Bundesregierung zu Wort: „Angesichts der jüngsten Entwicklung sehen wir die Gefahr einer Eskalation“, sagte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Es komme nun darauf an, „mit Besonnenheit und Zurückhaltung zu einer Deeskalation beizutragen“.

Nach Tötung Soleimanis im Irak: Bundesregierung warnt vor „Eskalation“ der Gewalt

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, die Bundesregierung teile zwar die Kritik der USA an der „destruktiven Politik des Iran“ und habe den jüngsten Angriff auf die US-Botschaft in Bagdad „scharf verurteilt“. Allerdings habe sich Deutschland bei seiner Iran-Politik nicht der US-Politik des maximalen Drucks auf Teheran angeschlossen. 

11.33 Uhr: „Die Kriegsgefahr ist unendlich gestiegen.“ Mit diesen eindringlichen Worten fordert der Berliner Politikwissenschaftler Hajo Funke nach der gezielten Tötung des iranischen Elite-Generals Soleimani eine Reaktion Deutschlands. Es gehe darum, die drohende Eskalation zwischen dem Iran und der US-Regierung abzubremsen. „Es hängt an den nächsten Monaten. Und die Bundesregierung ist ganz anders als bisher gefordert und darf nicht weiter schweigen“, sagte der Nahostexperte der dpa.

Video: Iraker feiern Tod von iranischem General

Tötung von General Soleimani: Bundeswehr-Soldaten bleiben im Zentralirak vorerst in ihren Stützpunkten

10.49 Uhr: Die Bundeswehrsoldaten, die im Irak eingesetzt sind, verschärfen nach demtödlichen US-Angriff auf Soleimani ihre Sicherheitsmaßnahmen. Das Hauptquartier der internationalen Militärkoalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat Einschränkungen für Bewegungen am Boden und in der Luft angeordnet. Im Militärkomplex Tadschi, 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad, sind derzeit 27 Bundeswehrsoldaten für die Ausbildung irakischer Kräfte im Einsatz.

Eine Reaktion auf die Tötung Soleimans: Auf einer befahrenen Straße in Bagdad wurde eine Fake-US-Flagge ausgebreitet:

Trump lässt iranischen Elite-General Soleimani töten: Hisbollah-Führer fordert „Bestrafung“

10.41 Uhr: Auch der libanesische Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah ruft nach dem Tod Soleimanis zur Vergeltung auf. Die „verbrecherischen Mörder“ müssten eine „gerechte Bestrafung“ erhalten, erklärte Nasrallah. Dazu seien alle „Widerstandskämpfer“ weltweit verpflichtet. Nasrallah verwendet diesen Begriff gemeinhin in Zusammenhang mit seiner schiitischen Miliz und deren Verbündeten.

„Wir werden eine Fahne auf alle Schlachtfelder und an alle Fronten tragen und wir werden die Siege der Achse des Widerstands mit der Segnung seines reinen Bluts mehren.“ Mit dem Begriff der "Achse des Widerstands" bezog sich Nasrallah auf das Bündnis zwischen dem Iran, Syrien und der Hisbollah, das gegen Israel und die westliche Militärpräsenz in der Golfregion gerichtet ist.

Iranischer Top-General: Hamas und Islamischer Dschihad verurteilen Tötung Soleimanis

10.12 Uhr: Die Tötung eines iranischen Top-Generals schlägt international hohe Wellen: Die militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen haben die Tötung von Ghassem Soleimani durch die USA verurteilt. „Die Vereinigten Staaten von Amerika tragen die Verantwortung für das Blutvergießen in der arabischen Region, besonders da ihr aggressives Verhalten Konflikte befeuert ohne Rücksicht auf die Interessen, die Freiheit und die Stabilität für die Menschen“, teilte die islamistische Hamas mit. US-Präsident Trump hat  inzwischen den türkischen Staatschef Erdogan vor einer militärischen Intervention in Libyen gewarnt.

9.51 Uhr: Der 62-Jährige Ghassem Soleimani war eine Figur mit nicht nur großer militärischer, sondern auch politischer Macht. Bei der Ausweitung des iranischen Einflusses im Nahen Osten spielte er eine zentrale Rolle. Er war Kommandant der Al-Kuds-Brigaden, die zu den Revolutionsgarden gehören und für Auslandseinsätze zuständig sind. Soleimani habe an Plänen gearbeitet, um US-Diplomaten und Einsatzkräfte im Irak und in der Region zu attackieren, so das Pentagon.

Chameini: Tod Soleimanis werde den „finalen Sieg des Islams“ nicht beeinträchtigen

„Soleimanis Weg wird auch ohne ihn weitergeführt, aber die Kriminellen erwartet eine schwere Rache“, schrieb Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei (80) am Freitag in einem Beileidsschreiben, das imiranischen Staatsfernsehen zitiert wurde. Der Tod Soleimanis werde den finalen Sieg des Islams gegen die Imperialisten nicht beeinträchtigen. Unter Beobachtern galt Soleimani nach Chamenei als zweitmächtigster Mann im Iran – und als schlimmster Terrorkommandeur der Welt, schreibt Bild.de.

Trump befiehlt Tötung von Iran-General - und ruft Bürger zu sofortiger Ausreise auf

9.20 Uhr: Nach dem tödlichen US-Angriff auf den einflussreichen iranischen Elite-General Kassem Soleimani hat die US-Regierung ihre Bürger aufgerufen, den Irak umgehend zu verlassen. Die US-Botschaft in Bagdad rief alle US-Bürger in dem Krisenstaat am Freitag zur "sofortigen" Ausreise auf. Soleimani war in der Nacht zu Freitag bei einem von US-Präsident Donald Trump befohlenen Raketenangriff in Bagdad getötet worden.

8.35 Uhr: Der einflussreiche irakische Schiitenführer Moktada al-Sadr reaktiviert nach dem tödlichen US-Angriff auf den iranischen Elite-General Kassem Soleimani seine Anti-US-Miliz. Über den Kurzbotschaftendienst Twitter rief er die Kämpfer seiner vor gut einem Jahrzehnt offiziell aufgelösten Mahdi-Armee am Freitag auf, sich "bereit zu halten". Während der jahrelangen US-Präsenz im Irak war die etwa 60.000 Mann starke Mahdi-Armee von al-Sadr lange der mächtigste Gegner der US-Truppen.

Trump befiehlt Tötung von General im Irak - Ruhani verurteilt Angriff der USA

8.30 Uhr: Die demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat die Rechtmäßigkeit des US-Raketenangriffs in der irakischen Hauptstadt Bagdad infrage gestellt. Der Angriff sei „ohne Absprache mit dem Kongress“ erfolgt, schrieb Pelosi in einer Stellungnahme, die in der Nacht zum Freitag von US-Medien verbreitet wurde. „Die höchste Priorität der US-Führung ist, das Leben von Amerikanern und deren Interessen zu schützen“, erklärte die Demokratin demnach.

8.27 Uhr: Irans Präsident Hassan Ruhani hat nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani die USA scharf verurteilt und Vergeltung angekündigt. „Zweifellos werden der Iran und andere unabhängige Staaten dieses schreckliche Verbrechen der USA rächen“, schrieb Ruhani am Freitag in einem Beileidsschreiben auf seiner Webseite. Diese feige Tat zeige die Verzweiflung der amerikanischen Nahostpolitik und wie die Amerikaner ihrer Interessen wegen alle menschlichen Prinzipien außer Acht ließen.

„Diese Tat ist ein weiterer dunkler Fleck für die USA“, schrieb der Präsident. Das ganze iranische Volk sei bestürzt über die Ermordung des Generals. Gleichzeitig verdoppele dieser Mord den Willen des Irans im Kampf gegen die Expansionspolitik der USA, schrieb Ruhani.

Mega-Eskalation: Trump befiehlt Tötung von hochrangigem General - Iran droht mit „schwerer Vergeltung“

8.10 Uhr: Der US-Kongress ist nach Angaben eines demokratischen Abgeordneten nicht vorab über den tödlichen Angriff auf den iranischen Top-General Kassem Soleimani im Irak informiert worden. Der Angriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad sei "ohne Hinweis oder Beratung mit dem Kongress" erfolgt, teilte der Vorsitzende des Außenausschusses im Repräsentantenhaus, Eliot Engel, am späten Donnerstagabend mit.

Soleimani sei für "unermessliche Gewalt" verantwortlich gewesen und habe "Blut von Amerikanern an seinen Händen" gehabt, erklärte Engel. Aber eine Militäraktion "dieser Schwere" voranzutreiben, ohne den Kongress einzubinden, werfe "ernsthafte rechtliche Probleme" auf. Dies sei ein "Affront" gegen die Machtbefugnisse des Kongresses.

"Präsident Trump hat gerade eine Dynamitstange in ein Pulverfass gesteckt", erklärte Ex-Vizepräsident und Präsidentschaftsbewerber Joe Biden. "Wir könnten vor einem großflächigen Konflikt im Nahen Osten stehen." Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders warnte: "Trumps gefährliche Eskalation bringt uns einem weiteren verheerenden Krieg im Nahen Osten näher."

6.55 Uhr: Irans oberster Führer hat nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani den USA „schwere Rache“ angedroht. „Soleimanis Weg wird auch ohne ihn weitergeführt, aber die Kriminellen erwartet eine schwere Rache“, schrieb Ajatollah Ali Chamenei am Freitag in einem Beileidsschreiben, das im iranischen Staatsfernsehen zitiert wurde.

Der republikanische US-Senator Marco Rubio hat die Aktion derweil als Akt der Selbstverteidigung gerechtfertigt. Der Iran und seine Stellvertreter seien von den USA gewarnt worden, schrieb Rubio am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Sie hätten diese Warnungen jedoch ignoriert, weil sie geglaubt hätten, US-Präsident Donald Trump sei wegen innenpolitischer Streitereien nicht handlungsfähig. „Sie haben sich schwer verkalkuliert“, twitterte der Republikaner weiter. Der Präsident benötige keine Zustimmung des US-Kongresses, um auf Angriffe gegen die US-Streitkräfte zu reagieren oder solche zu verhindern.

Iran/Irak: Trump befiehlt Tötung von hochrangigem iranischen Funktionär

Update vom 2. Januar, 6.15 Uhr: Sarif verurteilte die Tötung des Generals in einer am Freitag im Internetdienst Twitter veröffentlichten Botschaft auch als "Akt des internationalen Terrorismus".

US-Präsident Donald Trump hatte nach Angaben des Pentagon den Raketenangriff in Bagdad auf Soleimani befohlen, der Kommandant der für Auslandseinsätze zuständigen Al-Kuds-Brigaden war. Das US-Verteidigungsministerium nannte die Tötung des iranischen Generals eine "defensive" Maßnahme zum Schutz von Diplomaten und Soldaten der USA im Ausland. Soleimani habe "aktiv" Pläne für Angriffe auf US-Personal vorangetrieben.

Der Angriff erfolgte drei Tage nach Erstürmung des US-Botschaftsgeländes in Bagdad durch tausende pro-iranische Demonstranten. Die US-Raketen schlugen nach Angaben aus irakischen Sicherheitskreisen nahe des Flughafens in einen Fahrzeugkonvoi der pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Milizen ein.

Unter den Toten war auch der Vizechef der Hasched-al-Schaabi-Milizen, Abu Mahdi al-Muhandis, wie die Milizen selber mitteilten. Al-Muhandis war am Mittwoch von US-Außenminister Mike Pompeo beschuldigt worden, einer der Verantwortlichen für den Sturm auf die US-Botschaft zu sein.

Irak/Iran: Demonstranten attackieren US-Botschaft - Trump schickt Hunderte weitere Soldaten

Update vom 1. Januar, 9.33 Uhr: Die USA entsenden nach dem Angriff auf ihre Botschaft in Bagdad rund 750 zusätzliche Soldaten in den Nahen Osten. Darüber hinaus stünden weitere Truppen bereit, um in den nächsten Tagen auszurücken erklärte Verteidigungsminister Mark Esper. Er bezeichnete am Dienstag die "unverzüglichen" Entsendungen als "Vorsichtsmaßnahme" zum Schutz von US-Personal und -Einrichtungen in der Region. Konkret werden Soldaten der 82. Luftlandedivision aus dem US-Bundesstaat North Carolina in den Irak verlegt.

Kurz zuvor hatte das US-Militär zum Schutz der Botschaft in Bagdad bereits die Verlegung von rund 100 Marineinfanteristen aus Kuwait eingeleitet, nachdem Demonstranten am Dienstag gewaltsam versucht hatten, die diplomatische Vertretung zu stürmen. Die Angreifer riefen "Tod Amerika", forderten den Abzug der US-Truppen im Irak, warfen Steine, verbrannten US-Flaggen und rissen Überwachungskameras aus den Wänden.

Für den Angriff auf die Botschaft machte Präsident Donald Trump den Iran verantwortlich machte. Der Iran dementierte jede Verantwortung für die Vorfälle in Bagdad.

Nach Angriff auf US-Botschaft im Irak - Iran wehrt sich gegen Vorwürfe

Update vom 31. Dezember 20.52 Uhr: Der Iran hat vehement bestritten, etwas mit den Ausschreitungen an der amerikanischen Botschaft in Bagdad zu tun zu haben. Donald Trump hatte zuvor den Iran für die Vorfälle verantwortlich gemacht und mit Konsequenzen gedroht. „Die USA sollten mit diesen politischen Fehlkalkulationen und irrationalen Reaktionen vorsichtig sein“, sagte Außenamtssprecher Abbas Mussawi am Dienstag.

Anstatt anderen Ländern die Schuld zuzuschieben, sollten die USA laut Mussawi lieber ihre „destruktive Politik“ im Irak überdenken. Außerdem sollten die Amerikaner die Tatsache akzeptieren, dass sie in den Augen der Iraker als „Besatzungsmacht“ in einem souveräneren Staat angesehen würden - und diese deswegen auch dagegen protestieren, sagte Abbas Mussawi laut der Nachrichtenagentur Mehr.

Irak/Iran: USA schicken nach Strum auf US-Botschaft weitere Streitkräfte

Update vom 31. Dezember, 17.49 Uhr: Nach dem Angriff auf die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad schicken die US-Streitkräfte Verstärkung zum Schutz der Diplomaten. "Wir entsenden zusätzliche Kräfte, um unser Personal in der Botschaft zu unterstützen", erklärte US-Verteidigungsminister Mark Esper am Dienstag. Zugleich rief Esper die irakische Regierung auf, ihrer Verantwortung zum Schutz der Botschaft gerecht zu werden. Nach Angaben aus US-Militärkreisen ist die Entsendung einer kleinen Zahl von Marineinfanteristen geplant.

Derweil erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums, eine Evakuierung der Botschaft in Bagdad sei nicht geplant. "Das US-Personal ist sicher." 

Sturm auf US-Botschaft im Irak: Hunderte greifen an - Molotow-Cocktails fliegen - Trump reagiert

Unsere Erstmeldung vom 31. Dezember: Bagdad - Im Irak haben mehrere Hundert Demonstranten am Dienstag die US-Botschaft in der Hauptstadt Bagdad attackiert. Die Demonstranten zündeten amerikanische Flaggen an und zertrümmerten Fensterscheiben, wie Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur berichteten. US-Präsident Donald Trump machte den Iran für die Ausschreitungen an der Botschaft verantwortlich und drohte Teheran mit Konsequenzen. „Jetzt orchestriert der Iran einen Angriff auf die US-Botschaft im Irak“, twitterte Trump. Dafür würden die Iraner „voll zur Verantwortung“ gezogen, erklärte er weiter. Das irakische Militär müsse die Botschaft schützen, forderte er.

Demonstranten attackieren US-Botschaft im Irak - Trump macht Iran verantwortlich

Auf Fotos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie Demonstranten Mauern der schwer geschützten Botschaft hinaufkletterten und Flaggen der schiitischen Volksmobilisierungseinheiten schwenkten. Videos der arabischen Fernsehsenders Al-Arabija zeigten, wie Demonstranten Feuer an den Außenmauern des Botschaftsgeländes legten und Brandsätze über die Mauern warfen. 

Aufnahmen der Demonstrationen legten nahe, dass es den Demonstranten gelungen ist, einen Kontrollpunkt auf der Zufahrtsstraße zur Botschaft zu überwinden. Augenzeugen berichteten der dpa, dass irakische Sicherheitskräfte die Menge zunächst nicht daran gehindert hätten, zur Botschaft zu marschieren. Vor der Außenmauer setzten die Demonstranten dann kleinere Wachhäuser in Brand und versuchten, auf das Botschaftsgelände zu gelangen.

Hochgerüstete Sicherheitskräfte der USA waren durch Fensterscheiben im Eingangsbereich der Botschaft zu sehen. Irakische Sicherheitskräfte versuchten, die Menge mit Tränengas auseinanderzutreiben.

Die US-Botschaft in Bagdad ist nach US-Angaben die größte Botschaft der Vereinigten Staaten weltweit. Sie war im Januar 2009 offiziell eröffnet worden. Der Botschaftskomplex ist mit 42 Hektar in etwa so groß wie Vatikanstadt.

USA starteten zuvor Luftangriffe im Irak und Syrien

Am Sonntag hatten die USA bei fünf Luftangriffen im Irak und in Syrien Einrichtungen der schiitischen Miliz Kataib Hisbollah angegriffen. Dabei wurden 25 Menschen getötet und 50 weitere verletzt. Die USA machen die vom Iran unterstützte Miliz für Angriffe auf US-Soldaten im Irak verantwortlich.

Iraks noch amtierender Regierungschef Adel Abdel Mahdi rief die Demonstranten auf, sich umgehend von der Botschaft zurückzuziehen. Die Sicherheitskräfte würden jedem Angriff auf ausländische Botschaften hart begegnen, hieß es in einer Mitteilung des Regierungsbüros am Dienstag. Die irakische Regierung habe die US-Luftangriffe vom Sonntag bereits aufs Schärfste verurteilt, sagte Abdel Mahdi weiter. Er hatte im November aufgrund anhaltender Proteste seinen Rücktritt bekanntgegeben, führt die Amtsgeschäfte aber noch weiter.

Miliz kündigt Vergeltung für Luftangriffe an

Nach Angaben des Iran-Sondergesandten im US-Außenministerium, Brian Hook, hat es in den vergangenen zwei Monaten elf Angriffe gegen amerikanische Truppen oder US-Bürger im Irak gegeben. Bei einem Angriff auf eine irakische Militärbasis in Kirkuk, auf der sich auch US-Soldaten und Angestellte befanden, waren am Freitag ein US-Bürger getötet und vier amerikanische Soldaten verletzt worden. Daraufhin griffen die USA mit Kampfjets am Sonntag die Einrichtungen der Kataib Hisbollah-Miliz an.

Die vom Iran unterstützte Miliz, die Teil der schiitischen Volksmobilisierungseinheiten im Irak ist, kündigte Vergeltung für die Angriffe an. „Das Blut der Märtyrer und der Verwundeten wird nicht vergeblich sein und unsere Antwort gegen die US-Kräfte im Irak wird scharf sein“, sagte der stellvertretende Anführer, Abu Mahdi al-Mohandis unmittelbar nach den Angriffen gegen die Miliz..

Bereits im Mai hatte das Außenministerium aufgrund der angespannten Sicherheitslage im Irak Teile des Personals in der Botschaft in Bagdad und dem Konsulat in Erbil zeitweise abgezogen. Im September waren zwei Raketen in der Nähe des Botschaftsgeländes in Bagdad eingeschlagen.

Mit dieser Wende dürfte wohl niemand gerechnet haben: der in Japan unter Hausarrest stehende Ex-Manager Ghosn hat sich in den Libanon abgesetzt.

dpa/AFP

Rubriklistenbild: © AFP / NICHOLAS KAMM

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2020-01-03 14:24:00Z
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