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Berlin prüft Rückholaktion von Deutschen aus Wuhan - F.A.Z. - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Berlin prüft Rückholaktion von Deutschen aus Wuhan - F.A.Z. - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Bundesregierung erwägt die Rückholung deutscher Staatsbürger aus der chinesischen Stadt Wuhan, dem Zentrum des Ausbruchs des Coronavirus. „Wir ziehen jetzt auch in Betracht eine mögliche Evakuierung aller ausreisewilligen Deutschen“, sagte Außenminister Heiko Maas am Montag in Berlin. Am Nachmittag sollte in Wuhan ein Team deutscher Konsular-Vertreter eintreffen. Andere Länder wie Frankreich, Großbritannien und die Vereinigten Staaten haben solche Rückholaktionen bereits in die Wege geleitet.

Derzeit berate der Krisenstab im Auswärtigen Amt über notwendige Maßnahmen, sagte Maas. „Reisende sollten überlegen, nicht zwingende Reisen nach China zu verschieben oder zu unterlassen“, fügte er hinzu. Die deutsche Botschaft habe ständigen Kontakt zu den deutschen Staatsbürgern in Wuhan. Man prüfe und bereite sich auf alle Optionen vor.

In der besonders schwer betroffenen Metropole Wuhan, dem Ausgangsort der Epidemie, lebten etwa 90 Deutsche, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag. Das seien „Staatsbürger, die dort leben, arbeiten, studieren, verheiratet sind“. Das Auswärtige Amt stehe mit den Deutschen dort seit Tagen regelmäßig in Kontakt. „Wir haben keine Hinweise im Moment darauf, dass Deutsche von der Krankheit betroffen sind“, sagte sie.

Der Reiseveranstalter Studiosus sagte derweil Reisen nach China bis Mitte April ab. „Vor dem Hintergrund einer anhaltenden Lage-Verschlechterung und der Verschärfung der Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sehen wir derzeit keine Möglichkeit, geplante Chinareisen durchzuführen“, teilte der Anbieter am Montag auf seiner Homepage mit.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verwies in der gemeinsamen Pressekonferenz auf eine Sitzung der EU-Gesundheitsminister, um eine gemeinsame europäische Position im Umgang mit dem Virus zu erreichen.

WHO-Generaldirektor in China

Am Montag reiste zudem der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach Peking, um sich persönlich über die neuesten Erkenntnisse zum neuen Coronavirus zu informieren. Die Ankunft bestätigte das WHO-Büro in Peking. Tedros Adhanom Ghebreyesus werde Regierungsvertreter und andere Experten treffen, die mit dem Krisenmanagement befasst sind. Die WHO äußerte sich nicht dazu, ob Tedros in die betroffene Region rund um die Millionenstadt Wuhan reist. Im Kongo war er im vergangenen Jahr mehrfach in den Gebieten, in denen das tödliche Ebola-Virus grassiert.

Tedros hatte vergangene Woche auf Anraten eines unabhängigen Notfall-Ausschusses keine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ erklärt. Die Experten verwiesen unter anderem auf die geringe Zahl von Fällen im Ausland. Der Ausschuss kann aber jederzeit neu einberufen werden.

Die Erklärung einer Notlage würde eine neue Dringlichkeit erzeugen, sich weltweit auf eine Ausbreitung vorzubereiten. Die WHO würde dann weitere Empfehlungen aussprechen. Länder wie Deutschland haben ihre Notfallpläne ohnehin längst aktualisiert.

Mongolei schließt die Grenzen

Die Mongolei schloss wegen des Coronavirus-Ausbruchs in China am Montag vorsorglich die Grenze zum Nachbarland. Das Grenzverbot gelte für alle Fußgänger und Fahrzeuge, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Enkhtuvshin Ulziisaikhan am Sonntag. Alle Schulen und Universitäten blieben bis 2. März geschlossen. In dem zentralasiatischen Land gibt es bisher keine bestätigten Infektionsfälle.

In China war die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus zuletzt auf mehr als 80 gestiegen, mehr als 2700 Menschen haben sich nach Angaben der Zentralregierung in Peking infiziert. Hinzu kommen landesweit rund 6000 Verdachtsfälle. Auch in rund einem Dutzend weiteren Ländern, darunter Amerika, Frankreich und Australien, gibt es einzelne Infektionsfälle.

Das Virus war zuerst in der Elf-Millionen-Metropole Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei aufgetreten. Die meisten der Todesfälle gab es in dieser Provinz. Die chinesischen Behörden betonten, die meisten Todesopfer seien alt gewesen oder hätten bereits unter Vorerkrankungen gelitten.

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2020-01-27 11:41:00Z
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