41 Tote, 1300 Infizierte in China: Peking lässt wegen Coronavirus keine Busse mehr in die Stadt - Tagesspiegel
Im Kampf gegen das Coronavirus hat China jetzt landesweite Maßnahmen angeordnet. Auch in Europa gibt es die ersten Infizierten. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Sven Lemkemeyer
Ingo Salmen
Eine Frau in Peking wartet an einer Bushaltestelle. Foto: Wang Zhao/AFP
Von der Stadt Wuhan ausgehend breitet sich das Coronavirus inzwischen weltweit aus. In China sind bislang 41 Menschen an der Lungenkrankheit gestorben , fast 1300 Infektionen wurden registriert. Inzwischen hat das Virus auch Europa erreicht . In Frankreich wurden am Freitag drei Verdachtsfälle bestätigt. Aus anderen Ländern wurden ebenfalls einzelne Fälle gemeldet, darunter Thailand, Japan, Südkorea, Taiwan, Vietnam, Australien und die USA. Am Samstag ordnete China landesweite Maßnahmen an: Im gesamten öffentlichen Verkehr werden Messstationen eingerichtet. Fünf weitere Städte wurden abgeriegelt – insgesamt sind es nun 18 Städte mit zusammen 56 Millionen Einwohnern. In Peking dürfen ab Sonntag keine Busse mehr in die Stadt.
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Peking stoppt ab Sonntag Busse an Stadtgrenzen Wegen des sich ausbreitenden Coronavirus wird der öffentliche Verkehr nun auch in der chinesischen Hauptstadt Peking massiv eingeschränkt. Ab Sonntag werde der gesamte Busverkehr an den Grenzen des Stadtgebiets eingestellt, berichtete die staatliche Zeitung "People's Daily" am Samstag. Es dürften keine Busse mehr in die Stadt oder aus der Stadt fahren. Grund dafür sei die Prävention einer Epidemie.Chinas Staatschef Xi Jinping betonte, dass das Land den
Virus-Ausbruch unter Kontrolle habe. China sei "definitiv in der Lage", den
Kampf gegen das Virus zu gewinnen, sagte Xi laut der staatlichen
Nachrichtenagentur Xinhua bei einer Sitzung des Politbüros in Peking. Wichtig
seien nun "unverbrüchliches Vertrauen, Zusammenarbeit, wissenschaftliche
Prävention und Behandlungen sowie präzise politische Entscheidungen", fügte Xi
hinzu. (dpa)
Chinesische Regierung verbietet alle Gruppenreisen China untersagt ab Montag jegliche Gruppenreisen, wie der staatliche Fernsehsender CCTV unter Berufung auf eine Mitteilung des chinesischen Reiseverbandes berichtet. Das gelte auch für Reisen ins Ausland. Gruppenreisen innerhalb Chinas fänden bereits seit Freitag nicht mehr statt. (Reuters)
USA wollen ihre Bürger offenbar aus Wuhan ausfliegen Die USA wollen ihre Bürger und Diplomaten einem Zeitungsbericht zufolge aus Wuhan herausholen. Es sei ein Charterflug für 230 Personen am Sonntag organisiert worden, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eine mit den Plänen vertraute Person. Das chinesische Außenministerium habe dem Vorhaben nach tagelangen Verhandlungen zugestimmt. Das US-Konsulat in Wuhan solle vorübergehend geschlossen werden. Auch Russland und Frankreich planen, ihre Bürger und deren Angehörige auszufliegen. (Reuters)
Staatschef Xi Jinping setzt Arbeitsgruppe ein Die chinesische Führung hat auf höchster Parteiebene eine leitende Arbeitsgruppe zum Umgang mit der neuen Lungenkrankheit eingesetzt. Der Beschluss fiel am Samstag nach Angaben des Staatsfernsehens auf einer Krisensitzung des Politbüros unter Leitung von Staats- und Parteichef Xi Jinping.
Mit dem Vorgehen demonstriert die kommunistische Führung die Bedeutung, die sie dem Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus beimisst. Es kann auch als Zeichen der Sorge über die Lungenkrankheit gewertet werden, die sich inzwischen auf fast alle Provinzen und Regionen des Landes außer Tibet ausgebreitet hat. (dpa)
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping.
Bild:
Thet Aung/AFP
Karte zeigt den aktuellen Stand der Ausbreitung Wie sind momentan die Fallzahlen? Unser Kollege Florian Schumann aus dem Wissenschaftsressort empfiehlt den Real Time Tracker der Johns Hopkins University in den USA. Dieser nutzt als Quelle die Weltgesundheitsorganisation WHO sowie das amerikanische und chinesische Centre for Disease Control.
Die Karte der Universität
Bild:
Tsp
EU-Behörde erwartet weitere Fälle in Europa Nach den ersten bestätigten Fällen der neuartigen Lungenkrankheit in Europa geht die EU-Präventionsbehörde ECDC von weiteren Funden auf dem europäischen Kontinent aus. „Zu diesem Zeitpunkt ist es wahrscheinlich, dass es mehr importierte Fälle in Europa geben wird“, teilte die im schwedischen Solna ansässige Behörde am Samstag mit.Auch wenn viele Dinge über das Virus weiter unbekannt seien, hätten die europäischen Länder die nötigen Kapazitäten, um einen Ausbruch direkt nach dem Entdecken von Fällen zu verhindern und zu kontrollieren.
Frankreich hatte am Freitagabend als erstes EU-Land drei Infektionen mit dem neuen Coronavirus bestätigt. Angesichts der Funde der Erkrankung in anderen Ländern außerhalb Chinas kämen die ersten bestätigten Fälle in Europa nicht unerwartet, erklärte das ECDC. Die französischen Funde bewiesen, dass die Mittel zur Entdeckung und Bestätigung des Virus in Frankreich funktionierten. (dpa)
Hongkong ruft höchste Warnstufe aus Die Sieben-Millionen-Metropole Hongkong hat wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus den Notstand und damit die höchste Warnstufe der Stadt ausgerufen. "Bislang haben wir keine schweren und weit verbreiteten Infektionen. Aber wir nehmen das ernst und hoffen, der Epidemie einen Schritt voraus zu sein", sagte Regierungschefin Carrie Lam am Samstag. Alle Flüge und Zugverbindungen aus Wuhan, dem Zentrum des Virenausbruchs, würden vorerst eingestellt.Aus Furcht vor der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hatte die chinesische Sonderverwaltungszone bereits Donnerstag begonnen, zwei Ferienanlagen in Quarantänelager umzuwandeln. Die Einrichtungen, darunter eine ehemalige Militärkaserne, dienten der Isolation von Menschen, die möglicherweise mit dem Krankheitserreger in Kontakt gekommen seien, teilten Hongkongs Behörden mit. (AFP, Tsp)
Gesundheitspolitiker fordern Vorbereitungen in Deutschland Deutsche Gesundheitspolitiker haben die Behörden und Kliniken aufgefordert, sich auf die Ausbreitung des Coronavirus auch in Deutschland einzustellen. "Wichtig ist, dass deutsche Kliniken sich bereits jetzt darauf vorbereiten, solche Patienten behandeln zu können", sagte der Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses, Erwin Rüdel (CDU), der "Rheinischen Post".SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erklärte, derzeit seien zwar Fiebermessungen von China-Reisenden auf deutschen Flughäfen noch nicht sinnvoll. "Grundsätzlich sollte aber ein solcher Einsatz der Messungen vorbereitet werden", empfahl Lauterbach. Denn das könne "in den nächsten Wochen notwendig werden". (dpa)
Peking schickt 1230 medizinische Fachkräfte nach Wuhan Die chinesische Gesundheitskommission hat 1230 medizinische Kräfte in die schwer von der neuen Lungenkrankheit betroffene Metropole Wuhan in Zentralchina entsandt. Drei von sechs Gruppen hätten schon ihre Arbeit aufgenommen, wie das Staatsfernsehen am Samstag berichtete. Zuvor war berichtet worden, dass die Volksbefreiungsarmee 450 Ärzte und Pfleger nach Wuhan entsandt habe. Nach offiziell unbestätigten Berichten sind die Krankenhäuser vom Ansturm der Patienten überfordert, so dass Kranke auch abgewiesen werden. Zudem werden Schutzanzüge oder Testverfahren für das neue Coronavirus knapp. (dpa)
Chinesische Provinz Hubei bittet Ausland um Atemmasken Den Gesundheitseinrichtungen in Wuhan drohen medizinische Hilfsmittel auszugehen. In der Hauptstadt der Provinz Hubei seien die Vorräte an solchen Produkten sehr knapp, sagt ein Behördenvertreter. In- und ausländische Hersteller von Atemmasken und Schutzanzügen würden um weitere Lieferungen gebeten. Bis Freitag seien mehr als 1,2 Millionen Atemmasken gespendet worden. (Reuters)
Infektionen oder Infizierte? Ein wichtiger Unterschied Unsere Wissenschaftsredakteur Sascha Karberg weist darauf hin, dass wir heute Morgen zum Teil etwas unsauber formuliert haben. Infektionen oder Infizierte – das ist ein Unterschied. In Frankreich müsse man von Infizierten reden, erklärt er. Sie hätten sich in China angesteckt und seien dann nach Frankreich eingereist. Sie haben das Coronavirus also nach Frankreich mitgebracht, aber nach derzeitigem Kenntnisstand noch nicht an Menschen weitergegeben. Neue Infektionsketten in anderen Ländern als China wären in der Tat alarmierend, sagt unser Fachmann.
Ski-Weltverband erwägt Absage von Olympiatests in China Der Ski-Weltverband FIS will in den nächsten Tagen Einschätzungen der Teams einholen und dann über eine Durchführung oder Absage der in China geplanten Rennen entscheiden. Das sagte der oberste Renndirektor Markus Waldner am Freitagabend in Kitzbühel der Nachrichtenagentur APA. Die Situation werde aktuell von Ärzten untersucht. Am Mittwoch will Waldner dann in Garmisch-Partenkirchen mit Vertretern der Verbände beraten und eine Entscheidung treffen.
Am 15. und 16. Februar sind in Yanqing nahe Peking eine Abfahrt und ein Super-G der Herren geplant. Die beiden Speed-Rennen gelten als Testwettkämpfe für die Olympischen Winterspiele 2022 in China. Die größte Sorge bei den Skirennfahrern und Betreuern ist, dass eine Situation eintritt, in der sie das Land nicht mehr verlassen können. Die Rennstrecke in Yanqing liegt aber mehr als 1000 Kilometer nördlich von Wuhan. (dpa)
Run auf Atemmasken in Australien Nach dem ersten bestätigten Krankheitsfall in Australien decken sich viele Bewohner von Melbourne mit Atemmasken ein. In der Metropole war eine Corona-Infektion bei einem aus der Volksrepublik eingereisten Chinesen bestätigt worden. Obwohl die Behörden den Gebrauch der Masken als Schutz gegen das Virus ausdrücklich nicht empfehlen, geht vielen Apotheken in Melbourne bereits der Vorrat aus. Zuletzt war die Nachfrage nach solchen Masken bereits wegen der Luftverschmutzung durch die Buschbrände stark gestiegen. (Reuters)
Starbucks schließt Restaurants in Provinz Hubei Nach McDonald's zieht auch Starbucks Konsequenzen für das eigene Geschäft. Die US-Kaffeehauskette schließt während der Feiertage zum chinesischen Neujahrsfest sämtliche Filialen in der Provinz Hubei, die im Zentrum des Virus-Ausbruchs steht. Auch der Lieferservice werde gestoppt, teilt Starbucks mit. Als Grund nennt das Unternehmen die Sorge um die Gesundheit von Kunden und Angestellten. Zuvor hatte bereits die Fastfood-Kette McDonalds den Betrieb in fünf Städten der Provinz Hubei eingestellt. (Reuters)
Australien meldet Coronavirus-Infektion Nach mehreren anderen Ländern hat nun auch Australien einen Fall der vom neuen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit bestätigt. Der Erreger sei bei einem Mann nachgewiesen worden, der vergangene Woche aus China nach Australien eingereist und zuvor in Wuhan gewesen sei, sagte Gesundheitsministerin Jenny Mikakos am Samstag. Bei dem unter Quarantäne stehenden Patienten handelt es sich Mikakos zufolge um einen Chinesen, der in stabilem Zustand sei. Darüber hinaus würden fünf Verdachtsfälle im Bundesstaat New South Wales und zwei im benachbarten Queensland überprüft. (dpa)
Einzelheiten zu den drei Infektionen in Frankreich Die drei Patienten in Frankreich sind alle aus China eingereist. Ein Fall trat in Bordeaux auf, zwei in Paris. Zunächst waren am Freitagabend zwei Fälle bekannt gemacht geworden, nur wenige Stunden später wurde ein dritter Fall bestätigt - bei einem „engen Verwandten“ eines der beiden anderen Infizierten. In Bordeaux handelt es sich den Angaben zufolge um einen 48-jährigen Mann, der über Wuhan aus China zurückgekehrt war.
Der Mann in Bordeaux werde im Krankenhaus behandelt und stehe unter Quarantäne, erklärte Buzyn. Er sei seit seiner Ankunft in Frankreich mit rund zehn Personen in Kontakt gewesen. Zu dem Patienten in Paris, der ebenfalls unter Quarantäne steht, äußerte sich die Ministerin zunächst nicht. Auch der dritte Fall trat in der Hauptstadt auf, hierzu gab es zunächst ebenfalls keine weiteren Details. Alle Personen, die in engem Kontakt mit den drei Infizierten standen, sollen überprüft werden. (dpa)
Frankreich: Coronavirus wie "Flächenbrand" bekämpfen Die Regierung werde alles unternehmen, um eine Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, sagte Frankreichs Gesundheitsministerin Agnès Buzyn zu den drei Infektionen in ihrem Land. „Wir müssen eine Epidemie behandeln wie einen Flächenbrand.“Buzyn rief zur Achtsamkeit auf und appellierte an alle aus China zurückkehrenden Reisenden, genau darauf zu achten, ob sie Lungenprobleme oder Fieber bekämen. Im Fall der Fälle sollten sie unter keinen Umständen einen Arzt oder Notdienst aufsuchen, sondern den Notdienst kontaktieren. Dieser würde die Betroffenen zu Hause abholen und direkt ins Krankenhaus bringen.
Die Ministerin schloss bereits am frühen Abend nicht aus, dass es noch weitere Fälle geben könnte. Die bisher Erkrankten seien aufgrund der effektiven Schnelltests zügig identifiziert worden. Man werde nun täglich über die laufenden Entwicklungen informieren. Frankreichs Außenministerium erklärte, in Wuhan werde ein Busdienst eingerichtet, mit dem französische Staatsbürger die Großstadt verlassen könnten. (dpa)
41 Tote, 1300 Infektionen in China – drei Fälle in Frankreich Nach Behördenangaben gibt es mittlerweile landesweit knapp 1300 bestätigte Infektionen, 41 Patienten starben. Auch aus anderen Ländern wurden einzelne Fälle gemeldet, darunter Thailand, Japan, Südkorea, Taiwan, Vietnam und die USA. Inzwischen hat das Virus auch erstmals Europa erreicht. In Frankreich wurden am Freitag drei Verdachtsfälle bestätigt. Die Patienten befinden sich derzeit unter Quarantäne im Krankenhaus, wie das französische Gesundheitsministerium mitteilte. Ein Fall trat demnach in Bordeaux auf, die anderen beiden Lungenerkrankungen wurden in Paris diagnostiziert. Alle Patienten hätten sich zuvor in China aufgehalten, hieß es. (AFP, dpa)
Fünf weitere Städte abgeriegelt – insgesamt 18 Städte mit 56 Millionen Einwohnern Fünf weitere Städte in der Provinz Hubei wurden am Samstag von der Außenwelt abgeriegelt. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurde in den fünf Städten der öffentliche Verkehr ausgesetzt und der Zugang zu den Autobahnen gesperrt. Damit wurden nun insgesamt 18 Städte im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus isoliert. De facto stehen damit 56 Millionen Menschen unter Quarantäne. In Hubei befindet sich auch die Elf-Millionen-Metropole Wuhan, von der das Virus ausging und die als erste chinesische Stadt wegen des Erregers 2019-nCoV unter Quarantäne gestellt worden war. (AFP)
China ordnet landesweite Maßnahmen an Wegen des sich ausbreitenden Coronavirus haben die chinesischen Behörden landesweite Maßnahmen für Züge, Flugzeuge und Busse angeordnet. Wie die nationale Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte, werden im gesamten öffentlichen Verkehr Messstationen eingerichtet. Passagiere mit Verdacht auf eine Infektion müssten "sofort" in eine medizinische Einrichtung gebracht werden. (AFP)
(mit Agenturen)
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2020-01-25 14:22:00Z
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