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WDR-Kinderchor sorgt für Empörung: "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" - t-online.de

WDR-Kinderchor sorgt für Empörung: "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" - t-online.de

"Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau": So lautet der Refrain eines umgedichteten Kinderliedes, das der WDR-Kinderchor intoniert hat. Kritiker werfen dem Sender eine Instrumentalisierung der Kinder vor – eine ganze Generation werde beleidigt. Der WDR verteidigt sich: Es handle sich um Satire.

Ein Video des WDR-Kinderchores empört Zuschauer und Internetnutzer. Darin singen Kinder und Jugendliche im Aufnahmestudio einen umgedichteten Refrain des Kinderliedes "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" – als unverhohlene Kritik am vermeintlich umweltfeindlichen Verhalten der heute Sechzig- oder Siebzigjährigen. "Meine Oma fährt mit 'nem SUV beim Arzt vor, überfährt dabei zwei Opis mit Rollator. Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau!", heißt es darin. 

Die Kritik in den sozialen Netzwerken ließ nicht lange auf sich warten. Respektlos gegenüber den Senioren sei der Text, die Kinder würden instrumentalisiert, heißt es auf Twitter. Viele Nutzer beschweren sich darüber, dass die Rundfunkabgabe auch solche Projekte finanziere. 

Kleine Kinder zu instrumentalisieren, sei "abgrundtief billige Propaganda weit unter FDJ-Niveau", schreibt ein Nutzer. "Egon Krenz hat sicher Freudentränen in den Augen."

Der abgeänderte Text steigt ein mit den Sätzen "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad. Das sind tausend Liter Super jeden Monat. Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau." Den Schluss bildet eine kurze Tonaufnahme von Greta Thunbergs eindringlicher Rede vom Weltklimagipfel in New York, in der sie die Staats- und Regierungschefs warnt: "We will not let you get away with this" (wir werden euch damit nicht durchkommen lassen). 

Auch auf YouTube kritisieren die Nutzer den Clip scharf. "Kindern beizubringen, alte Menschen zu beschimpfen und zu degradieren, ist keine Comedy", schrieb ein Nutzer in die Kommentarspalte unter dem Video. Dass der WDR-Kinderchor Dortmund erst Mitte Oktober für eine Chorreise nach Südkorea geflogen war, sorgt für weiteren Ärger. 

WDR weist Vorwürfe zurück

Der WDR wehrte sich gegen die Vorwürfe. Es handle sich bei dem umgedichteten Song um einen Satire-Beitrag, schrieb der Sender auf seinem Twitter-Account. Man habe niemanden beleidigen wollen. In der Mediathek des Senders wurde das Video zunächst angekündigt mit den Worten, in Zeiten des Klimawandels müssten Klassiker neu getextet werden.

"Sie können singen – und sie können frech", heißt es in der Einführung zum Clip. Das klingt unbedarft. Womöglich hat der WDR zu dem Zeitpunkt noch nicht mit den heftigen Reaktionen im Netz gerechnet. Inzwischen hat der Sender den Beitrag gelöscht. Auch bei Facebook ist er nicht mehr zu finden, bei YouTube hingegen schon. 

"Fridays for Future" musste sich entschuldigen

Erst vor wenigen Tagen hatten die Aktivisten von "Fridays for Future" für Empörung gesorgt, als sie twitterten: "Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch bald eh nicht mehr dabei".

Nach heftiger Kritik entschuldigten sich die Verantwortlichen für den "satirisch gemeinten" Tweet und betonten, sie wollten die "tolle Unterstützung unzähliger Großeltern nicht geringschätzen". Trotz allem dürften solche Aktionen und die jüngste des WDR in der emotionalisierten Debatte um die Klimakrise nicht helfen, Zweifler und Kritiker zum Handeln zu bewegen.   

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2019-12-28 12:22:00Z
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