Italiens Unwetter dauern an. Venedigs Altstadt soll bis mittags erneut unter Wasser stehen. Erwartet werden Pegelstände bis 1,6 Meter. Andernorts stürmt und schneit es.
Höchste Warnstufe vor dritter Flutwelle in Venedig – Seite 1
Venedig droht die dritte Flutwelle innerhalb von einer Woche. Für Sonntag rief das Gezeitenbüro der Kommune die höchste Warnstufe aus. Das Wasser werde nach Einschätzung des Centro Previsioni e Segnalazioni Maree bis zu Mittag auf einen Stand von 1,55 bis 1,6 Metern steigen. Das würde bedeuten, dass die historische Lagunenstadt mit ihren zum Unesco-Weltkuturerbe zählenden historischen Bauten zu großen Teilen unter Wasser stünde. Städtische Museen sollten am Sonntag geschlossen bleiben. Auch für den Beginn der kommenden Woche ist noch kein Ende des Hochwassers in Sicht.
"Es wird auch morgen ein harter Tag sein", sagte Bürgermeister Luigi Brugnaro mit Blick auf den Sonntag. "Aber der Wind wird schwächer, deshalb sollte die Lage überschaubarer sein." Am Dienstag vergangener Woche hatte die höchste Flut seit mehr als 50 Jahren riesige Schäden
in der Unesco-Welterbestadt angerichtet. Starke Sciroccowinde mit Böen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde über der Adria hatten den Meeresspiegel in der Lagune zusätzlich zum üblichen Tidenhub ansteigen lassen. Das Wasser war auf bis zu 187
Zentimeter über Normal-Null gestiegen. Nur einmal seit Beginn der
Aufzeichnungen hatte es ein schwereres Hochwasser in Venedig gegeben: 1966 lag der
Pegel bei 1,94 Metern. Auch am Freitag standen Teile der Altstadt erneut unter Wasser.
Acqua alta – jeden Winter gibt es Hochwasser in Venedig
Dass es im Winter bei Vollmond in Venedig zu Hochwassern kommt, ist im Laufe der Gezeiten normal. Jedes Jahr Mitte November erreicht die Acqua-alta-Saison ihren Höhepunkt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen in der Zunahme besonders starker saisonaler Hochwasser aber auch eine Folge des globalen Klimawandels. Der Bürgermeister von Venedig kündigte anlässlich der aktuellen Lage an, ein internationales Zentrum für Klimawandelstudien in Venedig einrichten zu wollen, das sich auch mit der Wasserverschmutzung beschäftigen solle. "Ich will einen großen Appell an die Wissenschaftler richten: Kommt hierher."
Höchste Warnstufe vor dritter Flutwelle in Venedig – Seite 2
Die italienische Regierung hat wegen der Überschwemmungen den Notstand in Venedig verhängt und 20 Millionen Euro "für die dringendsten Maßnahmen" in der Lagunenstadt zugesagt. In Venedig leben rund 50.000 Menschen. Mit ihren malerischen Kanälen und historischen Gebäuden lockt die Stadt jährlich aber 36 Millionen Touristen an. Etwa 90 Prozent von ihnen kommen aus dem Ausland.
Lawinengefahr in tiefen Lagen
Unterdessen warnte der Zivilschutz für fast ganz Italien vor Sturm und Niederschlägen. In Südtirol herrschte am Sonntag Schneechaos. Die Brennerautobahn war zwischen Brixen und Sterzing wegen heftiger Schneefälle gesperrt, teilte die Verkehrsleitzentrale mit. Im Ort Martell sei eine Lawine abgegangen, einige Häuser seien beschädigt worden, Verletzte gebe es aber vermutlich nicht, berichtete der Fernsehsender Rai Südtirol. Über Rom fegte in der Nacht ein Sturm. Zahlreiche Bäume kippten um. Auch in der Toskana herrschte Alarm. In der Gegend um Grosseto wurden Dächer abgedeckt, teilte die Feuerwehr mit.
Auch bis in mittlere und tiefe Lagen könnten Lawinen abgehen, warnte die Landesverwaltung in Bozen. "Zu rechnen ist auch mit umstürzenden Bäumen, Steinschlägen und Erdrutschen, kleinräumigen Überflutungen, Stromausfällen und Kommunikationsausfällen sowie Verkehrsbehinderungen."
2019-11-17 10:28:00Z
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