Search

Syrien: Kurden starten Gegenangriff auf türkische Truppen in Ras al-Ain - WELT

Syrien: Kurden starten Gegenangriff auf türkische Truppen in Ras al-Ain - WELT

Die Kurdenmilizen haben in Nordsyrien einen Gegenangriff auf türkische Truppen begonnen und laut Aktivisten die strategisch wichtige Grenzstadt Ras al-Ain zurückerobert. Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hätten den Ort nach schweren Gefechten eingenommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag. Türkische Truppen hatten den Ort mit Unterstützung von islamistischen Rebellen zwei Tage zuvor unter ihre Kontrolle gebracht.

Kurdische Quellen bestätigten den Gegenangriff und die Eroberung von Ras al-Ain. Die Kurdenmilizen hätten auch das nahe gelegene Dorf Tell Halaf am Stadtrand von Ras al-Ain eingenommen.

In Kreisen der von der Türkei unterstützten Rebellen war dagegen von anhaltenden Kämpfen um Ras al-Ain die Rede. Sie hätten eine schwere Attacke gegen die Angreifer in dem Grenzort begonnen, hieß es. Türkische Artillerie hat Stellungen unter schweren Beschuss genommen. Die Geschosse seien nahe Ras al-Ain eingeschlagen, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AP. Die Rebellengruppen, mit denen die Türkei zusammenarbeitet, sind laut verschiedenen Beobachtern ein wilder Haufen aus Islamisten, Turkmenen und kriminellen Söldnern, die von einem rassistischen Hass auf Kurden und Profitgier angetrieben werden.

Lesen Sie auch
Russland ist die neue politische Ordnungsmacht in Syrien. Ohne Putin passiert hier nichts.
Türkei-Offensive

Am Montag waren syrische Regierungstruppen in dem kurdisch kontrollierten Norden des Landes eingetroffen. Ihre Verlegung folgt auf eine Vereinbarung der SDF mit der Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad und Russland. Die SDF hatten sich nach dem angekündigten Abzug der US-Truppen hilfesuchend an Damaskus gewandt, die Vereinbarung zugleich aber als „schmerzhaften Kompromiss“ bezeichnet. „Wenn wir zwischen einer Notlösung und Genozid wählen müssen, entscheiden wir uns für Ersteres“, sagte ein kurdischer Kommandant, Mazloud Abdi, dem US-Magazin „Foreign Policy“.

Die Stadt Manbidsch wurde von US-Truppen derweil verlassen und vom russischen und syrischen Militär eingenommen. „Im Grunde genommen war es eine Übergabe“, zitierte das Magazin „Newsweek“ einen ranghohen Mitarbeiter im Pentagon. Der Abzug aus Manbidsch sei ein „schneller Abgang“ gewesen, eine Art gemeinsamen „Rundgang“ mit den Russen habe es nicht gegeben. Ziel sei gewesen, mit „so vielen Dingen wie möglich“ abzuziehen und dabei „jegliches sensibles Gerät“ zu zerstören.

Erdogan fordert Aufnahme von Flüchtlingen

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan forderte die internationale Gemeinschaft in einem Beitrag für die Zeitung „The Wall Street Journal“ derweil auf, das Vorgehen seines Landes zu unterstützen oder sich darauf vorzubereiten, Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen.

„Die Türkei ist an ihren Grenzen angelangt. Ohne internationale finanzielle Unterstützung können wir Flüchtlinge nicht daran hindern, in den Westen zu strömen. Da die internationale Gemeinschaft nicht handelt, haben wir die Operation ‚Peace Spring‘ begonnen, um die humanitäre Krise in unserer Region zu beenden.“

„Ankara lässt sich von Trumps Drohungen nicht beeindrucken“

Haben die von Donald Trump angekündigten Sanktionen die Kraft, die türkische Wirtschaft zu zerstören? Der US-Präsident schickt nun seinen Vize Mike Pence direkt nach Ankara. Steffen Schwarzkopf beobachtet die Entwicklungen in Washington.

Quelle: WELT

Außerdem versicherte er, die Türkei werde „sicherstellen, dass kein Kämpfer des IS den Nordosten Syriens verlassen kann“ – und unterstellte den Kurden, IS-Kämpfer absichtlich freizulassen.

Seit vergangenem Mittwoch läuft im syrisch-türkischen Grenzgebiet eine lang geplante Militäroffensive der Türkei. Ankara begründet den international stark umstrittenen Einsatz mit Selbstverteidigung. Staatspräsident Erdogan will die um Autonomie bemühten Kurden von der türkischen Grenze fernhalten.

Die Türkei betrachtet die Kurdenmiliz YPG, gegen die die Offensive läuft, sowie deren politischen Arm PYD als Terrororganisationen. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump den Rückzug für amerikanische Truppen in Syrien befohlen, als deren Verbündete syrische Kurden jahrelang gegen die Terrormiliz Islamischer Staat gekämpft hatten.

Merkel fordert erneut Ende der Militäroffensive

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Forderung an die Türkei bekräftigt, die Militäroffensive in Nordsyrien zu beenden. Die militärische Aktion solle gestoppt werden, sagte Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der norwegischen Ministerpräsidentin Erna Solberg am Dienstag in Berlin. Die Militäroffensive bringe viel menschliches Leid mit sich, kritisierte die Kanzlerin.

Die „Einigkeit“, welche die EU-Mitgliedstaaten in der Frage der Rüstungsexporte in die Türkei demonstriert hätten, begrüßte die Kanzlerin. Sie halte es für „wünschenswert“, wenn auch die Nato-Mitgliedstaaten „ähnliche Schlussfolgerungen“ zögen wie die EU, sagte Merkel.

Am Dienstag Mittag hat erstmals auch Russland das türkische Vorgehen kritisiert. Die Militäroperation sei „inakzeptabel“, sagte der Sonderbeauftragte des Kreml für Syrien, Alexander Lavrentiev. Er versicherte auch, dass es keinerlei Abmachungen zwischen Russland und der Türkei gebe.

Let's block ads! (Why?)



2019-10-15 12:54:00Z
https://news.google.com/__i/rss/rd/articles/CBMigQFodHRwczovL3d3dy53ZWx0LmRlL3BvbGl0aWsvYXVzbGFuZC9hcnRpY2xlMjAxOTE0MzU4L1N5cmllbi1LdXJkZW4tc3RhcnRlbi1HZWdlbmFuZ3JpZmYtYXVmLXR1ZXJraXNjaGUtVHJ1cHBlbi1pbi1SYXMtYWwtQWluLmh0bWzSAYEBaHR0cHM6Ly9hbXAud2VsdC5kZS9wb2xpdGlrL2F1c2xhbmQvYXJ0aWNsZTIwMTkxNDM1OC9TeXJpZW4tS3VyZGVuLXN0YXJ0ZW4tR2VnZW5hbmdyaWZmLWF1Zi10dWVya2lzY2hlLVRydXBwZW4taW4tUmFzLWFsLUFpbi5odG1s?oc=5

Lesen Sie später weiter >>>>




Bagikan Berita Ini

0 Response to "Syrien: Kurden starten Gegenangriff auf türkische Truppen in Ras al-Ain - WELT"

Post a Comment

Powered by Blogger.