
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat gegen Ex-DFB-Funktionäre Anklage erhoben. Der Vorwurf: arglistige Täuschung im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2006. Die Beschuldigten sind Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat in der Affäre um die Fußball-WM 2006 Anklage gegen die früheren DFB-Funktionäre Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt erhoben. Der Vorwurf: Die drei sollen im April 2005 die Mitglieder des DFB-Organisationskomitees für die Fußball-WM 2006 in Deutschland "arglistig über den eigentlichen Zweck einer Zahlung in der Höhe von rund 6,7 Millionen Euro getäuscht" haben, heißt es in der Mitteilung.
Oder konkret mit den Worten von Juristen: Zwanziger und Schmidt sowie dem früheren FIFA-Generalsekretär Urs Linsi wird Betrug in Mittäterschaft vorgeworfen. Niersbach wird die Gehilfenschaft zu Betrug angelastet, wie die Behörde mitteilte.
Die Beschuldigten hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Eingestellt wurde im Juli laut Bundesanwaltschaft das Verfahren wegen des Verdachts auf Geldwäsche.
Verfahren gegen Beckenbauer gesondert
Das Verfahren gegen den damaligen WM-Organisationschef Franz Beckenbauer war im Juli abgetrennt worden. Als Grund nannte die Bundesanwaltschaft dessen Gesundheitszustand, der "nach derzeitiger Prognose eine Teilnahme oder Einvernahme an der Hauptverhandlung vor Bundesstrafgericht nicht zulässt".
Fragliche Rückzahlung von Millionen
In dem gesamten Verfahren geht es um die weiterhin nicht geklärten Zahlungen von umgerechnet 6,7 Millionen Euro aus den Jahren 2002 und 2005. Beckenbauer hatte damals den Ermittlungen zufolge vom Unternehmer Robert Louis-Dreyfus einen Kredit in dieser Höhe erhalten. Das Geld floss auf Konten des damaligen FIFA-Funktionärs Mohammed Bin Hammam. Die Rückzahlung drei Jahre später wurde von einem DFB-Konto über die FIFA abgewickelt.
Um die Rückzahlung zu ermöglichen, hätten die Beschuldigten gegenüber dem Präsidialausschuss des WM-Organisationskomitees den Vorgang "wahrheitswidrig als einen Mitfinanzierungsbeitrag des DFB bzw. des Organisationskomitees WM 2006 an die FIFA-Auftaktveranstaltung der WM 2006" ausgewiesen, schrieb die Bundesanwaltschaft in einer Mitteilung. Um eine Verjährung zu verhindern, muss bis April 2020 ein erstinstanzliches Urteil gefällt werden.
2019-08-06 08:23:00Z
https://www.tagesschau.de/ausland/anklage-ex-dfb-funktionaere-101.html
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