Dortmund – Zum Einsatz kam er nicht, und dennoch war sein Name großes Thema rund um Werders 1:4-Niederlage bei Borussia Dortmund – schließlich hatte Philipp Bargfrede an diesem 29. Spieltag ein mehr als nur überraschendes Comeback gefeiert. Nachdem sein Vertrag bei den Profis nach der vergangenen Saison nicht verlängert worden war, stand der inzwischen 32-Jährige in Dortmund plötzlich wieder im 20 Spieler umfassenden Kader des SV Werder Bremen – und soll dort vorerst auch bleiben, um der Mannschaft im Abstiegskampf zu helfen.
„Wir hatten in dieser Woche ein sehr gutes und offenes Gespräch, in dem er mir gesagt hat: ‚Flo, ich bin bereit und kann helfen“, sagte Trainer Florian Kohfeldt über Philipp Bargfrede, der sich nach zunächst erfolgloser Suche nach einem neuen Verein im Herbst der U23 des SV Werder Bremen angeschlossen hatte.
Die große Rückholaktion von Philipp Bargfrede vor dem Gastspiel beim BVB erklärte Kohfeldt damit, dass er nach dem Ausfall von Ömer Toprak (fehlt mit einem Muskelfaserriss noch mehrere Wochen) neben Christian Groß noch einen weiteren Spieler im Aufgebot haben wollte, der sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Abwehrreihe zum Einsatz kommen kann, was an sich logisch klingt – aber trotzdem die Frage aufwirft: Und was ist mit Patrick Erras? Der 1,96 Meter große Sommer-Neuzugang aus Nürnberg wäre theoretisch auch in Frage gekommen und ist fit, scheint in der internen Hierarchie des SV Werder Bremen aber noch weiter abgerutscht zu sein als ohnehin schon.
Zurück bei den Profis des SV Werder Bremen: Der Plan mit Philipp Bargfrede
„Nein, es war keine Absage an Patrick Erras“, widersprach Florian Kohfeldt – und erklärte: „Heute ging es nicht darum, lange Bälle wegzunehmen, sondern darum, Zwischenräume zu schließen und sich mutig aufzudrehen. Das sind Attribute, die auf Philipp am allermeisten zutreffen. Zumal er in einem ordentlichen körperlichen Zustand ist.“ Deshalb soll der Ur-Bremer, der schon 205 Mal für Werder in der Bundesliga auf dem Platz stand, auch bei den Profis bleiben, mindestens während der kommenden beiden Spiele gegen Mainz 05 (Mittwoch) und Union Berlin (Samstag) wird Philipp Bargfrede wieder dem Kader angehören. Und zumindest gegen Mainz stehen seine Einsatzchancen nicht schlecht, weil Christian Groß dann gelbgesperrt fehlen wird. „Es geht darum, dass Werder Bremen stabil in der Liga bleibt“, betonte Kohfeldt. Dass Bargfrede sich dafür zur Verfügung stellt, „schätzen wir alle sehr an ihm“. (dco)
Letzte Meldung vom 18. April 2021, 14.30 Uhr:
Werder Bremen-Hammer! Philipp Bargfrede zurück bei den Profis
Große Überraschung in Dortmund: Der SV Werder Bremen holt für den Abstiegskampf Philipp Bargfrede zurück zu den Profis. Der 32-Jährige steht im 20er-Kader für das Auswärtsspiel am Sonntag bei Borussia Dortmund. Der Mittelfeldspieler sitzt allerdings zunächst auf der Bank.
Im Sommer hatte Philipp Bargfrede vom SV Werder Bremen nach 16 Jahren bei den Grün-Weißen und 205 Bundesligaspielen keinen neuen Vertrag bekommen. Eine harte Entscheidung, aber der Sechser war in der Vergangenheit oft wegen Verletzungen ausgefallen und konnte nur noch sehr dosiert trainieren. Zudem wollte Werder seinen Kader verjüngen. Als möglicher Ersatz wurde Patrick Erras aus der Zweiten Liga vom 1. FC Nürnberg geholt – ablösefrei. Doch der 26-Jährige wurde von Trainer Florian Kohfeldt nach seinem schwachen Debüt im DFB-Pokal gegen Viertligist Carl Zeiss Jena fast gar nicht mehr berücksichtigt.
1:4 - So lief das Bundesliga-Spiel des SV Werder Bremen gegen den BVB!
Werder Bremen: Große Überraschung gegen den BVB! Philipp Bargfrede zurück
Philipp Bargfrede ging derweil auf Vereinssuche, fand aber nicht das Passende. Und dann meldete sich Werder Bremen. Die Bremer wollten ihn im Herbst zurückholen, allerdings nicht zu den Profis, sondern zur U23. Bargfrede sollte seine Erfahrung an die jungen Spieler weitergeben und der Leitwolf im Regionalliga-Team sein. Weil die Saison aber wegen der Corona-Pandemie unterbrochen wurde, kam Bargfrede nicht zum Einsatz.
Er gehörte allerdings zu den Spielern aus der U23, die regelmäßig mit den Profis trainierten. Und offenbar hinterließ er dabei bei Kohfeldt einen so guten Eindruck, dass dieser ihn mit nach Dortmund nahm. Dort hatte Bargfrede im Dezember 2017 als Libero den BVB überrascht und war mitverantwortlich für den überraschenden 2:1-Sieg. Letztmals hatte Philipp Bargfrede am 6. Juli beim Rückspiel in der Relegation im Kader gestanden. Im Hinspiel hatte er seinen letzten Einsatz, war nach 65 Minuten ausgewechselt worden. Nun ist er zurück und steckt mit Werder erneut im Abstiegskampf. (kni) Auch interessant: Sechs Änderungen in der Aufstellung des SV Werder gegen den BVB!
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