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Nach Rückstand ins Viertelfinale:Viertligist Essen schafft das Pokalwunder - n-tv NACHRICHTEN

Bayer Leverkusen ist der klare Favorit im Achtelfinale des DFB-Pokals, muss bei Rot-Weiß Essen aber in die Verlängerung. Dort geht der Bundesligist sogar in Führung - doch der Viertligist kämpft sich zurück. Und sorgt für ein märchenhaftes Ende. Holstein Kiel macht es wie gegen die Bayern.

Rot-Weiß Essen - Bayer Leverkusen 2:1 n.V. (0:1, 0:0, 0:0)

Die geschockten Stars von Bayer Leverkusen flüchteten nach ihrer Pokal-Blamage in die Kabine, die Sensationssieger von Rot-Weiss Essen führten derweil wilde Jubeltänze auf: Nach der völlig überraschenden 1:2 (0:0)-Niederlage nach Verlängerung ist der Titeltraum des Vorjahresfinalisten schon im Achtelfinale geplatzt, der Außenseiter machte hingegen seinem Ruf als Pokalschreck alle Ehre und zog erstmals seit 27 Jahren in die Runde der letzten Acht ein. "Was wir als Mannschaft geleistet haben, ist unfassbar. Ich kann es nicht in Worte fassen", sagte der überragende RWE-Torhüter Daniel Davari bei Sky: "Wir haben gekämpft wie die Löwen. Das Glück war auf unserer Seite."

Leverkusen ging fahrlässig mit seinen vielen Möglichkeiten um, nach dem Treffer von Leon Bailey (105.) war der Favorit dennoch auf Kurs. Doch Essen bewies Moral und jubelte nach Toren von Oguzhan Kefkir (108.) und Simon Engelmann (117.). Zuvor hatte der Außenseiter schon Bundesligist Arminia Bielefeld (1:0) und Zweitligist Fortuna Düsseldorf (3:2) ausgeschaltet. Leverkusen wollte auf dem tiefen Rasen im Stadion an der Hafenstraße früh für klare Verhältnisse sorgen. Edmond Tapsoba prüfte Davari mit einem Flatterball aus der Distanz (3.). Im 5-3-2-System des Regionalligisten fand Bayer immer wieder Lücken. Lucas Alario scheiterte im Eins-gegen-Eins am früheren Bundesliga-Torwart Davari, Baileys Nachschuss wurde zur Ecke abgeblockt (8.).

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Kefkir traf zum Ausgleich.

(Foto: Pool via REUTERS)

Leverkusen blieb gefährlich, musste sich wie so häufig in dieser Spielzeit aber den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus seinen vielen Chancen zu machen. Bei Patrik Schicks (24.) Kopfball rettete der Pfosten für Essen, gegen den strammen Flachschuss von Kapitän Charles Aranguiz war erneut der bärenstarke Davari zur Stelle (29.), der zum besten Essener avancierte. Beim bis dahin vielversprechendsten offensiven Vorstoß des Außenseiters hatte Fosu-Mensah Glück, dass sein Trikotziehen gegen den davon eilenden Torjäger Engelmann ungeahndet blieb. RWE-Kapitän Marco Kehl-Gomez verzog bei der besten Essener Chance in der Folge knapp (40.). Nach der nächsten verpassten Großchance des für den verletzten Karim Bellarabi eingewechselten Moussa Diaby (45.+1) ging Essen äußerst glücklich mit dem Remis in die Pause.

Bosz reagierte in der Halbzeit und brachte in Jungstar Florian Wirtz und Wendell frische Kräfte für Palacios und Schick, Leverkusens Chancenfestival ging munter weiter: Diaby traf den Außenpfosten (50.), Tapsoba scheiterte per Kopf am glänzend reagierenden Davari (52.), den auch Wirtz (68.) nicht bezwingen konnte. Diaby und Aranguiz scheiterten bei ihrer Doppelchance am Pfosten und an Davari (89.). Auch in der Verlängerung spielte zunächst nur Leverkusen, Essen verteidigte bei immer schlechter werdenden Platzverhältnissen mit Mann und Maus. Baileys Treffer schien die Erlösung, doch Essen schlug zurück. Lukas Hradecky machte dabei keine gute Figur. Dann sorgte Engelmann für die Sensation.

Holstein Kiel - SV Darmstadt 98 7:6 i.E. (1:1, 1:1, 0:0)

Bayern-Schreck Holstein Kiel hat seinen Siegeszug fortgesetzt und zum dritten Mal das Viertelfinale erreicht. Die Norddeutschen gewannen gut drei Wochen nach ihrem Zweitrunden-Coup gegen Triple-Gewinner Bayern München auch das Zweitliga-Duell des Achtelfinals mit Darmstadt 98 und ihrem Ex-Trainer Markus Anfang wiederum im Elfmeterschießen 7:6. Nach 120 Minuten hatte die Begegnung 1:1 (1:1, 0:0) gestanden. Zuletzt hatte Kiel 2012 im Pokal-Wettbewerb in der Runde der besten Acht gestanden. Darmstadt hingegen muss weiter auf seine erste Viertelfinal-Teilnahme seit 1987 warten.

Simon Lorenz erzielte im neunten Elfmeter-Durchgang nach Darmstadts drittem Fehlschuss durch Tim Skarke den entscheidenden Treffer für die Gastgeber. Nach Kiels erster Führung durch Janni-Luca Serra (58.) hatte Serdar Dursun kurz nach Einwechslung vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit die Verlängerung für die Lilien erzwungen.

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Norddeutsche Pokalexperten.

(Foto: imago images/Holsteinoffice)

Auf beiden Seiten war angesichts der Bedeutung des zweiten Duells binnen zehn Tagen zunächst Sicherheit Trumpf. Das Geschehen spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab, zumal die Abwehrreihen beider Teams stabil agierten und keine ernsthaften Lücken offenbarten. Entsprechend waren Torchancen Mangelware.

Nach der Führung der Platzherren, die das Punktspiel gegen die Lilien am vorvergangenen Wochenende in Darmstadt 2:0 für sich entschieden hatten, entwickelte sich die Begegnung zunehmend zu einem offeneren Schlagabtausch. Die Gäste drängten zur Verhinderung des K.o. zwangsläufig immer stärker auf den Ausgleich, während Kiel über Entlastungsangriffe die Entscheidung herbeiführen wollte. Allerdings waren die Bemühungen der Störche meistens zu harmlos, um Darmstadts Tor in Gefahr zu bringen. Bei Dursuns Ausgleichstreffer machte Holstein-Keeper Ioannis Gelios, der gegen München noch zu Kiels Matchwinnern gehört hatte, keine gute Figur.

Die Verlängerung war vom Kräfteverschleiß beider Teams gekennzeichnet. Die seltenen Möglichkeiten nach Konzentrationsfehlern in den Defensiven waren jedoch auf Kieler wie auch Darmstädter Seite nicht zwingend genug.

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