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Wie in China - Corona-Ausbruch! Italien riegelt ganze Städte ab - BILD

Wie in China - Corona-Ausbruch! Italien riegelt ganze Städte ab - BILD

Betreten und Verlassen der Gebiete verboten ++ Sicherheitskräfte im Einsatz ++ Mehr als 100 Infizierte ++ Zwei Tote ++ Karneval in Venedig und Erstliga-Spiele abgesagt

Abgeriegelte Städte, menschenleere Gassen. Bilder wie aus China – nur dieses Mal in Europa! Das Coronavirus hat Italien voll erfasst. Am Sonntag meldeten die Behörden, die Zahl der bestätigten Infektionen sei auf 117 gestiegen. In Venedig wurde der Karneval abgesagt, mehrere Erstliga-Spiele finden nicht statt.

Allein in der Lombardei gibt es inzwischen 89 Covid-19-Fälle, in der norditalienischen Region Venetien 25. Innerhalb kurzer Zeit starben zwei Menschen, eine 77-jährige Frau aus der Lombardei und ein 78-jähriger Mann in Venetien.

Im Versuch, die weitere Ausbreitung des Virus zumindest einzudämmen, hat die italienische Regierung rund ein Dutzend Städte in den Zentren des Ausbruchsgebiets abgeriegelt.

Mehr als 50 000 Menschen sind in Orten südöstlich von Mailand sowie in der venetischen Gemeinde Vo betroffen.

Die Straßen in Codogno sind menschenleer. Nur wenige wagen sich nach draußen
Die Straßen in Codogno sind menschenleer. Nur wenige wagen sich nach draußenFoto: Luca Bruno / AP Photo / dpa

„Wenn nötig, werden es auch die Streitkräfte sein“, sagte Conte. Wer versuche, die Absperrungen zu umgehen, dem drohe „strafrechtliche Verfolgung“.

► Die Stadt Codogno (16 000 Einwohner, 60 Kilometer südöstlich von Mailand) wirkt wie eine Miniaturausgabe der abgeschotteten chinesischen Millionenstadt Wuhan. Eine Geisterstadt.

Etliche Schulen und Geschäfte sind geschlossen, zig Sportveranstaltungen und andere Großevents wurden abgesagt. Wer sich auf die Straßen traut, trägt oft Mundschutz.

Angst greift um sich. Denn das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich in hohem Tempo aus: Bis Mittwoch waren in ganz Italien nur drei Infektionen bekannt, alle waren früh erkannt worden.

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Unilever-Angestellter (38) verbreitete das Virus

Am Donnerstag dann der Schock: Bei einem schwer erkrankten 38-Jährigen wurde in einer Klinik in Codogno das Virus nachgewiesen. Die italienischen Behörden stellten zig Menschen unter Quarantäne, veranlassten umfassende Tests bei Krankenhauspersonal, Verwandten, Arbeitskollegen und Freunden des Mannes.

Der Mann arbeitete in der norditalienischen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des Lebensmittel-Riesen Unilever (unter anderem Knorr, Ben & Jerry’s, Langnese, Pfanni).

Wer auf die Straße geht, trägt meist Mundschutz
Wer auf die Straße geht, trägt meist MundschutzFoto: Luca Bruno / AP Photo / dpa

Sicher ist: Er verbreitete das Virus in der Lombardei unwissend. Dutzende Menschen steckten sich bei ihm an, darunter seine Frau sowie Ärzte und Krankenschwestern der Klinik in Codogno.

Der unter seinen Initialen M.Y.M. bekannte Patient war bereits am 16. Februar mit hohem Fieber erstmals in der Notaufnahme gewesen, aber wieder nach Hause geschickt worden. Am 19. Februar brachte ihn seine im achten Monat schwangere Frau erneut ins Krankenhaus: Das Fieber war weiter gestiegen, M.Y.M. litt unter schwerer Atemnot.

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Aktuell wird sein Zustand als ernst, aber stabil beschrieben. Doch woher hatte er selbst das gefährliche Coronavirus? Das ist im Augenblick noch unklar. Im Unterschied zum Corona-Ausbruch in Bayern mit insgesamt 14 Infizierten gibt es in Italien noch keinen eindeutigen „Patient 0“, keinen bekannten Ersterkrankten.

Es heißt: Der Unilever-Mitarbeiter sei erkrankt, nachdem er einen Freund getroffen habe, der kurz zuvor nach China gereist war. Der China-Reisende selbst wurde jedoch negativ auf das Virus getestet.

In dieser Apotheke sind die Gesichtsmasken ausverkauft
In dieser Apotheke sind die Gesichtsmasken ausverkauftFoto: Luca Bruno / AP Photo / dpa

Virologe: Pandemie wohl nicht mehr aufzuhalten

Die Entwicklung in Italien nährt ebenso wie die zunehmend kritische Situation in Südkorea, dem Iran und anderen Ländern die Befürchtung, dass eine Pandemie nicht mehr aufzuhalten ist. Noch am Freitag hatte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gewarnt, dass das Zeitfenster für einen erfolgreichen Kampf gegen Sars-CoV-2 immer kleiner werde. „Wir dürfen nicht eines Tages zurückblicken und es bereuen, dass wir von diesem Zeitfenster nicht Gebrauch gemacht haben“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Inzwischen könnte es bereits zu spät sein! „Eine Eindämmung in letzter Sekunde ist wohl auch mit allen verfügbaren Kräften nicht mehr erreichbar“, sagte der Berliner Virologe Christian Drosten am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Das Gefährliche an dem wohl auf einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen übergesprungene Virus sei, dass die meisten Infektionen mild verlaufen. Das ermögliche Sars-CoV-2 eine unbemerkte Übertragung, erklärte Drosten: Wer nur milde oder keine Symptome habe, gehe nicht zum Arzt und werde nicht getestet – könn das Virus aber auf Dutzende andere Menschen übertragen, die es wiederum in ihr Netz von Sozial- und Arbeitskontakten tragen.

Nach einer Modellrechnung des Imperial College London würden geschätzt nur ein Drittel aller importierten Fälle aus China überhaupt wahrgenommen, so Drosten. „Ich glaube nicht mehr daran, dass eine Pandemie vermeidbar ist.“

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In immer mehr Ländern fällt erst auf, dass das Virus längst große Kreise gezogen hat, wenn Menschen schwer erkranken oder sterben. So war es im Iran, so war es in Südkorea, so ist es nun auch in Italien. Und auch in etlichen anderen Ländern könnten längst Ausbrüche um sich greifen, von denen bisher niemand ahnt – auch in Deutschland.

Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig warnt: Erstens sei nicht genau abzuschätzen, wie die Schwere, Sterblichkeit und die Risiko-Gruppen aussähen, wenn Covid-19 große Bevölkerungsteile Deutschlands erfassen würde. Und: „Zweitens haben wir – anders als bei Influenza – keinen Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung und werden ihn auch nicht rechtzeitig einsetzbar haben.“

Eine Frau mit Mundschutz fährt am „Civico Ospedale“-Krankenhaus in Codogno vorbei
Eine Frau mit Mundschutz fährt am „Civico Ospedale“-Krankenhaus in Codogno vorbeiFoto: Luca Bruno / dpa

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2020-02-23 15:17:00Z
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