US-Vorwahlen in Iowa - Ergebnisse der demokratischen Vorwahl verzögern sich - Süddeutsche Zeitung

Im US-Bundesstaat Iowa haben Republikaner und Demokraten in den ersten Vorwahlen des US-Wahlkampfs über ihre Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen abgestimmt.

Bei den Republikanern trat US-Präsident Donald Trump ohne ernstzunehmende Konkurrenz an und setzte sich dementsprechend deutlich mit rund 97 Prozent der Stimmen durch.

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Bei den Demokraten zeichnete sich zuletzt ein knappes Rennen zwischen Bernie Sanders, Pete Buttigieg, Elizabeth Warren und Joe Biden ab. Die Bekanntgabe der Ergebnisse verzögert sich im Vergleich zur Vorwahl 2016 jedoch deutlich.

Funktionäre der Demokraten erklärten die Verzögerung damit, dass die Ergebnisse mehrfach nachkontrolliert würden. In diesem Jahr wollten die Demokraten deutlich mehr Daten publik machen als je zuvor. Das führte offenbar zu Engpässen bei der Sammlung der Ergebnisse. Ein lokaler Parteivorsteher verbrachte laut eigener Aussage eine Stunde in der Warteschleife seiner Partei, um die Ergebnisse auf offiziellem Weg durchzugeben, bevor er sie einfach über Twitter verkündete.

I am the caucus secretary for Story County Precinct 1-1. I've been on hold for over an hour to report the results. We have 6 delegates
First Alignment@BernieSanders - 111@ewarren - 82@PeteButtigieg - 47
Delegates
Sanders - 2
Warren - 2
Buttigieg 2
Here's how it happened 1/
— Shawn Sebastian 🐺🐴 (@shawnsebastian) February 4, 2020

Bei dem komplizierten Wahlverfahren in Iowa sind je nach Auslegung verschiedene Wahlsieger möglich. Nach einem ersten Wahlgang dürfen sich Wähler, deren Kandidaten nicht die vorgeschriebene 15-Prozent-Hürde geschafft haben, noch umentscheiden. Das kann die Ergebnisse des ersten Wahlgangs noch deutlich verändern. Zuletzt gibt es noch absolute Delegiertenzahlen, die vom prozentualen Ergebnis abweichen können. So wird beim Caucus in Iowa nicht auf- und abgerundet, sondern Delegierte teilweise per Münzwurf bestimmt.

Ein anderer Grund für die Verzögerung war aber offenbar technischer Natur. Reporter der berichteten, dass mehrere Ortsvorsitzende der Demokraten offenbar Probleme hatten, sich in eine eigens eingerichtete App einzuloggen, mit der die Ergebnisse gesammelt werden sollten.

US-Medien zufolge sprach Mandy McClure, die Sprecherin der Demokraten in Iowa, von "Unstimmigkeiten". Es handle sich aber nur um ein Problem im Meldesystem, die App sei nicht abgestürzt und es handle sich nicht um einen Hackerangriff. Die Datenbasis und schriftliche Dokumentation sei sicher, "es wird bloß Zeit brauchen, die Resultate zu melden". Zusätzlich zur technologischen Variante würden Papier und Fotos der Resultate verwendet, "damit wir sicher sein können, dass unsere Zahlen zuverlässig und akkurat sind".

Trotz der Verzögerung erklärte der frühere Vizepräsident Joe Biden die Wahl für sich bereits zum Erfolg. "Wir fühlen uns gut wo wir stehen, also geht es nach New Hampshire", sagte Biden mit Blick auf den Staat, in dem die nächste Vorwahl stattfindet. Er gehe mit "unserem Anteil an Delegierten" aus der ersten Vorwahl. Die Senatorin von Massachusetts Elizabeth Warren sagte, das Rennen sei zu eng, um einen Sieger zu benennen, und nutzte stattdessen einen Großteil ihrer Rede dafür, US-Präsident Donald Trump zu kritisieren. "Die Werte eines Präsidenten sind bedeutsam, und alles was Donald Trump wertschätzt ist Donald Trump", sagte Warren. "Wir kennen noch nicht alle Ergebnisse heute Abend, aber heute Abend hat gezeigt, dass die Amerikaner einen Hunger nach großem strukturellem Wandel haben."

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2020-02-04 05:01:22Z
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