10. Februar 2020 - 13:07 Uhr
Live-Ticker: Heftige Böen im Süden - weiter große Probleme bei der Bahn
Orkan Sabine ist über den Norden gezogen und tobt sich nun südlich des Mains aus. Der Orkan wird bis mindestens Montagabend wüten. Momentan erleben wir den Sturmhöhepunkt im Süden. Auf dem Brocken gab es Windgeschwindigkeiten von 170 km/h. Im Schwarzwald wurden schon 178 km/h gemessen. Das Ausmaß der Schäden ist unklar - viele Menschen sind bisher glücklicherweise nicht verletzt worden. Wir informieren Sie über alle aktuellen Entwicklungen in unserem Live-Ticker.
Und hier finden Sie die Zugbahn des Sturms und den aktuellen Sturm-Fahrplan
Zwei Tote und zwei Verletzte in Polen
In Polen hat das Orkantief "Sabine" zwei Menschenleben gefordert: Eine Frau und ihre Tochter wurden auf einem Parkplatz von herabfallenden Dachteilen erschlagen. Das sagte ein Polizeisprecher am Montag. Zwei weitere Menschen, eine Frau und ein Junge, seien bei dem Unglück in dem Skiresort Bukowina Tatrzanska im Süden des Landes verletzt worden. Die Dachteile fielen von einem Gebäude, in dem ein Skiverleih eingerichtet ist. Bukowina Tatrzanska ist ein beliebtes Ziel für den Skisport und Ausgangspunkt für Wanderungen in der Hohen Tatra, einem Teilgebirge der Karpaten an der Grenze zur Slowakei.
In den Windspitzen ist "Sabine" fast so schnell wie "Kyrill" +++ Nicht in die Wälder gehen
Glücklicherweise hat Orkan "Sabine" längst nicht so schlimme Schäden verursacht wie "Kyrill" vor 13 Jahren. Aber in den Windspitzen ist der Sturm ähnlich stark: Über den Großen Arber, mit 1.455 Metern höchster Berg des Bayerischen Waldes, fegte der Orkan mit bis zu 161 Stundenkilometern - bisher die stärkste Böe in Bayern. Die 154 km/h in Fürstenzell bei Passau sind enorm.
Das Betreten der Wälder ist auch bei abflauendem Wind noch sehr gefährlich. Angebrochene Äste können jederzeit herabfallen, umgestürzte Bäume können auf Spannung stehen, wie der Sprecher des Landesbetriebes Wald und Holz Michael Blaschke am Montag sagte. Welchen Schaden die Orkanböen landesweit in den Wäldern angerichtet haben, war am Vormittag noch nicht abschätzbar. "Die Forstleute müssen sich erst ein Bild von der Lage machen", sagte Blaschke.
Nach dem Sturm kommen Schauer und Kälte +++ Schneefallgrenze sinkt
Der Wind wird auch am Dienstag weiter kräftig blasen, allerdings weit kälter als heute. Bei Schauern und Temperaturen zwischen 1 und 7 Grad geht die Schneefallgrenze am Abend auf 500 bis 600 Meter runter. Im Bergland sind damit Schnee und Glätte zu erwarten. Die Tendenz setzt sich fort. Am Mittwoch kann es schon auf 300 Metern schneien.
Abfertigungsstopp am Flughafen München
Das öffentliche Leben wird durch Sturm "Sabine" weiter gelähmt. Der Flughafen München hat dagegen wegen des Sturmtiefs einen Abfertigungsstopp verhängt. Seit etwa 7.45 Uhr wurden keine Flugzeuge am Boden mehr be- oder entladen, wie ein Sprecher sagte. Abfliegen konnte demnach zunächst kein Flugzeug mehr. "Wir haben noch vereinzelt Landungen", sagte der Sprecher. Die Passagiere würden in diesen Fällen mit Spezialleitern der Feuerwehr aus dem Flugzeug geholt.
"Sabine" wirbelt in Rheinland-Pfalz und dem Saarland
Verletzte, umgestürzte Bäume, Straßensperrungen, Zugausfälle: Orkantief "Sabine" hat Rheinland-Pfalz und im Saarland durchaus Schäden angerichtet. In Saarbrücken wurden am Sonntagabend drei Menschen verletzt. Eine Frau schwebte am Montagmorgen noch in Lebensgefahr.
In beiden Bundesländern berichteten nahezu alle Polizeidienststellen von vielen Einsätzen wegen entwurzelter Bäume, umgestürzter Werbetafeln und verwehter Gegenstände. Bei Kaiserslautern und in der Region Trier ließ "Sabine" in der Nacht nach Angaben der Polizei zahlreiche Bäume umstürzen.
An der Mosel, in der Eifel und im Hunsrück wurden wegen umgestürzter Bäume knapp 30 Straßen gesperrt. Dort waren rund 9.500 Personen ohne Strom. Die Hochmoselbrücke im Kreis Bernkastel-Wittlich bleibt wegen massiver Seitenwinde weiter für LKW gesperrt.
Viele Unwetterwarnungen aufgehoben +++ Aber große Beeinträchtigungen +++ Keine Fähren auf dem Bodensee
Der Deutsche Wetterdienst hat zwar viele Warnungen vor Orkanböen wieder aufgehoben, es bestehen nun aber Warnungen vor schweren Gewittern. Zudem können Flüsse und Bäche über die Ufer treten.
In München fahren momentan keine U-Bahnen - da ist es knifflig, von A nach B zu kommen. Generell fährt gerade in ganz Bayern kein Zug! Ein Fahrrad ist bei den Böen auch keine gute Idee. Und auf dem Bodensee ist der Fährverkehr eingestellt.
Eher leichte Schäden +++ Normalisierung im Norden
Auf seinem Weg über Deutschland hat Orkan Sabine zwar den Verkehr schwer getroffen, aber nur vergleichsweise leichte Schäden angerichtet. In den meisten Fällen bekamen es die Einsatzkräfte mit umgestürzten Bäumen zu tun. Vor allem in Nordrhein-Westfalen wurden Menschen von umstürzenden Bäumen oder herumfliegenden Gegenständen verletzt.
Eine durchaus positive Bilanz, dass so wenige Menschen verletzt und niemand getötet wurde.
Und im Norden normalisiert sich langsam der Fernverkehr. Es könnten aber noch Fahrten ausfallen, weil Fahrzeuge oder Personal nicht am richtigen Ort seien, sagte eine Sprecherin. Die Züge auf der Strecke Hamburg-Westerland verkehrten normal.
Auch Eurowings startet wieder von Köln und Düsseldorf aus: An den beiden größten NRW-Flughäfen hat die Fluggsellschaft schrittweise den Flugbetrieb wieder aufgenommen.
Immer noch schwere Beeinträchtigungen bei der Bahn
So langsam rollen die ersten Züge wieder an, es gibt aber viele Oberleitungsschäden, zum Beispiel zwischen Köln und Aachen. Die Bahn schreibt: "Es ist leider absehbar, dass die Störungen den ganzen Tag über andauern werden."
Im Norden und Westen läuft der Zugverkehr langsam wieder, im Bayern stehen die Bahnen noch komplett still.
Große Schäden auch im Ausland - Toter in Schweden
Der Sturm, der in Westeuropa "Ciara" und bei uns "Sabine" heißt, hat nicht nur in Deutschland Chaos verursacht. In Tschechien sind rund 100.000 Haushalte ohne Elektrizität, weil Stromleitungen durch umstürzende Bäume beschädigt wurden, die Feuerwehren sind im Dauereinsatz.
In Schweden gab es einen Toten: Hier kenterten am Sonntag zwei Angler mit ihrem Boot - einer starb, nach dem anderen wurde am Montagmorgen noch gesucht. In Norwegen und Schweden mussten sowohl am Sonntag als auch am Montag zahlreiche Flüge gestrichen werden. Fähren blieben im Hafen und Zugverbindungen wurden eingestellt. Auch die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden war wegen starken Windes bis Mitternacht gesperrt.
Und während in Frankreich 130.000 Haushalte im Norden und Osten ohne Strom sind, stellen sich die Briten auf Schnee und Eis ein. Dort hat es nach "Ciara" einen Temperatursturz gegeben.
Heftige Orkanböen derzeit in Süddeutschland
Derzeit erhalten wir Meldungen von schlimmen Windböen im Süden. Hier die Spitzen, gemessen auch in dicht bevölkertern Gebieten. Das ist sehr sehr gefährlich.
Orte/Städte:
Fürstenzell (bei Passau) 154 km/h
Hohenstadt/Alb 133
Backnang 131
Mühldorf/Inn 128
Freiburg 126
Und auf den Bergen:
Feldberg 178 km/h
Großer Arber 161
Zugspitze 157
Weinbiet (auf nur ca 500 Meter) 156
Viele umgestürzte Lkw auf den Autobahnen
Das Sturmtief Sabine ist nicht nur für große Behinderungen im Zug- und Straßenverkehr verantwortlich, es wehte auch einen Laster um: Auf der A81 im Kreis Heilbronn ist laut SWR ein Lkw umgestürzt und blockiert alle Fahrstreifen.
Auch auf einer Brücke der Autobahn 44 an der Grenze zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen kippte ein Lastwagen um - vermutlich durch eine Sturmböe. Verletzt wurde niemand, wie ein Polizeisprecher in Kassel berichtete. Der Unfall passierte demnach am Montagmorgen auf der Twiste-Talbrücke. Die Autobahn in Richtung Dortmund wurde für die Bergungsarbeiten voll gesperrt.
Einen weiteren Laster erwischte es auf der Autobahn 92 bei Deggendorf Richtung München: "So wie es aussieht, ist der Lastwagen witterungsbedingt ins Schleudern gekommen und umgestürzt", sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei. Der Fahrer wurde leicht verletzt.
Sturmhöhepunkt gerade im Süden - Freiburg voll getroffen
Durchsetzt von vielen heftigen Schauern und einzelnen Gewittern erreicht die Kaltfront jetzt die Alpen – in einem etwa 200 Kilometer breiten Streifen zwischen Karlsruhe und Basel quer rüber über Schwarzwald, Alb zur Oberpfalz, Bayerischer Wald, Alpenrand treten JETZT Orkanböen auf, die stärker sind als alles, was wir in der Nacht im Flachland hatten.
Auch die nächsten zwei, drei Stunden werden uns viele Schadensmeldungen aus dem Süden erreichen – erst nach Mittag dürften auch unmittelbar an den Alpen die höchsten Böen erreicht sein.
Momentan sehen wir auf unseren Karten, dass die höchsten Böen gerade von Stuttgart über die Schwäbische Alb bis nach Freiburg zu verzeichnen sind.
50.000 Haushalte in Bayern ohne Strom
Wegen des Orkantiefs "Sabine" ist in mehreren Regionen Bayerns die Stromversorgung ausgefallen. Etwa drei Stunden nach Mitternacht habe es erste Stromausfälle in Unterfranken gegeben, teilte die Bayernwerk AG am Montagmorgen in Regensburg mit. Gegen 5.00 Uhr weiteten sich die Stromausfälle auf Oberfranken aus, in den Morgenstunden auf die Oberpfalz und Oberbayern. Rund 50.000 Haushalte seien ohne Strom. "Ursache für die Ausfälle sind meistens Bäume oder Äste, die Stromleitungen berühren oder beschädigen", erklärte ein Sprecher.
Unterdessen gibt es erste Analysen des Sturms im Norden und Osten: Berlin und Brandenburg kamen glimpflich davon, in Hamburg fahren die U-Bahnen wieder normal.
Stadtring in Dortmund gesperrt
Wegen des Sturms ist in Dortmund der Stadtring "Burgwall" am frühen Montagmorgen in beiden Richtungen gesperrt worden. Der Sturm habe Baustellenaufbauten auf die Straße geweht, sagte ein Sprecher der Stadt. Rechtzeitig zum Beginn des Berufsverkehrs sei der Innenring aber wieder freigegeben worden. In der Gegenrichtung sollten die Arbeiten noch einige Stunden dauern.
Eine aktuelle Einschätzung unseres Meteorologen Björn Alexander
"Die Sturmlage bleibt nach wie vor angespannt. Im Süden gibt es Böen von 90 bis 130 km/h in den tiefer gelegenen Gebieten, auf den Bergen auch deutlich darüber. Die Zugspitze geht in Richtung 200 km/h.Und auch hinter der Kaltfront von "Sabine" ist der Sturm noch nicht vorbei. Das liegt nach wie vor an den heftigen Winden in der höheren Atmosphäre, die besonders in der Nähe von Schauern und Gewittern bis runter gedrückt werden.
Deshalb drohen im Flachland weiterhin schwere Sturmböen bis 100 km/h. Auch orkanartige Böen um 110 km/h sind nach wie vor nicht auszuschließen. Auf den höheren Bergen sind nach wie vor Orkanböen drin."
In München fallen 420 von gut 1.000 Flügen aus
Auch wenn die Schadensmeldungen weiterhin nicht enorm sind, so sind die Auswirkungen ded Sturms auf den Verkehr doch gravierend: 420 von normalerweise mehr als 1.000 Flügen wurden annulliert, wie ein Sprecher sagte. Vor allem die Lufthansa, der größte Kunde des Flughafens München, hatte alle Kontinentalflüge bis 13.00 Uhr und alle Interkontinentalflüge bis 14.00 Uhr an Deutschlands zweitgrößtem Airport ausgesetzt.
Auch an Flughäfen in Nordrhein-Westfalen fielen wegen des Orkantiefs am Morgen zahlreiche Flüge aus. Vor allem die Entscheidung von Eurowings, während des Sturms fast alle Flüge zu streichen, führte an den beiden großen NRW-Flughäfen in Düsseldorf und Köln zu rund 150 gestrichenen Starts und Landungen. Am Morgen kündigte Eurowings an, den Flugbetrieb ab 10.00 Uhr schrittweise wiederaufzunehmen.
Metronom und Abellio fahren wieder - Deutsche Bahn zögert noch
Im Norden Deutschlands entspannt sich die Situation langsam: Das Regionalbahnunternehmen Metronom hat den Zugverkehr nach dem Sturm "Sabine" am Montagmorgen wieder aufgenommen. Allerdings fahren die Züge mit verminderter Geschwindigkeit, wie das Unternehmen mitteilte. Deshalb sei mit großen Verspätungen zu rechnen.
Auch das private Bahnunternehmen Abellio hat den Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen am Montagmorgen teilweise wieder aufgenommen. "Wir fahren langsam und vorsichtig", sagte eine Sprecherin. Im Internet listete das Unternehmen rund 15 Linien auf, auf denen wieder Züge unterwegs seien - darunter die wichtige RRX-Verbindung von Düsseldorf über Duisburg und Dortmund nach Kassel. Die Deutsche Bahn und die Eurobahn wollen hingegen noch abwarten und erst weitere Erkundungstrupps auf die Strecken schicken.
Jede Menge umgestürzte Bäume: Orkantief Sabine in Bayern angekommen
"Sabine" hat nun auch Deutschlands südlichstes Bundesland erreicht. In Bayern pfeift es ordentlich. Für ganz Süddeutschland hat der DWD die zweithöchste Unwetterwarnstufe ausgerufen. Bei orkanartigen Böen von bis zu 180 km/h auf der Zugspitze kann es besonders im Alpenvorland auch zu starken Regen- und Schneefällen kommen, teilten die Meteorologen mit.
Auf den Straßen Bayerns hat der Orkan bislang noch keinen größeren Schaden angerichtet: "Wir haben die Lage im Griff", sagte ein Sprecher der Polizei in Oberfranken. Bisher habe es zwar jede Menge umgefallene Bäume gegeben, die aber keinen größeren Schaden oder Verletzte zur Folge hatten.
Auch Baden-Württemberg steckt gerade voll im Zentrum des Sturms. Momentan ist der Großraum Stuttgart betroffen.
Feuerwehrleute fast von Hochhausdach geweht
Bei Windböen in Orkanstärke mussten Feuerwehrleute in Mönchengladbach für einen Einsatz auf das Dach eines Hochhauses klettern - und wären fast runtergeweht worden. In dem Gebäude sei in der Sturmnacht ein Aufzug stecken geblieben. Die drei eingeschlossenen Personen seien zunehmend in Panik geraten, teilte die Feuerwehr am Montagmorgen mit. Um sie zu befreien, hätten Einsatzkräfte über das Dach in den Maschinenraum gemusst - doch das sei bei den Windgeschwindigkeiten extrem gefährlich gewesen. Die Feuerwehrleute hätten sich festbinden müssen, um nicht vom Dach geweht zu werden.
In Rheinland-Pfalz und dem Saarland fährt kein Zug +++ Straßen blockiert
Während es im Norden langsam ans große Aufräumen geht, hat Orkantief "Sabine" nun den Süden im Griff. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland fährt kein Zug. Es gibt weiterhin Warnungen vor Orkanböen, die bis zu 120 Kilometer pro Stunde erreichen können. Schulen bleiben daher geschlossen.
Pendler und andere Reisende müssen noch den ganzen Tag über mit Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen. Bis mindestens 8.00 Uhr am Montagmorgen stellte die Deutsche Bahn den Regionalverkehr in den beiden Bundesländern komplett ein. Der Fernverkehr soll erst ab 10.00 Uhr nach und nach wieder aufgenommen werden. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sind extrem viele Bundesstraßen wegen Holzbruchs gesperrt.
Die Top-Windböen der Nacht
Es gab sowohl auf den Bergen als auch in Städten richtig kräftige Orkanböen - hier die Top-Werte für Berge und Städte:
Berge:
Feldberg/Schwarzwald: 178 km/h
Brocken/Harz: 170
Belchen/Schwarzwald: 170
Hornisgrinde/Schwarzwald: 161
Weinbiet/Pfalz: 150
Wasserkuppe/Rhön: 144
Zugspitze: 144
Städte:
Bad Harzburg: 137 km/h
Dillingen/Saar: 128
Stoetten/BW: 128
Villingen-Schwenningen: 126
Waldbronn: 122
Skibetrieb am Feldberg bleibt heute abgeschaltet +++ Starkregen erwartet
Skifahren? Schlechte Idee: Wegen des Orkans stehen die Lifte am Feldberg im Schwarzwald still. "Am Montag werden aufgrund des Sturmtiefs alle Lifte geschlossen bleiben", twitterte der Liftverbund Feldberg. "Wir bitten die Warnungen und Empfehlungen des Deutschen Wetterdienstes zu beachten." Für den Schwarzwald gilt in einigen Regionen die höchste der insgesamt vier Warnstufen. Örtlich wird vor Starkregen mit 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter gewarnt.
Sabine hat sich die Pfalz ausgesucht +++ Pendler werden ausgebremst +++ viele, viele Straßen gesperrt
Momentan zeigt Sturmtief Sabine seine ganze Kraft der Pfalz: Südlich von Kaiserslautern haben Autofahrer am Montagmorgen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Größere Teile des Waldgebietes im Süden der Stadt seien bis in die Südpfalz hinein unpassierbar, hieß es von der Polizei. Orkantief "Sabine" habe zahlreiche Bäume umstürzen lassen, manche Straßen konnten die Einsatzkräfte in der Nacht noch gar nicht erreichen, darunter Teile der Bundesstraße 48. Die Sperrungen werden deshalb sicher noch bis in den morgendlichen Berufsverkehr hinein andauern, hieß es.
Der Regionalverkehr ist Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg steht in großen Teilen still. In Rheinland-Pfalz, dem südlicheh NRW und Baden-Württemberg sind unglaublich viele Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt.
Hessen steht still +++ Sabine legt Verkehr lahm +++ Schulen geschlossen
In Hessen schaltet Sturm Sabine das ganze Land aus: Die Polizeireviere berichteten von Einsätzen wegen umgestürzter Bäume, die Straßen blockierten. Der Ausleger eines Baukrans wurde in das Dach des Frankfurter Doms gedrückt. Verletzt worden sei niemand, berichtete die Polizei. Wie groß der Schaden ist, konnte in der Nacht noch nicht gesagt werden. Bereits am Sonntag hatten zahlreiche Kreise und Städte in Hessen bekanntgegeben, dass der Unterricht ausfällt, weil die Schüler womöglich nicht gefahrlos zu den Schulen kommen können oder Busse und Bahnen nicht fahren.
Dutzende Flüge am Airport in Stuttgart annulliert +++ Rekordüberquerung des Atlantik
"Sabine" hat sich nun auch den Flughafen Stuttgart gepackt. Dort sind Dutzende Flüge am Stuttgarter Flughafen annulliert worden. Nach Angaben einer Sprecherin wurden mindestens 35 Starts abgesagt. Angaben zu gestrichenen oder verspäteten Landungen lagen zunächst nicht vor. Mit Einschränkungen rechnet der Flughafen aber bis in den Nachmittag hinein. Wenn die Maschinen nicht in Stuttgart ankämen, fehlten sie für die geplanten Weiterflüge, erklärte die Sprecherin.
Zu einer Rekordüberquerung des Atlantiks kam es durch eine Maschine der British Airways. Im Jetstream - also mit gehörigem Rückenwind - benötigte das Flugzeug von New York nach London nur 4:53 Stunden. Die Höchstgeschwindigkeit betrug laut dem Portal "Flightradar24" sogar 1.328 km/h.
Sturm im Norden durch +++ Im Süden noch lange nicht +++ Viel Regen erwartet
Der Norden atmet etwas auf - dem Süden steht noch alles bevor: Orkantief "Sabine" hat weite Teile Deutschlands überquert - im Süden steht der schwere Sturm jetzt unmittelbar vor der Tür. Im Norden flaute der Sturm bereits wieder ab.
Dort bestehen weiterhin Warnungen vor Orkanböen. Und die Warnungen vor schweren Sturmböen bestehen bis Dienstagabend! Am Montag sind landesweit Gewitter mit kräftigem Regen weiterhin möglich. In den Staulagen von Eifel, Bergischem Land und Hochsauerland können bei Dauerregen bis zu 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Oberhalb von 600 Metern kann es Nassschnee geben, etwa 2 bis 5 Zentimeter.
Sabine wird auch den Montag noch krass beeinflussen
Sturm Sabine ist noch lange nicht fertig mit Deutschland! Der Fernverkehr der Deutschen Bahn steht bis mindestens 10.00 Uhr komplett still - das Unternehmen erwartet Störungen den ganzen Tag über. "Es ist leider schon jetzt absehbar, dass die Störungen am Montag den ganzen Tag über andauern werden", hieß es von Unternehmensseite. Auch im Regionalverkehr der Deutschen Bahn und der meisten Privatbahnen kommt es den ganz Tag über zu Stillstand oder erheblichen Einschränkungen, vielerorts geht erstmal gar nichts.
An den Flughäfen fallen hunderte Starts und Landungen aus. Etliche Autobahnen sind gesperrt. Und Sabine wird noch weiter ihr Unwesen treiben. Jetzt ist der Süden dran. Wir sind auf die Auswirkungen im Pendlerverkehr sehr gespannt.
Das sind die höchsten Windspitzen bisher
Höchste Windspitzen bisher in km/h:
Orkanböen, Stärke 12:
Kiel Leuchtturm 141
Bad Harzburg 163
Leuchtturm Alte Weser 126
List/Sylt, Helgoland 124
Wangerooge 122
Wilhemshaven, Borkum 119
Orkanartig, Stärke 11:
Esens-Bensersiel 115
Germersheim/Pfalz 113
Harlesiel 113
Aachen 111
Freiburg 111
Laupheim 111
Würzburg 111
Berge:
Brocken: 167
Feldberg: 170
Belchen im Schwarzwald: 169
Wasserkuppe Rhön: 144
Zugspitze: 141
Nebelhorn Allgäu: 141
Umgeknickter Kranausleger beschädigt Dach des Frankfurter Doms
In Frankfurt am Main ist am Abend ein Ausleger eines Baukrans umgeknickt und zum Teil durch das Dach des Frankfurter Doms gedrückt. Das Dach sei beschädigt, hieß es von der Polizei. Verletzt wurde niemand.
Wie hoch der Schaden ist, konnte in der Nacht noch nicht gesagt werden. Die herbeigerufene Feuerwehr stellte fest, dass der Ausleger keine Gefahr darstellt, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Eine Fachfirma solle den Kran am Montag zurückbauen und den Ausleger entfernen, hieß es.
Umgestürzter Baum verletzt zwei Menschen in Saarbrücken schwer
In Saarbrücken sind zwei Menschen durch einen umstürzenden Baum schwer verletzt worden, einer davon schwebt in Lebensgefahr. Die Fußgänger waren am späten Sonntagabend auf einem Parkplatz des Klinikums Saarbrücken (Winterberg) unterwegs, wie die Polizei mitteilte. Weitere Details nannte sie zunächst nicht. Zuvor hatte die "Saarbrücker Zeitung" berichtet.
Carport-Dach landet in Bochum auf zwei Fahrzeugen
In Bochum wurde die Feuerwehr am Abend zu einem Einsatz im Wohngebiet gerufen. Das Dach eines Carports landete umgestürzt auf zwei Fahrzeugen. Mehr als 52 Einsätze gab es in den wenigen Abendstunden alleine in Bochum. Rund 350 Einsatzkräfte waren daran beteiligt. In einer Pressemitteilung schreibt die Feuerwehr hauptsächlich von umgestürzten Bäumen und beschädigten Fahrzeugen.
Fallendes Baugerüst beschädigt Schule in Melle
In Melle (Niedersachsen) ist ein Baugerüst an einer Grundschule eingestürzt. Infolgedessen ist auch ein Teil eines Anbaus beschädigt worden. Die Sandhorstschule im Stadtteil Bruchmühlen wird aktuell erweitert. Die Feuerwehr spricht von Glück, dass sich zu dem Zeitpunkt kein Passant oder Autofahrer am Unglücksort befand. Das stark beschädigte und verformte Gerüst ragte bis auf die Straße.
Baum stürzt auf ein Auto: Zwei verletzte Personen in Mülheim an der Ruhr
Ein circa 25 Meter hoher Baum stürzte in Mülheim an der Ruhr auf ein fahrendes Auto. Das Fahrzeug geriet ins Schleudern und landete total zerstört im Straßengraben. Die beiden leicht verletzten Insassen konnten sich selber befreien.
Beide wurden vom Rettungsdienst versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Wäre das Fahrzeug nur eine Sekunde eher an der Stelle gewesen hätte es wesentlich schlimmer ausgehen können. Der Baum traf das Fahrzeug im hinteren Bereich. Für die Zeit des Einsatzes war der Uhlenhorstweg voll gesperrt.
Wegen Sturm Sabine: U-Ausschuss zu Lügde abgesagt
Die für Montag angesetzte Sitzung des Untersuchungsausschusses zum Missbrauchskomplex Lügde wurde abgesagt. Das teilte der Vorsitzende des Ausschusses, Andreas Kossiski (SPD), bei Twitter mit. Kossiski schrieb am Sonntagabend: "Die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes bezüglich des Sturms «Sabine» haben mich veranlasst, aus Gründen des Schutzes der Gesundheit aller Mitglieder des PUA IV der geladenen Zeuginnen und Zeugen, der Presse und der Öffentlichkeit die für morgen anberaumte Sitzung abzusagen."
Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) soll unter anderem Versäumnisse von Polizei und Jugendämtern im Fall des massenhaften Missbrauchs auf einem Campingplatz in Lügde aufklären.
Flugzeug der Turkish Airlines landet statt in Düsseldorf in Nürnberg
Flug 1529 der Turkish Airlines landete am Sonntabaend statt in Düsseldorf in Nürnberg. Der in Istanbul gestartete Flug unternahm gleich mehrere Landeanflüge, die wahrscheinlich aufgrund der Wetterverhältnisse scheiterten. Nachdem der Flieger einige Runden über dem Rhein-Ruhr-Gebiet flog, ging es weiter nach Nürnberg.
Laut Deutschem Wetterdienst herrschten über dem Düsseldorfer Flughafen zum Zeitpunkt der geplanten Ankunftszeit Windgeschwindigkeiten von mehr als 90 Stundenkilometern. Wie viele Passagiere von der Änderung des Zielflughafens betroffen waren, wurde zunächst nicht bekannt.
Die starken Winde waren auch an anderen Flughäfen zu spüren. In einem Twitter-Video von Coleraine Meteo ist zu erkennen, wie eine Wizz Air-Maschine am Flughafen in Birmingham (Großbritannien) bei starkem Wind landet. Andere Piloten hatten weniger Erfolg und mussten ebenfalls wieder durchstarten.
Bahn: Fernverkehr bis mindestens 10 Uhr am Montag eingestellt
Der Fernverkehr der Deutschen Bahn wird bis mindestens 10 Uhr am Montagvormittag eingestellt bleiben. "Erst nach Schadaufnahme im Rahmen von Erkundungsfahrten und erforderlichen Reparaturarbeiten werden ab voraussichtlich 10 Uhr die Strecken für den Fernverkehr sukzessive wieder freigegeben", so die Bahn. "Es ist leider schon jetzt absehbar, dass die Störungen am Montag den ganzen Tag über andauern werden."
Man empfehle den Reisenden, bis Dienstag (11.2.) geplante Fahrten im Fernverkehr auf einen anderen Tag zu verschieben.
Hamburg, Bremen und der Nordseeküste drohen Sturmfluten
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnt vor der Gefahr einer Sturmflut an der deutschen Nordseeküste und in den Stadtstaaten Bremen und Hamburg. Am Montag würden das Nachmittag-Hochwasser an der Nordseeküste und in Emden sowie das Abend-Hochwasser in Bremen und Hamburg 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen, teilte das BSH am Sonntagabend mit. Die Sturmflutgefahr bestehe bis etwa 17.30 Uhr am Montag. Sollte es so kommen, könnte auch der Fischmarkt am Hamburger Hafen überflutet werden.
Schon am Sonntag richtete Sturm "Sabine" schwere Schäden im Norden an. Alleine bis 21:30 Uhr rückte die Feuerwehr mehr als 200 mal in der Hansestadt aus. "Tendenz steigend", so ein Sprecher. Im Stadtteil Blankenese stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus. Das Dach und zwei Wände seien eingestürzt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzt wurde niemand.
Sturmschwerpunkt verlagert sich zu den Mittegebirgen, leichte Entwarnung für die Küsten
Der Sturmschwerpunkt verlagert sich jetzt mehr zu den Mittegebirgen. In den teils kräftigen Gewitterlinien, die von der holländischen Nordseeküste vermehrt nach Niedersachsen und NRW ziehen, muss aber zumindest noch bis nach Mitternacht mit Böen um 110 km/h (lokal auch mehr als 120) gerechnet werden.
In den frühen Morgenstunden wird es auch in den südlichen Mittelgebirgen, (Nord-) Schwarzwald und Alb gefährlich. Da dort die bewohnten Gebiete generell höher liegen (also auch oberhalb 500 Meter) – muss auf alle Fälle mit Orkanböen um 120 km/h gerechnet werden, die Region München/Alpenrand wird mit ähnlicher Stärke als letztes getroffen. Aus jetztiger Sicht zwischen 7 und 9 Uhr.
Leichte Entwarnung kann bereits für die Küsten und Schleswig Holstein gegeben werden, dort ist das Gröbste durch. Auch in NRW, Niedersachsen, Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sollten morgen früh die stärksten Böen durch sein.
Orkanböen bereits auf 400 Höhenmetern
Das wovor wir Angst hatten ist um 20.20 Uhr zum ersten Mal mit voller Wucht passiert: Der Megaorkan, der schon seit Stunden auf den höchsten Gipfel tobt (Brocken auf 1153 Meter meldet schon seit dem späten Nachmittag 167 km/h) hat im Harz bewohnte Gebiete erreicht – so meldet Harzburg auf rund 400 Meter Höhe 163!!! km/h Spitzenböen, auch das noch tiefer gelegene Wernigerode im Harz meldet jetzt eine lupenreine Orkanböen von 126 km/h. Auch in Rheinland-Pfalz mischt der Orkan langsam mit Spitzen von 133 km/h nördlich von Kaiserslautern mit.
Kran droht umzukippen: Mehrere Häuser in Pinneberg evakuiert
Weil ein 33 Meter hoher Kran umzukippen drohte, hat die Feuerwehr in Pinneberg nahe Hamburg mehrere Gebäude evakuiert. Alle anderen Optionen wie etwa der Abbau des Krans kamen aufgrund der Wetterlage nicht infrage, wie Gemeindewehrführer Claus Köster der dpa berichtet.
120 betroffene Anwohner mussten daher ihre Häuser verlassen, die meisten davon sind bei ihren Verwandten und Bekannten untergekommen. Laut Feuerwehr sei der Kran nur bei Windgeschwindigkeiten von bis etwa 120 Stundenkilometern stabil. Für die Nacht werden höhere Windgeschwindigkeiten erwartet.
Sollte der Kran umkippen, könne er zumindest keinen Personenschaden anrichten, so Köster. Auch die Polizei in der südenglischen Stadt Worthing hatte am Sonntag mit einem Kran zu kämpfen. Gleich mehrere Anrufer hatten sich wegen eines kreisenden Krans gemeldet. Die Sussex Polizei gab über Twitter Entwarnung. Der Kran sei so entworfen, dass er sich ungestört im Wind bewegen könne.
16-Jähriger am Kopf verletzt
In Paderborn ist ein 16-Jähriger durch einen herabstürzenden Ast verletzt worden. Wie die Polizei berichtete, sei er mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Er sei schwer verletzt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagabend. Mit herunterfallenden Ästen oder gar umstürzenden Bäumen hat die Feuerwehr alle Hände voll zu tun.
Auch Parks und Zoos in Brandenburg hatten sich am Sonntag genau aus diesem Grund auf das Orkantief "Sabine" vorbereitet. "Wir haben Traktoren und Kettensägen bereitgestellt und zusätzliche Helfer eingewiesen, falls der Sturm Schäden im Park anrichtet», sagte Jan Tayeb, Geschäftsführer des Wildparks Johannismühle in Baruth/Mark (Landkreis Teltow-Fläming). Der Schlosspark Oranienburg teilte mit, wegen des Sturmes aus Sicherheitsgründen zu schließen. Auch für den Montag kündigte der Park an, je nach Wetterlage möglicherweise seine Türen nicht zu öffnen. Welche Schäden der Sturm in den Brandenburger Wäldern angerichtet hat, werde sich am Montag zeigen, sagte Carsten Leßner, Referatsleiter Wald- und Forstwirtschaft im Umweltministerium Brandenburg am Sonntag. "Die Bäume sind schon stark angeschlagen durch die Trockenheit. Der Sturm könnte sich dadurch deutlich stärker auswirken." Besonders Laubbäume wie Buche und Eiche hätten viel Trockenholz in der Krone. Am Sonntagabend meldeten Feuerwehr und Polizei im Land noch keine größeren Einsätze, auf die Nacht sei man jedoch vorbereitet.
Eltern entscheiden über Schulbesuch - Uni Kassel bietet weiteren Prüfungstermin
Auch Baden-Württemberg überlässt die Entscheidung über den Schulbesuch von Kindern den Eltern. Sollten diese der Meinung sein, der Schulweg sei zu gefährlich, müssen die Kleinen nicht in die Schule.
Die Uni Kassel sieht sich auch in der Verantwortung die Anwesenheitspflicht für Studenten zu lockern. Für Prüflinge, die an möglichen Prüfungen wegen des Sturmes nicht teilnehmen können, sollen Dozenten Nachholtermine einräumen.
Regionalbahn Metronom stellt Zugverkehr ein
Das Regionalbahnunternehmen Metronom hat angekündigt, den Zugverkehr wegen des Sturmtiefs "Sabine" am Sonntagabend komplett einzustellen. Alle Züge, die gegen 19 Uhr unterwegs waren, sollten nach Unternehmensangaben noch bis an ihr Ziel fahren. Es habe bereits erste Schäden auf den Strecken des Metronom gegeben, die "ein großes Risiko darstellten. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen könne aufgrund der Wetterlage nicht eingerichtet werden, teilte Metronom mit. Das Unternehmen bedient die Strecken Uelzen-Celle-Hannover-Göttingen, Hamburg-Lüneburg-Uelzen und Hamburg-Rotenburg-Bremen.
Hamburger Hochbahn kollidiert mit umgestürzten Baum
In Hamburg ist eine U-Bahn in einen auf ein Gleis gestürzten Baum gefahren. "Unter den etwa 65 Passagieren in der Nähe der Station Hammer Kirche gebe es aktuell keine Verletzten", twitterte die Feuerwehr am Sonntagabend. Der Triebwagen habe sich in dem Baum verkeilt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Bis 19 Uhr habe die Feuerwehr in der Hansestadt wegen des Sturmtiefs Sabine» etwa 130 mal ausrücken müssen.
Auch in Iserlohn störte ein umgestürzter Baum den Betriebsablauf. Der Baum war in die Oberleitung gefallen, was wiederrum einen Lichtbogen auslöste. Der Notfallmanager der Bahn entschied daraufhin gemeinsam mit der Feuerwehr die Strecken zu sperren und den Zug zu evakuieren.
Hunderte Flüge deutschlandweit gestrichen
An den Flughäfen München und Nürnberg fielen schon am Sonntag weit mehr als 100 Flüge aus. Am Sonntag waren am Flughafen München nach Angaben eines Sprechers bereits 131 Starts und Landungen wegen des Sturms gestrichen worden. 424 der rund 1000 für Montag geplanten Flüge wurden schon bis Sonntagabend annulliert. Da ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit Arbeiten auf dem Flugfeld eingestellt werden müssen, könnte der Betrieb durch den Sturm zeitweise zum Erliegen kommen.
Am Flughafen Frankfurt sieht es ähnlich aus. Wegen der Wetterlage sind am Sonntag bereits 150 von 1200 geplanten Starts und Landungen gestrichen worden. Dabei handle es sich vor allem um Flüge innerhalb Europas, sagte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport. Für den Montag gebe es bereits 130 Annullierungen bei geplanten 1300 Flugbewegungen. Die Lufthansa rechnet mit starken Beeinträchtigungen. Das Unternehmen entschied, in München am Montag alle Kontinentalflüge bis 13.00 Uhr und alle Interkontinentalflüge bis 14 Uhr auszusetzen.
Laut einem am Sonntagabend online veröffentlichten Plan des Hamburger Flughafens sind jeweils mehr als 40 Ankünfte und Abflüge für Montag gestrichen. Weitere Streichungen und Verspätungen könnten hinzukommen, hieß es auf der Homepage des Airports. Bereits am Sonntag waren zahlreiche Flüge gestrichen worden. Betroffen waren vor allem zahlreiche Inlandsverbindungen der Lufthansa sowie der Tochtergesellschaft Eurowings.
Unterricht fällt an einigen Schulen in Bayern aus
In mindestens 20 Kreisen und kreisfreien Städten in Ostbayern, Oberfranken sowie im Südwesten sagten die Schulverwaltungen den Unterricht an allen staatlichen Schulen für Montag komplett ab. An den meisten Schulen soll eine Notbetreuung eingerichtet werden für Schüler, die von ihren Eltern nicht anderweitig versorgt werden können, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums.
Fernverkehr wird in ganz Deutschland eingestellt
Die Deutsche Bahn hat nun beschlossen, "beginnend mit NRW nach und nach alle Züge des Fernverkehrs bundesweit an größeren Bahnhöfen enden zu lassen", ließ die Bahn in ihrem für den Sturm extra eingerichteten Presseblog verlautbaren. In NRW bleibt es allerdings nicht nur beim Fernverkehr, auch der Regionalverkehr ist wegen des Orkans eingestellt. Gestrandete Bahnreisende, deren Züge wegen des Sturmtiefs "Sabine" am Sonntag nicht weiterfahren können, sollen im Rahmen ihrer Fahrgastrechte Hotelgutscheine und Taxigutscheine erhalten. In größeren Bahnhöfen sollen zudem sogenannte Übernachtungszüge bereitgestellt werden, sagte DB Konzernsprecher Achim Stauß.
Nach dem Sturm plant die Deutsche Bahn die die Bahnstrecken zunächst mit Hubschraubern abzufliegen, um Schäden auszumachen. Erst wenn Technik und Gleise in einwandfreiem Zustand sind, können wieder Züge fahren, sagte der Sprecher Stauß.
Der Fernverkehr soll nun bundesweit nach und nach komplett eingestellt werden!
Bei Bad Bentheim: IC rast in auf der Strecke liegenden Baum
Ein Intercity-Zug ist im Emsland während des aufziehenden Sturmtiefs "Sabine" in einen umgestürzten Baum gefahren und steckte auf offener Strecke fest. Der Zug aus Amsterdam mit 300 Reisenden hat seine Fahrt mittlerweile fortgesetzt - nach zweistündiger Zwangspause auf offener Strecke. Allerdings sind die Passagiere noch lange nicht an ihrem Ziel: Der IC nach Berlin sei bis nach Rheine (NRW) weitergefahren und habe wegen des zunehmenden Sturms seine Fahrt dort beendet, teilte die Deutsche Bahn am Sonntag mit.
Bahn stellt Fernverkehr im Norden weitgehend ein
Bahnsprecher Achim Stauß hat in Berlin bestätigt, dass der Fernverkehr im Norden weitgehend eingestellt wird. "Wir haben festgestellt, dass es sicherer ist, die Züge gar nicht erst in problematische Gebiete fahren zu lassen", sagte er. Die Küstenorte an der Nordsee sind mit dem Fernverkehr derzeit nicht mehr zu erreichen.
Beeinträchtigungen gibt es auch zwischen Bremen und Delmenhorst. Emden, Kiel, Norddeich und Westerland werden auch nicht mehr angefahren. Die Bahn behält sich weitere Streckensperrungen vor - der Sturm wird sich ja über ganz Deutschland erstrecken. Die Bahntickets bleiben gültig.
Kölner Domplatte gesperrt +++ Umgestürzte Bäume +++ Sperrungen im Sauerland
In Köln wurde nun die windanfällige Domplatte gesperrt. Es besteht die Gefahr, dass Steine vom Dom herabstürzen.
Wegen umgestürzter Bäume ist im Hochsauerlandkreis die Bundesstraße 229 zwischen Arnsberg und Möhnesee gesperrt.
Orkan erreicht schon den Osten: Baugerüst in Berlin umgeweht
"Sabine" lässt grüßen - nun auch aus der Hauptstadt: Dort ist im Stadtteil Mitte ein Baugerüst umgestürzt. Allerdings sind in Berlin momentan noch keine Orkanböen unterwegs. Wir haben auf unseren Karten lediglich Windstärke 8 gesehen, etwa 65 km/h. Da sollte ein Baugerüst schon noch stehen bleiben....
Eurowings stellt Betrieb weitgehend ein +++ Fluggäste sollen zuhause bleiben
Die Airline Eurowings geht auf Nummer sicher und hat fast alle Flüge für die Dauer des Sturmtiefs "Sabine" abgesagt. Gestrichen werden die Verbindungen von den Flughäfen Hamburg, Berlin, Hannover, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Stuttgart, teilte die Lufthansa-Tochter mit Sitz in Düsseldorf am Sonntag mit. Lediglich von München und Stuttgart aus gebe es noch vereinzelt Flüge. Die Fluggäste sollen nicht mehr zu den Flughäfen fahren.
Umgestürzte Bäume blockieren Bundesstraße im Harz
"Sabine" wütet im Harz: Umgerissene Bäume blockieren dort eine Bundesstraße. Die B498 sei zwischen Goslar/Oker und Clausthal/Altenau in beide Richtungen gesperrt worden, teilte die Polizei in Goslar am Sonntag per Twitter mit. Die Feuerwehren, Straßenmeistereien sowie der Landkreis seien im Einsatz. Im weiteren Verlauf wurde die B498 auch zwischen Altenau und Romkerhalle gesperrt. Auch aus den Orten Osterode und Herzberg wurden Sturmschäden und Behinderungen gemeldet.
Am Nachmittag werde der Sturm richtig in Fahrt kommen, warnte die Polizei. "Wer nicht unterwegs sein muss, bleibt am besten im Haus. Für den Rest: Fahrt vorsichtig, umsichtig und beachtet die Sperrungen." Unterdessen mussten die Hilfsdienste auch in vielen anderen Landesteilen ausrücken. Meist ging es um umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten.
Hamburger Friedhöfe geschlossen - Schulunterricht findet statt
Das ist reichlich seltsam: Die Hamburger Friedhöfe wurden wegen des Sturmtiefs geschlossen - die Kinder müssen am Montag aber in die Schule gehen. Immerhin können die Eltern ihr Kind vom Unterricht abmelden, wenn ihnen der Schulweg als zu gefährlich erscheint. Die Amtliche Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für Hamburg gilt momentan bis Montag, 4.00 Uhr.
Niedersachsen: Zugverkehr massiv eingeschränkt
Es wird langsam knifflig, noch von A nach B zu kommen - vor allem in Niedersachsen: Dort schränkt die Deutsche Bahn nach dem Fernverkehr nun auch den Regionalverkehr ein. Die Fahrten der Regionalexpress-Züge zwischen Bremen und Norddeich wurden eingestellt, teilte die Deutsche Bahn mit. Eingestellt wurden im Weserbergland die Linie zwischen Bodenfelde und Northeim sowie verschiedene S-Bahnlinien. Keine Einschränkungen meldeten unterdessen zunächst die Westfalenbahn, der Metronom, die Eurobahn und die Nordwestbahn, die andere der Regionalstrecken quer durch Niedersachsen betreiben.
Die Katastrophen-Touristen kommen
Es ist unfassbar: Die Ausläufer des Tiefs "Sabine" haben Sturm-Touristen angelockt. Winddicht eingepackt stemmten sich im nordfriesischen St. Peter-Ording zahlreiche Eltern mit ihren Kindern sowie Hundehalter mit ihren Vierbeinern gegen die schweren Böen. Auch Kite-Surfer nutzten den heftigen Wind. Das ist ziemlich fahrlässig und gefährlich. Vor allem Wälder sind heute unbedingt zu vermeiden. Die größte Gefahr geht aber ohnehin von umherfliegenden Gegenständen aus - zum Beispiel Dachziegel. Daher ist heute jeder Aufenthalt im Freien gefährlich.
"Sabine" legt Kulturleben in NRW lahm
Auch Indoor-Veranstaltungen fallen heute massenhaft aus. Da der Heimweg für die Besucher nicht sicher ist, wurden etliche Konzerte abgesagt. Die Stadt Dortmund hat alle städtischen Häuser angewiesen, am Nachmittag ihre Pforten zu schließen. Dazu gehören neben Museen, Schwimmbädern und Sportanlagen auch die Oper und das Konzerthaus. Alle Veranstaltungen, die nach 17 Uhr beginnen sollten, entfallen. Bei Veranstaltungen privater Anbieter empfahl die Stadt Besuchern, sich vorab zu informieren, ob ihr Programm stattfinde. Die Stadt Halle in Westfalen hat für Sonntagabend kurzfristig ein Konzert mit der Schlagersängerin Andrea Berg abgesagt.
Hier will man auch kein Seemann sein
Diese Bilder erreichten uns per Twitter vom Schiff "Rotterdam", das sich gerade durch den Sturm in der Nordsee wälzt. Wer hier nicht seekrank wird, ist als Seefahrer absolut geeignet.
Fußgängerzone in Leer gesperrt
Dieser Sonntagsspaziergang fällt aus: Der Orkan "Sabine" hat im ostfriesischen Leer für erste Schäden und einen Einsatz der Rettungskräfte im Stadtzentrum gesorgt. Die Fußgängerzone sei großräumig gesperrt worden, weil sich diverse Dachelemente und Dachplatten von Gebäuden gelöst hätten und auf die Straße zu fallen drohten, teilte die Leitstelle der Polizei Ostfriesland mit.
Rückenwind bringt Flieger aus New York im Rekordtempo nach Amsterdam
Es gibt auch positive Sturmauswirkungen: Die Maschine KLM644 ist im Orkan durch den starken Rückenwind mit Rekordtempo von New York nach Amsterdam geflogen. Das Grundtempo lag mit 1.317 km/h gut 400 km/h über der normalen Durchschnittsgeschwindigkeit! Ob der Flug auch ruhig verlief, ist uns nicht bekannt....
Schon 143 km/h auf dem Brocken +++ Gefahr durch umherfliegende Gegenstände
Tageshöchstwert vom Brocken: Vom höchsten Berg Norddeutschlands haben wir die Meldung erhalten, dass es dort mit 143 km/h weht. Da bleibt niemand mehr auf den Beinen. An der See sind die 100 km/h auch durchbrochen worden.
Generell besteht heute im Freien Lebensgefahr - vor allem durch umherfliegende Gegenstände. Wir wollen keine Panik schüren, aber wir wollen, dass niemand zu Schaden kommt und alle den Sturm gesund überstehen. Bleiben Sie einfach Zuhause bei einer Tasse Tee und verfolgen Sie unseren Live-Ticker.
Höchste Unwetterwarnstufe im Schwarzwald
In Teilen des Schwarzwaldes hat der DWD die höchste der insgesamt vier Warnstufen ausgerufen. Für die meisten Teile Deutschlands gilt die zweithöchste Warnung. Das ist aber immer noch sehr gefährlich. Durch umherfliegende Gegenstände wie Dachziegeln besteht Lebensgefahr.
Das Sturmtief "Sabine" wird die ganze Nacht von Norden nach Süden durch das Land ziehen.
Etliche Flüge in Hamburg, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Hannover und Bremen fallen aus
"Sabine" wirbelt alles durcheinander - Fahrpläne der Bahn und auch auf Flughäfen. An den Flughäfen Hannover und Bremen wurden am Sonntag etliche Flugverbindungen gestrichen. Auch am Hamburger Flughafen sind zahlreiche Flüge gestrichen worden. Betroffen waren vor allem zahlreiche Inlandsverbindungen der Lufthansa sowie der Tochtergesellschaft Eurowings in den Süden Deutschlands. Die Annullierungen aller Flüge beider Fluggesellschaften am Sonntag seien ausnahmslos auf die Sturmwarnung zurückzuführen. In Frankfurt geht es auch schon los: Wegen der Wetterlage sind am Sonntag 100 Starts und Landungen von Flugzeugen am Frankfurter Flughafen gestrichen worden. In München sind schon rund 80 Verbindungen ausgefallen. Auch in Köln und Düsseldorf kommt es zu Ausfällen. Informieren Sie sich rechtzeitig, falls sie heute oder morgen fliegen wollen.
Krasse Bilder aus Wales
Im walisischen Strandort Aberytwyth an der Irischen See klatschte der Orkan mit unfassbarer Wucht auf die Küste.
Wie der Sturm "Ciara" über Großbritannien und die Niederlande wehte, erfahren Sie hier.
Über 130 km/h: Auf dem Brocken geht es richtig rund!
Orkan Sabine ist in Deutschland angekommen. Als erstes spürte die volle Breitseite des Orkans der Brocken. Mit mehr als 130 km/h herrscht volle Orkanstärke. Man kann sich dort kaum mehr bewegen, selbst stehen ist schwierig. Ein Hotelgast auf Niedersachsens höchstem Berg sagte: "Mir hat es den Koffer beinahe aus den Händen gerissen. Meine Frau war auf einmal 10 Meter von mir weg".
Emden, Norddeich, Kiel und Westerland nicht mehr zu erreichen
Wegen des anrückenden Orkantiefs "Sabine" hat die Deutsche Bahn am Sonntag den Ausfall zahlreicher Zugverbindungen angekündigt. So seien die Küstenregionen und stark sturmgefährdete Regionen wie Emden, Norddeich, Kiel und Westerland ab der Mittagszeit nicht mehr mit Fernverkehrszügen zu erreichen, teilte das Unternehmen am Morgen mit. Diese Einschränkung betreffe beispielsweise IC-Züge zwischen Norddeich und Hannover/Koblenz, ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und Kiel beziehungsweise Westerland sowie die Strecken des EC zwischen Hamburg und Kopenhagen/Aarhus. Der Sylt Shuttle verkehrt demnach von Niebüll das letzte Mal um 12.05 Uhr, von Westerland um 12.00 Uhr.
Schulen bleiben auch in Hessen geschlossen
"Sabine" macht die Schulen zu: Etwa 30 nordhessische Schulen werden am Montag geschlossen bleiben, vor allem aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg (Nordhessen). Eltern in Hessen steht es laut dem hessischen Kultusministerium frei, ihre Kinder zur Schule zu schicken. "Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler geht immer vor", heißt es in einer Presseerklärung des Ministeriums. "Die Eltern sollten sich daher ständig über die aktuellen Straßen-und Witterungsverhältnisse informieren und dann abwägend entscheiden." Der Schule müssen sie aber Bescheid geben, wenn die Kinder zuhause bleiben.
Orkan Sabine kappt Fährverbindungen
Wegen des anrückenden Orkantiefs "Sabine" sind etliche Fährverbindungen zu den Nordseeinseln am Sonntag eingestellt worden. Betroffen war die Verbindung nach Wangerooge. Zwischen Borkum und Eemshaven wurde eine Pendelfahrt gestrichen, die Nachmittagfähre von Emden nach Borkum sollte eine Stunde früher als üblich ablegen, teilte die AG Ems mit. Auch für Montag und Dienstag wurde mit möglichen Verzögerungen gerechnet. Die Fähre zwischen Norddeich und Norderney sollte nach Angaben der Reederei Frisia am Sonntagmittag den Verkehr einstellen. Die Fähre zwischen Neuharlingersiel und Spiekeroog sollte am Sonntag wegen des aufziehenden Sturms früher ablegen, auch am Montag wurden die Abfahrten vorverlegt. Die abendliche Abfahrt von Baltrum zum Festland wurde abgesagt.
Kölner Airport erwartet Ausfälle
Wegen des aufziehenden Orkans "Sabine" rechnet der Flughafen Köln/Bonn mit Flugausfällen. Ab dem Nachmittag könne es zu Unregelmäßigkeiten oder Ausfällen kommen, teilte der Flughafen auf Twitter mit. Passagiere sollten sich bei ihren Airlines darüber informieren, ob ihr Flug planmäßig abhebe. Sabine" wird am Nachmittag auf Nordrhein-Westfalen treffen. In der Nacht werden Windgeschwindigkeiten von rund 120 Kilometern pro Stunde erwartet.
Bundesliga-Partie Mönchengladbach-Köln abgesagt +++ Bayern - Leipzig kein Problem
Das Fußball-Bundesligaspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Sonntagnachmittag ist wegen Orkan Sabine abgesagt worden. Das teilten beide Clubs am Morgen auf ihren Webseiten mit. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass eine sichere Abreise der Fans nicht gewährleistet werden könne.
Das rheinische Derby sollte eigentlich um 15.30 Uhr im Borussia-Park angepfiffen werden und wäre um kurz vor 17.30 Uhr beendet gewesen. Zwar wird während dieses Zeitraumes noch kein Unwetter erwartet, das Sturmtief soll jedoch unmittelbar danach durch die Region ziehen. Wann das Spiel nachgeholt wird, ist noch unklar. Dem Bundesliga-Topspiel zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig am Sonntagabend droht in München unverändert keine Absage. Aus meteorologischer Sicht könne das Spiel problemlos stattfinden.
Böen erreichen möglicherweise Speed bis zu 200 km/h
Wie heftig wird das Sturmtief "Sabine" in Deutschland? RTL-Meteorologe Björn Alexander erklärt: "Im Flach- und Binnenland erreicht der Sturm Geschwindigkeiten von 90 bis 110 Stundenkilometern, zum Teil bis 120 Stundenkilometern." An den Küsten könnten es 110 bis 140 Stundenkilometer werden, so der Wetterexperte.
Am heftigsten wird es höhere Lage treffen: "Auf den Bergen können es 130 bis 200 Stundenkilometer werden. Wobei die 200 Stundenkilometer für den Oberharz und den Brocken gelten", so Alexander. Die heftigsten Böen würden sich mit dem sogenannten "Kaltfrontdurchgang" entladen. Dieser beginne am Abend von Nordwest in Richtung Südost.
Auch Skispringen in Willingen abgesagt
In Willingen in Nordhessen geht heute nichts mit Skispringen. Nach dem Sieg von Lokalmatador Stephan Leyhe am Samstag geht bei dem Wind heute nichts an der Mühlenkopfschanze im Upland.
Erste Flüge in den Niederlanden annulliert
In den Niederlanden sind schon erste Flüge abgesagt worden. Die Fluggesellschaft KLM annullierte vorsorglich Dutzende innereuropäische Flüge ab und zum Amsterdamer Flughafen Schiphol. Außerdem sagte der niederländische Fußballverband KNVB für Sonntag alle Spiele der Profiligen ab.
Kölner Zoo und Domplatte werden geschlossen - alle Schulen und Kitas dicht
In Köln wappnet sich die Stadt gegen den Sturm: Der Kölner Zoo wird am Sonntag geschlossen bleiben. Noch ist nicht entschieden, ob der Zoo am Montag wieder öffnet. Auch die Dombauverwaltung hält es für wahrscheinlich, dass die windanfällige Domplatte geschlossen werden wird. Außerdem werden alle städtischen Schulen und Kitas in der Domstadt geschlossen bleiben. Dies twitterte am Samstag ein Sprecher der Stadt.
Bahn rüstet sich - Tickets können kostenfrei storniert werden
Die Deutsche Bahn bereitet sich auf mögliche Probleme am Sonntag vor. "Reisende, die ihre Fahrt wegen des zu erwartenden Sturms auf einen anderen Tag verschieben möchten, können dies unkompliziert tun", sagte ein Bahnsprecher. Wer nicht reisen möchte, kann die Fahrkarte kostenfrei stornieren. Außerdem würden alle Tickets an den kritischen Tagen vom 9. bis einschließlich 11. Februar ihr Gültigkeit behalten.
"Wir haben alle Bereitschaften mobilisiert und in jeder Region doppelt verstärkt", sagte eine Bahn-Sprecherin am Samstag. Das Bahnpersonal sei auf Schadensfälle wie zerstörte Oberleitungen oder umgekippte Bäume vorbereitet.
Niederlande warnen: nicht mit Wohnwagen fahren
Auch andere europäische Länder rüsteten sich für das Orkantief. Der niederländische Wetterdienst forderte Autofahrer auf, nicht mit Anhängern und Wohnwagen zu fahren. In Irland wurde die Parlamentswahl vom Wetter beeinträchtigt. Viele der rund 3,4 Millionen wahlberechtigten Iren waren früher als gewöhnlich ins Wahllokal gegangen, weil der Wetterdienst für den Abend heftigen Wind und Regen für Teile des Landes vorhergesagt hatte - ein Vorbote des Sturms Ciara, der am Sonntag über das Land fegen soll.
Kleiner Vergleich zu Kyrill: Damals gab es im Flachland 145 km/h
Beim Sturm "Sabine" wird zwischen Windstärke 9 und 12 alles drin sein. Bereits am Sonntagmittag werden im Norden die ersten schweren Sturmböen erwartet, im Bergland auch orkanartige Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometern und mehr. Vereinzelt kann es auch Gewitter mit Starkregen geben. Zum Vergleich: Beim verheerenden Orkan Kyrill im Januar 2007 wurde die stärkste Böe in tiefen Lagen in Düsseldorf mit 145 Stundenkilometern registriert.
Lebensgefahr in Großbritannien
Der Sturm Sabine macht sich langsam auf den Britischen Inseln bemerkbar. Englische Medien warnen vor "Ciara", wie der Sturm dort genannt wird. Es bestehe Lebensgefahr - und zwar in allen Teilen des Königreiches. Wie in Deutschland wird auch auf der Insel mit Windgeschwindigkeiten von weit über 120 km/h gerechnet. Am schlimmsten wird es in den Küstengebieten werden. Dort sei die tödliche Gefahr durch umherfliegende Gegenstände am größten. Es wird damit gerechnet, dass Straßen und Brücken unpassierbar werden, Fährverbindungen eingestellt werden und die Bahn Probleme bekommt. Auch Flughäfen werden wohl geschlossen.
Weitere Schulen bleiben am Montag geschlossen
Wegen des aufziehenden Sturmtiefs "Sabine" haben weitere Städte in NRW angekündigt, den Unterricht an ihren Schulen ausfallen zu lassen. Die Schulen im Kreis Paderborn und in Schwelm in Westfalen sollen am Montag geschlossen bleiben, wie die Behörden mitteilten. Damit schließen sich die Gemeinden Städten wie Essen, Neuss und Gelsenkirchen an, die sich dafür bereits am Freitag entschieden hatten.
Sturmflut erwartet - es besteht Überflutungsgefahr für Strände
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie BSH erwartet für die Nordsee in der Nacht zu Montag sowie in den darauffolgenden Tagen erhöhte Wasserstände. Dann droht Hochwasser an der Nordsee von der nordfriesischen Küste bis zur Elbmündung und in Hamburg. Das kann auch zur Überflutung des Hamburger Fischmarkts führen.
An der niedersächsischen Nordseeküste könnte es am Montag an manchen Orten zu einer leichten Sturmflut kommen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erwartet erhöhte Wasserstände. "Es besteht Überflutungsgefahr für Strände, Vorländer und Hafenflächen", hieß es.
Skispringen in Willingen wegen Sturms vorverlegt
Bevor Sturm Sabine überhaupt im Land ist, wirbelt er schon das Programm im Sport durcheinander. Das Weltcup-Skispringen in Willingen wurde wegen der ungünstigen Wetterprognosen vorverlegt. Wie die Organisatoren mitteilten, findet der Wettkampf am Sonntag nicht wie geplant um 16.00 Uhr, sondern bereits um 10.15 Uhr statt. Skispringen ist eine sehr windsensible Sportart - bei Sturm geht gar nichts.
Orkanböen werden überall erwartet
In allen Bundesländern wird am Sonntag und am Montag mit Orkanböen zu rechnen sein. Im nordwestlichen Brandenburg wird es vor allem im Kreis Havelland, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz Gewitter und Windgeschwindigkeiten um 110 Kilometer je Stunde geben. Die Böen könnten dort auch mit 120 Kilometer pro Stunde über das Land fegen.
In Bayern kommt der Sturm etwas später, aber nicht weniger heftig: Für weite Teile des Freistaats rechnen die Wetterexperten mit Windgeschwindigkeiten um die 100 Stundenkilometer. Am Montag sind dann orkanartige Böen mit bis zu 120 Stundenkilometern zu erwarten.
Bis zu 180 km/h - So stark wird Sabine wehen
Den Höhepunkt seiner Macht wird Sturm "Sabine" wohl in der Nacht zum Montag erreichen. Dann gesellt sich zu dem Orkantief eine Kaltfront. Selbst in den Niederungen können Böen dann die Windstärke elf bis zwölf erreichen. Noch heftiger wird sich "Sabine" über den Bergen austoben: Mit 120 bis 150 Stundenkilometern werden die Böen in der Nacht zum Montag über die Gipfel fegen. Auf dem Brocken im Harz können 180 km/h erreicht werden.
Sturm-Vorbereitungen laufen - Flughäfen könnten geschlossen werden
Der Sturm wirft schon seine Schatten voraus, ehe der Wind an Stärke zulegt: Bei der Bahn bereiten sich Räumkräfte auf einen Einsatz vor - großflächige Zugausfälle im Berufsverkehr am Montagmorgen sollen möglichst verhindert werden. Beim Landesbetrieb Straßenbau in NRW wurden Rufbereitschaften verstärkt. Auch der Flughafen Köln/Bonn wird "sturmfest" gemacht. Möglicherweise müssen die Flughäfen am Sonntag und Montag immer wieder geschlossen werden. Der Sturm könnte auch den Flugbetrieb an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld einschränken. Eine Flughafensprecherin sagte, dass die Abfertigung ab einer Windgeschwindigkeit von mehr als 70 Kilometern pro Stunde nicht mehr möglich sei.
In vielen Städten bleiben Montag die Schulen zu
Die Vorbereitungen auf Orkan "Sabine" laufen. Mehrere Städte wie Essen, Neuss und Gelsenkirchen lassen am Montag alle ihre Schulen geschlossen - anderswo sollen die Eltern entscheiden, ob sie den Weg zur Schule für sicher halten.
Die Stadt Essen stellte fest, dass am Montag eine "sichere Erreichbarkeit der Schulen nicht garantiert werden" könne. Daher werde kein Unterricht stattfinden. Auch in der Stadt Münster wird der Unterricht am Montag wohl komplett ausfallen: Sie empfahl den Eltern, "ihre schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen am Montag zu Hause zu lassen und nicht zur Schule zu schicken". Begründung: Die Wetterlage und die "damit einhergehenden möglichen Gefahren". Die Stadt Köln wollte sich am Freitag noch nicht festlegen und verwies auf die aktuellen Regelungen. "Es entscheiden die Eltern, ob der Schulweg zumutbar und sicher ist."
"Das wird gefährlich"
DWD- und RTL-Meteorologen waren vor dem Sturm: "Das wird gefährlich", warnte der Meteorologe Andreas Friedrich vor den Folgen des Orkantiefs "Sabine". Der Bahnverkehr wird massiv leiden: Das Unternehmen empfiehlt Reisenden, die zwischen Sonntag und Dienstag fahren wollen, die Reise zu verschieben.
RTL-Wetterexperte Christian Häckl sagt: Der Sturm kommt schneller als gedacht!
RTL-Meteorologe Christian Häckl hat den Orkan als einer der ersten Wetterexperten auf dem Schirm gehabt. Seine neueste Prognose: "Dieser Sturm hat großes Potential, es besteht zumindest lokal die Gefahr, dass die extremen Orkanböen von den Bergen auch ins Flachland kommen und schwere Schäden anrichten. Neueste Computerberechnungen sagen: Der Sturm kommt schneller als gedacht, auch im Westen Deutschlands drohen schon Sonntagnachmittag schwere Sturmböen!"
NRW: Kinder sollen nicht in die Schulen kommen - Ministerium warnt die Eltern!
In NRW geht man kein Risiko ein! Alle Schulkinder dürfen am Montag zuhause bleiben. Das hat das zuständige Ministerium am Freitag in dieser Schulmail mitgeteilt. "Oberste Priorität hat die Sicherheit und Unversehrtheit aller Schülerinnen und Schüler", sagte Staatssekretär Mathias Richter (FDP) am Freitag. Offen müssen die Schulen trotzdem haben. Wenn Eltern nicht wissen, wo sie ihre Kinder so spontan unterbringen sollen, gibt es eine Not-Betreuung in den Schulen.
Deutsche Bahn bittet darum, Reisen zu verschieben
Im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn wird ab Sonntagabend mit erheblichen Beeinträchtigungen insbesondere im Norden und Westen Deutschlands gerechnet. "Wir empfehlen unseren Reisenden von Sonntag, 09.02.2020 bis Dienstag, 11.02.2020 ihre geplante Reise auf einen anderen Tag zu verschieben." Bei der Bahn rechnet man also damit, dass die Folgen des Orkans mehrere Tage zu spüren sein werden.
Lufthansa, Eurowings & Co. beobachten die Lage
Ein Lufthansa-Sprecher sagt auf RTL-Anfrage: "Wir beobachten die Wetterlage ganz genau. Noch können wir nicht absehen, ob der Orkan Auswirkungen auf den Flugverkehr haben wird. Die operativen Auswirkungen lassen sich derzeit nicht abschätzen." Zur Lufthansa gehören auch die Airlines Austrian, SWISS und Eurowings.
Städte mahnen zur Vorsicht
Wegen des anziehenden Orkantiefs "Sabine" warnen Städte und Gemeinden in NRW vor Spaziergängen unter Bäumen. So mahnten die Städte Köln und Düsseldorf die Bevölkerung am Freitag, Waldgebiete, Parkanlagen, Friedhöfe und Alleen am Sonntag zu meiden. Die Stadt Köln schließt den Angaben nach den Lindenthaler Tierpark, den Botanischen- und den Forstbotanischen Garten. Die neue Düsseldorfer Waldschule sagte ihren Tag der offenen Tür für Sonntag ab. Der Wildpark am Grafenberger Wald bleibt den Angaben nach ebenfalls zu.
In Verbindung mit Schauern und Gewittern würden orkanartige Böen von bis zu 120 Stundenkilometern nicht ausgeschlossen, warnte die Stadt Köln. Deshalb könnten Bäume umstürzen oder Äste abbrechen.
2020-02-10 12:35:27Z
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