Jürgen Klinsmann ist nicht mehr Trainer von Hertha BSC. Dies verkündete er auf seiner Facebookseite. Er hatte den Job als Nachfolger des glücklosen Ante Covic erst Ende November übernommen. Sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats wolle er aber wieder aufnehmen, dies hatte wegen seiner Trainertätigkeit geruht.
Der ehemalige Bundestrainer verkündete diesen Entschluss mit einer langen Erklärung auf seiner Facebookseite, in der er scharfe Kritik an den namentlich nicht genannten Klubchefs um Sportdirektor Michael Preetz und Präsident Werner Gegenbauer übte.
Der Klub selbst wurde davon überrascht und offenbar auch nicht informiert. Hertha habe nach eigenen Angaben bislang keine Kenntnis von einem Rücktritt, gab der Klub wenige Minuten nach Klinsmanns Verlautbarung bekannt.
Als Cheftrainer benötige er für diese Aufgabe, Vertrauen der handelnden Personen, schrieb er: „Gerade im Abstiegskampf sind Einheit, Zusammenhalt und Konzentration auf das Wesentliche die wichtigsten Elemente. Sind die nicht garantiert, kann ich mein Potenzial als Trainer nicht ausschöpfen und kann meiner Verantwortung somit auch nicht gerecht werden.“
Klinsmann hat sich schon verabschiedet
Klinsmann hatte Hertha auf dem 15. Tabellenplatz übernommen. Trotz massiver Investitionen im Kader in der Winterpause konnte er die sportliche Lage aber kaum verbessern, derzeit liegen die Berliner auf dem 14. Rang und haben sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Am Wochenende hatte die Mannschaft 1:3 im eigenen Stadion gegen den FSV Mainz verloren. In neun Bundesligaspielen kam Klinsmann auf drei Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen.
Eigentlich lief sein Vertrag nur bis kommenden Sommer, Klinsmann wollte aber offenbar länger im Amt bleiben. Davon seien seine Vorgesetzten ob der vergangenen Wochen aber nicht überzeugt gewesen. Bereits am Morgen habe er sich laut BILD von der Mannschaft verabschiedet.
Das Training am Vormittag leitete er nicht mehr, dies übernahm sein Assistent Alexander Nouri. Ob der ehemalige Werder-Trainer selbst im Amt bleibt, ist unklar. Als Nachfolger für Klinsmann kämen unter anderem Niko Kovac oder Bruno Labbadia in Frage. Beide Namen wurden bereits im Herbst gehandelt.
Klinsmanns Erklärung im Wortlaut
Liebe Herthaner,
auf diesem Wege sage ich ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spieler, Fans, Zuschauer, Betreuer und Mitarbeiter von Hertha BSC für die Unterstützung, die vielen Begegnungen und den Austausch in den vergangenen zehn Wochen. Diese Zeit war für mich überaus spannend und brachte viele interessante neue Einblicke. Der Klub und die Stadt sind mir noch stärker ans Herz gewachsen.
Ende November haben wir mit einem hochkompetenten Team dem Wunsch der Vereinsführung entsprochen und ihr in einer schwierigen Zeit geholfen. Wir waren in der relativ kurzen Zeit auf einem sehr guten Weg, haben auch dank der Unterstützung vieler Menschen trotz meist schwieriger Spiele inzwischen sechs Punkte Abstand zum Relegationsplatz. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Hertha das Ziel – den Klassenverbleib - schaffen wird.
Als Cheftrainer benötige ich allerdings für diese Aufgabe, die noch nicht erledigt ist, auch das Vertrauen der handelnden Personen. Gerade im Abstiegskampf sind Einheit, Zusammenhalt und Konzentration auf das Wesentliche die wichtigsten Elemente. Sind die nicht garantiert, kann ich mein Potenzial als Trainer nicht ausschöpfen und kann meiner Verantwortung somit auch nicht gerecht werden.
Deshalb bin ich nach langer Überlegung zum Schluss gekommen, mein Amt als Cheftrainer der Hertha zur Verfügung zu stellen und mich wieder auf meine ursprüngliche langfristig angelegte Aufgabe als Aufsichtsratsmitglied zurückzuziehen.
Die Anhänger, die Spieler und die Mitarbeiter sind mir in dieser Zeit natürlich ans Herz gewachsen und deshalb werde ich weiter mit der Hertha fiebern. Ich freue mich weiterhin auf viele Begegnungen in der Stadt oder im Stadion.
HaHoHe
Euer Jürgen
2020-02-11 10:03:00Z
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