Der Höhepunkt der Coronavirus-Epidemie in China ist vorerst nicht in Sicht: Zu Wochenbeginn springt die Zahl der Infizierten über 70.000. In Peking ist offiziell von 1770 Virus-Toten die Rede. Wie sehen die Daten weltweit aus? Die aktuellen Zahlen in der Übersicht.
Die Volksrepublik China stemmt sich mit aller Macht gegen die Ausbreitung der ansteckenden Lungenkrankheit Covid-19: Wie aus den zu Wochenbeginn veröffentlichten Daten aus Peking hervorgeht, stieg die Zahl der bestätigten Virusinfektionen in China zuletzt um weitere 2211 Erkrankte auf 70.548 Fälle. Experten rechnen mit einer hohen Dunkelziffer. Wann die Epidemie ihren Höhepunkt erreichen wird, ist noch offen.
Anzeichen für eine Trendwende sind nicht zu erkennen: Die Zahl der neu gemeldeten Infektionen legte zuletzt zum ersten Mal seit drei Tagen wieder zu. Mit 105 neuen Todesopfern verzeichnen die Gesundheitsbehörden in Peking aktuell 1770 offizielle Todesfälle im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2 genannten Coronavirus.
Der Schwerpunkt der Epidemie liegt weiterhin in der zentralchinesischen Provinz Hubei rund um die Millionenmetropole Wuhan, wo die Virus-Erkrankung Ende 2019 zuerst aufgetreten war. Dort, im dicht bevölkerten Inneren des Riesenreichs, stehen weiterhin Millionen Menschen unter strikten Quarantäne-Maßnahmen zur Seuchenabwehr.
Weltweit liegt die Gesamtzahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen aktuell bei 71.330 Personen. Außerhalb der Region Festlandchina gibt es weiterhin lediglich fünf bestätigte Coronavirus-Todesfälle.
In Europa wurde am Wochenende der Tod eines mit dem Virus infizierten Chinesen in Paris registriert. Auch Taiwan meldete am Sonntag den ersten Coronavirus-Toten. Zuvor waren außerhalb der Volksrepublik nur in Hongkong, Japan und auf den Philippinen Menschen dem Virus erlegen.
Damit entfallen derzeit rund 98,9 Prozent aller weltweiten Covid-19-Erkrankungen auf die Volksrepublik China. Die Letalitätsrate, also das Verhältnis aus tödlich verlaufenen Infektionen zur Gesamtzahl der Infizierten, liegt derzeit insgesamt bei 2,5 Prozent - und außerhalb Chinas bei nur 0,6 Prozent.
In Deutschland wurden bislang 16 Coronavirus-Fälle gemeldet. Davon konnten bereits drei Patienten als geheilt entlassen werden. 13 weitere Infizierte befinden sich in Kliniken in Bayern weiterhin abgeschirmt in Behandlung.
Die Gruppe der vor zwei Wochen aus China ausgeflogenen und im pfälzischen Germersheim unter Quarantäne gestellten Deutschen konnte am Wochenende aus der Isolierung entlassen werden. Unter den mehr als 120 Personen fand sich bis Ablauf der maximalen Inkubationszeit kein einziger Coronavirus-Fall.
Eine weitere Gruppe mit 20 China-Rückkehrern, die vor einer Woche in Deutschland ankamen, wartet in einer Unterkunft in Berlin-Köpenick auf das Ende der Quarantäne. Auch hier sind bislang keine weiteren Infektionsfälle aufgetreten.
Für Aufsehen sorgte am Wochenende der Fall des in Kambodscha angekommenen Kreuzfahrtschiffs "Westerdam". Die rund 2300 Menschen an Bord - darunter 57 Deutsche - durften das Schiff am Sonntag nach einer tagelangen Irrfahrt verlassen. Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass bei einer 83-jährigen US-Amerikanerin nachträglich doch eine Coronavirus-Infektion festgestellt worden war. Die Gäste, die bereits nach Hause gereist seien, würden von ihren örtlichen Gesundheitsbehörden kontaktiert, teilte die Reederei mit.
Außerhalb des chinesischen Festlandsgebiets bleiben die Fallzahlen somit bislang überschaubar. Die größte Ballung an Infizierten findet sich in Japan. Allerdings geht die Ansammlung auf einen Sonderfall zurück: Im Hafen von Yokohama rund 25 Kilometer südwestlich von Tokio wartet das Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" auf ein Ende der Infektionswelle. An Bord befinden sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch zehn Deutsche.
Das Problem: Unter den mehr als 3000 Passagieren des unter Quarantäne stehenden Schiffes wurden mittlerweile 355 Infektionen festgestellt. Unter den Erkrankten befinden sich auch zwei der zehn Staatsbürger aus Deutschland. Die Fallzahlen für Japan stiegen damit zuletzt auf 414 Fälle.
Die Infizierten werden von den japanischen Gesundheitsbehörden betreut, zur Behandlung von ihren Mitreisenden isoliert und von Bord gebracht. In speziell ausgestatteten Klinikeinrichtungen wird der Verlauf der Erkrankung überwacht. Der Fall der "Diamond Princess" schiebt Japan in der Coronavirus-Statistik weit nach oben: Von dem riesigen Schiff, das Kritiker bereits als "schwimmende Petrischale" bezeichneten, stammt die bisher größte Gruppe an Coronavirus-Patienten außerhalb Chinas.
Vor dem Wochenende hatte eine erweiterte Definition der Coronavirus-Diagnose deutliche Sprünge in der offiziellen Statistik hinterlassen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte zuletzt vor vorschnellem Optimismus: Es sei "unmöglich", den weiteren Verlauf der Epidemie vorherzusagen, betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Auch in Deutschland bleiben die Behörden wachsam. "Wir schätzen das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland weiter als niedrig ein", fasste der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, die aktuelle Lage zusammen. Bedrohlicher könne das Virus aber in Entwicklungsländern sein. "Man muss mehr tun, um die Gesundheitssysteme in ärmeren Ländern zu stärken", sagte er. Ein gutes Gesundheitssystem sei in der Lage, einen Ausbruch einzudämmen.
2020-02-17 12:13:47Z
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