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Coronavirus-Folgen: Rückholflug aus Wuhan mit 102 Deutschen gelandet - DER SPIEGEL

Coronavirus-Folgen: Rückholflug aus Wuhan mit 102 Deutschen gelandet - DER SPIEGEL

Der Bundeswehr-Jet mit 102 Deutschen aus dem Coronavirus-Gebiet in China ist auf dem Flughafen Frankfurt am Main gelandet.

Aus Sicherheitsgründen hatte die Bundeswehr sieben der Rückkehrer bereits im Flugzeug isoliert. Nach SPIEGEL-Informationen waren die Passagiere zwar beim Abflug aus der Krisenregion symptomfrei, klagten aber während des Fluges über Kopfschmerzen oder Übelkeit.

Obwohl es keine konkreten Hinweise gibt, dass die Personen infiziert sind, setzte die Luftwaffe die Personen nach dem Abflug in den sogenannten roten Bereich des Fliegers, der durch ein paar Sitzreihen vom Rest abgetrennt ist, um auch das kleinste Risiko für die anderen Rückkehrer auszuschließen.

Gesundheitsminister Jens Spahn warnte nach den ersten Meldungen über die sieben Verdachtsfälle an Bord vor zu schnellen Interpretationen. "Aus Gründen der Vorsicht wurde während des Fluges jeder Passagier mit dem kleinsten Husten wie geplant separat gesetzt", sagte sein Sprecher dem SPIEGEL. Bei der Ankunft in Frankfurt würden die Mitarbeiter des örtlichen Gesundheitsamtes alle Passagiere aus Wuhan erneut gründlich ärztlich untersuchen.

Sie würden direkt in eine zum Untersuchungszentrum umfunktionierte Sporthalle auf dem Flughafengelände gebracht, teilte die Bundespolizei auf SPIEGEL-Anfrage mit. Dort soll es einen Schnelltest auf das Coronavirus geben.

Rückkehrer, bei denen auch nach der Landung kein Coronavirus-Verdacht besteht, müssen wegen der 14 Tage dauernden Inkubationszeit zunächst für zwei Wochen in Quarantäne. Sollten Infizierte unter den Rückkehrern sein, geht es für diese Passagiere direkt in ein Universitätsklinikum.

In dem Flugzeug hätten sich insgesamt 128 Passagiere befunden, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Thomas Gebhart (CDU). Es handele sich um 102 deutsche Staatsbürger, die anderen 26 stünden mit ihnen in familiärer Verbindung. Gebhart sprach von Menschen aus China, Rumänien und den USA.

Gestartet war der Airbus A310 der Luftwaffe um 02.22 Uhr MEZ (09.22 Uhr Ortszeit) vom Flughafen des schwer von der Lungenkrankheit heimgesuchten Wuhan in Zentralchina, wie das Einsatzführungskommando berichtete. Die Landung in Frankfurt erfolgte mit einiger Verzögerung.

Der Flieger durfte nicht, wie ursprünglich geplant, in Moskau zwischenlanden. Stattdessen sei er zur finnischen Hauptstadt Helsinki umgeleitet worden, um zu tanken und die Crew auszutauschen, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in Bonn.

"Wir haben die Überfluggenehmigung gehabt und auch die Landegenehmigung war in Aussicht gestellt. Das hat sich jetzt anders entwickelt", sagte sie. "Was jetzt neben der offiziellen Erklärung von mangelnden Kapazitäten am Flughafen in Moskau die Gründe sind, das werden wir sicherlich in der nächsten Woche gemeinsam dann noch mit dem Auswärtigen Amt besprechen."

Unter den Betroffenen herrschte vor dem Abflug in Wuhan Erleichterung: "Glücklich am Gate zu sein", berichtete eine Frau, die nicht genannt werden wollte, kurz vor dem Start. Die Gruppe hatte sich schon am Vorabend am Flughafen versammelt und dort auch die Nacht verbracht. "War bis hier doch alles schon ganz schön anstrengend."

Rheinland-Pfalz sieht sich gut vorbereitet für die Quarantäne der deutschen Staatsbürger und Familienangehörigen. In der Germersheimer Südpfalz-Kaserne würden die "Menschen, die einiges durchgemacht haben", eine gute und angemessene Betreuung erhalten, sagte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) in Germersheim. Es stehen insgesamt 128 Zimmer in einem bisher unbewohnten Gebäude auf dem Areal bereit. "Die Betreuung in der roten Zone übernehmen 27 Freiwillige des DRK", sagte Michael Sieland vom Deutschen Roten Kreuz.

Rechtliche Grundlage für die Quarantäne ist das Infektionsschutzgesetz. Die Kosten dafür trägt laut Gesundheitsministerium der Bund; den Rückkehrern würden lediglich die Kosten eines Economy-Flugs in Rechnung gestellt, sagte Staatssekretär Gebhard.

"Mit der nötigen Gelassenheit"

In Deutschland gibt es bisher sieben bestätigte Infektionsfälle, alle stehen im Zusammenhang mit der Firma Webasto in Bayern. Darunter sind sechs Angestellte des Autozulieferers, einer davon hat sein Kind angesteckt. "Sie sind momentan alle in sehr gutem gesundheitlichem Zustand", betonte Spahn.

Deshalb solle die Bevölkerung "zwar mit Wachsamkeit, aber auch mit der nötigen Gelassenheit" mit dem Thema Coronavirus umgehen, betonte Spahn in Hinblick auf die Angehörigen der Infizierten in Bayern, die nun teilweise von ihrer Umgebung gemieden würden. "Was mir am meisten Sorgen macht, sind die Verschwörungstheorien aller Art, die zurzeit in sozialen Medien verbreitet werden und die nur ein Ziel haben: Unsicherheit zu verbreiten."

Ein weiterer deutscher infizierter Staatsbürger wurde in Spanien registriert. Der Deutsche auf der Kanareninsel La Gomera ist der erste bekannte Fall in Spanien. Er sei mit einem der in Deutschland infizierten Patienten in Kontakt gewesen, teilte die spanische Regierung mit.

In China erlebte die Epidemie am Samstag den bisher höchsten Anstieg der Infektionen und Toten innerhalb eines Tages. Die Gesundheitskommission in Peking meldete einen Zuwachs um fast 2000 auf 11.791 Erkrankte. Die Zahl der Todesfälle kletterte um 46 auf 259. Außerhalb der Volksrepublik wurden bisher in zwei Dutzend Ländern rund 150 Infektionen gezählt.

Icon: Der Spiegel

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2020-02-01 15:43:02Z
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