In Frankreich ist ein 80-jähriger Tourist aus China an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Es ist der erste bestätigte Todesfall in Europa. In China werden die Maßnahmen gegen die Ausbreitung verschärft.
Frankreich hat den ersten Todesfall durch das neuartige Coronavirus aus China gemeldet. Bei dem Opfer handele es sich um einen 80-jährigen Touristen aus China, teilte Gesundheitsministerin Agnès Buzyn mit. Nach ihren Angaben ist dieser Todesfall der "erste außerhalb Asiens und der erste in Europa".
In China war die Zahl der Infektionen und Todesfälle durch das neuartige Coronavirus zuvor weiter gestiegen. Chinas Gesundheitskommission bestätigte 143 neue Todesfälle. Damit sind nun insgesamt 1523 Tote auf dem chinesischen Festland registriert worden. Die Zahl der neu nachgewiesenen Erkrankungen stieg um 2641 auf 66.492 Fälle.
Noch am Vortag war von mehr als 5000 neuen Infektionsfällen die Rede. Das hing aber auch mit der Anpassung der Zählmethode in der besonders betroffenen Provinz Hubei zusammen. In der Statistik werden dort nun auch Infektionen anhand der ärztlichen Diagnose erfasst, ehe sie durch Labortests bestätigt sind.
Maßnahmen verschärft
Außerhalb sind bislang etwa 600 Erkrankungen bestätigt worden - zuletzt auch der erste Fall in Afrika. Das ägyptische Gesundheitsministerium nannte bisher noch keine Hintergründe zu dem Fall in Kairo, es soll sich aber um eine ausländische Person handeln. Ein mögliche Ausbreitung in Afrika macht den Experten besonders große Sorgen. Ein Ausbruch in Länder mit einem schlechten Gesundheitssystem ist besonders schwer zu kontrollieren.
In Chinas Hauptstadt Peking wurden inzwischen die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Krankheit verschärft. Menschen, die nach Peking zurückkehren, sollen sich für 14 Tage entweder zu Hause oder in speziellen Zentren unter Quarantäne stellen, wie es in einer behördlichen Mitteilung hieß. Es wurden rechtliche Konsequenzen für diejenigen angedroht, die sich nicht an die Vorgabe halten.
Banknoten werden desinfiziert
Wie der Vize-Chef der Zentralbank, Fan Yifei, mitteilte, desinfizieren die Banken derzeit alle gebrauchten Banknoten, versiegeln sie und lagern sie für sieben bis 14 Tage ein - je nach der Schwere des Ausbruchs in ihrer jeweiligen Provinz. Erst danach kämen sie wieder zurück in den Umlauf. Nach Angaben des stellvertretenden Zentralbank-Gouverneurs sind alle Banken derzeit gehalten, ihre Kunden möglichst nur mit neuen Geldscheinen zu versorgen.
Nach Ansicht von Michael Ryan von der Weltgesundheitsorganisation WHO sollten die Staaten weltweit besser mit China zusammenarbeiten. China müsse im Kampf gegen die weitere Ausbreitung bestmöglich unterstützt werden, sagte der für Gesundheitsnotstände zuständige WHO-Geschäftsführer auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
2020-02-15 10:24:00Z
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