Junge Klimaaktivisten wie Greta Thunberg haben in Davos eine stärkere Mitsprache ihrer Generation beim Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Die Politik habe die Erfahrung, die jungen Leute die Ideen, sagte Natasha Mwansa aus Sambia bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF).
Sie müssten besser integriert werden. Es gehe nicht um Reden, sondern um Handlungen und Unterstützung. „Was zählt ist, was wir zu Hause machen. Wir werden nicht immer in Davos sein.“
Thunberg forderte, die Wissenschaft stärker einzubinden. „Wir müssen die Krise behandeln als das, was es ist: Eine Krise“, sagte die 17-jährige Schwedin. „Es muss viel mehr passieren, dies ist erst der Anfang. Persönlich könne sie sich über Aufmerksamkeit nicht beklagen. „Aber die Wissenschaft und die Stimmen der jungen Generation stehen nicht im Zentrum der Debatte. Doch das müssen sie.“
Erste Termine ihres Schweiz-Besuches hatte sie wegen Krankheit verpasst. Die schwedische Klimaaktivistin war zunächst bei einem Protestmarsch erwartet worden, fehlte dort aber ebenso wie bei einer für Montagnachmittag angesetzten Pressekonferenz. Ein Sprecher der Aktivistin bestätigte gegenüber WELT, dass die 17-Jährige einen Termin absagen musste.
Im Kampf gegen die Erderwärmung hat Thunberg die globale Klimaschutzbewegung lediglich als ersten Schritt bezeichnet. Ohne die Erderwärmung als reale Krise zu behandeln, könne sie nicht gelöst werden. Nicht nur sie, sondern viele junge Leute weltweit hätten Allianzen gebildet. Nun sei vielen Menschen der Klimawandel bewusster. „Klima und Umwelt sind jetzt heiße Themen.“ Damit sei es aber nicht getan – alle müssten in Klimawandelfragen mehr auf die Wissenschaft hören.
Salvador Gomez-Colon von der Karibikinsel Puerto Rico forderte, die Klimakrise nicht zu politisieren. „Es ist keine politische Frage.“ Die Kanadierin Autmun Peltier kritisierte, die Menschen konzentrierten sich nur auf Geld. „Wir müssen uns aber darauf fokussieren, was passiert“, sagte sie. Mwansa betonte, es sei wichtig, dass Politiker Gesetze einbringen. „Aber die Macht liegt nicht nur bei ihnen, sondern in jedem Einzelnen.“
US-Präsident Donald Trump traf am Morgen ein, er soll um 11.30 Uhr eine Rede vor dem Plenum halten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht am Donnerstag. Außerdem werden in dem Alpenort weitere rund 50 Staats- und Regierungschefs erwartet. Der Klimawandel und seine verheerenden Folgen sollen das zentrale Thema des viertägigen Forums mit 3.000 Teilnehmern sein, das unter starken Sicherheitsvorkehrungen stattfindet.
Weitere Themen reichten von Staatsverschuldung über Hilfen für arme Länder bis zu Managementfragen, erklärte der Vorsitzende des Forums, Klaus Schwab. Das Motto des Forums mit Hunderten Einzelveranstaltungen lautet „Interessensvertreter für eine kohäsive und nachhaltige Welt“.
In der Schweiz demonstrierten linke Gruppen gegen das Weltwirtschaftsforum, wobei die Kritik vor allem auf die Auswüchse des Kapitalismus und die Passivität vieler Regierungen angesichts des Klimawandels zielt. Das 1971 von dem Deutschen Schwab gegründete Weltwirtschaftsforum trifft offiziell keine politischen oder ökonomischen Entscheidungen.
Thunberg hat mit ihrem Schulstreik und Campieren vor dem schwedischen Parlament die weltweite Bewegung „Fridays for Future“ ausgelöst. Sie wurde jüngst vom US-Magazin „Time“ zur „Person des Jahres“ gekürt und erhielt 2019 den alternativen Nobelpreis.
2020-01-21 09:23:00Z
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