
Während seines dreijährigen Wehrdienstes bei der Nationalen Volksarmee (NVA) berichtete Holger Friedrich als Unteroffizier über Kameraden und belastete diese teilweise schwer. Das berichtet WELT AM SONNTAG als Teil einer großen Recherche über den Verleger und die aktuellen Geschehnisse im Berliner Verlag.
WELT AM SONNTAG liegen entsprechende Dokumente aus der Stasi-Unterlagenbehörde vor und berichtet umfassend in ihrer Ausgabe vom 17. November 2019.
Auf Antrag hat die Behörde aus Friedrichs IM-Akte, die im Original rund 125 Seiten umfasst, 80 Seiten zur Verfügung gestellt. Aus dem Konvolut ergibt sich, dass der Ost-Berliner, Jahrgang 1966, von Dezember 1987 bis Februar 1989 mit Stasi-Offizieren zu konspirativen Treffen zusammenkam.
Einen Tag nach der Konfrontation mit den Recherchen der WELT AM SONNTAG bestätigte Friedrich am Freitag die Vorwürfe in einem Beitrag der „Berliner Zeitung“.
Spitzelberichte mit Folgen für die Betroffenen
Überliefert sind zwölf größtenteils handschriftliche Spitzelberichte. In den Berichten werden mehr als 20 Personen in identifizierbarer Weise genannt. Die Erwähnung führte laut den Unterlagen dazu, dass das Ministerium für Staatssicherheit gegen einige der Betroffenen „Maßnahmen“ verfügte. In einem Fall führten die Informationen von „Bernstein“ zum Beispiel dazu, dass ein Soldat gemaßregelt und strafrechtlich belehrt werden sollte. „Er belastet in den Gesprächen Personen aus seinem Umgangskreis“, zitiert WELT AM SONNTAG eine schriftliche Beurteilung Friedrichs durch seinen Führungsoffizier.
Die neuen Eigentümer der Berliner Verlags haben wiederholt betont, dass sie den Kauf des Berliner Verlags als „zivilgesellschaftliches Engagement“ verstanden wissen wollen. Holger Friedrich kritisierte in einem Interview mit der Redaktion der „Berliner Zeitung“ die „westdeutsche Selbstvergewisserung, Sieger der Geschichte zu sein“.
Über die Wende sagte der Unternehmer: „Ein Systemwechsel ist nicht weiter schlimm, wenn man sich darauf einlässt.“ In einem Editorial zum 30. Jahrestages des Mauerfalls fand das Ehepaar lobende Worte zu Egon Krenz, der im vereinten Deutschland wegen der Toten an der innerdeutschen Grenze wegen Totschlags in vier Fällen zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt wurde.
Die Friedrichs betonen hingegen, der SED-Funktionär habe im Herbst 1989 entschieden, keine Gewalt anzuwenden und damit „Millionen Menschen selbstbestimmte, positive Lebenswege ermöglicht“.
2019-11-15 13:21:00Z
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