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Militäreinmarsch der Türkei: US-Truppen verlassen Nordsyrien - tagesschau.de

Militäreinmarsch der Türkei: US-Truppen verlassen Nordsyrien - tagesschau.de

Das türkische Militär steht laut Weißem Haus kurz davor, in Nordsyrien einzumarschieren. Die dort anwesenden US-Truppen würden die Region verlassen. Damit verliert die kurdische Miliz ihren einstigen Partner.

Die Türkei steht laut dem Weißen Haus in Washington kurz davor, in Nordsyrien einzurücken. Ziel des Truppeneinmarsches soll den Angaben zufolge die lange geplante Errichtung einer Sicherheitszone in dem umkämpften Gebiet sein. Dort sollen unter anderem Flüchtlinge aus der Türkei angesiedelt werden. Erste Schritte dazu, wie gemeinsame Patrouillen, unternahm die Türkei gemeinsam mit den USA. Der Türkei ging das aber nicht schnell genug.  

In der betroffenen Region hatten bislang die USA gemeinsam mit kurdischen Kräften - der YPG-Miliz - gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" gekämpft. Das soll sich nun ändern: Die US-Truppen werden die umkämpfte Region verlassen, kündigte das Weiße Haus nun an. Diesen Rückzug bestätigte inzwischen auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Wann genau der Einmarsch seiner Truppen erfolgen wird, ließ er offen.

Kurdenmiliz ohne US-Hilfe

In der umkämpften Region bleiben die kurdischen Truppen zurück, die die Hauptlast im Bodenkampf gegen den IS getragen hatten. Die US-Armee werde die türkische Offensive "weder unterstützen noch darin involviert sein", teilte das Weiße Haus mit. Deshalb würden die Soldaten nach dem "Sieg" über den IS aus der Region zurückgezogen.

Mit dieser Entscheidung überlassen die USA ihre einstigen Alliierten in einer kritischen Zeit sich selbst. Denn das Ziel der türkischen Militäroffensive ist neben der Errichtung eines Flüchtlingslagers auch der Kampf gegen die kurdischen YPG-Milizen, die die Grenzregion kontrollieren und von der Türkei als Terrororganisation betrachtet werden.

Dieses Ziel des Militäreinsatzes hob Erdogan nun auch noch einmal hervor: Die Türkei sei entschlossen, Bedrohungen durch syrisch-kurdische Kämpfer abzuwenden, sagte er.

Schon länger umstrittene Diskussion

Bereits im Dezember hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, er werde die amerikanischen Soldaten aus Syrien abziehen. Ihm schlug jedoch aufgrund der Auffassung, er lasse die Kurden angesichts eines drohenden türkischen Angriffs im Stich, weit verbreitete Missbilligung entgegen. Aus Protest trat der damalige Verteidigungsminister Jim Mattis zurück. Der damalige nationale Sicherheitsberater John Bolton versuchte, die Kurden im Rahmen einer koordinierten Kampagne zu schützen.

USA geben festgenommene IS-Kämpfer ab

Auch mit Blick auf die festgenommenen IS-Kämpfer aus der Region zieht sich die US-Regierung nun aus der Angelegenheit heraus: Um die Gefangenen aus der Region würde sich nicht auf Kosten der US-Steuerzahler gekümmert, teilte das Weiße Haus mit. Stattdessen sei nun die Türkei für diese zuständig.

Das Weiße Haus führte in diesem Zusammenhang auch aus: Deutschland, Frankreich und andere europäische Länder, aus denen die IS-Anhänger stammten, hätten die festgenommenen IS-Kämpfer trotz Drucks aus Washington auch nicht gewollt.

Mit Informationen von Christian Buttkereit, ARD-Studio Istanbul

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2019-10-07 08:55:00Z
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