Nicht nur in Berlin machen die Aktivisten der Umweltbewegung Extinction Rebellion mit Verkehrsblockaden auf sich aufmerksam. Auch in anderen europäischen Großstädten laufen am Montag verschiedene Aktionen – etwa in London und Amsterdam, wo es am Montagvormittag bereits Dutzende Festnahmen gab. Ebenso gab es Festnahmen in Neuseeland und Australien.
In London gab es bis zum Mittag 135 Festnahmen bei den Aktionen von Extinction Rebellion. Darunter war auch eine 81-jährige, ehemalige Sozialarbeiterin aus Oxford. In London blockierten die Aktivisten eine Brücke und mehrere Straßen im Bezirk Westminster. Auch hier verliefen die Proteste laut Polizeiangaben jedoch friedlich. Bereits im April waren bei den weitgehend friedlichen Demonstrationen mehr als 1100 Anhänger der Bewegung in der britischen Hauptstadt festgesetzt worden.
Die Amsterdamer Polizei nahm etwa 50 Demonstranten bei einer Blockade-Aktion von Extinction Rebellion vorläufig fest. Die Protestaktion solle beendet werden, teilte die Polizei am Montag mit. Die Demonstranten waren zunächst aufgefordert worden, die Straße zu verlassen. Der Polizeieinsatz verlief nach Medien-Angaben zunächst friedlich.
Die Demonstranten hatten am frühen Montagmorgen eine wichtige Durchgangsstraße beim Amsterdamer Reichsmuseum blockiert und Dutzende kleine Zelte aufgestellt. Mit „zivilem Ungehorsam“ solle die Regierung gezwungen werden, mehr für den Klimaschutz zu tun, sagte ein Sprecher der Demonstranten im niederländischen Radio. Die vorwiegend jungen Leute sangen Lieder und trugen Transparente mit Aufschriften wie „Es gibt keinen Planet B“ oder „Seid ehrlich!“
Rund um den Globus plant Extinction Rebellion Proteste in insgesamt rund 60 Städten. Schwerpunkte sind Europa, Nordamerika und Australien. Proteste sind aber auch in Argentinien, Südafrika und Indien vorgesehen.
„Bringt uns Klimaschutz nicht näher“
Auch in Australien und Neuseeland haben Hunderte Aktivisten der Gruppe demonstriert, auch in diesen Ländern seien Dutzende Menschen am Montag festgenommen worden, teilte die Polizei mit.
In der neuseeländischen Hauptstadt Wellington blockierten die Klima-Demonstranten zentrale Straßen sowie Ministerien und besetzten eine Bankfiliale, wie die Organisatoren mitteilten. Mehr als 30 Aktivisten seien laut Polizeiangaben vorübergehend festgenommen worden. Insgesamt hatten sich Hunderte an den Protestaktionen beteiligt.
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern äußerte sich kritisch zu den Blockade-Aktionen: „Ich werde nie dagegen sein, dass jemand seine Meinung äußern und seine Stimme erheben kann. Aber Menschen daran zu hindern, ihrer täglichen Arbeit nachzugehen, bringt uns dem Klimaschutz, den sie fordern, nicht unbedingt näher“, zitierte das Webportal „Stuff“ die Regierungschefin.
Auch in mehreren australischen Städten blockierten Klima-Demonstranten Straßen. In Sydney nahm die Polizei 30 Menschen fest, die sich geweigert hatten, eine Straße nahe dem Hauptbahnhof zu räumen. Demonstrationen in Melbourne und Brisbane verliefen laut Medienberichten dagegen größtenteils ohne Zwischenfälle.
Ziel sei es, die Regierung dazu zu bringen, entschlossenere Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, sagte die Aktivistin Miriam Robinson der australischen Nachrichtenagentur AAP. Die Gruppe habe sich bei den Menschen für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. „Aber das ist nichts im Vergleich zu den Unannehmlichkeiten, die uns erwarten, wenn uns Nahrung und Wasser ausgehen“, fügte sie hinzu.
2019-10-07 12:01:00Z
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