Nach der heftigen Kritik an Moderatorin Wiebke Binder verteidigt der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) seine Mitarbeiterin. Der MDR twitterte, „Unschärfen“ könnten unter dem Stress einer Live-Sendung passieren.
Genau hieß der einzige Satz, den der öffentlich-rechtliche Sender zu dem Thema herausgab: „Unter dem enormen Stress einer Live-Sendung bei einer solchen Doppelwahl mit ständig neuen Ergebnissen und wechselnden Konstellationen kann es zu Missverständnissen kommen und können Unschärfen passieren.“
MDR-Moderatorin Wiebke Binder hatte am Wahlsonntag den sächsischen CDU-Politiker Marco Wanderwitz gefragt: „Eine stabile Zweierkoalition, eine bürgerliche, wäre ja theoretisch mit der AfD möglich.“ Damit, so wurde ihr vorgeworfen, übernahm sie die Selbstdarstellung der Rechtspopulisten als bürgerliche Partei.
Die Empörung bei Zuschauern war groß. „Wahnsinn, ARD nennt CDU/AfD eine bürgerliche Koalition“, twitterte Medienjournalist Stefan Niggemeier. Woraufhin WDR-Redakteur Arnd Henze sich genötigt fühlte, sich vom MDR abzugrenzen und der befreundeten Landesrundfunkanstalt vorzuwerfen, „nicht zum ersten Mal“ die Grenzen nach rechts zu verwischen. „Nein: nicht ‚DIE ARD‘. Viele Mitarbeitende werden über diese Aussage der MDR-Moderatorin genauso irritiert sein wie Sie!“, schrieb er. „Aber beim MDR verwischen nicht zum ersten Mal die Grenzen nach ganz rechts!“
„Das geht auf gar keinen Fall“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der „Bild“ über die Äußerungen zu einer„bürgerlichen Koalition“. „Auf einmal“ würde man eine Koalition mit der AfD „verharmlosen“, so sein Vorwurf. Ähnlich äußerte sich der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), bei „Bild“. Er sprach von einer „ungeschickten, aber auch total unpassenden Bemerkung“. Die AfD sei „alles andere als bürgerlich“.
Das war nicht der einzige Satz der MDR-Moderatorin, der für Aufregung sorgte. Als der AfD-Politiker Jörg Urban eine „mediale Kampagne“ gegen seine Partei im Gespräch mit Binder beklagte, verteidigte sie sich, indem sie davon sprach, dass der Sender viel berichtet habe und auch viel über die AfD zu erzählen war, auch viel „Unterschiedliches“. Urban vollendete den Satz mit „Positives“, woraufhin sie ihn bestärkte: „Positives, auf jeden Fall!“
An diesem Punkt war für viele Twitter-Nutzer klar, dass die MDR-Moderatorin der AfD zugeneigt ist. „Frau Binder scheint sehr hohe Sympathien für die AfD zu haben“, hieß es oder auch, die Moderation sei „einfach nur daneben“. Andere nahmen Binder aber auch in Schutz: „Frau Binder wurde einfach überrumpelt.“ Die Verteidigung des MDR, wonach der Moderatorin unter Stress Fehler passiert seien, glaubten viele nicht. „Sie macht seltsamerweise nur Fehler zugunsten der AfD“, so ein Nutzer.
2019-09-02 08:58:00Z
https://www.welt.de/politik/deutschland/article199533240/Wiebke-Binder-MDR-Buergerliche-Koalition-von-CDU-AfD.html
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