Bonn. Auch der fünfte Tag der Hitzeperiode kommt nicht ohne Warnung aus. In Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und anderen Teilen der Region wurde erneut vor schweren Gewittern gewarnt.
Ab 14.30 Uhr warnt der Deutsche Wetterdienst vor schwerem Gewitter unter anderem in Bonn, im Rhein-Sieg-Kreis, Kreis Ahrweiler sowie Kreis Euskirchen. Dabei sei mit Starkregen zu rechnen, der mit 20 Liter pro Quadratmeter in der Stunde niederschlägt. Dazu kämen Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern und kleinkörniger Hagel. Örtlich könne es auch zu Blitzeinschlägen kommen.
Nach dem historischen Hitzetag am Donnerstag ist der Scheitelpunkt der derzeitigen Hitzewelle erstmal überstanden. Am Freitag wurden keine Temperaturrekorde aufgestellt. Allerdings begleiten nun Regen und Gewitter die Hitze. Zwischen 11 und 19 Uhr spricht der DWD eine amtliche Warnung vor Hitze für Bonn, Köln, den Rhein-Sieg-Kreis bis zu einer Höhe von 200 Metern, den Rhein-Erft-Kreis und weitere Regionen aus. Damit ist der Samstag der fünfte Tag der Warnsituation in Folge, wie der DWD selbst feststellt.
Unwetterwarnungen am Freitag
Am Freitagnachmittag veröffentlichte der DWD eine Unwetterwarnung für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis. Diese galt zunächst bis zum frühen Freitagabend und wurde gegen 18.35 Uhr vorläufig aufgehoben. Auch im Kreis Euskirchen und im Kreis Ahrweiler gab es Gewitter mit Blitzeinschlag, Starkregen und Hagel. Dieses Bild könnte sich in der Nacht zu Samstag und auch am Samstag selbst noch häufiger zeigen. Bis zum Samstagabend drohen neue Gewitter.
In der Nacht zu Samstag kühlt es sich laut DWD erst einmal auf rund 20 Grad ab - die Hitzewelle ist somit erst einmal vorbei. Der Samstag ist dann meist regnerisch mit Höchstwerten um die 30 Grad. Der Sonntag soll bei einzelnen Schauern nochmal etwas kühler werden.
Heißester Tag des Jahres bislang
Laut DWD geht der Donnerstag als bislang heißester Tag seit Aufzeichnungsbeginn in die deutsche Geschichte ein. Insgesamt sei an 25 Stationen eine Temperatur von 40 Grad Celsius oder mehr erreicht worden. Sollten sich die Messungen in Lingen bestätigen, würde damit auch der bisherige Allzeitrekord aus Kitzingen 2015 "pulverisiert", so der DWD auf Facebook.
Der neue Rekord liege mit 42,6 Grad Celsius um ganze 2,3 Grad höher. Der alte Rekord aus Kitzingen sei an 15 Stationen überboten worden. Insgesamt seien in sechs Bundesländern neue Rekorde verzeichnet worden. Nach einer vorläufigen Liste des DWD steht Bonn-Roleber mit 40,9 Grad auf Platz Fünf, davor Köln-Stammheim (41,1 Grad), Duisburg-Baerl, Tönisvorst (beide 41,2 Grad) und schließlich Lingen (42,6 Grad).
Wetterexperten und Rotes Kreuz warnen
Das Rote Kreuz warnt eindringlich: „Hitzewellen gehören zu den für die Menschheit tödlichsten Naturgefahren, und die von ihnen ausgehende Gefahr wird mit dem Fortschritt der Klimakrise nur noch ernster und verbreiteter werden.“ Geeignete Maßnahmen wären Grünanlagen, begrünte Dächer, autofreie Zonen und weiß bemalte Oberflächen. Die Gefahr sei nicht zu unterschätzen. „Stille Unwetter,“ nennt Karsten Brandt von donnerwetter.de diese Hitzwellen auch. Weil sie sich nicht wie ein Gewitter mit Sturm, Blitz und Donner ankündigen, seien sie so heimtückisch. Vor allem sei die Energieversorgung kritisch, wenn zunehmend Klimageräte betrieben werden müssen, sagt Brandt. Hier müsse ein Umdenken in der Politik stattfinden.
Ursache für das heiße Wetter ist Hoch "Yvonne", das sich seit Wochenbeginn über Deutschland breit macht und zunehmend warme bis heiße Luft von Süden mit sich bringt. Die anhaltende Trockenheit – im Juli gab es erst acht Regentage mit 11 Litern pro Quadratmeter – ließ den Rheinpegel deutlich absinken. Mit 1,90 m Pegelstand lag er am Mittwochabend um 1 Meter niedriger als noch am Monatsanfang.
Hitzetage und tropische Nächte
Während in Randbereichen wie Röttgen, Ückesdorf oder dem Süden von Ippendorf kalte Luft von den Hängen und aus den Seitentälern des Kottenforstes die aufgeheizten Stadtteile erfrischt, staut sich die Hitze etwa in Neu-Tannenbusch, Duisdorf, Beuel, Bad Godesberg und in der Innenstadt.
Dieser sogenannte „Wärmeinseleffekt“ hat in Bonn und der Region mitunter Temperaturunterschiede von fünf bis zehn Grad zur Folge. Allein im Hofgarten können es gefühlt 3 bis 4 Grad kühler sein als auf dem Münsterplatz. Im Siebengebirge, Kottenforst oder am Rheinufer ist die Wärme deutlich erträglicher.
Etwas Abkühlung kann da nicht schaden. Statistisch gesehen ist es im Hochsommer morgens früh um 4 Uhr zwar am kühlsten. Nur sinken die Temperaturen aktuell kaum einmal unter die 20-Grad-Marke. Fünf mögliche sogenannte Tropennächte am Stück, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen, wären „ein unvorstellbarer Rekord für NRW“, so DWD-Sprecher Friedrich.
(Dieses Video ist Teil einer Kooperation zwischen WDR und GA.)
Reihen sich mehrere Hitzetage und Tropennächte aneinander, ist die Belastung für den menschlichen Körper dennoch extrem – vor allem Kleinkinder, ältere Menschen und gesundheitlich beeinträchtigte Personen sind gefährdet. Während die Tage unter der Woche bei eher trockener Hitze noch einigermaßen erträglich sein werden, kippt die Wetterlage zum Wochenende. Freitag und Samstag wird es zwar minimal kühler, bei Temperaturen über 30 Grad drohen dafür Gewitter und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Nach jetzigem Stand sollen die Temperaturen auch in der Folgewoche konstant warm bleiben.
Inhaltsverzeichnis:
2019-07-27 15:24:29Z
http://www.general-anzeiger-bonn.de/wetter/news/Schwere-Gewitter-für-Bonn-und-die-Region-angekündigt-article4149979.html
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